Was für ein Motiv hat Satan eigentlich?

Rund um Bibel und Glaube
Lena
Beiträge: 4515
Registriert: So 1. Sep 2013, 18:33

#21 Re: Was für ein Motiv hat Satan eigentlich?

Beitrag von Lena » Sa 18. Jan 2014, 20:33

Salome

Menschen haben Jesus verraten, gefangen genommen, ans Kreuz genagelt. Aber Gott gab Sein Leben dennoch freiwillig am Kreuz, als Opfer hin.

Wie oft geschehen genau solche Dinge. Da denkt einer sich etwas böses aus - und Gott gebraucht genau diese Tat um etwas gutes zu wirken.
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

Salome23
Beiträge: 5029
Registriert: Do 22. Aug 2013, 00:11

#22 Re: Was für ein Motiv hat Satan eigentlich?

Beitrag von Salome23 » Sa 18. Jan 2014, 21:10

Lena hat geschrieben:Salome
Menschen haben Jesus verraten, gefangen genommen, ans Kreuz genagelt.
Na wie sonst hätte sich Gottes Plan erfüllen sollen?
Hätte Jesus hingehn sollen und sagen: Hallo, bitte tötet mich-dafür wurde ich in die Welt gesandt um die Strafe zu bezahlen!
(den Schmarrn glaub ich ja ohnehin nicht :roll: )
Aber Gott gab Sein Leben dennoch freiwillig am Kreuz..
Nein , dies war der Menschensohn Jesus- und sicher nicht so freiwillig, wie du es darstellst

Mk 14,36 und sprach: Abba, mein Vater, alles ist dir möglich; nimm diesen Kelch von mir; doch nicht, was ich will, sondern was du willst!
... als Opfer hin
Ja klar, dem Vater zum "lieblichen Geruch" :roll:
So folgt nun Gottes Beispiel als die geliebten Kinder und lebt in der Liebe, wie auch Christus uns geliebt hat und hat sich selbst für uns gegeben als Gabe und Opfer, Gott zu einem lieblichen Geruch.
Siehe dazu auch Opfer im AT

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#23 Re: Was für ein Motiv hat Satan eigentlich?

Beitrag von closs » Sa 18. Jan 2014, 21:50

Salome23 hat geschrieben: Abba, mein Vater, alles ist dir möglich; nimm diesen Kelch von mir; doch nicht, was ich will, sondern was du willst!
Das geht in die Richtung: "Ich hänge wie jeder Mensch am Daseins-Leben - lasse es mir. Trotzdem bin ich bereit, mich in die Existenz jenseits des Daseins aufheben zu lassen" (wirklich nur der Spur nach - versteht man sowas?).

Salome23
Beiträge: 5029
Registriert: Do 22. Aug 2013, 00:11

#24 Re: Was für ein Motiv hat Satan eigentlich?

Beitrag von Salome23 » Sa 18. Jan 2014, 22:17

closs hat geschrieben:
Salome23 hat geschrieben: Abba, mein Vater, alles ist dir möglich; nimm diesen Kelch von mir; doch nicht, was ich will, sondern was du willst!
Das geht in die Richtung: "Ich hänge wie jeder Mensch am Daseins-Leben - lasse es mir.
Ich weiss nicht, ob Jesus so am hiesigem Leben auf Erden gehangen hat- eher Schiss hatte, vor dem was auf ihm zukam....er war ganz Mensch....
Ich mein, wer sich Mel Gibsons "Passion Christi" angesehn hatte-kann das verstehn.... :?

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#25 Re: Was für ein Motiv hat Satan eigentlich?

Beitrag von closs » Sa 18. Jan 2014, 23:33

Salome23 hat geschrieben:eher Schiss hatte, vor dem was auf ihm zukam....er war ganz Mensch....
Eben - so hatte ich es gemeint. - Und diese Bindung im geistigen Wissen um die Bindung an den Ursprung aufzugeben, ist Leid - gerade wenn man es freiwillig - also aus Erkenntnis tut - aber trotzdem mit allen Fasern noch im Dasein ist. - Gerade weil das so menschlich ist, wenn es um den Tod geht, und weil mir gerade so nach Kleist ist :) :

Nun, o Unsterblichkeit, bist du ganz mein!
Du strahlst mir, durch die Binde meiner Augen,
Mir Glanz der tausendfachen Sonne zu!
Es wachsen Flügel mir an beiden Schultern,
Durch stille Ätherräume schwingt mein Geist;
Und wie ein Schiff, vom Hauch des Winds entführt,
Die muntre Hafenstadt versinken sieht,
So geht mir dämmernd alles Leben unter:
Jetzt unterscheid ich Farben noch und Formen,
Und jetzt liegt Nebel alles unter mir.
(Prinz von Homburg)

Aber das ist schon NACH dem "Warum hast Du mich verlassen".

Salome23
Beiträge: 5029
Registriert: Do 22. Aug 2013, 00:11

#26 Re: Was für ein Motiv hat Satan eigentlich?

Beitrag von Salome23 » Sa 18. Jan 2014, 23:47

closs hat geschrieben:
Salome23 hat geschrieben:eher Schiss hatte, vor dem was auf ihm zukam....er war ganz Mensch....
Eben - so hatte ich es gemeint. - Und diese Bindung im geistigen Wissen um die Bindung an den Ursprung aufzugeben, ist Leid - gerade wenn man es freiwillig - also aus Erkenntnis tut - aber trotzdem mit allen Fasern noch im Dasein ist. - Gerade weil das so menschlich ist, wenn es um den Tod geht, und weil mir gerade so nach Kleist ist :) :

Nun, o Unsterblichkeit, bist du ganz mein!

Du strahlst mir, durch die Binde meiner Augen,
Mir Glanz der tausendfachen Sonne zu!
Es wachsen Flügel mir an beiden Schultern,
Durch stille Ätherräume schwingt mein Geist;
Und wie ein Schiff, vom Hauch des Winds entführt,
Die muntre Hafenstadt versinken sieht,
So geht mir dämmernd alles Leben unter:
Jetzt unterscheid ich Farben noch und Formen,
Und jetzt liegt Nebel alles unter mir.
(Prinz von Homburg)

Aber das ist schon NACH dem "Warum hast Du mich verlassen".

Salome23 hat geschrieben:Es lässt auch keine Freiheit für den Einzelnen zu...nur Auswahl-und ich behaupte, nicht mal die...
Verstehst du noch immer nicht? ;)

Benutzeravatar
Naqual
Beiträge: 1932
Registriert: Mi 12. Jun 2013, 19:44

#27 Re: Was für ein Motiv hat Satan eigentlich?

Beitrag von Naqual » So 19. Jan 2014, 09:29

Lena hat geschrieben:Indem ich dem Wort Gottes glauben schenke, akzeptiere ich diese geistige Macht, die Satan oder Teufel genannt wird, eine Beeinflussung, die in einen Menschen fahren kann und auch aus ihr wieder ausgehen kann. Person ist sie wohl nicht in dem Sinn wie ein Mensch Person ist. Jesus nannte Petrus Satan, weil Petrus den HERRN vom Kreuzesweg abhalten wollte. Er reagierte nicht Gottgewollt, sondern menschlich vom Satan beeinflusst.
Der Unterschied in unseren religiösen Meinungen besteht hier darin, dass bei Dir der Mensch von außen durch Satan beeinflusst wird, bei mir ist der Satan eine Funktion, ein Potential von unserem eigenen Selbst.
Meinen Ansatz finde ich insofern pragmatischer und anwendbarer, weil ich das eigene Selbst erkunden kann, einen externen Satan nicht.
Ich sehe sogar eine Gefahr darin, Satan als externes Geistwesen zu sehen. Man schiebt die Verantwortung auf jemand anders ab. So wie schon bei Adam, der zu Gott sagte: "Es war doch das Weib, das mich verführte. Genau das Weib, das DU mir gabst!" In letzter Konsequenz existiert der Mensch nicht mehr in diesem Denken. Er vermag nichts Gutes zu tun, denn das ist von Gott und das Böse ist vom Teufel. Er ist ein Exemplar mit schwachem Willen hin und hergetrieben von vorgestellten äußeren Einflüssen, wo er in sich gehen sollte und das Gute und Böse in sich erkennt und entsprechend an sich arbeitet. Die Arbeit kann man einem nicht abnehmen, auch kein Gott. "Mach mal Gott" ist da die falsche Devise.

Benutzeravatar
Naqual
Beiträge: 1932
Registriert: Mi 12. Jun 2013, 19:44

#28 Re: Was für ein Motiv hat Satan eigentlich?

Beitrag von Naqual » So 19. Jan 2014, 09:51

Salome23 hat geschrieben:Ja klar, dem Vater zum "lieblichen Geruch" :roll:
So folgt nun Gottes Beispiel als die geliebten Kinder und lebt in der Liebe, wie auch Christus uns geliebt hat und hat sich selbst für uns gegeben als Gabe und Opfer, Gott zu einem lieblichen Geruch.
Siehe dazu auch Opfer im AT

Ergänzend:
Mt 9,13 Geht aber hin und lernt, was das heißt (Hosea 6,6): »Ich habe Wohlgefallen an Barmherzigkeit und nicht am Opfer.«
Offensichtlich müssen einige nach dahingehen und lernen. :devil:

Bereits im Denken der Autoren des AT merkt man einen gewissen Wechsel (keine Umorientierung!):
Anfangs wurde geopfert. Mit der rechten inneren Einstellung. Man gab etwas für sich für Gott. Damit betonte man, wie wichtig Gott für einen ist und lernte durch die behaarliche Übung daraus. Das Opfer war etwas zur eigenen spirituellen Schulung. Anscheinend kam dann eine neue Gefahr auf, wovor der spätere Prophet Hosea sprach. Die Opferungen wurden rituell, nicht die eigene Geisteshaltung stand im Vordergrund, sondern das materielle Opfer als solches. Gott Materie anzubieten ist jedoch ein ziemlich sinnloses Unterfangen.
Im Christentum wird nun der Erkenntnisstand des Hosea ignoriert und auf die bereits verzerrte Opferpraxis vor Hosea zurückgegriffen. Das Kreuz wird materiell verstanden. Ein Gottmensch musste geschlachtet werden zum Sühnen. Das ist römisch-hellinistisches Denken, nicht jüdisches. Und das NT hellenistisch zu deuten ist gefährlich.
Das Motiv des Satan ist der Eigennutz. Aber genauso wird nun das Kreuz interpretiert. Das materielle Blut Jesu ist vergossen worden, ich brauche nichts mehr zu tun, alles ist vollbracht. Wie praktisch für mein Ego.
Im NT geht aber auch eine andere Linie: Liebe und Barmherzigkeit bringt die Vergebung. Also in dem Maße, wie ich liebe und vergebe, in dem Maße wird es mir selbst zuteil. Jesus hat dies gemacht, Höhepunkt am Kreuz, und wurde erhöht vor Gott. Er forderte aber zur aktiven Nachfolge auf, nicht zu einem "Herr Du hast schon alles gemacht".

Das Problem ist, dass die heutigen Vorstellungen auf Paulus aufbauen, der das jüdische Denken für die Römer und Griechen aufbereitete. Wir gehen heute den umgekehrten Weg. Bei Paulus denken wir wie unser von den Römern und Griechen geprägte Kulturkreis und interpretieren damit die jüdische Grundlage um. Leider.

2Lena
Beiträge: 4723
Registriert: Mi 30. Okt 2013, 09:46

#29 Re: Was für ein Motiv hat Satan eigentlich?

Beitrag von 2Lena » So 19. Jan 2014, 12:45

Anfangs wurde geopfert. Mit der rechten inneren Einstellung.

Naqual, die Situation ist gut erkannt.
Stimmt, die opferten. Sie nannten das "ala"
Ein Blick ins Lexikon erscheint verwirrend: עלה aufsteigen, abziehen, in die Höhe bringen, wachsen lassen, wegnehmen. Als Subjekt: עלה Laub, Brandopfer, Verkehrtheit, Anlass, Vorwand, Rechtsspruch, in Flammen aufgehen, besser sein. Jeweils leicht anders ausgesprochen, mit nur leichter Unterscheidung.

Wenn sie Ziegen "opferten" hieß das Stärken hochbringen, besser werden, Grillfeste incl.

Wenn sie Tauben opferten, kam es drauf an - vielleicht hörte das Geflattere mit der Kritik dann auf (wörtlich).

Als sie aber nur an Ziegen dachten, war es nur ein Bauchvollschlagen ohne den "geistigen" Hintergrund.

Lena
Beiträge: 4515
Registriert: So 1. Sep 2013, 18:33

#30 Re: Was für ein Motiv hat Satan eigentlich?

Beitrag von Lena » So 19. Jan 2014, 14:19

Naqual hat geschrieben: Das materielle Blut Jesu ist vergossen worden...

...damit ich erlöst anfange etwas zu tun.

Petrus sagt, dass wir mit dem teuren Blut Christi als eines unschuldigen und unbefleckten Lammes, erlöst sind.

Johannes sagt, dass das Blut Jesu uns rein von aller Sünde macht.

Und im Hebräerbrief steht:

Eine wie viel härtere Strafe, meint ihr, wird der verdienen, der den Sohn Gottes mit Füßen tritt und das Blut des Bundes für unrein hält, durch das er doch geheiligt wurde, und den Geist der Gnade schmäht?
Hebr. 10,29
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

Antworten