Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

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Pluto
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#151 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

Beitrag von Pluto » So 13. Jul 2014, 20:24

Christof hat geschrieben:Ich denke nicht, dass gleich alle ihr Recht in Anspruch nehmen. Das war vor 40 Jahren nicht anders als heute.
Was soll dann die Parole der Pazifisten, "Stellt euch vor, es ist Krieg und Keiner geh hin?"
Ist das nur ein so ein Propaganda Gag?

Aber auch heute gibt es Soldaten, die als geistige Krüppel nach Hause kommen, weil sie Menschen getötet haben.
Dass man aus einer Kriegssituation nicht wirklich unverletzt wieder herauskommt kann sich jeder gut vorstellen.
Natürlich geht das Töten Anderer an vielen Menschen nicht spurlos an der Psyche vorbei.
Aber inwiefern ist das ein Argument gegen den Wehrdienst, von dem noch Keiner als Krüppel heimgekommen ist?

Wer niemanden umbringen will, sollte sich dann eben nicht in eine solche Situation begeben. Gottseidank war und ist das gewährleistet
Ich finde es ist ein großer Unterschied, ob man sich und seine Mitmenschen verteidigt, oder als Aggressor auszieht, um fremde Gebiete zu erobern.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Pluto
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#152 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

Beitrag von Pluto » So 13. Jul 2014, 20:28

closs hat geschrieben:Man kann sich aber dadurch nicht freikaufen, dass der Mensch trotzdem schuldig wird.
Vor wem schuldig?
Das AT strotzt doch geradezu von Geschichten von Eroberung und Tötung der Feinde Israels.

closs hat geschrieben:Rauskommen geht nur, wenn man juristisch, völkerrechtlich, etc. argumentiert.
Mit dem AT gehts auch.
Vergiss nicht, dass gerade unser Rechtssystem auf christliche Werte baut.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Christof
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#153 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

Beitrag von Christof » So 13. Jul 2014, 20:37

Lieber Pluto,

eine Gewissenentscheidung sollte aufrichtig und ehrlich sein und nicht irgendeiner Propaganda folgen - soweit kann ich Dir zustimmen.

Der Ernstfall des Wehrdienstes ist doch Krieg - jetzt völlig egal ob agressiv oder defensiv (das kannst Du Dir j auch nicht mehr aussuchen, weil Du gehorchen musst, oder als Feigling erschossen wirst) - und den sollte man vermeiden, wenn man weiß, dass man niemanden erschießen kann. Sonst wirst Du nämlich zum Opfer und genau davor bewahrt uns unsere Verfassung - und es sollte niemand als "Drückeberger" oder sonstwas verschrien werden, weil er den Dienst an der Waffe ablehnt.

In Liebe
Christof
"Gott widersteht den Höchmütigen; den Demütigen aber gibt er Gnade."-1.Petr 5,5

closs
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#154 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

Beitrag von closs » So 13. Jul 2014, 21:01

Pluto hat geschrieben:Vor wem schuldig?
Christlich gesehen vor Gott - aber diese Aussage ist unvollständig, wenn man nicht klärt, was "Schuld" ist.

Pluto hat geschrieben:Vergiss nicht, dass gerade unser Rechtssystem auf christliche Werte baut.
Trotzdem ist "das, was des Kaisers ist", etwas grundsätzlich anderes als "das, was Gottes ist".

Die Gefahr besteht hier, dass man sich mit einer Melange aus Geistigem und Säkularen durch-laviert und damit freispricht. - Da ist klare Kante besser.

Samantha

#155 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

Beitrag von Samantha » So 13. Jul 2014, 21:32

Pluto hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Aber wie definiert man nach der Bibel seinen "Nächsten".
Für dich mache ich noch einmal den Wiederkäuer:
Auch gut, aber ist der "Nächste" gleichbedeutend mit dem "Feind"?
Ist Beides genau dasselbe? Gibt es da gar keine Unterschiede?
Oder wie siehst du das, Hemul?
Doch. Seine Feinde lieben bedeutet nichts anderes, als sie nicht zu hassen und ihnen als Mensch eine Chance zu geben, statt sie abzuwerten und evtl. zu töten. Der Nächste ist nicht der Feind, sondern jeder, der Hilfe will oder braucht.


Pluto hat geschrieben:
closs hat geschrieben:Man kann sich aber dadurch nicht freikaufen, dass der Mensch trotzdem schuldig wird.
Vor wem schuldig?

Man wird nicht schuldig, wenn man den Krieg verweigert. Schuldig sind alle, die ihn verlangen und andere dazu nötigen. Ein Verweigerer hat keine "moralische" Schuld.

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#156 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

Beitrag von closs » So 13. Jul 2014, 22:08

Samantha hat geschrieben: Ein Verweigerer hat keine "moralische" Schuld.
Verstanden - mir geht es mehr um "Schuld" im Sinne des Sündenfalls - also dass der Mensch tun kann, was er will, und trotzdem nie unschuldig (im Sinne des Sündenfalls) sein kann.

Wenn man "moralisch" als weltlichen Begriff versteht, hat allerdings Pluto recht - dazu gehört dann auch das Verteidigen der eigenen Pfründe.

Samantha

#157 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

Beitrag von Samantha » So 13. Jul 2014, 23:58

closs hat geschrieben:
Samantha hat geschrieben: Ein Verweigerer hat keine "moralische" Schuld.
Verstanden - mir geht es mehr um "Schuld" im Sinne des Sündenfalls - also dass der Mensch tun kann, was er will, und trotzdem nie unschuldig (im Sinne des Sündenfalls) sein kann.

Wenn man "moralisch" als weltlichen Begriff versteht, hat allerdings Pluto recht - dazu gehört dann auch das Verteidigen der eigenen Pfründe.
Hm, wenn man es ganz genau nimmt, haben wir keine eigenen "Pfründe". Was gehört uns denn schon, was uns nicht aus irgendeinem Grund genommen werden könnte - sogar vom eigenen Staat? Wir haben nur ein zeitweiliges Recht auf Privatbesitz. Wir besetzten schon längst besetzte Länder, raubten und töteten die dort lebenden Menschen. Wir haben kein Recht, das zu behalten, was uns nicht gehört - wir nehmen nur alles mit Gewalt in Anspruch. Die Erde mit ihren Bodenschätzen gehört nicht nur bestimmten Menschen, sondern allen - wenn überhaupt. Nur die Native Americans und andere Ureinwohner haben Achtung vor der Natur und wollen sie nicht "besitzen" oder gar missbrauchen.

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#158 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

Beitrag von Hemul » Mo 14. Jul 2014, 00:53

Pluto hat geschrieben: Aber ich bin Realist genug um zu erkennen, dass genau jene Freiheit auf die wir so stolz sind in Gefahr ist, wenn Keiner bereit ist diese Werte zu verteidigen.
Jau, und die muss man schließlich auch am Hindukusch oder wer weiß wo verteidigen-gell? :roll: Mach dich doch nicht lächerlich du
Vorzeige-Realist. ;)
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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#159 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

Beitrag von Hemul » Mo 14. Jul 2014, 00:59

closs hat geschrieben: Trotzdem ist "das, was des Kaisers ist", etwas grundsätzlich anderes als "das, was Gottes ist".
Na, dann erkläre uns doch einmal was hier den Unterschied ausmacht du Vorzeige -Philosoph? :roll:
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#160 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

Beitrag von Hemul » Mo 14. Jul 2014, 01:22

Das schlimme ist, dass Opis die genau wissen, dass sie selbst nie mehr wenn es ernst wird die Knarre in Hand nehmen müssen
hier die Kriegsbacken ganz dick aufblasen? :thumbdown:
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