Geboren, um zu leben- Joh. 15,16 "... ich habe euch erwählt"

Rund um Bibel und Glaube
Pluto
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#21 Re: Persönliche Gedanken zu den Tageslosungen- Diskussionsth

Beitrag von Pluto » Mi 9. Apr 2014, 00:06

Wind hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Da auch die Bibel hier nicht unterscheidet, wie willst du dann die Früchte auseinanderhalten?
Muss ich doch garnicht.
Doch, solltest DU, denn da steht:
Matthäus 7,16 hat geschrieben:An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen.
...und nicht "wird Gott sie erkennen..."
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Münek
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#22 Re: Persönliche Gedanken zu den Tageslosungen- Diskussionsth

Beitrag von Münek » Mi 9. Apr 2014, 00:35

Wind hat geschrieben: Ich verstehe es so ähnlich wie die Erwählung des Volkes Israel. Nur, dass Gott möglicherweise Israel damals mehr Chancen gegeben hat, ihn zu erkennen, indem er sich und seinen Plan mit der Menschheit ihnen mehr offenbart hat als den übrigen Völkern. Israel war quasi "näher dran" an Gott.

Hallo Wind,

welchen Plan hatte der alttestamentliche Gott Jahwe mit der Menschheit und inwieweit hat er seinen Plan mit der Menschheit den Kindern Israel mehr offenbart als den übrigen Völkern? Wo ist dieses in der alttestamentlichen Offenbarung dokumentiert?

Wenn ich mich recht erinnere, verhieß Jahwe dem Abraham Milliarden und aber Milliarden von Nachkommen (zahlreich wie Sand am Meer) und die Inbesitznahme des Landes Kanaan.

In Genesis 1, 14 - 16 verheißt der Allmächtige dem Erzvater Abraham:

"Hebe deine Augen auf und schaue von dem Ort, wo du wohnst, nach Norden, Süden,
Osten und Westen. Denn das ganze Land, das du siehst, will ich dir und deinem Samen
geben auf ewig. Und ich will deinen Samen machen wie den Staub auf der Erde;
wenn ein Mensch den Staub auf der Erde zählen kann, so soll man auch deinen Sa-
men zählen können."

Nun war das Land Kanaan weiß Gott nicht eben besonders groß (Abraham konnte es sogar
nach allen Himmelsrichtungen überblicken); und bis Israel die verheißene Anzahl von Bewoh-
nern erreicht hat, müssen wir uns wohl noch ein bisschen in Geduld üben.Und dann wirds eng
werden! Verdammt eng! ;)

Die Geschichte beweist, dass Israel im Zangengriff mächtiger Völker stets ein kleines ohn-
mächtiges Völkchen war, mit dem es irgendein Gott aus welchen Gründen auch immer nie
gut gemeint hatte. :devil:

Jahwe, so hat es den Anschein, konnte seine "Pläne" mit seinem auserwählten Volk nie durchsetzen, weil die Realität gegen ihn und seine lediglich behauptete Allmacht stand. Da konnten die Propheten optimistisch weissagen, was sie wollten; nie behielten sie recht, es endete leider immer in einer Katastrophe für dieses geschundene Volk - bis hinein in die Gegenwart (Holocaust)...

Und einen Plan Jahwes mit allen Völkern der Erde (der Menschheit) gab es sowieso nie; die hatten ohnehin ihre eigenen Götter und blieben von dem "Wahn eines Auserwähltheitsanspruchs der Israeliten" völlig unbeeindruckt.

Machs gut

Münek

Wind
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#23 Re: Geboren, um zu leben- Joh. 15,16 "... ich habe euch erwä

Beitrag von Wind » Mi 9. Apr 2014, 02:26

Münek hat geschrieben: welchen Plan hatte der alttestamentliche Gott Jahwe mit der Menschheit und inwieweit hat er seinen Plan mit der Menschheit den Kindern Israel mehr offenbart als den übrigen Völkern?

Hi Münek, den allumfassenden Plan Gottes mit der Menschheit kenne ich nicht. An den Geschichten des AT um Gott mit den Menschen kann ich allerdings manche Muster erkennen, die sich wiederholen und mir ein Bild zeigen, das ich deuten kann. Es bleibt aber eine Deutung, die sehr begrenzt ist zum Gesamtplan.

So wiederholt sich in den Geschichten in regelmäßiger Reihenfolge, dass Menschen sich nach und nach von Gott entfernen, indem sie Gott nicht mehr in ihre Lebensplanung hinein beziehen. Sie machen Pläne, welche lieblos mit den Mitmenschen umgehen und müssen letztendlich die Folgen erkennen, dass man sich gegenseitig Lebensraum und Gut wegnimmt, Kriege führt und Unterdrückung stattfindet. - Ebenso wiederholt sich der Ruf Gottes: "Kehrt um zu mir".
So dass ich zumindest annehme, dass das Leben auf der Erde mit Gott im Bunde stattfinden sollte. Weil die Menschen als Gemeinschaft offensichtlich nur in der Verbindung zu ihm gut funktionieren können. Alles andere an Plänen ergibt sich aus der Beziehung zu Gott heraus. So dass ich als Grundstein des Lebens die Gemeinschaft zu Gott und innerhalb derselben die Gemeinschaft untereinander sehe. Als Leitlinie im Miteinander steht die Liebe. Alles andere ergibt sich aus dieser Konstellation.

Ich denke nicht, dass Gott dem Volk Israel mehr offenbaren wollte, als den übrigen Menschen. Sondern dass das es überhaupt noch das einzig ansprechbare Volk war, bei welchem Gott noch irgendwo in seinem Lebensplänen vorkam. Denn soweit ich erkenne, hat Gott in den ganzen biblischen Berichten immer an den Möglichkeiten angeknüpft, die vorhanden waren. Und in weiten Teilen der biblischen Geschichten kann man auch erkennen, dass es zeitweise funktioniert hat mit der Beziehung zwischen Gott und seinem Volk.

An Stellen, wo das Volk insgesamt sich von Gott entfernt hat, wird dann oft berichtet, dass Gott ihnen sagt, dass er sich an seinen Bund hält, den er mit ihnen geschlossen hat. Dass sie es aber weder verdient haben, noch irgendwie dazu beigetragen haben, dass er sie bevorzugen würde.

Wenn ich mich recht erinnere, verhieß Jahwe dem Abraham Milliarden und aber Milliarden von Nachkommen (zahlreich wie Sand am Meer) und die Inbesitznahme des Landes Kanaan.
.....

Die Geschichte beweist, dass Israel im Zangengriff mächtiger Völker stets ein kleines ohn-
mächtiges Völkchen war, mit dem es irgendein Gott aus welchen Gründen auch immer nie
gut gemeint hatte.

Das stimmt soweit, wie man ein sichtbares Volk zählen kann, das im eigenen Land wohnt. Ich verstehe die Zusagen aber unabhängig voneinander.
Gott hat ihnen das versprochene Land gegeben. Das besaßen sie aber nur solange, wie sie mit Gott im Bunde blieben.
Der Bund Gottes mit dem Volk ist ein großes Gut. Welches das Volk aber nicht geschätzt und genutzt haben. Insofern waren sie nicht besser als die Völker um sie herum. Aber sie hatten größere Chancen, die sie verworfen haben. Dementsprechend haben sie den materiellen Absturz tiefer erlebt. Nach dem Motto: wer viel hat, von dem wird auch viel gefordert und der verliert auch mehr, stürzt tiefer. Eigentlich ein ungeschriebenes Gesetz in der gesamten Menschheit.

Verloren haben sie das Land. Aber das Volk besteht. Nicht mehr nur als Volk, sondern auch über die Welt zerstreut. Vielleicht manchen auch nicht mehr bewußt. Aber als Nachkommen Abrahams sind sie tatsächlich unüberschaubar zahlreich.
Wobei die Vorhersage ja Abraham galt. Und dessen Nachkommen beinhalten mehr als nur die Juden. Auch Ismael war Abrahams Sohn, und damit sind dessen Nachkommen auch seine.

Insgesamt habe ich den Eindruck, dass Gottes Maßstäbe sich oft sehr von den der Menschen unterscheiden. Weil Gott andere Grundlagen legt für das was dem Leben dient. An erster Stelle wie oben beschrieben, die Verbindung zu Gott und die Liebe zueinander. Alles was darauf baut, erfährt Wachstum in irgendeiner Form. Die Niedergänge von Menschen und Völkern begründen sich darum auch darin, dass sie die Grundlagen Gottes ignorieren und auf unsicheren und vergänglichen Grundlagen aufbauen.

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Münek
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#24 Re: Geboren, um zu leben- Joh. 15,16 "... ich habe euch erwä

Beitrag von Münek » Mi 9. Apr 2014, 03:47

Wind hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: welchen Plan hatte der alttestamentliche Gott Jahwe mit der Menschheit und inwieweit hat er seinen Plan mit der Menschheit den Kindern Israel mehr offenbart als den übrigen Völkern?

Hi Münek, den allumfassenden Plan Gottes mit der Menschheit kenne ich nicht. An den Geschichten des AT um Gott mit den Menschen kann ich allerdings manche Muster erkennen, die sich wiederholen und mir ein Bild zeigen, das ich deuten kann. Es bleibt aber eine Deutung, die sehr begrenzt ist zum Gesamtplan. So wiederholt sich in den Geschichten in regelmäßiger Reihenfolge, dass Menschen sich nach und nach von Gott entfernen, indem sie Gott nicht mehr in ihre Lebensplanung hinein beziehen.

Hi Wind,

zunächst danke für Dein Eingeständnis, dass Du "Gottes Plan mit der Menschheit"
nicht zu kennen beanspruchst, sondern allenfalls die Glaubensüberzeugung pflegst,
die alten Geschichten aus der "Hebräischen Bibel" einer "höchstpersönlichen Deu-
tung
" unterziehen zu können. Diese individuelle Deutung sei Dir selbstverständlich
unbenommen! :thumbup:

Nicht nachvollziehbar erscheint mir indes Deine Behauptung, dass Menschen sich
nach und nach von Gott entfernen
(indem sie ihn nicht "mehr" in ihre Lebenspla-
nung einbeziehen). Wie sollen Menschen Gott in ihre Lebensplanung einbeziehen, die
ihn nie erkannt haben (und damit als existent anerkennen können) , weil er sich ihnen
nie gezeigt hat?

Da stimmt doch ganz gewaltig etwas nicht! Der Hinweis auf einige antike Schriften
soll "gefälligst ausreichend sein", um zum Glauben an einen Gott zu kommen? Welches
Versteckspiel spielt hier Jahwe eigentlich? Oder spielt er gar nicht Versteck, weil es
ihn nämlich als rein menschliche Erfindung überhaupt nicht gibt? :o


Wenn sich solche Fragen geradezu aufdrängen, sollte man seine Vernunft aus Gründen der
intellektuellen Redlichkeit nicht einfach "an den Garderobehaken hängen", sonst verfängt
man sich sehr leicht im trügerischen wohlig-warmen "Netz der Selbsttäuschung"!

Lieben Gruß

Münek

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#25 Re: Geboren, um zu leben- Joh. 15,16 "... ich habe euch erwä

Beitrag von Münek » Mi 9. Apr 2014, 05:37

Wind hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:
Wenn ich mich recht erinnere, verhieß Jahwe dem Abraham Milliarden und aber Milliarden von Nachkommen (zahlreich wie Sand am Meer) und die Inbesitznahme des Landes Kanaan...Die Geschichte beweist, dass Israel im Zangengriff mächtiger Völker stets ein kleines ohnmächtiges Völkchen war, mit dem es irgendein Gott aus welchen Gründen auch immer nie
gut gemeint hatte.

Das stimmt soweit, wie man ein sichtbares Volk zählen kann, das im eigenen Land wohnt. Ich verstehe die Zusagen aber unabhängig voneinander. Gott hat ihnen das versprochene Land gegeben. Das besaßen sie aber nur solange, wie sie mit Gott im Bunde blieben.

Naja,

unter Nachkommen unzählig wie Staub (oder wie Sand am Meer) stelle ich mir dann doch was
anderes vor als die heutigen Bevölkerungszahlen ausweisen. Soviele Nachkommen Abrahams
wie großspurig von Gott angekündigt worden ist, wird es nie geben können!

Fest scheint zu stehen, dass der alttestamentliche zürnende Gott Jahwe von seinem kleinen
"auserwählten Volk" den absoluten Gehorsam sowie die "Verehrung seiner Majestät" forderte.

Der mit dem Attribut "Allwissender" ausgestattete Jahwe war aber - wie sich bei Lektüre
der alttestamentlichen Schriften immer wieder herausgestellt - auf keinen Fall allwissend. Dieser Gott er-
hoffte nur (wusste es aber nicht!), dass sein auserwähltes Volk, "sein Sohn", ihm immer die
Treue halten und ihn lieben und verehren würde.

Es scheint, als wäre er darauf angewiesen. (Ein Gott, der auf die Zuneigung, Verehrung und den
Gehorsam seiner "Auserwählten" angewiesen ist?) :shock: :shock: :shock: Gottes Hoffnungen wurden dies-
bezüglich immer enttäuscht. Hatte er dieses als "Allwissender" nicht vorausgewusst? Nein, das
scheint nicht so!


Ein Beispiel unter vielen:

Der Prophet Hosea lässt Gott über Israels Abtrünnigkeit klagen (Hos. 11, 1 u. 2):

"Als Israel jung war, liebte ich ihn, und aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen

(Das Schlitzohr Matthäus machte daraus eine auf Jesus bezogene Prophezeiung, Kap. 2, 15)!)

Aber sobald man sie rief, wandten sie sich vom Angesicht ab. Den Baalen (kanaanäische
Götter) opferten sie, und den Götzenbildern räucherten sie."


Tja, Jahwe hatte es nicht einfach mit diesem halsstarrigen Völkchen. Aber er hatte
wohl auch mit seiner ständigen Abwesenheit (wo war er unterwegs?) den "Bogen über-
spannt" und damit anderen Göttern Tor und Tür geöffnet. Da ist ihm wohl mit seiner be-
wussten "Nichtpräsenz vor seinem Volke" ein mehr als grober Schnitzer unterlaufen.


Er hat sich diesbezüglich - wie jeder weiß - bis heute nicht um einen Deut gebessert. ;) ;) ;)

Machs gut

Münek

2Lena
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#26 Re: Geboren, um zu leben- Joh. 15,16 "... ich habe euch erwä

Beitrag von 2Lena » Mi 9. Apr 2014, 09:09

Münek: welchen Plan hatte der alttestamentliche Gott Jahwe mit der Menschheit und inwieweit hat er seinen Plan mit der Menschheit den Kindern Israel mehr offenbart als den übrigen Völkern? Wo ist dieses in der alttestamentlichen Offenbarung dokumentiert? Wenn ich mich recht erinnere, verhieß Jahwe dem Abraham Milliarden und aber Milliarden von Nachkommen (zahlreich wie Sand am Meer) und die Inbesitznahme des Landes Kanaan.

Soviel ich aus der Christenpredigt entnehme, die Wind vertritt, lautet das "Weltbild" so:
Das war ein Nomade Abraham. Er sprach mit Gott persönlich. Das hätte man auch gern...

Soviel ích den Auslegungstexten entnehme, lautet bei mehr Dimensionen die Sachlage so: Der historische Hintergrund der Völkerwanderungen, es entstehen erste wirklich Grund legende Gesetze zum Zusammenleben, zur Kommunikation und zum Regeln der Wünsche. Auf diesen Regeln bauten die ersten Staaten auf.

Soviel ich über die Katholische Kirche weiß, kannte sie beim "alten Ritus" (vor dem II Vatikanischem Konzil vor ca. 50 Jahren) keine Bibellese. Den Laien war sogar das Lesen der irritierenden Bibel untersagt. Man kannte sie kaum. Die Messtexte waren lateinisch. Die Predigt betraf allgemeine Morallehren. Sie betrafen meist den Punkt zwei.

Brauchst du noch etwas Nachschub an Fantasie - was passiert, wenn die Bibelübersetzung als "wichtigster" Ausbildungspunkt genommen wird?

Es ist sinnlos zu diskutieren, nicht wahr?
Ich weiß nicht, ob ich deine Vorsätze bewundern oder als aussichtslos vergeben soll. Alle Parteien sind nicht bereit tiefer zu forschen und verkehrtes zu ändern.

Wind
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#27 Re: Geboren, um zu leben- Joh. 15,16 "... ich habe euch erwä

Beitrag von Wind » Mi 9. Apr 2014, 10:54

Münek hat geschrieben:Nicht nachvollziehbar erscheint mir indes Deine Behauptung, dass Menschen sich
nach und nach von Gott entfernen (indem sie ihn nicht "mehr" in ihre Lebenspla-
nung einbeziehen). Wie sollen Menschen Gott in ihre Lebensplanung einbeziehen, die
ihn nie erkannt haben (und damit als existent anerkennen können) , weil er sich ihnen
nie gezeigt hat?

Da stimmt doch ganz gewaltig etwas nicht! Der Hinweis auf einige antike Schriften
soll "gefälligst ausreichend sein", um zum Glauben an einen Gott zu kommen? Welches
Versteckspiel spielt hier Jahwe eigentlich? Oder spielt er gar nicht Versteck, weil es
ihn nämlich als rein menschliche Erfindung überhaupt nicht gibt? :o

Ja, das kann ich verstehen, Münek, dass du es nicht nachvollziehen kannst. Weil er sich dir auch nicht offenbart hat.
Ich kann darauf auch keine perfekte Antwort geben. Weil ich nicht nachvollziehen kann, dass man ihn nicht erkennt.

Ich kann da nur meine Gedanken der Möglichkeiten mitteilen. Die wahrscheinlich auch nicht passen, weil ich eben von ganz anderen Voraussetzungen ausgehe.

Zunächst einmal denke ich, so wie ich schon in vorhergehenden Beiträgen dieses Threads angedeutet habe, dass man nicht unbedingt Gott als Gott erkennen muss, um in der Verbindung zu ihm zu bleiben. Weil ich glaube, dass jeder Mensch gewisse Gaben mitbekommen hat von Gott. Nur in unterschiedlicher Form und in unterschiedlichem Maß.

Am Anfang des Römerbriefes heißt es, dass jeder Mensch den Schöpfer in seiner Schöpfung erkennen kann. Das wäre in dem Fall eine Möglichkeit, die jeder Mensch zu haben scheint. Ich bin schon Menschen begegnet, die Gott nicht als Gott erkennen. Und trotzdem die göttliche Liebe in sich zum Leitfaden für ihr Leben machen. Weil sie erkannt haben, dass die Liebe das Lebenselexier überhaupt ist. Und man mit Liebe viele Fragen in der Welt lösen kann. Ich meine, diese Menschen haben unabhängig von ihrer Gotteserkenntnis die Verbindung zu Gott.

Ich glaube auch nicht, dass die Bibel, oder andere antike Schriften vorrangig sind als Leitfaden, um die Verbindung zu Gott zu halten. Gott schafft den "Empfänger" selbst, so dass ein Mensch ihn (oder besser gesagt: Spuren von ihm) erkennen kann, um diese in sein Leben einzubeziehen.

Wenn du meinst, dass Gott sich dir noch nie offenbart hat, dann vermute ich, dass er es dennoch getan hat. Denn du bist auf der Spur, indem du erkennst, was gut und nicht gut an manchen Gottesbildern in deiner persönlichen Umgebung ist und dran bleibst, beim Forschen und den Mitmenschen dabei nicht aus den Augen verlierst.

Ich meine, die Christen aller Zeiten haben den Fehler gemacht, dass sie ihre Lehre und ihre Erkenntnis als die alleinige Wahrheit um Gott für die Menschen deklariert haben. Gott ist nicht abhängig von irgendwelchen Schriften oder sonstigen festgelegten Mustern, um sich mitzuteilen.

Das Entfernen der Menschen von Gott geschieht da, wo man sich vermehrt seinem Ego zuwendet und danach handelt. Wo man auf Kosten anderer lebt, indem man seinen eigenen Lebens- und Machtbereich erweitert und den Bereich des Nächsten einschränkt. Da kommt die Liebe ins Hintertreffen und man tendiert immer mehr in Richtung Zerstörung, zum eigenen Wohl und auf Kosten anderer. Letztendlich mit dem Ergebnis, dass man unmerklich aber stetig sich selbst und sein Umfeld auch zerstört.

Wind
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#28 Re: Geboren, um zu leben- Joh. 15,16 "... ich habe euch erwä

Beitrag von Wind » Mi 9. Apr 2014, 11:06

Münek hat geschrieben:unter Nachkommen unzählig wie Staub (oder wie Sand am Meer) stelle ich mir dann doch was
anderes vor als die heutigen Bevölkerungszahlen ausweisen. Soviele Nachkommen Abrahams
wie großspurig von Gott angekündigt worden ist, wird es nie geben können!

Gemessen an den heutigen Bevölkerungszahlen verstehe ich deinen Einwand.

Ich gehe aber mal davon aus, dass Gott ewig ist. Also nicht gebunden an Zeiten. Wenn er dann alle Zeiten zusammen im Blick hat, dann kommt es mit den Zahlen schon hin.

Irgendwo habe ich meine Vorstellung von der irdischen Existenz, verbunden mit dem Jenseits, schon einmal dargestellt. Ich tue es hier noch einmal.

Ich male mir dabei zwei Kreise auf. Einen größeren, der verbunden mit einem kleineren Kreis eine Einheit bildet.

Ich gehe dabei davon aus, dass das menschliche Sein schon vor der irdischen Existenz vorhanden war. Aus diesem Sein heraus wurde die irdische Existenz gebildet und endet letztendlich wieder im ewigen Sein.

Insofern wäre die irdische Endlichkeit nur eine Hülle, welche um die ewige Unendlichkeit gebildet wurde.

So gesehen verschwinden viele Schrecken der Endlichkeit und die Unendlichkeit dominiert.

Und in diese Verbundenheit beider Dimensionen hinein das versprechen Gottes zu betrachten, kann ich schon auch erkennen, dass Gott sein Versprechen an Abraham wahrgemacht hat.

Wind
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#29 Re: Geboren, um zu leben- Joh. 15,16 "... ich habe euch erwä

Beitrag von Wind » Mi 9. Apr 2014, 11:19

Münek hat geschrieben:Es scheint, als wäre er darauf angewiesen. (Ein Gott, der auf die Zuneigung, Verehrung und den
Gehorsam seiner "Auserwählten" angewiesen ist?) :shock: :shock: :shock: Gottes Hoffnungen wurden dies-
bezüglich immer enttäuscht. Hatte er dieses als "Allwissender" nicht vorausgewusst? Nein, das
scheint nicht so!

Das sehe ich auch wieder ganz anders. Nicht Gott ist auf die Zuneigung und Verehrung angewiesen. Sondern es sind Werkzeuge als Hilfe für die Menschen, wenn sie sich auf diese Art Gott zuwenden.

Es ist allerseits sichtbar, dass Menschen Mühe haben, sich vor Gott zu äußern. Weil Gott auf einer ganz anderen Sphäre ist, als die, welche die Menschen wahrnehmen können.

Das kann man schon an den Diskussionen um das Gebet erkennen, dass Menschen nicht verstehen können, warum sie einem allwissenden Gott noch ihre Wünsche oder Probleme mitteilen sollen.

Im AT haben Propheten als Boten von Gott immer wieder den Grundruf Gottes an die Menschen weitergegeben: "Kehret um zu mir". Die Arten, wie man sich Gott mitteilen kann, sind Hilfsmittel, wie sich Menschen äußern können. Das ist dann so, wie wenn Gott unablässig seine Signale aussendet. Diese aber erst ankommen können bei den Menschen, wenn diese ihrerseits sich Gott zuwenden. Die ganzen Opfer und Rituale sind praktische Hilfsmittel, damit Menschen ihr Herz Gott öffnen können und so die Signale empfangen können. Dabei kommt es tatsächlich nicht auf die fehlerfreie Ausführung der Rituale an, sondern auf die Ehrlichkeit und Empfangsbereitschaft der Herzen des Einzelnen, sowie eines Volkes.

R.F.
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#30 Re: Geboren, um zu leben- Joh. 15,16 "... ich habe euch erwä

Beitrag von R.F. » Mi 9. Apr 2014, 12:22

Wind hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: welchen Plan hatte der alttestamentliche Gott Jahwe mit der Menschheit und inwieweit hat er seinen Plan mit der Menschheit den Kindern Israel mehr offenbart als den übrigen Völkern?

Hi Münek, den allumfassenden Plan Gottes mit der Menschheit kenne ich nicht.
- - -
Steht doch geschrieben:

Johannes 10,34-36 (Luther):

Jesus antwortete ihnen: Steht nicht geschrieben in eurem Gesetz (Psalm 82,6): »Ich habe gesagt: Ihr seid Götter«?
Wenn er "die" Götter nennt, zu denen das Wort Gottes geschah - und die Schrift kann doch nicht gebrochen werden -,
wie sagt ihr dann zu dem, den der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat: Du lästerst Gott -, weil ich sage: Ich bin Gottes Sohn?

Also, unsterbliche Götter sollen die Menschen werden.

Und auch das weitere Schicksal der Erde, des ganzen Kosmos, ist vorhergesagt. Noch ein paar Hundert Jahre, dann gibt es diese Kugel nicht mehr, die seit der großen Flut eh nur noch eine Wüste mit ein paar Grünflächen ist...

Um das akzeptieren zu können, muss halt erst mal den Naturalisten-Quatsch aus seinem Kopf entfernen...

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