Das wäre jetzt aber schon Interpretation.Magdalena61 hat geschrieben: "Behalte es"... muß man wohl als orientalisches Palaver sehen, reine Höflichkeit
Wie auch immer: Beide kriegen die Kurve. - Esau, weil er (aus meiner Sicht) in der Seele schon immer rein war (wenn er mit seiner Geringschätzung des Erstgeburts-Rechts auch gegen gesellschaftliche Ordnungs-Prinzipien verstößt) - und Jakob, weil er seit dem Kampf mit dem "Mann" rein wird.
Esau gefällt mir deswegen so gut, weil er mich auch an die Gibeoniter (Jos. 9,22ff) erinnert, die kein Problem haben, als „Holzfäller und Wasserträger“ (9,27) glücklich zu werden.
Damit wird das Motiv der Gegenüberstellung des lebens-gesunden Unerwählten mit dem berechnenden Erwählten wiederaufgenommen – einige der vorher in diesem Sinne gefundenen Paare sind Abimelech von Gerar – Abraham, Esau – Jakob und eben jetzt die Gibeoniter und Josua.
Spirituell bedeutet dies zunächst, dass Erwähltheit keine persönlichen Rückschlüsse auf den Erwählten ziehen lässt – ob jemand „gut“ oder „böse“ ist, hat nichts damit zu tun, ob jemand erwählt ist. – Weiterhin lenkt es den Blick auf die Frage, wer gottgefälliger ist – die lebens-gesunden Abimelech von Gerar, Esau und Gibeoniter oder die berechnenden Abraham, Jakob und Josua. – Aus volks-göttischer Sicht sind ganz sicher Abraham, Jakob und Josua gottgefälliger. – Aus Sicht des Gott des NT spricht einiges dafür, dass es Abimelech, Esau und die Gibeoniter sein können.