Savonlinna hat geschrieben:
Von der Sache her sind wir wahrscheinlich einer Meinung.
Nur dass ich eben finde, dass mit "Satan" gar nichts erklärt wird, sondern eher in die falsche Richtung führt.
Ja, ich denke auch, dass wir von der Sache her sehr ähnliche Meinung haben.
Du verwendest den Begriff "Kollektivbewusstsein" um das zu beschreiben, was außerhalb des individuellen Ich vor sich geht. Auch dieser Begriff ist problematisch und weltanschaulich inzwischen belastet. Eben so, wie der begriff "Satan", der religionshistorisch seine Begründung und seine Entwicklung hat.
Ich habe eben kein Problem damit, auch alte Begriffe zu verwenden, wenn man sich bewusst ist, in welchem Kontext dieser benutzt wurde und dass er eine Entwickung genommen hat. Wenn also gefragt wird "Gibt es den Satan wirklich", dann kann ich antworten "Ja, denn das, was man mit diesem Begriff beschreiben wollte, das existiert wirklich und geschieht auch heute noch"
Dass man das sehr falsch auffassen kann, sowohl in naturwissenschaftlicher Denke (Gibt es denn eine messvorschrift, mit dem ich Satan messen kann) als auch in egoistischer Denke (Satan war es, also habe ich keine eigenen Verantwortung), weiß ich auch und versuche das abzuwehren. Denn mit der Akzeptanz des Begriffs, will ich das falsche Denken nicht akzeptieren.
So kann es manchmal sinnvoll sein, den alten Begriff über Bord zu werfen. Allerdings weiß man dann im allgemeinen nicht, welches falsche Eigenleben der neue Begriff dann entwickeln wird. (Frag mal Novalis zum Thema Kollektivbewusstsein, da kommen auch Dinge, die du nicht unterschreiben wirst).
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.