Hallo Sven
sven23 hat geschrieben:
Also übersetzt ist er schon korrekt, aber ob er ihn so gesagt oder gedacht hat, weiß natürlich niemand.
Wenn man aber schon die Authenzität einzelner Passagen anzweifelt, dann steht die Schrift als ganzes in Frage, denn wer entscheidet, was authentisch ist und was hinzugedichtet wurde? Dann wirds noch beliebiger als ohnehin schon.
Du scheinst ja mit der Beliebigkeit ein Problem zu haben, warum?
Gut, ich sehe, dass auch viele Christen der Meinung sind, es gäbe nur eine einzige korrekte Interpretation der biblischen Verse (nämlich ihre eigene) und sich vehement dagegen wehren, dass die Vielfalt von Gott gewollt ist, aber das sehe ich eher als menschliche Schwäche, gegen die eben auch Christen nicht gefeit sind.
Ich sehe das folgendermaßen:
Nimm mal an, es gibt Gott. Nimm mal an, dass Gott sich für jeden einzelnen interessiert und gerne eine Beziehung zu ihm hat. Nimm ferner an, dass Gott sehr genau Bescheid weiss, was deine persönliche Art ist zu denken. Er nutzt nicht seine volle Macht, denn er will, dass du diese Beziehung zu ihm von dir aus willst und auch von dir aus steuert.
Wird er sich dann nicht auch in dieser Beziehung ganz individuell verhalten? Wird es dann nicht auch so sein, dass er dem einen etwas verbietet, was für den anderen erlaubt ist? Gott gibt die Leitlinien vor, aber wie diese im persönlichen Leben gestaltet werden, ist jedem selbst überlassen. Das ist wahre Freiheit.
Das galt auch für einen Paulus, für einen Johannes, für alle Schreiber der Bibel. Jeder hatte seine eigenen Marotten, seine eigenen Denkweisen. Gott ist darauf eingegangen, hat diese akzeptiert. Heute denken wir anders und auch das akzeptiert Gott. Daher ist jeder für sich selbst verantwortlich, keiner kann sagen "da steht aber". Und so werde ich mich für meine Freiheit vor Gott verantworten müssen, genauso wie Martinus oder Hemul für ihre Gesetzlichkeit. Und du für deine Ungläubigkeit.
Gruß
Thomas