closs hat geschrieben:SilverBullet hat geschrieben:Nein, „Bewusstsein“ ist immer Reflektion, d.h. das „Verstehen der Vorgänge aus Sicht des Gesamtlebewesens“.
Was meinst Du mit "Sicht"?
Bei „Bewusstsein“ geht es generell um ein „reflektierendes Verstehen“, also kann man fragen, wie die Verstehinhalte gemeint sind, also auf wen oder was sie abzielen.
„Im Bewusstsein“ kommt es zu dem Verstehen dieser komischen „Subjektivität“.
Für wen oder was soll hierbei diese „Subjektivität“ stehen?
Die Religionen/Philosophien sagen: „es ist nicht der Körper, also ist es etwas neben dem Körper, ein anderer Teil, neue Eigenschaften, eine Instanz, eine eigene Existenz“.
Ich sage, dass dies ein Fehler ist.
„Aus Sicht des Gesamtlebewesens“ bedeutet, dass im Verstehen der aktive Körper gemeint ist. Der aktive Körper führt einen Verstehprozess durch, in dem er selbst eine Rolle als Ausgangspunkt spielt.
Die „Subjektivität“ deutet also nicht auf einen Teil neben dem Körper hin, sondern es ist der Bezug zum aktiven Körper.
Das Gehirn ist ein Organ im Dienste des Körpers und keine Produktionsstädte oder Schnittstelle für andere Existenzzusammenhänge.
closs hat geschrieben:SilverBullet hat geschrieben:Eine Verwirrung entsteht erst, wenn man religiös/philosophisch eine Umdeutung der Zusammenhänge vornimmt und sagt: „das eine Mal entscheide Ich, das andere Mal entscheidet das Gehirn“
Wer tut denn DAS? - Nochmal: Solange der Mensch eine materielle Größe ist, geht ALLES übers Hirn - dafür ist es da …
Du.
Mit „solange der Mensch eine materielle Größe ist“ drückst du den uralten Phantasieentwurf aus, dass es noch einen anderen Teil gibt.
Weiter oben schreibst du:
zitat-closs
„Genau - nach meiner Definition würde erst dann das "BEwusstsein" zum Zug kommen.“
Da soll also noch etwas Anderes (als das Gehirn) „zum Zug“ kommen.
Dieser Teil soll deiner Meinung nach auch der eigentlich wichtige Teil sein (die „Nicht-Materielle-Grösse“).
Mit deiner Formulierung „zum Zug kommen“ baust du ein Szenario auf, in dem das Gehirn einige Verarbeitungsschritte durchführen und dann ein Übergang zum „Bewusstsein“ stattfinden soll.
Das klitzekleine Problem dabei ist, dass das Gehirn mit Zellaktivität (elektrischer Impuls, chemische Konzentrationen) arbeitet.
Das „zum Zug kommende Bewusstsein“ müsste sich folglich mit genau dieser Zellaktivität beschäftigen.
Leider weiss das Bewusstsein darüber aber gar nichts. Der wesentliche Schritt, nämlich das Vorliegen der Situation im Gehirn und das Aufbereiten der Bewusstseinsphänomene müsste also „unbewusst" ablaufen.
Für ein „Bewusstsein“ ist es jedoch eine Bankrotterklärung, wenn es unbewusst handelt – es ist schlicht ein Widerspruch. => dein Ansatz funktioniert nicht.
Abgesehen davon müsste das „Bewusstsein“ eine Detailkenntnis von der vielleicht kompliziertesten, sich ständig umbauenden Struktur in der Natur haben und genau überlegen, wo sich gerade die wichtige Aktivität abspielt, denn das Gehirn arbeitet dezentral.
Auch von diesen Zusammenhängen hat das „Bewusstsein“ nachweislich keine Kenntnis.
=> dein Ansatz funktioniert nicht.
closs hat geschrieben:SilverBullet hat geschrieben:Man suggeriert hier, dass „das Bewusstsein“ eine eigenständige Instanz wäre – das ist der maximal mögliche Fehler.
Es ist in der Tat eine eigenständige Instanz - aber nicht, solange der Mensch mit seinem materiellen Körper verbunden ist. - Die Differenz zwischen Bewusstsein und Gehirn gibt es erst, wenn das Gehirn nicht mehr aktiv ist ("tot").
Das ist religiös/philosophisches Wunschdenken ohne jegliche Ahnung, was da eigentlich behauptet wird.
Wie kommst du darauf, dass es sinnvoll sein könnte, diese Verbindungsphantasie auszusprechen, wo du nicht die leiseste Ahnung hast,
was hier verbunden sein soll und
wie diese Verbindung funktionieren soll?
Auf die gleiche Weise könntest du die „Midichlorianer“ aus „Star Wars“ behaupten.
Ich sage: das liegt einzig daran, dass du generell mit Wunsch und Suggestion arbeitest.
Aufklärung bedeutet, auf Funktionalität zu achten und diese auch sicherzustellen.
closs hat geschrieben:SilverBullet hat geschrieben:Wer hat es den „Religionen/Auserwählten/heiligen Geistern“ jemals verboten vernünftige Informationen über die Funktionsweise eines Menschen zu veröffentlichen?
Davon abgesehen, dass es ganz schön viel Wissenschaft in geistlicher Umgebung gab, ist Deine Frage schräg. - Die Religionen sind nicht für Naturwissenschaft da, sondern um den Menschen geistig weiterzubringen.
Irgendwie kann es nicht ganz funktionieren, dass mich jemand „weiterbringen“ will, der von mir keine Ahnung hat.
Das ist wie wenn man zu einem „Arzt“ geht, der die menschliche Anatomie nicht kennt, aber „ganz tolle Sachen“ vor hat – „fühlen wir uns da geborgen, aufgehoben, sicher?“