Malika hat geschrieben:Von mir aus feiere kein Weihnachten, stört mich gar nicht, ich respektiere das.
Es hat ja schon etwas für sich, über Weihnachten wenigstens ausführlich und erschöpfend zu reden (reden zu dürfen), wenn man es schon nicht feiern darf und alle Kerzen, Tannenzweige, Glitter und die überall gegenwärtige Weihnachststimmung ignorieren und aus dem eigenen Leben verbannen muß.
Demian hat geschrieben:Weihnachten ist schon aus Gründen der Überlieferung ernst zu nehmen - und weil es den Menschen Freude macht.

Ich gebe zu, dass ich mit "Weihnachten" nicht allzu viel anfangen kann. Der Termin stimmt nicht. - Es wurde ein christliches Lichterfest auf alte heidnische Wurzeln gepappt, was allerdings nicht gerade die dümmste Idee war, denn die Kirche sagte sich vermutlich: "Abgewöhnen können wir es den Heiden eh nicht, dieses Lichterfest, also sorgen wir dafür, dass sie wenigstens den richtigen Gott anbeten". -
Ich versuche, die Menschen zu verstehen, und was Weihnachten für diese bedeutet. Bei den meisten, die noch nicht ganz in Konsum und Comedy abgerutscht sind, spüre ich eine große Sehnsucht. Und diese nehme ich ernst. (!)
Abschaffen können wir "Weihnachten" ja sowieso nicht, dann ist es doch besser, das zu nehmen, was
da ist und das Beste daraus zu machen. So, wie Paulus das in Athen mit dem Altar des "unbekannten Gottes" gemacht hat.(
Apg 17). Gott möchte, das
alle Menschen gerettet werden. Und die Menschen bleiben ohne Gott-- ungeborgen, heimatlos.
Ganz tief drinnen im Herzen, da sehnen sie sich danach, nochmals Kind sein zu dürfen.... ein beschütztes, umsorgtes Kind, das nicht die Verantwortung für so viele Dinge tragen muß... das einfach leben und sich freuen darf... das selbstvergessen spielen darf... ein unbekümmertes Kind, das noch keine Statistik der persönlichen Katastrophen seines Lebens mit sich herumträgt....ein behütetes Kind, ein geliebtes Kind.
Das ist die große Sehnsucht, die hinter Weihnachten steht.
Letztlich verkörpert Weihnachten die Sehnsucht nach der Liebe des himmlischen Vaters und nach Erlösung... nach der Herrlichkeit Gottes und einem besseren Leben.
Aber jedes Jahr das Gleiche:
Wenn man die Weichen nicht richtig stellt, rauscht man durch "Weihnachten" hindurch, an "Weihnachten" vorbei... bleibt innerlich leer, enttäuscht. Das gibt dann den großen Frust und den Familienstreit am 2. Weihnachtsfeiertag.
LG