closs hat geschrieben:Naqual hat geschrieben:Im Christentum wird nun so getan, als wenn Gott ein ganz großer Heimlichtuer ist um dann in letzter Sekunde die Katze aus dem Sack zu lassen, dass er eigentlich Drei in Einem ist.
Das kann man aus meiner Sicht nur dann so verstehen, wenn man - wie mehrfach dargelegt - "Gott" (Jahwe) und "Gottes-Offenbarungen" (Vater, Sohn, HG) unterscheidet.
Diese Unterscheidung ist jedoch - wie ebenfalls mehrfach dargelegt (und nicht nur von mir) - NICHT biblisch; im Gegenteil erweißt sie sich, wie von mir und Naqual (ja sogar Hemul) als unbiblisch. Dies wurde nicht nur mit Zitaten aus der Bibel untermauert, sondern diese wiederum Kontext bedingt mit weiteren Bibelstellen.
Du kannst diesen unbiblischen Nonsens ja gerne vertreten. Das ändert nichts.
Selbst deine "Überzeitlichkeit" ist nicht biblisch und wird bereits durch Genesis widerlegt, in denen Gott NACHEINANDER (chronologisch dargelegt in den einzelnen Schöpfungstagen) dies und jenes vollbringt. Es handelt sich dabei NICHT um unsere Zeit.
closs hat geschrieben:Naqual hat geschrieben:Es steht nirgendwo, dass Gott als Mensch auf die Welt kommen wird, noch dass der Messias Gott ist, noch dass Gott für die Sünden gestorben ist, oder dass Gott die Strafen trägt, usw.
Yusuke hat geschrieben: Nirgends in der Bibel weder im AT noch im NT steht irgendetwas darüber das Gott für den Menschen "sterben" muss um die Trennwand zwischen Sein und Dasein zu lösen oder einen Übergang schaffen.
Gehen wir mal von der Variante aus, dass Jesus nur Mensch ist - wie würde dann die gesamte Story aussehen?
Du wiederholst längst geklärte Fragen; ist dein Gedächtnis nicht mehr so ganz auf der Höhe?
Niemand sagt, Jesus wäre "nur" Mensch (wie du und ich). Weiterhin ist er (nicht du oder ein anderer) Gottes Sohn - nur er steht in vollkommener Geistesbeziehung zu Gott - und nur er hat dessen Vollmacht erhalten.
Hier findest du bereits
drei eindeutige und gewichtige Unterscheidungen, wie also kommst du darauf jemand hier würde sagen, Jesus wäre "nur" Mensch?
Was wir sagen ist: Er ist NICHT Gott. Das hat auch er selbst nicht gesagt. Das haben seine Jünger nicht gesagt. Es steht auch nicht in der Bibel.
closs hat geschrieben:Statt dass Gott sagt "Schwamm drüber mit dem Adam - bin nicht mehr sauer", wird er als jemand dargestellt, der sich von seinem Satisfaktions-Verlangen gar nicht lösen KANN und deshalb seinen Sohn schicken muss.
Nein, nicht muss. Auch Adam stand, wenn wir bei der Bibel bleiben, in vollkommener Geistesbeziehung zu Gott (deshalb wird Adam in der Bibel auch als der erste Mensch, Jesus als der zweite Mensch bezeichnet). Adam war für den Sündenfall verantwortlich, ein Mensch; und ein Mensch (wenn auch ein ganz besonderer) konnte dies stellvertretend für jene Menschen, die an ihn glauben, "unwirksam" machen. Das hat etwas mit der Sünde zu tun.
Grund für das Sterben von Jesus ist die Sünde des Menschen. Sünde ist in der Bibel nicht nur eine moralische Verfehlung (z.B. Lüge), sondern als Sünde bezeichnet die Bibel die grundsätzliche Trennung des Menschen von Gott. Diese ist durch Adam eingetreten und wird durch Jesus wieder aufgehoben.
Gott ist derjenige, der beurteilt und verurteilt. Er hat über uns ein Gerichtsurteil gefällt, das seit dem Sündenfall gültig ist, ja sogar teilweise vollstreckt wird: indem wir sterben müssen.
Römer 5, 12:
Durch einen einzigen Menschen, durch Adam, ist die Sünde in die Welt gekommen und als Folge davon der Tod. Weil nun alle Menschen gesündigt haben, sind sie alle dem Tod ausgeliefert.
Wenn Jesus also unsere Schuld beglichen hat, dann muss dies auch Folgen für das über uns ausgerufene Gerichtsurteil haben. Und in der Tat: Jesu Tod erfüllt Gottes Gerechtigkeit. Jesus hat den Anforderungen, die Gott in seiner Gerechtigkeit an uns stellt, Genüge getan an unserer Stelle. Weil er gerecht ist, sind wir es auch, wenn wir an ihn glauben. Wer nicht an ihn glaubt, bleibt in der Ungerechtigkeit, dem Ungenügen und daher unter dem verhängten Urteil.
Johannes 3, 18:
Wer an ihn glaubt, der wird nicht verurteilt werden. Wer aber nicht an den Sohn Gottes glaubt, über den ist wegen seines Unglaubens das Urteil schon gesprochen.
Der Tod von Jesus am Kreuz bedeutet also nicht nur die Sühnung unserer Schuld, nicht nur die Aufopferung des Unschuldigen, sondern auch die endgültige Vollstreckung des Urteils und damit das Ende des "Prozesses" der schon so lange dauert.