Aus Serie: die Dreifaltigkeit : Heiliger Geist = Gott

Rund um Bibel und Glaube
closs
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#191 Re: Aus Serie: die Dreifaltigkeit : Heiliger Geist = Gott

Beitrag von closs » Do 21. Aug 2014, 19:35

Naqual hat geschrieben:Im Christentum wird nun so getan, als wenn Gott ein ganz großer Heimlichtuer ist um dann in letzter Sekunde die Katze aus dem Sack zu lassen, dass er eigentlich Drei in Einem ist.
Das kann man aus meiner Sicht nur dann so verstehen, wenn man - wie mehrfach dargelegt - "Gott" (Jahwe) und "Gottes-Offenbarungen" (Vater, Sohn, HG) unterscheidet.

Anders gesagt: Angenommen, Gott wollte dem Dasein wahrnehmbar einen Besuch abstatten - wäre das, was man dann "sieht", Gott? Oder wäre es eine Gottes-Offenbarung? - Meines Erachtens ist die Antwort klar.

Naqual hat geschrieben:Es steht nirgendwo, dass Gott als Mensch auf die Welt kommen wird, noch dass der Messias Gott ist, noch dass Gott für die Sünden gestorben ist, oder dass Gott die Strafen trägt, usw.
Yusuke hat geschrieben: Nirgends in der Bibel weder im AT noch im NT steht irgendetwas darüber das Gott für den Menschen "sterben" muss um die Trennwand zwischen Sein und Dasein zu lösen oder einen Übergang schaffen.
Gehen wir mal von der Variante aus, dass Jesus nur Mensch ist - wie würde dann die gesamte Story aussehen?

Gott schafft den Menschen, ist dann sauer, als dieser sich ungeplanterweise abwendet, und sagt: "Mein Zorn ist erst befriedigt, wenn diese Scharte ausgemerzt ist". - Da sich über die Jahrhunderte kein Mensch finden lässt, der das kann, schickt Gott seinen eigenen Sohn, der dann die Scharte ausmerzt. - Gott ist danach befriedigt.

Egal, ob man es so einfach oder super-edel ausdrückt: Aus meiner Sicht ist das Kinderglauben (die schärfere Variante wäre: Aberglauben). - Man muss sich das mal vorstellen: Statt dass Gott sagt "Schwamm drüber mit dem Adam - bin nicht mehr sauer", wird er als jemand dargestellt, der sich von seinem Satisfaktions-Verlangen gar nicht lösen KANN und deshalb seinen Sohn schicken muss. - Sorry - da hört's auf.

Kann es nicht sein, dass auch die heutige Glaubens-Darstellung noch komplett eingenebelt ist von Räuber-Geschichten menschlicher Genese? - Könnte man die Bibel nicht auch fundamental-geistig verstehen? - Das würde nämlich die Trinitäts-Frage quaLitativ behandeln lassen.

Hemul
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#192 Re: Aus Serie: die Dreifaltigkeit : Heiliger Geist = Gott

Beitrag von Hemul » Do 21. Aug 2014, 22:39

closs hat geschrieben: Gehen wir mal von der Variante aus, dass Jesus nur Mensch ist - wie würde dann die gesamte Story aussehen?
Gemäß 1.Korinther 15:12-16 folgendermaßen.
Christus anstelle von Adam
12 Durch einen einzigen Menschen ist die Sünde in die Welt gekommen und mit der Sünde der Tod. Und auf diese Weise ist der Tod zu allen Menschen hingekommen. Deswegen hat auch jeder gesündigt
. 13 Selbst als es das Gesetz noch nicht gab, war die Sünde schon in der Welt. Doch wird sie da, wo es kein Gesetz gibt, nicht als Schuld angerechnet. 14 Trotzdem herrschte schon in der Zeit zwischen Adam und Mose der Tod auch über die Menschen, die kein ausdrückliches Gebot übertraten, also nicht in derselben Weise wie Adam sündigten. Mit seinem Ungehorsam ist Adam das genaue Gegenteil von dem, der kommen soll. 15 Doch die Begnadigung ist nicht einfach ein Gegenstück für die Übertretung. Denn wenn die Übertretung eines Einzigen der ganzen Menschheit den Tod brachte, so wird das durch die Gnade Gottes mehr als aufgewogen, denn die ganze Menschheit wird durch die Gnade eines einzigen Menschen, nämlich durch Jesus Christus, überaus reich beschenkt. 16 Dieses Gnadengeschenk ist nicht vergleichbar mit dem, was durch den einen Sünder verursacht wurde. Denn das Urteil Gottes, das der Übertretung
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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#193 Re: Aus Serie: die Dreifaltigkeit : Heiliger Geist = Gott

Beitrag von Scrypton » Do 21. Aug 2014, 22:51

closs hat geschrieben:
Naqual hat geschrieben:Im Christentum wird nun so getan, als wenn Gott ein ganz großer Heimlichtuer ist um dann in letzter Sekunde die Katze aus dem Sack zu lassen, dass er eigentlich Drei in Einem ist.
Das kann man aus meiner Sicht nur dann so verstehen, wenn man - wie mehrfach dargelegt - "Gott" (Jahwe) und "Gottes-Offenbarungen" (Vater, Sohn, HG) unterscheidet.
Diese Unterscheidung ist jedoch - wie ebenfalls mehrfach dargelegt (und nicht nur von mir) - NICHT biblisch; im Gegenteil erweißt sie sich, wie von mir und Naqual (ja sogar Hemul) als unbiblisch. Dies wurde nicht nur mit Zitaten aus der Bibel untermauert, sondern diese wiederum Kontext bedingt mit weiteren Bibelstellen.

Du kannst diesen unbiblischen Nonsens ja gerne vertreten. Das ändert nichts.
Selbst deine "Überzeitlichkeit" ist nicht biblisch und wird bereits durch Genesis widerlegt, in denen Gott NACHEINANDER (chronologisch dargelegt in den einzelnen Schöpfungstagen) dies und jenes vollbringt. Es handelt sich dabei NICHT um unsere Zeit.

closs hat geschrieben:
Naqual hat geschrieben:Es steht nirgendwo, dass Gott als Mensch auf die Welt kommen wird, noch dass der Messias Gott ist, noch dass Gott für die Sünden gestorben ist, oder dass Gott die Strafen trägt, usw.
Yusuke hat geschrieben: Nirgends in der Bibel weder im AT noch im NT steht irgendetwas darüber das Gott für den Menschen "sterben" muss um die Trennwand zwischen Sein und Dasein zu lösen oder einen Übergang schaffen.
Gehen wir mal von der Variante aus, dass Jesus nur Mensch ist - wie würde dann die gesamte Story aussehen?
Du wiederholst längst geklärte Fragen; ist dein Gedächtnis nicht mehr so ganz auf der Höhe?
Niemand sagt, Jesus wäre "nur" Mensch (wie du und ich). Weiterhin ist er (nicht du oder ein anderer) Gottes Sohn - nur er steht in vollkommener Geistesbeziehung zu Gott - und nur er hat dessen Vollmacht erhalten.

Hier findest du bereits drei eindeutige und gewichtige Unterscheidungen, wie also kommst du darauf jemand hier würde sagen, Jesus wäre "nur" Mensch?
Was wir sagen ist: Er ist NICHT Gott. Das hat auch er selbst nicht gesagt. Das haben seine Jünger nicht gesagt. Es steht auch nicht in der Bibel.

closs hat geschrieben:Statt dass Gott sagt "Schwamm drüber mit dem Adam - bin nicht mehr sauer", wird er als jemand dargestellt, der sich von seinem Satisfaktions-Verlangen gar nicht lösen KANN und deshalb seinen Sohn schicken muss.
Nein, nicht muss. Auch Adam stand, wenn wir bei der Bibel bleiben, in vollkommener Geistesbeziehung zu Gott (deshalb wird Adam in der Bibel auch als der erste Mensch, Jesus als der zweite Mensch bezeichnet). Adam war für den Sündenfall verantwortlich, ein Mensch; und ein Mensch (wenn auch ein ganz besonderer) konnte dies stellvertretend für jene Menschen, die an ihn glauben, "unwirksam" machen. Das hat etwas mit der Sünde zu tun.
Grund für das Sterben von Jesus ist die Sünde des Menschen. Sünde ist in der Bibel nicht nur eine moralische Verfehlung (z.B. Lüge), sondern als Sünde bezeichnet die Bibel die grundsätzliche Trennung des Menschen von Gott. Diese ist durch Adam eingetreten und wird durch Jesus wieder aufgehoben.

Gott ist derjenige, der beurteilt und verurteilt. Er hat über uns ein Gerichtsurteil gefällt, das seit dem Sündenfall gültig ist, ja sogar teilweise vollstreckt wird: indem wir sterben müssen.

Römer 5, 12:
Durch einen einzigen Menschen, durch Adam, ist die Sünde in die Welt gekommen und als Folge davon der Tod. Weil nun alle Menschen gesündigt haben, sind sie alle dem Tod ausgeliefert.
Wenn Jesus also unsere Schuld beglichen hat, dann muss dies auch Folgen für das über uns ausgerufene Gerichtsurteil haben. Und in der Tat: Jesu Tod erfüllt Gottes Gerechtigkeit. Jesus hat den Anforderungen, die Gott in seiner Gerechtigkeit an uns stellt, Genüge getan an unserer Stelle. Weil er gerecht ist, sind wir es auch, wenn wir an ihn glauben. Wer nicht an ihn glaubt, bleibt in der Ungerechtigkeit, dem Ungenügen und daher unter dem verhängten Urteil.

Johannes 3, 18:
Wer an ihn glaubt, der wird nicht verurteilt werden. Wer aber nicht an den Sohn Gottes glaubt, über den ist wegen seines Unglaubens das Urteil schon gesprochen.
Der Tod von Jesus am Kreuz bedeutet also nicht nur die Sühnung unserer Schuld, nicht nur die Aufopferung des Unschuldigen, sondern auch die endgültige Vollstreckung des Urteils und damit das Ende des "Prozesses" der schon so lange dauert.

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#194 Re: Aus Serie: die Dreifaltigkeit : Heiliger Geist = Gott

Beitrag von Scrypton » Do 21. Aug 2014, 23:00

Naqual hat geschrieben:
Yusuke hat geschrieben:Nirgends in der Bibel weder im AT noch im NT steht irgendetwas darüber das Gott für den Menschen "sterben" muss um die Trennwand zwischen Sein und Dasein zu lösen oder einen Übergang schaffen.
Es ist überhaupt interessant, was alles geglaubt wird im heutigen Christentum, was in der Bibel nicht steht.
Es steht nirgendwo, dass Gott als Mensch auf die Welt kommen wird,
noch dass der Messias Gott ist,
noch dass Gott für die Sünden gestorben ist,
oder dass Gott die Strafen trägt,
usw.
Es hat ja auch - vorallem politische sowie taktische - Gründe, weshalb es zu solchen Dingen gekommen ist.
Bezüglich der Trinität ist es so, dass je mehr die Botschaft von Jesus im Römischen Reich Fuß fasste, umso mehr wurde sie mit dem Götzenglauben der Römer konfrontiert. Für einen Römer war die Dreiheit Jupiter (als Göttervater), Juno (als dessen Gemahlin) und Minerva (als deren Tochter) wichtig, sie galten als die Haupt- und Schutzgottheiten des römischen Staates. Auch die heidnische, neuplatonische Philosophie dachte sich das Göttliche trinitarisch.

Angefangen hat es mir Alexander, Bischof von Alexandrien der versuchte die Dreieinigkeit zu erklären. Arius, ein Presbyter in der selben Stadt tätig stimmte damit nicht überein und eine Art Synode aller Presbyter von Alexandrien wurde berufen um diesen Streitpunkt zu erörtern. Beide Seiten gaben nicht nach, so hat Alexander ein Konzil von dutzenden Bischöfen, von deren die Mehrheit die Ansichten Alexanders vertraten einberufen.
Am Ende hat Alexander Arius und alle welche selbige Ansicht teilten exkommuniziert.

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#195 Re: Aus Serie: die Dreifaltigkeit : Heiliger Geist = Gott

Beitrag von closs » Do 21. Aug 2014, 23:15

Darkside hat geschrieben:Diese Unterscheidung ist jedoch - wie ebenfalls mehrfach dargelegt (und nicht nur von mir) - NICHT biblisch
Natürlich steht in der Bibel nicht drin: "Es gibt ein Sein und Wahrnehmung des Seins. - Jahwe ist Sein, was Ihr wahrnehmt, ist nur das, was er Euch wahrnehmen lässt". - Oder vielleicht steht es doch irgendwo - weiss ich gerade nicht.

Natürlich erwartet man in der Bibel keine erkenntnis-theoretischen Vorträge - das ist der Interpretation vorbehalten.

Darkside hat geschrieben:Selbst deine "Überzeitlichkeit" ist nicht biblisch und wird bereits durch Genesis widerlegt
Ach Du lieber Gott - Darkside nimmt die Bibel wörtlich.

Darkside hat geschrieben:wie also kommst du darauf jemand hier würde sagen, Jesus wäre "nur" Mensch?
Wenn er NICHT "nur" Mensch ist: Was gibt es außer Mensch und Gott noch anzubieten?

Darkside hat geschrieben: und ein Mensch (wenn auch ein ganz besonderer) konnte dies stellvertretend für jene Menschen, die an ihn glauben, "unwirksam" machen.
Warum solche Stories? Gott hätte auch sagen können - "ist verziehen - neue Liebe, neues Glück".

Ich habe wirklich immer mehr den Eindruck, dass die Bibel und das Christentum als Geschichte verstanden werden - dass man dann mit Pumuckl vergleicht, wird langsam verständlich. - Könnte man nicht auch in der Bibel eine Chiffre für fundamentale geistige Dinge sehen? - Also nicht nur eine Story? - Mir fehlt komplett die geistige Substanz.

Darkside hat geschrieben: Jesu Tod erfüllt Gottes Gerechtigkeit. Jesus hat den Anforderungen, die Gott in seiner Gerechtigkeit an uns stellt, Genüge getan an unserer Stelle.
Ja - so ist die äußere Handlung - exegetisch mit Effet vermittelt. - Und wozu das alles? Um eine Story wörtlich zu verstehen? - Klingt arg nach Hollywood.

Darkside hat geschrieben:Wer nicht an ihn glaubt, bleibt in der Ungerechtigkeit, dem Ungenügen und daher unter dem verhängten Urteil.
Was ist "Schuld"? Was ist "Richten"? Was ist "Glaube"? - "Schuld" im säkularen Sinne? - "Richten" im Sinne eines weltlichen Richters? "Glauben" Entscheidung in Bezug auf eine Story?

Darkside hat geschrieben: damit das Ende des "Prozesses" der schon so lange dauert.
Gott wäre jemand, der Sühne wollte für den Sündenfall?. - Was ist "Sühne" Dass Blut fließt? - Was ist "Sündenfall"? Dass der Mensch sich bewusst gegen Gott entschieden hätte?

Die Baustellen im christlichen Teil sind ungleich größer als beim agnostischen Teil.

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#196 Re: Aus Serie: die Dreifaltigkeit : Heiliger Geist = Gott

Beitrag von Münek » Fr 22. Aug 2014, 03:45

closs hat geschrieben:
Naqual hat geschrieben:Im Christentum wird nun so getan, als wenn Gott ein ganz großer Heimlichtuer ist um dann in letzter Sekunde die Katze aus dem Sack zu lassen, dass er eigentlich Drei in Einem ist.
Das kann man aus meiner Sicht nur dann so verstehen, wenn man - wie mehrfach dargelegt - "Gott" (Jahwe) und "Gottes-Offenbarungen" (Vater, Sohn, HG) unterscheidet.

Anders gesagt: Angenommen, Gott wollte dem Dasein wahrnehmbar einen Besuch abstatten - wäre das, was man dann "sieht", Gott? Oder wäre es eine Gottes-Offenbarung? - Meines Erachtens ist die Antwort klar.

Meines Erachtens scheint die Antwort eben nicht klar zu sein.

Nach dem Zeugnis des "Alten Testaments" agiert Gott im "Diesseits" entweder als
"ELOHIM" (= Gott) oder als "JAHWE Elohim" (= Gott, der HERR).

GOTT, der lt. Gen. 1,1 Himmel und Erde erschuf, war natürlich keine - wie Du so
schön sagst - seiner "Gottesoffenbarungen", sondern GOTT selbst. Nicht der Vater,
nicht der Sohn und nicht der Heilige Geist. Nur ELOHIM, nur GOTT. :thumbup:

Ich glaube auch nicht, dass in Deiner Bibelübersetzung steht: "Im Anfang schuf Gott,
der Vater, Himmel und Erde." ;)

Das biblische Zeugnis ist zu eindeutig. Daran gibt es nichts zu Rütteln. Was ist der
Grund für Deinen eisegetischen Tanz? :shock:

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#197 Re: Aus Serie: die Dreifaltigkeit : Heiliger Geist = Gott

Beitrag von Münek » Fr 22. Aug 2014, 04:33

closs hat geschrieben:Egal, ob man es so einfach oder super-edel ausdrückt: Aus meiner Sicht ist das Kinderglauben (die schärfere Variante wäre: Aberglauben). - Man muss sich das mal vorstellen: Statt dass Gott sagt "Schwamm drüber mit dem Adam - bin nicht mehr sauer", wird er als jemand dargestellt, der sich von seinem Satisfaktions-Verlangen gar nicht lösen KANN und deshalb seinen Sohn schicken muss. - Sorry - da hört's auf.

Genau! Das hätte vor 2000 Jahren mal jemand dem Paulus klipp
und klar ins Stammbuch schreiben sollen. Dann wäre uns manches
erspart geblieben.

Übrigens: Der "Sündenfall" und die Vertreibung aus dem Paradies
sind ein Mythos. Den biblischen Adam hat es historisch nie gege-
ben. Jesus und Paulus wussten dies nicht; aber Du weißt es. :thumbup:

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#198 Re: Aus Serie: die Dreifaltigkeit : Heiliger Geist = Gott

Beitrag von Münek » Fr 22. Aug 2014, 05:32

Pluto hat geschrieben:Zweitens, um Jesu' Tod nicht nur als Märtyrium gelten zu lassen, sondern auch als Demonstration totaler Macht darzustellen — Nur der Allmächtige stirbt freiwillig für seine Gläubigen.

Aus welchem Grund sollte ein Gott für seine Anhänger sterben?

Das ergibt keinen Sinn.

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#199 Re: Aus Serie: die Dreifaltigkeit : Heiliger Geist = Gott

Beitrag von closs » Fr 22. Aug 2014, 08:16

Münek hat geschrieben:Ich glaube auch nicht, dass in Deiner Bibelübersetzung steht: "Im Anfang schuf Gott, der Vater, Himmel und Erde."
Sehe ich genauso - da geht es ja auch nicht um die Beziehung zwischen Israeliten und Gott, sondern um eine Urzeit-Veranstaltung, von der man ehrfürchtig berichtet.

Man müsste man nachforschen, wann es im AT "Vater" und wann es "Jahwe" heisst - ich vermute, dass es tendenziell DANN Vater heisst, wenn Gott direkt angesprochen wird (kann mich auch irren). Es kann auch von Autor zu Autor unterschiedlich sein.

Münek hat geschrieben: "Gottesoffenbarungen"
Es handelt sich dabei ja nicht um eine bewusste Unterscheidung, die von den Leuten damals gemacht wurde. Man hat "Elohim" oder "Jahwe" oder auch manchmal "Vater" gesagt, ohne zwischen "Gott-Wesen" und "Gott-Offenbarung" zu unterscheiden. - Die Unterscheidung kommt dann, wenn man im Nachhinein analysiert - und wird vor allem zwingend, wenn dann plötzlich das NT da ist.

Münek hat geschrieben:Was ist der Grund für Deinen eisegetischen Tanz?
Immer derselbe: Geistige Texte nicht wörtlich, sondern substantiell verstehen wollen - und da steht im Zweifel die Substanz über gängiger Exegese.

Münek hat geschrieben:Den biblischen Adam hat es historisch nie gegeben. Jesus und Paulus wussten dies nicht
Vielleicht waren sie auch weiser als wir und haben Chiffren nicht hinterfragt, sondern genutzt.

Münek hat geschrieben:Aus welchem Grund sollte ein Gott für seine Anhänger sterben? Das ergibt keinen Sinn.
Doch - wenn man den Text als Chiffre versteht:

Der Mensch kommt aus der Geborgenheit des Einsseins und wird in das dialektische Dasein geworfen (vergleiche es mit dem Übergang von Embryo ins Leben - das Eins-Sein wird zum Getrennt-Sein). - Dieses Getrennt-Sein (jetzt wieder im geistigen Sinne) führt zu einer ständigen Auseinandersetzung zwischen "gut" (Orientierung an Einssein/Gott/Ursprung/etc.) und "böse" (Orientierung ans Ich mit all den damit verbundenen Bedürfnissen) - aus diesem "Böse" kommt kein Mensch allein raus bzw. zurück.

Deshalb heisst ja der Baum "Baum der Erkenntnis von gut und böse" - und deshalb spricht man von "Erbsünde" (nicht-allein-zurückkönnen-zum-eigentlichen Leben = Baum des Lebens). - Zurückkommen kann man nur durch den, in dem es die Dialektik zwischen gut und böse nicht gibt - und das ist Gott. - Insofern steht Jesus für Gott, der dem Menschen den Übergang zurück in den Ursprung vormacht bzw. dem Menschen den von ihm nicht leistbaren Übergang erlässt - und das geht halt nur durch den Daseins-Tod. - Das wäre der Grundgedanke, den man natürlich nicht so grob stehen lassen kann, sondern en detail ausfeilen müsste.

Diese substantiell angelegte Deutung ist etwas ganz anderes als diese Märchen-Varianten, dass da ein übermächtiger Gott Satisfaktion wolle und deshalb ein Menschenopfer fordert. Da ist auch unser Jahrhundert offensichtlich noch arg primitiv - was man dann damit notdürftig "veredelt", indem man den "freien Willen" ins Spiel bringt und damit den Leistungs-Charakter. Damit hat man dann sein Ragout aus Gute-Nacht-Geschichte und Leistungs-Gesellschaft. - Ohne Scheiß, ich bin immer mehr erschüttert.

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#200 Re: Aus Serie: die Dreifaltigkeit : Heiliger Geist = Gott

Beitrag von Scrypton » Fr 22. Aug 2014, 08:57

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Diese Unterscheidung ist jedoch - wie ebenfalls mehrfach dargelegt (und nicht nur von mir) - NICHT biblisch
Natürlich steht in der Bibel nicht drin
Deshalb ist dein Standpunkt auch unbiblisch. :)

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Selbst deine "Überzeitlichkeit" ist nicht biblisch und wird bereits durch Genesis widerlegt
Ach Du lieber Gott - Darkside nimmt die Bibel wörtlich.
Nein, sonst würde ich aus den Schöpfungstagen schnell 24 Stunden Tage machen. *grins*

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:wie also kommst du darauf jemand hier würde sagen, Jesus wäre "nur" Mensch?
Wenn er NICHT "nur" Mensch ist: Was gibt es außer Mensch und Gott noch anzubieten?
Die Unterscheidung von Jesus zu den "nur" Menschen wie "du und ich" habe ich dir zwar bereits dargelegt, ich wiederhole sie aber gerne:
Niemand sagt, Jesus wäre "nur" Mensch (wie du und ich). Weiterhin ist er (nicht du oder ein anderer) Gottes Sohn - nur er steht in vollkommener Geistesbeziehung zu Gott - und nur er hat dessen Vollmacht erhalten.

Hier findest du bereits drei eindeutige und gewichtige Unterscheidungen, wie also kommst du darauf jemand hier würde sagen, Jesus wäre "nur" Mensch?
Was wir sagen ist: Er ist NICHT Gott. Das hat auch er selbst nicht gesagt. Das haben seine Jünger nicht gesagt. Es steht auch nicht in der Bibel.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben: und ein Mensch (wenn auch ein ganz besonderer) konnte dies stellvertretend für jene Menschen, die an ihn glauben, "unwirksam" machen.
Warum solche Stories?
Steht eben so in der Bibel! ^_-

closs hat geschrieben:Gott hätte auch sagen können - "ist verziehen - neue Liebe, neues Glück".
Ein allmächtiger Gott hätte dies durchaus so sagen und tun können, ja - unabhängig unserer beiden Standpunkte!

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben: Jesu Tod erfüllt Gottes Gerechtigkeit. Jesus hat den Anforderungen, die Gott in seiner Gerechtigkeit an uns stellt, Genüge getan an unserer Stelle.
Ja - so ist die äußere Handlung - exegetisch mit Effet vermittelt. - Und wozu das alles?
Dazu solltest du einfach mal anfangen, die ganze Bibel zu lesen; denn viel zu entgegnen hast du ja nicht, außer dieses "Mimimi" das ist mir geistig nicht genug... letzten Endes zeigt sich hier nur, dass deine Glaubensinhalte nicht biblisch/christlich sind und das passt dir nicht. ;0)

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Wer nicht an ihn glaubt, bleibt in der Ungerechtigkeit, dem Ungenügen und daher unter dem verhängten Urteil.
Was ist "Schuld"?
Die Schuld der Sünde; was die Sünde bedeuted habe ich bereits dargelegt.

closs hat geschrieben:"Richten" im Sinne eines weltlichen Richters?
Richten, wie der "Endprozess" innerhalb der Bibel eben beschrieben wird. Wenn du die Bibel nicht wirklich kennst ist das an dieser Stelle der Diskussion ein Problem deinerseits. Auf das Endgericht bzw. wie dieser in der BIbel beschrieben wird ging ich (in einem anderen Thread) aber bereits genauer ein:
http://www.4religion.de/viewtopic.php?p=78473#p78473

closs hat geschrieben:Was ist "Sündenfall"? Dass der Mensch sich bewusst gegen Gott entschieden hätte?
Kann man grob formuliert so sagen, ja.
Satan war der erste, der sündigte; durch Adam jedoch kam die Sünde in "die Welt" hinein.

closs hat geschrieben:Diese substantiell angelegte Deutung ist etwas ganz anderes als diese Märchen-Varianten, dass da ein übermächtiger Gott Satisfaktion wolle und deshalb ein Menschenopfer fordert.
Tut er doch nicht; offensichtlich kennst du den göttlichen (innerbiblischen) Heilsplan nicht und stellst dadurch nun dein eigenes Märchen über das eines anderen, nämlich des biblischen... *grins*
Dazu trotzdem für dich: http://de.wikipedia.org/wiki/Baum_des_L ... _Testament
;)

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