Religion vs. Glauben

Rund um Bibel und Glaube
Rembremerding
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#21 Re: Religion vs. Glauben

Beitrag von Rembremerding » So 13. Apr 2014, 10:41

Hosianna, Davids Sohn, sei gegrüßt am Palmsonntag und ich grüße auch alle Foristen! :)

Christus Jesus gab einem Führer der damals besten Religion, Nikodemus, eine Antwort auf die Frage Religion gegen Glauben (Evangelium) (Joh 3, 1-10).

Allgemein ist Religion die Sehnsucht der Menschen, dass eine höhere Macht sie erlöst. Religion ist das menschliche Mittel das Gewissen zu beruhigen, welches Schuld vermitteln kann.

Gott kann jeden Menschen erreichen. Als erstes durch das Gewissen, welches das Echo des göttlichen Worts ist, dann durch das Gesetz und zu guter Letzt durch das Evangelium, Gottes Wort selbst. Je nachdem, ob wir durch Gewissen, durch Gewissen und Gesetz, oder durch Gewissen, Gesetz und Evangelium das Wort Gottes vernehmen, werden wir einmal mehr zur Verantwortung gezogen werden und haben auch im Jetzt mehr Verantwortung.

Religion an sich ist keine Heilsgewissheit. Religion ohne Evangelium, der daraus erwachsenen Wiedergeburt und dem daraus folgendem Glauben ist nichts, ja sogar gefährlich. Die christliche Religion ist nämlich tatsächlich die beste aller Religionen der Welt, weil sie am besten den Schmerz der Sünde lindert. Doch das Übel an sich, die Sünde, die Schuld, das Verlangen zur Erlösung, wird auch durch die christliche Religion nicht beseitigt, sondern wirkt tatsächlich wie Opium.

Um nun aber nicht falsch verstanden zu werden: Religion, die christliche Religion in Verbindung mit der Annahme des Evangeliums, Gottes Wort, des Glaubens, also der Person Christus Jesus im Herzen, ist sehr wohl einziger Weg zum Heil. Die Religion bewirkt die äußere Umgestaltung des Menschen, das Evangelium die innere Umgestaltung, die Wiedergeburt. Die Wiedergeburt bedeutet die Rückgabe des eigenen Willens an Gott zur Veredelung. Ohne innere Umgestaltung wäre die äußere Umgestaltung Pharisäertum, Heuchelei, Bigotterie. Die äußere Umgestaltung folgt meist der inneren Umgestaltung, braucht aber nicht Folge davon zu sein.

In der christlichen Religion findet die innere Umgestaltung des Menschen in seiner Wiedergeburt einen Weg, einen Rahmen, eine Lehranstalt, den Glauben im Leben, nach außen hin, umzusetzen. Rituale und Liturgien sprechen Gefühl und Sinne an, die Verkündigung des Worts Verstand und Geist, die Gemeinschaft stärkt Bindungen zwischen Menschen und Gott. So wird der gesamte Mensch, Geist, Seele, Psyche, Leib, durch äußere Zeichen hineingenommen in eine innere Wirklichkeit, die durch und in Gott ist und dadurch veredelt.

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Demian
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#22 Re: Religion vs. Glauben

Beitrag von Demian » So 13. Apr 2014, 10:57

Rembremerding hat geschrieben:Die christliche Religion ist nämlich tatsächlich die beste aller Religionen der Welt, weil sie am besten den Schmerz der Sünde lindert.

Was ist "Sünde" oder "Schuld" für dich?

Die Religion bewirkt die äußere Umgestaltung des Menschen, das Evangelium die innere Umgestaltung, die Wiedergeburt.

Erkläre uns bitte, was Du unter "Evangelium" verstehst - ist das Evangelium für dich eine rein biblische Erfindung oder eine universale, geistige Wahrheit, die auch auf anderem Wege erkannt werden kann? Ich sehe kein bisschen ein, weshalb ich die christliche Spiritualität gegen die hinduistische oder buddhistische setzen sollte? ;)

Die Wiedergeburt bedeutet die Rückgabe des eigenen Willens an Gott zur Veredelung.

Schön gesagt - dann fragt sich aber "wer" da "was" zurückgibt?

Abischai
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#23 Re: Religion vs. Glauben

Beitrag von Abischai » So 13. Apr 2014, 12:49

Genau an diesem Punkt widerspreche ich vehement!

Die Sünde zu erleichtern, die Qual der Sünde erträglich zu machen, genau das ist das Wesen der Religion und nicht des Evangeliums von Jesus Christus !!!

Jesus vergibt die Sünde, dann gibt es die nicht mehr und das Gefühl der Erleichterung ist die folgerichtige Wirkung dessen, daß es nichts mehr gibt, was drückt.

Alles andere ist geheuchelt und gelogen!

Entweder man ist frei oder man ist nicht frei. Wenn man sich nicht frei fühlt, liegt das entweder daran, daß man den neuen Zustand der Freiheit noch nicht erfaßt hat und glaubt, oder daß man tatsächlich nicht frei ist.

Man kann das ganz einfach ausprobieren, indem man einem Menschen etwas wertvolles kaputtmacht und ihn dann irgendwann um Vergebung bittet. Jener Mensch vergibt dir dann und du schaust mal, wie das mit der tatsächlichen Gewissenslast ist.

Es ist natürlich Quatsch, eine solche Situation testhalber zu stellen. Aber wir haben solche Bestände in unserem Leben, sicher doch. Und wir haben das damals sogar mit Absicht gemacht, weil wir dem anderen schaden wollten. Das ist echte Sünde. So, und nun bitten wir den Gläubiger um Vergebung. Wenn der uns dann wirklich vergibt, dann sind wir frei - ich wünsche jedem, dieses Gefühl einmal zu erleben !!

Religion funktioniert hier anders: DU machst mit den richtigen Mitteln und Methoden, daß DU keine Gewissensbisse mehr hast. Das klappt, die Menschen machen sich keine Gedanken mehr (nicht immer klappt das, viele suicide lassen hier Zweifel aufkommen) Ein abgebrühtes, abgetötetes Gewissen ist oft die Folge von Religion, prima!

Religion: Religionen sind Gebrauchsanweisungen, die nichts taugen.
Wenn jemand nach Mekka pilgert, ist er seine Sünde noch lange nicht los, auch die Pilgerreise zum Ganges lohnt nicht. etc.

Evangelium: Evangelium ist keine Gebrauchsanweisung, sondern die Siegesbotschaft eines anderen, der mir damit verkündet, daß ich aus dem Gefängnis freigekauft und entlassen worden bin. Gehen muß ich nun noch selber, rausgetragen werde ich nicht.*
Eine einfache, ehrliche Bitte an Gott: "vergibt mir!" genügt völlig.

Und dann schau mal, was passiert!
____________________________________________
*Die Christenheit bewegt sich thematisch in dem Bereich, daß viele nicht verstehen können oder wollen, daß sie tatsächlich freigelassen sind und sich dem gemäß verhalten sollen, also aus dem Knast rausgehen! Manchem gefällt die Zelle und er bleibt lieber bei den anderen, noch verhafteten (ehem.!) Mithäftlingen. Diese Gemengelage ist der Bestand Versammlungen der realen Gemeinde Jesu. Und vielen Gläubigen werden imaginäre Ketten an die Handgelenke gezaubert, nicht gerade eine Ehre für den Herrn, der die Freiheit erkauft hat!
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]

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#24 Re: Religion vs. Glauben

Beitrag von Rembremerding » So 13. Apr 2014, 14:01

Hejdo @Demian :)

Demian hat geschrieben: Was ist "Sünde" oder "Schuld" für dich?
Im philosophischen Sinn ist Sünde die Absonderung des Menschen von Gottes Willen, die Schuld die Reaktion des gesamten Menschen darauf.
Betrachtet man beide Begriffe hinsichtlich der menschlichen Psyche und Religion, also die Sehnsucht nach einer Rückbindung mit höheren Mächten, dann wird offenbar, dass die Ohnmacht des Menschen gegenüber äußeren Mächten ursächlich dafür waren. Der Mensch hatte manche Dinge nicht selbst in der Hand und fühlte sich, wurde "sich bewusst" nicht Teil der wirkenden Mächte zu sein, davon abgesondert. Hier lag der Schnittpunkt zwischen Natur und Kultur.
Der Mensch begann "den Mächten" etwas zu geben, um zu empfangen, etwa Opfer, Taten, Gebete. Später forderte er Erhörung, begann Mächte zu manipulieren, erschuf sich Bildnisse usw, ein weites Feld, dass ich hier in Kürze nicht bepflügen könnte.
Demian hat geschrieben: Erkläre uns bitte, was Du unter "Evangelium" verstehst - ist das Evangelium für dich eine rein biblische Erfindung oder eine universale, geistige Wahrheit, die auch auf anderem Wege erkannt werden kann? Ich sehe kein bisschen ein, weshalb ich die christliche Spiritualität gegen die hinduistische oder buddhistische setzen sollte? ;)
Es geht hier nicht allein um Spiritualität, die hat jeder Mensch, mehr oder weniger. Das Evangelium ist eine göttliche "Erfindung" und ist die frohe Botschaft vom Plan Gottes uns wieder, diesmal bewusst, als Teil der göttlichen Macht zu veredeln durch seinen Sohn Christus Jesus, dessen Sühnewerk und dessen Auferstehung. Nur als Christ weiß ich von einem "heruntergekommenen" Gott, im wahrsten Sinne des Wortes, und keinen oben gebliebenen, wie Allah. Nur als Christ weiß ich von einem personalen Gott, der sein Menschsein durchlebt hat und es mit in sein Reich nahm, um auch meine Geistseele und meinen Leib zu verherrlichen und von keinem philosophischen oder geistigen Prinzip oder "Etwas". Wobei ich nicht behaupte, dass in anderen "Religionen" keine Funken von Wahrheit sind und damit Heil.

Vielleicht willst du mir nun folgen: Warum gab Gott, Dein universales und geistiges Prinzip, wohl seinen Sohn Christus Jesus den Menschen preis, damit er sich freiwillig für sie opferte und wir daran glauben können, wenn es nicht notwendig gewesen wäre? Du kannst die richtige Antwort dieser Frage nur umgehen, indem Du Christus Jesus nicht als personalen Gott betrachtest und somit Deine Erlösung von Dir abhängig machst. Dann aber wäre Christus Jesus völlig überflüssig und Dein universaler Geist der Wahrheit nicht unfehlbar.

Rembremerding hat geschrieben:Die Wiedergeburt bedeutet die Rückgabe des eigenen Willens an Gott zur Veredelung.
Demian hat geschrieben:Schön gesagt - dann fragt sich aber "wer" da "was" zurückgibt?
Das Wer gibt sein Selbst an Christus Jesus zurück, um in ihm und mit ihm das veredelte Selbst im SEIN zu werden.
Ich denke, dies sind Worte, die Du verstehst. :thumbup:

Zudem hoffe ich, dass Du meine Worte nicht als aggressiv oder gegen Deine Person betrachtest, dem ist natürlich nicht so. Ich respektiere Deinen Weg und Deine Gottesschau, ja empfinde große Achtung vor Deinem Eifer und Deinen Einsichten.

@Abischai
Solltest Du gegen meinen Beitrag vehement protestieren wollen, so vermute ich, dass Du ihn nicht aufmerksam genug gelesen hast. Ich jedenfalls könnte Deinem Beitrag zustimmen.

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#25 Re: Religion vs. Glauben

Beitrag von Abischai » So 13. Apr 2014, 15:18

...daß Du die christliche Religion als die beste Religion weltweit bezeichnest, das ist der Punkt den ich bemängle. Das ist Deinerseits sicher ein Wortspiel, aber die allgemeine fälschliche Anerkennung des christlichen Glaubens als "Religion" stellt eine Abererkennung des Eigentlichen dar. Den Unterschied verstehst Du und ich vielleicht, aber jeder andere, dem man das nicht deutlich erklärt, mißversteht das. Und das ist dann kein Spaß, sondern lebensgefährlicher Ernst, weil es zu viele religiöse gibt, die der fälschlichen Selbstüberhebung erliegen, sie seien Christen.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]

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#26 Re: Religion vs. Glauben

Beitrag von Rembremerding » So 13. Apr 2014, 15:50

Abischai hat geschrieben:...daß Du die christliche Religion als die beste Religion weltweit bezeichnest, das ist der Punkt den ich bemängle. Das ist Deinerseits sicher ein Wortspiel, aber die allgemeine fälschliche Anerkennung des christlichen Glaubens als "Religion" stellt eine Abererkennung des Eigentlichen dar. Den Unterschied verstehst Du und ich vielleicht, aber jeder andere, dem man das nicht deutlich erklärt, mißversteht das. Und das ist dann kein Spaß, sondern lebensgefährlicher Ernst, weil es zu viele religiöse gibt, die der fälschlichen Selbstüberhebung erliegen, sie seien Christen.
Ah, das war der Punkt, danke für die Erklärung. Es war wohl zu wenig Religion zu unterstreichen und anzunehmen, dass man dadurch das von mir vorher geschriebene (Religion an sich ist keine Heilsgewissheit) unbedingt in Verbindung bringen muss.
Gut, dass du dies noch einmal klar gestellt hast. :thumbup:
Natürlich: Allein der christliche Glaube zählt und bringt Heil und der hat nur ein Ziel: Christus Jesus. Ohne ihn wird Religion tatsächlich zu einem Betäubungs- und Rauschmittel, das in der Ewigkeit auf fürchterliche Weise seine Wirkung verliert.

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#27 Re: Religion vs. Glauben

Beitrag von Pluto » So 13. Apr 2014, 23:24

Rembremerding hat geschrieben:Allein der christliche Glaube zählt und bringt Heil...
Also gibt es für dich keinen Raum für andere Glaubensrichtungen wie den Islam oder den Buddhismus?
Ohne ihn wird Religion tatsächlich zu einem Betäubungs- und Rauschmittel, das in der Ewigkeit auf fürchterliche Weise seine Wirkung verliert.
Karl Marx lässt grüssen. ;)
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Magdalena61
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#28 Re: Religion vs. Glauben

Beitrag von Magdalena61 » Mo 14. Apr 2014, 01:20

closs hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben:Damit er versteht, was ich meine und nicht entsetzt die Flucht ergreift.
1. Kor. 9, 20
Kleine Ergänzung - in Deinem Sinne, wie ich vermuten möchte:
Römer
10Herrlichkeit aber und Ehre und Frieden allen denen, die Gutes tun, zuerst den Juden und ebenso den Griechen.
11 Denn es ist kein Ansehen der Person vor Gott.
12 Alle, die ohne Gesetz gesündigt haben, werden auch ohne Gesetz verloren gehen; und alle, die unter dem Gesetz gesündigt haben, werden durchs Gesetz verurteilt werden.
13 Denn vor Gott sind nicht gerecht, die das Gesetz "hören," sondern die das Gesetz "tun," werden gerecht sein.
14 Denn wenn Heiden, die das Gesetz nicht haben, doch von Natur tun, was das Gesetz fordert, so sind sie, obwohl sie das Gesetz nicht haben, sich selbst Gesetz.
15 Sie beweisen damit, dass in ihr Herz geschrieben ist, was das Gesetz fordert, zumal ihr Gewissen es ihnen bezeugt
Danke.

Müssen wir die in Röm. 2, 10-15 erwähnten Heiden, die den Willen Gottes tun, jetzt als religiös einstufen? Denn sie kannten/ kennen doch das Evangelium nicht.

Oder meinte Paulus bekehrte Heiden? Aber die hatten/ hätten ja, wenn sie sich zur Gemeinde hielten, Zugang zu den Schriften; zum Gesetz.
LG
God bless you all for what you all have done for me.

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#29 Re: Religion vs. Glauben

Beitrag von Abischai » Mo 14. Apr 2014, 01:21

Pluto hat geschrieben:...Also gibt es für dich keinen Raum für andere Glaubensrichtungen wie den Islam oder den Buddhismus?...
So ist es.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]

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#30 Re: Religion vs. Glauben

Beitrag von Pluto » Mo 14. Apr 2014, 01:24

Abischai hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:...Also gibt es für dich keinen Raum für andere Glaubensrichtungen wie den Islam oder den Buddhismus?...
So ist es.
:o
So weit ich weiss, ist der Buddhismus, ziemlich tolerant gegenüber anderen Glaubensrichtungen.
Nicht so der Islam, denn dort gilt auch, dass es die einzige wahre (Heilsbringende) Religion ist.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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