michaelit hat geschrieben:Hallo Ruth,
wie will man denn aber wissen welche Erfahrungen diese alten Völker mit Gott gemacht haben? Was genau ist denn damals passiert, und wie wollte man es prüfen?
Ich denke, so ganz genau kann man es nicht wissen. Aber das ist eigentlich auch gar nicht nötig. Wenn man weniger auf das vordergründige Geschehen schaut und viel mehr nach der in der Geschichte enthaltenen Botschaft, die von Gott dem Menschen geschickt wurde und wie der Mensch darauf reagiert - sowie die Folge von Beidem.
Wenn ich diese Geschichten lese, kann ich in allen Fällen immer wieder erkennen, dass Gott den Menschen auffordert, in Verbindung zu Gott zu bleiben. Der Ruf "kehrt um" und "Kommt her zu mir" prägt die ganzen Geschehen mit um um Gott und Mensch in der Bibel.
Die ganzen "bösen" Dinge geschehen in dem Bereich, wo man Gott aus dem Leben ausklammert.
Und da, wo diejenigen, welche mit Gott verbunden sind, auf Menschen treffen, welche nicht mit Gott verbunden sind - da geschieht Sterben und Leiden.
Hat Gott den Israeliten wirklich befohlen in den Krieg zu ziehen? Mußte Gott die Juden denn wirklich mit Krieg und Elend bestrafen als sie in die babylonische Gefangenschaft gehen mußten? Wie hat es Jesus wirklich mit der Hölle gemeint? Gibt es das, daß Gott einen Menschen mit der Hölle bestraft? Was für einen Sinn soll das denn haben? Es muß doch auch Sinn haben was Gott tut, oder ist er einfach nur ein Wüterich der ab und an mal zulangt und sich gütlich tut? Da tun sich bei mir manchmal Abgründe auf...
Ich denke, dass Menschen in der Verbindung zu Gott Dinge taten, die Gott
so nicht geplant hat. Dass Gott aber denen, die sich zu ihm hielten, im Gegensatz zu denen, die sich von ihm abgewandt haben, Hilfe gegeben hat, aus dem Leiden heraus zu finden.
Weil dann Gott sichtbar mit am Werk war, auch wenn vielleicht nicht unbedingt mit den "Waffen", verstanden die Menschen es so, dass es Gottes Wille war, wie es gelaufen ist. Und sie stellten auch die Aufforderung, zu kämpfen so dar, dass sie von Gott direkt gegeben wäre. Eigentlich nicht viel anders, als Gläubige unserer Zeit behaupten, Gott hätte ihnen den Auftrag gegeben, irgendwelche Dinge zu tun.
In Wirklichkeit war es möglicherweise so, dass Gott seinen Menschen einfach zugesagt hat, dass er mit ihnen ist und ihnen hilft. Dass er das Wie und Was aber den Menschen selbst überlassen hat, zu entscheiden.
Aber ich will diesem Jesus trauen. Der hat anders gesprochen, der gab oft und frei Vergebung. Da hatten die Menschen eine Chance, er konnte mit jedem etwas anfangen und hat niemanden verstoßen. Und die Geschichte von Kreuz und Auferstehung berührt mich immer noch.
Genau diese Geschichte enthält für mich auch diese Botschaft von Gott, welche ich oben beschrieben habe. Namlich die Aufforderung: Kommt her zu mir - ich will euch helfen!
So zumindest könnte ich die Geschichten der Bibel verstehen. Weil ich selbst Gott in meinem Leben auch so ähnlich erlebe.