Was ist mit dir? Du tust dies doch auch.manden1804 hat geschrieben: Sie glauben nur noch an S I C H !
Ich glaube nicht an die Schuld
#181 Re: Ich glaube nicht an die Schuld
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#182 Re: Ich glaube nicht an die Schuld
Da sieht man , dass Du gar nichts begriffen hast .
Ich orientiere mich ganz am WIRKLICHEN Schöpfer des Universums . Das kannst Du nicht , weil Du seine Existenz gar nicht erkannt hast .
Ich orientiere mich ganz am WIRKLICHEN Schöpfer des Universums . Das kannst Du nicht , weil Du seine Existenz gar nicht erkannt hast .
Gott segne euch alle .
#183 Re: Ich glaube nicht an die Schuld
Ganz? Eher ganz wenig, da ja gar nichts erkennbar ist.manden1804 hat geschrieben: Ich orientiere mich ganz am WIRKLICHEN Schöpfer des Universums . Das kannst Du nicht , weil Du seine Existenz gar nicht erkannt hast .
#184 Re: Ich glaube nicht an die Schuld
Kann man formal so verstehen, muss aber dann erklären, warum es an anderer Stelle heißt, dass der Mensch sogar unter den Engeln anzusiedeln ist.Pluto hat geschrieben:Doch, klar auf seiner Ebene: [1. Mose 3,22]
Er hat die Möglichkeit, eine geistige Welt als Entität für möglich zu halten - die Frage ist, ob diese geistige Welt ("Gott") Entität ist. - Nicht falsifizierbar.Pluto hat geschrieben: Nur der Mensch schafft es sich eine imaginäre Welt jenseits der Natur zu schaffen
Natürlich gibt es Modelle, denen nach Geist im transzendenten Sinn nicht nötig ist.Pluto hat geschrieben: denn dann braucht es kein imaginäres supranaturalistisches Etwas, was den Körper (res extensa) steuert.
Davon abgesehen, dass dies den Begriff "Fakt" noch weiter nach unten definiert, geht das auch umgekehrt. - Die Aussage "Jesus hatte keine Naherwartung" wäre dann ebenfalls "Fakt" - und schon haben wir den Fall, dass sich Teil und Gegenteil jeweils als "Fakt" gegenüberstehen.Pluto hat geschrieben:Wenn sich etwas anhand des Befunds bestätigen lässt so wird aus Interpretation Fakt!
Nein - eine Glaubensentscheidung ist doch kein "Beweis".Pluto hat geschrieben: Da hast du den Beweis für die Existenz der res extensa.
Auch dies ist eine rein weltanschauliche Aussage - als solche erlaubt, aber nicht unabhängig.Pluto hat geschrieben:Nein, denn der Mensch ist ein autonomes Wesen.
Das liegt doch nur daran, dass Du nur diejenigen als der "Fachwelt" zugehörig bezeichnest, die weltanschaulich auf Deiner Linie sind.Pluto hat geschrieben:Du verstehst das vielleicht so, aber die Fachwelt tut es nicht.
Schon verstanden - das Problem: In der allgemeinen Sprache wird es nach wie vor umgekehrt verstanden - dort gilt: Religion ist deduktiv, Naturwissenschaft ist induktiv.Pluto hat geschrieben:Die Wissenschaft (nach Popper) wendet grundsätzlich deduktive Verfahren an, weil Induktion zu Fehlschlüssen führen kann.
Radikal-skeptizistisch reicht das.Pluto hat geschrieben:Das braucht es nicht, außer man ist Solipsist.
Nein - der ist in seinen Abzweigungen heute noch DIE dominante Denkrichtung.Pluto hat geschrieben:Ganz sicher nicht wegen dem Materialismus. Der war spätestens 1880 vorbei.
Das würde ich der Wissenschaft überlassen.Pluto hat geschrieben:Ich wage mal zu behaupten, dass der Naturalismus der einzige Weg ist die Natur zu verstehen.
Doch - dass die natürliche Welt keine Vorstellung ist, sondern "echt". - Das ist bei dieser Fragestellung eine massive Setzung.Pluto hat geschrieben:Ryles Arbeit ist methodisch einwandfrei und beihaltet keine Setzungen!
1) Dem Nichts ist langweilig und es sagt: "Jetzt werde ich etwas" - dann hat Ryle recht.Pluto hat geschrieben:Was sind denn deine Argumente gegen die moderne Erkenntnis, dass der Dualismus falsch ist?
2) Das "Etwas" ist aus einer überzeitlichen Entität ("Gott") - dann hat Ryle unrecht.
Beide Setzungen sind nicht falsifizierbar, also ist auch nicht falsifizierbar, ob Ryle mit seiner Basis recht hat.
Dass die natürliche Welt keine Vorstellung ist.Pluto hat geschrieben:Soweit ich weiß, hatte Ryle keine Setzungen. Welche Setzungen unterstellst du ihm?
Nein - nicht die Skeptiker wurden überzeugt, sondern es gitb immer weniger Skeptiker, weil die neuen Generationen der Philosophen materialistisch gestrickt sind.Pluto hat geschrieben: Heute sind sowohl Dualisten, als auch Monisten (die an ein göttliches Etwas glauben) in der Minderheit. Also hat offenbar Ryles Buch Millionen von Skeptikern überzeugt.
#185 Re: Ich glaube nicht an die Schuld
Wo steht das?closs hat geschrieben:Kann man formal so verstehen, muss aber dann erklären, warum es an anderer Stelle heißt, dass der Mensch sogar unter den Engeln anzusiedeln ist.Pluto hat geschrieben:Doch, klar auf seiner Ebene: [1. Mose 3,22]
Richtig. Die Vernunft gebietet hier inne zu halten (Husserl), um nicht Dinge zu behaupten, die falsch sein könnten.closs hat geschrieben:Er hat die Möglichkeit, eine geistige Welt als Entität für möglich zu halten - die Frage ist, ob diese geistige Welt ("Gott") Entität ist. - Nicht falsifizierbar.Pluto hat geschrieben: Nur der Mensch schafft es sich eine imaginäre Welt jenseits der Natur zu schaffen
Ja klar. Das ist auch die Mehrheitsmeinung der Theologen.closs hat geschrieben:Die Aussage "Jesus hatte keine Naherwartung" wäre dann ebenfalls "Fakt"
Beweise gibt es ohnehin nicht (außer in der Logik und der Mathematik).closs hat geschrieben:Nein - eine Glaubensentscheidung ist doch kein "Beweis".Pluto hat geschrieben:Da hast du den Beweis für die Existenz der res extensa.
Es ist ein starker Hinweis, oder willst du etwa behaupten, es gebe nur die res cogitans? Vorsicht! Da wird man schnell zum Solipsist!
Woher kommen dann geistige Krankheiten?closs hat geschrieben:Auch dies ist eine rein weltanschauliche Aussage - als solche erlaubt, aber nicht unabhängig.Pluto hat geschrieben:Nein, denn der Mensch ist ein autonomes Wesen.
Gibt es denn eine andere Fachwelt? Erzähl mal!closs hat geschrieben:Das liegt doch nur daran, dass Du nur diejenigen als der "Fachwelt" zugehörig bezeichnest, die weltanschaulich auf Deiner Linie sind.Pluto hat geschrieben:Du verstehst das vielleicht so, aber die Fachwelt tut es nicht.
Schon verstanden - das Problem: In der allgemeinen Sprache wird es nach wie vor umgekehrt verstanden - dort gilt: Religion ist deduktiv, Naturwissenschaft ist induktiv.Pluto hat geschrieben:Die Wissenschaft (nach Popper) wendet grundsätzlich deduktive Verfahren an, weil Induktion zu Fehlschlüssen führen kann.
Nictht wirklich, denn Solipsismus ist Spinnerei.closs hat geschrieben:Radikal-skeptizistisch reicht das.Pluto hat geschrieben:Das braucht es nicht, außer man ist Solipsist.
Nein - der ist in seinen Abzweigungen heute noch DIE dominante Denkrichtung.[/quote]Unsinn! Der Materialismus ist seit Marx und Lenin tot.Pluto hat geschrieben:Ganz sicher nicht wegen dem Materialismus. Der war spätestens 1880 vorbei.
Naturalismus und Naturwissenschaft sind Synonyme.closs hat geschrieben:Das würde ich der Wissenschaft überlassen.Pluto hat geschrieben:Ich wage mal zu behaupten, dass der Naturalismus der einzige Weg ist die Natur zu verstehen.
Doch - dass die natürliche Welt keine Vorstellung ist, sondern "echt". - Das ist bei dieser Fragestellung eine massive Setzung.[/quote]Was hat die Existen\ der Welt mit den cartesischen Dualismus zu tun?Pluto hat geschrieben:Ryles Arbeit ist methodisch einwandfrei und beihaltet keine Setzungen!
Beantworte einfach die Frage: "Was sind deine Argumente gegen die moderne Erkenntnis, dass der Dualismus falsch ist?"closs hat geschrieben:1) Dem Nichts ist langweilig und es sagt: "Jetzt werde ich etwas" - dann hat Ryle recht.Pluto hat geschrieben:Was sind denn deine Argumente gegen die moderne Erkenntnis, dass der Dualismus falsch ist?
2) Das "Etwas" ist aus einer überzeitlichen Entität ("Gott") - dann hat Ryle unrecht.
Beide Setzungen sind nicht falsifizierbar, also ist auch nicht falsifizierbar, ob Ryle mit seiner Basis recht hat.
Was hat das mit dem cartesischen Dualismus zu tun?closs hat geschrieben:Dass die natürliche Welt keine Vorstellung ist.Pluto hat geschrieben:Soweit ich weiß, hatte Ryle keine Setzungen. Welche Setzungen unterstellst du ihm?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
#186 Re: Ich glaube nicht an die Schuld
Das habe ich Dir gestern auf Wunsch zitiert - Jeremias oder irgendsowas.Pluto hat geschrieben: closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:
Doch, klar auf seiner Ebene: [1. Mose 3,22]
Kann man formal so verstehen, muss aber dann erklären, warum es an anderer Stelle heißt, dass der Mensch sogar unter den Engeln anzusiedeln ist.
Wo steht das?
Das gälte auch für Deine Behauptung, es gäbe nur die naturalistische Welt. - Nein, bei nicht-falsifizierbaren Fragen Stellung zu beziehen ("Ich glaube, dass es Gott gibt/die naturalistische Welt die einzige ist"), halte ich für zulässig - das nennt man "Glaube".Pluto hat geschrieben:Die Vernunft gebietet hier inne zu halten (Husserl), um nicht Dinge zu behaupten, die falsch sein könnten.
Selbst wenn ich dieser Meinung zustimme, ist es nach meiner Definition kein "Fakt", sondern eine hermeneutische Interpretation.Pluto hat geschrieben: closs hat geschrieben:
Die Aussage "Jesus hatte keine Naherwartung" wäre dann ebenfalls "Fakt"
Ja klar. Das ist auch die Mehrheitsmeinung der Theologen.
Darum geht es weder Descartes noch mir: Niemand BEHAUPTET das - die Behauptung lautet: "Es könnte sein - und wenn es so wäre, würden wir es nicht merken - also müssen wir glaubensmäßig Stellung beziehen".Pluto hat geschrieben:Es ist ein starker Hinweis, oder willst du etwa behaupten, es gebe nur die res cogitans?
Unterschiedlich - manche sind endogen, manche sind exogen, manche reaktiv begründet. - Im einen Fall ist ein körperlicher Schaden die Ursache, in anderen Fällen ist der körperliche Schaden Folge. - In beiden Fällen kann man diesen körperlichen Schaden therapierien, indem man Psychopharmaka gibt. - In manchen Fällen davon kann man damit die Ursache neutralisieren, in machen kann man nur Symptome lindern, weil entweder der somatische Schaden zu groß für eine restitutio ad integrum ist oder weil die Ursache psychosomatischer/reaktiver Natur ist - da gibt es sehr viele Varianten.Pluto hat geschrieben:Woher kommen dann geistige Krankheiten?
Es gibt Fachleute für somatische und für psychosomatische Fragestellungen - alle gehören zur "Fachwelt". - Aber ich bin mir nicht sicher, ob dies mit der von Dir favorisierten Fachwelt koiizidiert.Pluto hat geschrieben:Gibt es denn eine andere Fachwelt? Erzähl mal!
Kann man meinen (meine ich möglicherweise auch) - aber es geht hier ausschließlich um: "Es könnte sein - und wenn es so wäre, würden wir es nicht merken - also müssen wir glaubensmäßig Stellung beziehen".Pluto hat geschrieben:Nictht wirklich, denn Solipsismus ist Spinnerei.
Pluto hat geschrieben: Der Materialismus ist seit Marx und Lenin tot.

"Der Materialismus ist eine erkenntnistheoretische und ontologische Position, die alle Vorgänge und Phänomene der Welt auf Materie und deren Gesetzmäßigkeiten und Verhältnisse zurückführt" - das ist heute noch dominant.
Ganz gewiss NICHT: Weltanschauung und Wissenschaft sind gerade NICHT synonym, sondern gehören ganz unterschiedlichen Kategorien an. - Aber Deine Aussage macht deutlich, warum es im anderen Thread so schwer ist, "Sachaussage" und "interpretation" zu trennen - es scheint, wenn ich Deine Aussage zugrunde lege, heute gang und gäbe zu sein, Weltanschauung und Wissenschaft zu vemengen. - Ich finde das NICHT gut.Pluto hat geschrieben:Naturalismus und Naturwissenschaft sind Synonyme.
Weil dieser Dualismus auch den Dualismus zwischen Res cogitans und Res extensae umfasst. - Nach Descartes ist nur die Res cogitans sicher, die die Res extensae aber NICHT (sondern Glaubenssache). -Daraus entsteht der Dualismus zwischen Geist und Materie.Pluto hat geschrieben:Was hat die Existen\ der Welt mit den cartesischen Dualismus zu tun?
Wenn man nun die Res extensae (im Gegtensatz zu Descartes) als sicher setzt, sind die Grundlagen des descartschen Dualismus aufgegeben - man spricht dann von etwas anderem.
Genau das, was ich geantwortet habe: Die moderne Erkenntnis ist Folge eines Glaubensentscheids ("Wir setzen, dass die Res extensae die Ausgangslage von allem sind") - falls dieser Glaubensentscheid falsch ist und der cartesische Ansatz richtig ist ("Ausgangslage ist der Geist"), ist die heutige Ansicht, der Dualismus sei falsch, gestorben.Pluto hat geschrieben:Beantworte einfach die Frage: "Was sind deine Argumente gegen die moderne Erkenntnis, dass der Dualismus falsch ist?"
s.o.Pluto hat geschrieben:Was hat das mit dem cartesischen Dualismus zu tun?
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#187 Re: Ich glaube nicht an die Schuld
Wenn man blind ist , wie die Menschheit .Ska'ara hat geschrieben:Ganz? Eher ganz wenig, da ja gar nichts erkennbar ist.manden1804 hat geschrieben: Ich orientiere mich ganz am WIRKLICHEN Schöpfer des Universums . Das kannst Du nicht , weil Du seine Existenz gar nicht erkannt hast .
Gott segne euch alle .
#188 Re: Ich glaube nicht an die Schuld
Hast du nicht.closs hat geschrieben:Das habe ich Dir gestern auf Wunsch zitiert - Jeremias oder irgendsowas.Pluto hat geschrieben:Wo steht das?
Wo soll ich das behauptet haben. Die naturalistische Welt ist alles was wir wahrnehmen können. Natürlich gibt es "innere geistige Stimmen", aber das ist mE reines Wunschdenken, was nicht empirisch bestätigt werden kann.closs hat geschrieben:Das gälte auch für Deine Behauptung, es gäbe nur die naturalistische Welt.
Glauben darf man alles, aber man sollte es nicht öffentlich als wahrscheinlich behaupten.closs hat geschrieben:Nein, bei nicht-falsifizierbaren Fragen Stellung zu beziehen ("Ich glaube, dass es Gott gibt/die naturalistische Welt die einzige ist"), halte ich für zulässig - das nennt man "Glaube".
Auch gut. Du stimmst also zu, dass die Naherwartung die Interpretation der Mehrheit der Theologen ist?closs hat geschrieben:Selbst wenn ich dieser Meinung zustimme, ist es nach meiner Definition kein "Fakt", sondern eine hermeneutische Interpretation.Pluto hat geschrieben:Ja klar. Das ist auch die Mehrheitsmeinung der Theologen.closs hat geschrieben:Die Aussage "Jesus hatte keine Naherwartung" wäre dann ebenfalls "Fakt"
All unser Wissen ist Glaube. Allerdings besteht ein großer Unterschied in der bayesschen Wahrscheinlichkeit.closs hat geschrieben:Darum geht es weder Descartes noch mir: Niemand BEHAUPTET das - die Behauptung lautet: "Es könnte sein - und wenn es so wäre, würden wir es nicht merken - also müssen wir glaubensmäßig Stellung beziehen".Pluto hat geschrieben:Es ist ein starker Hinweis, oder willst du etwa behaupten, es gebe nur die res cogitans?
1.) Hast du ein Beispiel für eine exogene Erkrankung?closs hat geschrieben:Unterschiedlich - manche sind endogen, manche sind exogen, manche reaktiv begründet.Pluto hat geschrieben:Woher kommen dann geistige Krankheiten?
2.) Was meinst du mit "reaktiv begründet"?
Gibt es Beispiele wo körperlicher Schaden die Folge ist?closs hat geschrieben:Im einen Fall ist ein körperlicher Schaden die Ursache, in anderen Fällen ist der körperliche Schaden Folge.
Man kann therapieren aber erst seitdem Ryle den Dualismus widerlegt hat. Davor war man hilflos dem Glauben ausgesetzt.closs hat geschrieben:In beiden Fällen kann man diesen körperlichen Schaden therapierien, indem man Psychopharmaka gibt.
Zur Fachwelt gehören alle. Die überwiegende Mehrheit ist inzwischen davon überzeugt, dass die Ursache immer im Somatischen liegt. Die Unterteilung erscheint mir müssig, den psychosomatische Störungen haben trotzdem eine interne Ursache, und sei dies eine Folge des erkrankten Gehirns.closs hat geschrieben:Es gibt Fachleute für somatische und für psychosomatische Fragestellungen - alle gehören zur "Fachwelt".Pluto hat geschrieben:Gibt es denn eine andere Fachwelt? Erzähl mal!
Wie gesagt, alles ist Glaube. Auf die bayessche Wahrscheinlichkeit kommt es an.closs hat geschrieben:aber es geht hier ausschließlich um: "Es könnte sein - und wenn es so wäre, würden wir es nicht merken - also müssen wir glaubensmäßig Stellung beziehen".
Dann irrt hier der Wiki Autor. Denn in der Philosophie ist Materialismus ganz anders definiert als bedingungsloser Glaube an Geld- und Sachwerte (das wogegen Marx ankämpfte).closs hat geschrieben:Pluto hat geschrieben: Der Materialismus ist seit Marx und Lenin tot.Ganz sicher nicht - guckst Du wik:
"Der Materialismus ist eine erkenntnistheoretische und ontologische Position, die alle Vorgänge und Phänomene der Welt auf Materie und deren Gesetzmäßigkeiten und Verhältnisse zurückführt" - das ist heute noch dominant.
Das glaubst du doch selber nicht. Beides gehört derselben Kategorie an. Naturalismus ist der Glaube, dass Naturwissenschaft die Grundlage unseres Wissens ist.closs hat geschrieben:Ganz gewiss NICHT: Weltanschauung und Wissenschaft sind gerade NICHT synonym, sondern gehören ganz unterschiedlichen Kategorien an.Pluto hat geschrieben:Naturalismus und Naturwissenschaft sind Synonyme.
Der Begriff lautet Naturalismus, zu dem ich mich bekenne, weil er auf Empirie und kritischem Rationalismus beruht.closs hat geschrieben:Aber Deine Aussage macht deutlich, warum es im anderen Thread so schwer ist, "Sachaussage" und "interpretation" zu trennen - es scheint, wenn ich Deine Aussage zugrunde lege, heute gang und gäbe zu sein, Weltanschauung und Wissenschaft zu vemengen. - Ich finde das NICHT gut.
Bevor du dies behauptest, solltest du dein Glaubenskonstrukt mal hiterfragen und zeigen dass res cogitans und res extensa getrennt sind.closs hat geschrieben:Weil dieser Dualismus auch den Dualismus zwischen Res cogitans und Res extensae umfasst.Pluto hat geschrieben:Was hat die Existenz der Welt mit dem cartesischen Dualismus zu tun?
Nach Meinung der heutigen Fachwelt ist NUR der Körper sicher. Das "cogito" steht hier außen vor, weil Descartes zu jenem Zeitpunkt in seinem Leben noch nicht differenzierte.closs hat geschrieben:Nach Descartes ist nur die Res cogitans sicher, die die Res extensae aber NICHT (sondern Glaubenssache). -Daraus entsteht der Dualismus zwischen Geist und Materie.
Okay.closs hat geschrieben:Wenn man nun die Res extensae (im Gegtensatz zu Descartes) als sicher setzt, sind die Grundlagen des descartschen Dualismus aufgegeben - man spricht dann von etwas anderem.
Du solltest dich mal mit den Grundlagen der bayesschen Wahrscheinlichkeit befassen. Die Thesen von Thomas Bayes spielen sowohl in der Philosophie als auch in der Naturwissenschaft heute eine entscheidende Rolle.closs hat geschrieben:Genau das, was ich geantwortet habe: Die moderne Erkenntnis ist Folge eines Glaubensentscheids ("Wir setzen, dass die Res extensae die Ausgangslage von allem sind") - falls dieser Glaubensentscheid falsch ist und der cartesische Ansatz richtig ist ("Ausgangslage ist der Geist"), ist die heutige Ansicht, der Dualismus sei falsch, gestorben.Pluto hat geschrieben:Beantworte einfach die Frage: "Was sind deine Argumente gegen die moderne Erkenntnis, dass der Dualismus falsch ist?"
s.o.[/quote]Nein. Die Existenz der Welt ist Grundlage, um die Natur untersuchen zu können. Sie gleicht also eher eine Tautologie als einer Setzung. Aber mit cartesischem Dualismus hat dies absolut nichts zu tun.Pluto hat geschrieben:Was hat das mit dem cartesischen Dualismus zu tun?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
#189 Re: Ich glaube nicht an die Schuld
Ich hätte da ein paar Vorschläge:closs hat geschrieben:Was ist "Realität"?
- Das wo der Pizza-Bote herkommt
- Eine Illusion die durch Alkoholmangel entsteht
- Das was übrig bleibt wenn man nicht dran glaubt
- Das Übereinstimmende in der Beobachtung aus mehreren Perspektiven (Das Intersubjektive)
Das ist nicht Orwell sondern Ich. Oder Ockham. Gerade ein paar Beiträge her. Was keine Auswirkung hat, muss nicht beschrieben werden.closs hat geschrieben:Und hier hört man bisweilen, dass es das NUR (!) das sei, was experimentell geprüft werden kann - und somit haben wir den nächsten Zirkelschluss. - Denn es kann prinzipiell auch "Realität" geben, die NICHT vom Menschen experimentell prüfbar ist. - Es sei denn, man definiert "Realität" so - dann sind wir aber wieder bei Orwell.
Ich hoffte eben gezeigt zu haben, dass die Fortschritte in der Physik uns beigebracht haben, beim Denken auf ein "ontisches Sein" verzichten zu können.closs hat geschrieben:("ontisch" = "das, was unabhängig von systemischen Einschränkungen IST")?
Warum soll ich ihn auf eine Entität einschränken.closs hat geschrieben:Falls es Gott als Entität gibt: Ist er dann nach Deiner Definition "Realität"?
Gar nicht. Letzteres ist entweder falsch, oder mit ersterem identisch.closs hat geschrieben:Wie unterscheidest Du methodische Erkenntnis (also das, was man wissenschaftlich "Erkenntnis" nennt) von persönlicher Erkenntnis?
Im Gegenteil. Tagträumerei ist von Erkenntnis deutlich abzugrenzen.closs hat geschrieben:Das gilt aber auch, wenn man jegliche Erkenntnis als wissenschaftlich bezeichnet. - S.o.Janina hat geschrieben: Es wäre eine orwellsche Umdeutung, fantastische Spekulation als Erkenntnis zu bezeichnen
Falsifizierbarkeit ist Voraussetzung für Aussagekraft.closs hat geschrieben:Wie erklärst Du Dir, dass Naturalisten/Materialisten/philosophisch Kritisch-Rationale aus der Tatsache, dass sie nur mit den Fällen arbeiten, dass eine Behauptung prinzipiell falsifizierbar ist, schließen, dass nur das, was Entität ist, falsifizierbar sein muss?
Bis jetzt ja.closs hat geschrieben:Es bleibt also alles im Haus.Janina hat geschrieben:Stattdessen wird aus den Kollisionsbeobachtungen Masse1 + Masse2 = Gesamtmasse + Strahlungsenergie (Gravitationswellen) bestätigt.
#190 Re: Ich glaube nicht an die Schuld
Hier ist es nochmal:Pluto hat geschrieben:Hast du nicht.
Ps. 8,6, Elberfelder
5 Was ist der Mensch, dass du sein gedenkst, und des Menschen Sohn, dass du dich um ihn kümmerst?
6 Denn du hast ihn wenig geringer gemacht als Engel, mit Herrlichkeit und Pracht krönst du ihn.
Was behauptest Du anderes?Pluto hat geschrieben:Wo soll ich das behauptet haben.
Das gilt aber dann für alle. - Was ist "wahrscheinlicher"? Dass es Gott gibt oder nicht gibt?Pluto hat geschrieben:Glauben darf man alles, aber man sollte es nicht öffentlich als wahrscheinlich behaupten.
Du hattest meinem "keine Naherwartung" zugestimmt.Pluto hat geschrieben:Du stimmst also zu, dass die Naherwartung die Interpretation der Mehrheit der Theologen ist?
Richtig - wobei "Glaube" ja nicht heißt, dass etwas "Fantansie" ist.Pluto hat geschrieben:All unser Wissen ist Glaube.
"Exogen" bedeutet, dass eine Krankheit durch eine äußere Ursache verursacht ist - das fängt bei einem schweren Autounfall an und hört bei Viren auf, die "von außen" (="exogen") eindringen. - "Endogen" hieße das Gegenteil: Die Krankheit kommt "von innen" - wobei in der Psychiatrie manches als "endogen" bezeichnet wird, weil man keinen äußeren Grund findet - kann also Lückenbüßer-Funktion haben. - "Reaktiv" verwendet man (hat man zu meiner Zeit verwendet), wenn die Ursache psychischer Natur ist - bspw. Kindesmissbrauch, etc mit Psychosen als Folge.Pluto hat geschrieben:Hast du ein Beispiel für eine exogene Erkrankung?
Mit "körperlichen Schaden" soll hier "Schaden im neurowissenschaftlichen Bereich" gemeint sein - also ein D1-Rezeptor funktioniert nicht richtig, etc. - Natürlich gibt es vergleichbare Fälle - etwa bei den eben erwähnten reaktiv bedingten Krankheitsbildern:Pluto hat geschrieben:Gibt es Beispiele wo körperlicher Schaden die Folge ist?
Psycho-Trauma --- Seelen-Störung --- Niederschlag auf den Körper (Neuronen, etc.) --- Symptome. - Andersrum: Glaubst Du, dass es psychische Krankheit OHNE jegliche Abbildung im Hirn geben kann?
Nein - man hätte vorher schon gekonnt. - Da wurde Descartes falsch rezipiert.Pluto hat geschrieben: closs hat geschrieben:
In beiden Fällen kann man diesen körperlichen Schaden therapierien, indem man Psychopharmaka gibt.
Man kann therapieren aber erst seitdem Ryle den Dualismus widerlegt hat.
Das kann ich mir nicht vorstellen - mein Eindruck ist, dass man wieder differenzierter denkt und beide Seiten, Geist und Körper, als Agens versteht. - Wenn Du recht hättest, bräuchte man keine Psychotherapien, weil man einfach nur was einzuwerfen bräuchte. - Ich glaube nicht, dass diese Sicht eine zukunft hat.Pluto hat geschrieben:Die überwiegende Mehrheit ist inzwischen davon überzeugt, dass die Ursache immer im Somatischen liegt.
So klingt für mich der Wiki-Text gar nicht - ich denke, es ist gemeint im Sinne von: Alles, was ist, wird auf Materie zurückgeführt. - Und da passt dann auch der Naturalismus wieder rein.Pluto hat geschrieben:Denn in der Philosophie ist Materialismus ganz anders definiert als bedingungsloser Glaube an Geld- und Sachwerte
Auf Sachebene ist das doch ok - das sieht sogar Ratzinger so. - Die interpetativen Ebenen sind das Problem.Pluto hat geschrieben:Der Begriff lautet Naturalismus, zu dem ich mich bekenne, weil er auf Empirie und kritischem Rationalismus beruht.
Dass beide sich inhaltlich weitgehend einig sind, wird doch nicht bestritten. - Trotzdem: Wissenschaft ist kategorial keie Weltanschauung - genau das ist aber der naturalismus.Pluto hat geschrieben:Naturalismus ist der Glaube, dass Naturwissenschaft die Grundlage unseres Wissens ist.
Wie das logisch geht, hat spätestens Descartes gezeigt. - Nachweisen kann man es nicht - genauso wenig, dass beide NICHT getrennt sind.Pluto hat geschrieben:und zeigen dass res cogitans und res extensa getrennt sind.
So ist es - auf dieser Basis hat Ryle agiert. - Er hat also nachgewiesen, dass es keinen Dualismus gibt, wenn der Körper sicher ist. - Da mag er recht haben.Pluto hat geschrieben:Nach Meinung der heutigen Fachwelt ist NUR der Körper sicher.
Wahrscheinlich hat er MEHR differenziert, weil er sich BEIDE Möglichkeiten angeguckt hat. - Sich damit zu beruhigen, dass man halt heute weiter sei: Dieser Schuss geht nach hinten los.Pluto hat geschrieben:Das "cogito" steht hier außen vor, weil Descartes zu jenem Zeitpunkt in seinem Leben noch nicht differenzierte.
Aber das müsste Dir doch eigentlich zuwider sein - oder nicht?Pluto hat geschrieben: bayesschen Wahrscheinlichkeit