Was ist eigentlich "Aufklärung"?

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Münek
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#151 Re: Was ist eigentlich "Aufklärung"?

Beitrag von Münek » Mo 18. Jul 2016, 00:41

2Lena hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Geistig-spiritueller Nonsens sollte sogar aus AUFKLÄRUNGSGRÜNDEN von kompetenten Wissenschaftlern in der Öffentlichkeit als solcher auch knallhart bezeichnet werden. Das ist deren "heilige Pflicht".
Es wäre recht schön, wenn ein Mensch "allgemein" sie nicht dabei "abkanzeln" müsste, weil sie vor lauter Spezialwisschenschaft das Haar neben dem anderen rein gar nicht mehr sehen und sich damit nicht mehr auskennen können.
Komme zur Ruhe, Schatz. :Herz:

closs
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#152 Re: Was ist eigentlich "Aufklärung"?

Beitrag von closs » Mo 18. Jul 2016, 01:46

Münek hat geschrieben:Die aufgeklärten Menschen sollen sich ihre EIGENE Meinung bilden (sich ihres eigenen Verstandes bedienen). Das verstehe ich unter Aufklärung.
Problem: Das beansprucht - gerade in einer Meinungsgesellschaft - jeder für sich. - Damit kann man nicht qualifizieren.

Münek hat geschrieben:Die selige Mutter Kirche fürchtet hingegen Aufklärung wie der Leibhaftige das Weihwasser
Aus ihrer Sicht will sie selber aufklären - sie fühlt sich also als Aufklärerin in einer geistig dunklen Zeit. - Und so klärt jeder auf und ist jeder Aufklärer - merkwürdig, nicht wahr?

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sven23
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#153 Re: Was ist eigentlich "Aufklärung"?

Beitrag von sven23 » Mo 18. Jul 2016, 06:24

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Wenn ein Astronom wie Harald Lesch sagt, dass Astrologie esoterische Nonsens ist, dann ist das keine Übergriffigkeit, sondern sein gutes Recht.
Sein privates gutes Recht - aber was hat das mit Physik zu tun? - Er ist doch Physiker, oder?
Eben, weil er Fachmann ist, hat er das Recht, sich über Astrolügie zu äußern. Wer hat denn mehr Kompetenz, etwa der Bäcker um die Ecke? :lol:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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sven23
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#154 Re: Was ist eigentlich "Aufklärung"?

Beitrag von sven23 » Mo 18. Jul 2016, 06:26

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Es gibt die Belege, dass Astrologie Nonsens ist.
Ich halte Astrologie für verwerflich, wüsste aber nicht, wie man sie naturwissenschaftlich falsifizieren könnte. - Wie soll das gehen?
Das gilt für den meisten behaupteten Unsinn. Du scheinst nicht-Falsifizierbarkeit mit einem Adelsprädikat zu verwechseln. :lol:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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closs
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#155 Re: Was ist eigentlich "Aufklärung"?

Beitrag von closs » Mo 18. Jul 2016, 08:29

sven23 hat geschrieben:Eben, weil er Fachmann ist, hat er das Recht, sich über Astrolügie zu äußern.
Das hieße, dass Astrologie in seinem Fach stattfindet - genau das glaube ich nicht.

sven23 hat geschrieben:Du scheinst nicht-Falsifizierbarkeit mit einem Adelsprädikat zu verwechseln.
Das sachliche Problem:
1) Spirituelle Dinge sind nicht naturwissenschaftlich falsifizierbar - andererseits ist es logisch begründbar, dass sie über den naturalistischen Dingen stehen.
2) Es gibt furchtbar viel Nonsense, der ebenfalls nicht naturwissenschaftlich falsifizierbar ist, was dazu führt, dass man gelegentlich meint, 1) und 2) sei dasselbe.

Aus diesem Dilemma gibt es kein Entrinnen - gleichzeitig ist es ein Sieb, das klärt, wer geistig versteht und wer nicht. - Aber zugegeben: Ein heikles Thema.

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#156 Re: Was ist eigentlich "Aufklärung"?

Beitrag von Pluto » Mo 18. Jul 2016, 11:13

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Es gibt die Belege, dass Astrologie Nonsens ist.
Ich halte Astrologie für verwerflich, wüsste aber nicht, wie man sie naturwissenschaftlich falsifizieren könnte. - Wie soll das gehen?
Ganz einfach. :D

-Die Sterne in den angeblichen Sternzeichen liegen oft viele Lichtjahr auseinander.
- Die Sterne stehen in keinem Zusammenhang zu den Planetenbewegungen.
- Die davon abgeleiteten Horoskope sind reine Erfindungen in bester Nostradamus Tradition.
- Niemand kann die Zukunft vorhersagen.
- ... usw.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#157 Re: Was ist eigentlich "Aufklärung"?

Beitrag von Pluto » Mo 18. Jul 2016, 11:23

closs hat geschrieben:Das sachliche Problem:
1) Spirituelle Dinge sind nicht naturwissenschaftlich falsifizierbar - andererseits ist es logisch begründbar, dass sie über den naturalistischen Dingen stehen.
... ist gar kein Problem, wenn man davon ausgeht, dass spirituelle Dinge der menschlichen Fantasie entspringen.

closs hat geschrieben:2) Es gibt furchtbar viel Nonsense, der ebenfalls nicht naturwissenschaftlich falsifizierbar ist, was dazu führt, dass man gelegentlich meint, 1) und 2) sei dasselbe.[/uote] So isses.

closs hat geschrieben:Aus diesem Dilemma gibt es kein Entrinnen - gleichzeitig ist es ein Sieb, das klärt, wer geistig versteht und wer nicht.
Es ist schlicht Unsinn, dass man auf eine "geistige" Art denken muss um zu verstehen.
Hier zeigt sich wieder der (misslungene) Versuch sich auf eine moralische höhere Ebene zu stellen.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#158 Re: Was ist eigentlich "Aufklärung"?

Beitrag von closs » Mo 18. Jul 2016, 12:11

Pluto hat geschrieben:Ganz einfach.
Wie soll ich Dir jetzt rüberbringen, dass ich nichts von Astrologie halte und trotzdem Deine Begründung unzureichend finde?

Pluto hat geschrieben:Niemand kann die Zukunft vorhersagen.
Diesbezüglich ist mir auch nichts bekannt - aber woher willst Du das wissen?

Pluto hat geschrieben:... ist gar kein Problem, wenn man davon ausgeht, dass spirituelle Dinge der menschlichen Fantasie entspringen.
Stimmt - wenn das eigene Glaubensbild so ist, ist das Problem gelöst.

Pluto hat geschrieben:Es ist schlicht Unsinn, dass man auf eine "geistige" Art denken muss um zu verstehen.
Doch - bei der Bibel ist die einzige Möglichkeit. - Rein historisch kann man vieles um die Bibel rum klären, aber nicht in ihre Bedeutung hineingehen.

Es gehört auch zur Aufklärung, dass man weiss, wann was geht und wann nicht.

Pluto hat geschrieben:Hier zeigt sich wieder der (misslungene) Versuch sich auf eine moralische höhere Ebene zu stellen.
Mit Moral hat das nach wie vor nichts zu tun.

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#159 Re: Was ist eigentlich "Aufklärung"?

Beitrag von Pluto » Mo 18. Jul 2016, 12:17

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Ganz einfach.
Wie soll ich Dir jetzt rüberbringen, dass ich nichts von Astrologie halte und trotzdem Deine Begründung unzureichend finde?
Das ist DEIN Problem. :mrgreen:

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Niemand kann die Zukunft vorhersagen.
Diesbezüglich ist mir auch nichts bekannt - aber woher willst Du das wissen?
Weil es bisher Niemandem gelungen ist. Man muss nicht das gesamte Universum durchsuchen um dies fest zu stellen.

Negatives lässt sich nicht beweisen, also liegt es am Behaupter, die Belege zu bringen.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Hier zeigt sich wieder der (misslungene) Versuch sich auf eine moralische höhere Ebene zu stellen.
Mit Moral hat das nach wie vor nichts zu tun.
Es hat alles mit Moral zu tun.
Man stellt fest: Nur Erleuchtete können es verstehen.
Und genau das ist falsch, denn Verständnis hat mit Verstand zu tun, nicht mit Erleuchtung.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#160 Re: Was ist eigentlich "Aufklärung"?

Beitrag von closs » Mo 18. Jul 2016, 13:25

Pluto hat geschrieben:Negatives lässt sich nicht beweisen, also liegt es am Behaupter, die Belege zu bringen.
Das ist ein methodischer Schritt, um das Eigene abzugrenzen und insofern ok - aber inhaltlich sagt es nichts aus.

Pluto hat geschrieben:Es hat alles mit Moral zu tun.
Dieser Gedanke ist mir vollkommen fremd.

Pluto hat geschrieben:Man stellt fest: Nur Erleuchtete können es verstehen. Und genau das ist falsch, denn Verständnis hat mit Verstand zu tun, nicht mit Erleuchtung.
Ich würde es viel sachlicher formulieren:
Verschiedene Zeiten und Kulturen haben unterschiedliche Denkweisen und Sensibilisierungen - dementsprechend sehen sie anderes, wenn sie hingucken. - Ob man dies "Erleuchtung" nennen muss, überlasse ich Dir - dann müsste man von spiritueller und mathematischer und physikalischer undund Erleuchtung sprechen - kann man, wenn man will.

Verstand/Verunft ist eher der Umgang mit dem, was man innerhalb seiner Sichtweise erkennt. Insofern gibt es eine spirituelle/mathematische/physikalische/undund Vernunft. - Ich glaube nicht, dass man auf dieser Schiene das Grundproblem löst.

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