Janina hat geschrieben:SilverBullet hat geschrieben:Janina hat geschrieben:Da wird nicht unterschieden.
Das hab ich ja gesagt, aber wie kommt es dazu?
Es müsste umgekehrt erstmal dazu kommen, zwischen Messung, Wahrnehmung oder so zu unterscheiden. Dazu gibt es keinen Anlass. Wahrnehmung ist auch nichts anderes als Sensorik, nur ohne Kalibration und AD-Wandler.
Der Umstand, dass „Beobachten“ in einem Fachbereich zweckentfremdet wurde und mittlerweile einige Fachleute, Schwierigkeiten haben, einen Unterschied auszumachen, geht auf das Konto der Fachleute.
Ich erinnere mich noch gut, wie ich an der Beschreibung eines Quantenmechanik-Experiments zu knobeln hatte, denn ich blieb exakt an dem Begriff „Beobachten“ hängen. Ich hatte mir den Aufbau angeschaut und mich gefragt, woher die Wertlegung auf den Begriff „Beobachten“ stammen könnte. Irgendwie müsste es in der Anlage zu keinerlei Beeinflussung kommen, aber wie, wenn doch ein klares Hindernis angebracht ist?
An dieser Stelle muss man sich fragen: warum schafft es eine Fachdisziplin nicht, Verwirrungspotential abzubauen, wenn dazu doch lediglich ein sauberer Begriffseinsatz notwendig wäre?
Interessant ist: sucht man nach exakt diesem Verwirrspiel, dann findet man Aussagen von Fachleuten, die den Finger tatsächlich in diese Wunde legen.
Hier ein Beispiel
Ähnlich wie in meinem vorgehenden Artikel zum Beobachter in der Relativitätstheorie, möchte ich auch hier mit der Anregung schließen, in populärwissenschaftlichen Darstellungen der Quantenmechanik den Beobachter aus dem Spiel zu lassen. Lasst uns besser die tatsächlich durchführbaren Experimente vorstellen. Die machen die Quantenmechanik erstaunlich genug ohne den falschen Eindruck zu erwecken, die Quantenmechanik sage irgendetwas zu einer Wechselwirkung zwischen menschlichem Bewusstsein und Außenwelt aus.
und weiter:
Ich bin auch am Überlegen, ob es eine universelle Definition eines Messvorgangs gibt. Aber im Allgemeinen koppelt ein Messvorgang eine Quantenmechanische Eigenschaft an ein makroskopisches und damit klassisch beschreibbares Objekt, das sich zur Anzeige eignet.
Dabei tritt fast immer ein nicht reversibler Prozess auf. Einfach weil das makroskopische Objekt über so viele Freiheitsgrade verfügt. Das Makroskopische Objekt kann, wenn Photonen detektiert werden, ein Leuchtschirm sein, oder ein Pixel auf einer Kamera oder sogar eine Rezeptorzelle im Auge des Beobachters.
Mein Appell ist, in populärwissenschaftlichen Darstellungen nicht zu grob zu vereinfachen. Also nicht einfach zu schreiben, “die Forscherinnen beobachteten..â€, sondern den Messprozess als solchen sichtbar zu machen. Denn auf den kommt es fast immer an.
Dieser Physiker kann also das Begriffs-Verwirrungs-Problem nachvollziehen und die Lösung, die er präsentiert, ist völlig unspektakulär:
es ist die Messapparatur und es sind die Vorgänge an dieser Apparatur.
Wo ist deine Schwierigkeit, dass du analog zu diesem Physiker, eine Selbstkorrektur durchführst?
Deine Standardantwort auf meine Fragen scheint zu sein „das wissen wir nicht“.
Ist „das wissen wir nicht“ eine Art Auftrag, um einen ganz bestimmten Zusammenhang, „den wir ja nicht wissen“, in den Vordergrund zu ziehen und beliebig andere Zusammenhänge, „die wir genauso wenig wissen“, unerwähnt zu lassen?
Was ist, wenn es auf das Gackern eines jeweils bestimmten aber immer wieder unterschiedlichen Huhnes (auf unterschiedlichen Bauernhöfen) ankommt? => „das wissen wir nicht“
Du hast selbst das Potential zur Esoterik hereingebracht.
Wo liegt dann aber die Schwierigkeit begründet, dieses Potential abzubauen?
Dass sich die Physik-Aktiven nicht bereits beim ersten Kippen in die Esoterik aus diesem Nebel verabschiedet haben, kann nicht an den Experimenten liegen, denn es geht ja nur um den sprachlichen Umgang.
Der oben zitierte Physiker scheint ein eigenartiger Sonderling zu sein, dass er „so unverschämt“ auf Funktionalität in der Weitergabe von relevanten Zusammenhängen achtet.
Janina hat geschrieben:SilverBullet hat geschrieben:Was denkst du, ist „Aufmerksamkeit“ (was hat der Wissenschaftler gesehen?) und wie kann sie bei einer Unschärfe, den Wert durch „Bestimmung in die Existenz bringen“?
Wissen wir nicht. Der Formalismus, die Rechnung, sieht aus wie Statistik, das würde dann für verborgene Parameter sprechen. In so einem Fall wären die Werte natürlich vorher schon existent.
Naja, in Punkto „Aufmerksamkeit“ hast wohl eher gerade
nur du eine Lücke, denn der Neurowissenschaftler hat es ja gesehen und es liegt der Vergleich zu „Normalpersonen“ vor.
Du hast damit also keinerlei Fundament, um eine Statistik in Richtung einer „Beobachter-Personen-Rolle“ zeigen zu lassen und müsstest vielmehr herausstellen, dass es alles und nichts sein könnte, denn „wir wissen es nicht“.
Was hindert dich daran, die Begriffs-Verbesserung des oben zitierten Physikers aufzugreifen?
Zitat-Janina
Aber ich kriege die Schaffung von Existenz durch Beobachtung nicht raus. Beobachtung ist auch falsch, im Grunde ist es nur eine Reaktion, die wiederum ein Sensor ist.
Lass doch den „Beobachten“-Klamauk von Anfang an weg, wenn du am Ende von „falsch“ sprechen musst.
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