Moment: Vielleicht interpretieren andere "Nachstenliebe" als universal - also nicht nur auf die eigene Gruppe bezogen.Pluto hat geschrieben:Wie weit man sich den Mitmenschen im eigenen Land verpflichtet fühlt, ist eine ähnliche persönliche (Gewissens-) Entscheidung, aber es zeigt sehr deutlich wo der/die Einzelne die Grenzen der Nächstenliebe sieht.
Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen
#171 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen
#172 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen
Vielleicht Ja. — Das wären dann die, die ich als "totalitäre Pazifisten" bezeichne.closs hat geschrieben:Vielleicht interpretieren andere "Nachstenliebe" als universal - also nicht nur auf die eigene Gruppe bezogen.
Aber ist das der Sinn des christlichen Glaubens?
Geht man nach der Bibel, wird schnell klar, dass Nächstenliebe nicht universal gemeint sein kann.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
#173 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen
Was ist denn das für eine falsche Nächstenliebe: viele Unschuldige töten, um anderen ein gutes Leben zu ermöglichen - also hassen, um zu lieben?Pluto hat geschrieben:Allerdings erscheint mir die Frage auch ein Maß für die Opferbereitschaft des Einzelnen. Viele Menschen sagen, für ihre Kinder würden sie buchstäblich "durchs Feuer" gehen. Wie weit man sich den Mitmenschen im eigenen Land verpflichtet fühlt, ist eine ähnliche persönliche (Gewissens-) Entscheidung, aber es zeigt sehr deutlich wo der/die Einzelne die Grenzen der Nächstenliebe sieht.
Nächstenliebe ist etwas, das man nach und nach auf alle Menschen ausweiten kann. Man kann aber nicht alle (gleich) lieben, das tut nicht mal Gott. Nächstenliebe ist eine Bereitschaft, auf andere zuzugehen - bedeutet aber nicht, sich zu opfern!closs hat geschrieben:Moment: Vielleicht interpretieren andere "Nachstenliebe" als universal - also nicht nur auf die eigene Gruppe bezogen.Pluto hat geschrieben:Wie weit man sich den Mitmenschen im eigenen Land verpflichtet fühlt, ist eine ähnliche persönliche (Gewissens-) Entscheidung, aber es zeigt sehr deutlich wo der/die Einzelne die Grenzen der Nächstenliebe sieht.
#174 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen
Pluto hat geschrieben: Geht man nach der Bibel, wird schnell klar, dass Nächstenliebe nicht universal gemeint sein kann.
Jesus sagte: Liebe deine Feinde. Es ist leicht, nur jene zu lieben, die du sowieso schon magst - das machen auch die Heiden. Aber die Feinde zu lieben, das ist eine echte Herausforderung!
und er zeigte dies, indem er zum Beispiel den Glauben eines römischen Offiziers (= der brutalen, skrupellosen Besatzungsmacht) lobte, und indem er einen Samariter (also einen Verachteten, Fremden) als Beispiel für Nächstenliebe wählte.
wie viel universaler könnte es denn noch werden?
gruss, barbara
#175 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen
Das Gegenteil von Liebe ist nicht Hass, sondern Gleichgültigkeit.Samantha hat geschrieben:Pluto hat geschrieben: also hassen, um zu lieben?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
#176 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen
barbara hat geschrieben:Jesus sagte: Liebe deine Feinde.

Richtig!barbara hat geschrieben:Aber die Feinde zu lieben, das ist eine echte Herausforderung!

Nimm einmal an, Jemand schlägt dir ein Fenster in deinem Haus ein. Gut du verzeihst ihm. Doch am nächsten Tag ist er wieder da, und du bebachtest, wie er die Blumen in deinem Garten zertrampelt.
Kannst du dann (Hand aufs Herz, Barbara) diesen Menschen immer noch lieben?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
#177 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen
Die meisten gehen zur Bundeswehr aus finanziellen Erwägungen, vielleicht auch, weil sie wo anders nicht so einfach Karriere machen können. Sie gehen in Friedenszeiten nicht davon aus, dass sie tatsächlich in den Krieg ziehen müssen. Daher gibt es auch genug Freiwillige. Und wer tatsächlich Pech hat, sagt sich, es ist ja nur ein kurzer Einsatz - es passiert schon nichts. Vielleicht finden sie es auch noch spannend. Ich gehe nicht los, um im Ausland Menschen zu töten und Jahre später machen ich oder andere dort vielleicht auch noch Urlaub
. Der Mensch an der Waffe (auf der Gegenseite) ist nicht mein Feind, sondern der, der ihn zwingt, zu kämpfen für irgendwelche Ansprüche, wovon der einfache Bürger nichts hat. Der Zweck heiligt die Mittel nicht.

#178 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen
Ist der Täter im Vergleich zum Samariter ein Opfer? Muss man ihm helfen? Vielleicht indem ich rausgehe und ihm sage: ich liebe Dich, liebes Opfer?Pluto hat geschrieben:Nimm einmal an, Jemand schlägt dir ein Fenster in deinem Haus ein. Gut du verzeihst ihm. Doch am nächsten Tag ist er wieder da, und du bebachtest, wie er die Blumen in deinem Garten zertrampelt.
Kannst du dann (Hand aufs Herz, Barbara) diesen Menschen immer noch lieben?

#179 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen
WIE bitte? - Wäre sie nicht universal gemeint, könnte man das Christentum in die Mülltonne schmeißen.Pluto hat geschrieben:Geht man nach der Bibel, wird schnell klar, dass Nächstenliebe nicht universal gemeint sein kann.
Säkular stimme ich Deiner diesbezüglich kritischen Haltung zu - geistig geht es jedoch nicht anders - es sei denn, man versteht "Religion" als Büttel des Säkularen.Pluto hat geschrieben: Das wären dann die, die ich als "totalitäre Pazifisten" bezeichne.
WIE bitte? - Natürlich tut er das.Samantha hat geschrieben:Man kann aber nicht alle (gleich) lieben, das tut nicht mal Gott.
#180 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen
Klares JA. - Allerdings würde ich ihm Hausverbot geben, bis er auf der Reihe ist.Pluto hat geschrieben:Kannst du dann (Hand aufs Herz, Barbara) diesen Menschen immer noch lieben?