Stromberg hat geschrieben: ↑Do 29. Nov 2018, 11:15
Ich habe auch nicht geschrieben dass das Alter des Universums/der Ausdehnung empirisch bestätigt ist - denn wäre es das, wäre es keine Theorie mehr sondern ginge weit darüber hinaus.
Nichts desto trotz ergibt sich das Alter durch >Messungen<.
Kein Thema. Mir war es nur darum gegangen, dass es wissenschaftlich immer zwei Schritte gibt:
1. Beobachtung
2. Interpretation
Ich hoffe, ich kann mein Anliegen sachlich und ohne Hochmut rüberbringen:
Beobachtet werden kann ausschließlich die Rotverschiebung. Alles weitere, das sich daran anschließt ist Interpretation (wenn auch logisch nachvollziehbare)
1. die Rotverschiebung wird als Auseinanderdriften der Himmelskörper
interpretiert
2. das Auseinanderdriften der Himmelskörper wird als Ausdehnung des Universums
interpretiert
3. die Ausdehnung des Universums wird in die Vergangenheit extrapoliert und als kontinuierlich stattgefundener Vorgang
interpretiert
4. die daraus resultierende Rückberechnung auf eine mathematische Singularität wird als reale Singularität
interpretiert
5. die von einer Singularität ausgehende beginnende Expansion wird als "Urknall"
interpretiert
Keine Frage, dass alle anschließenden Interpretationen Hand und Fuß haben und die Beobachtungen ausreichend erklären. Aber ebenso wenig stelle ich für mich in Frage, dass zukünftige Forschung die Beobachtungen auch anders wird interpretieren können. Die Geschichte der Wissenschaft ist die Geschichte von Neuinterpretationen.
Deshalb lehne ich es ab, wissenschaftliche Aussagen als "wahrhaftig" zu betrachten und begnüge mich damit, sie als Modelle zur Interpretation von Beobachtungen anzusehen. Damit finde ich mich in bester Gesellschaft, denn die Wissenschaft selber sieht es nicht anders - wenn sie seriös ist.