Was ist eigentlich "Aufklärung"?

Rund um Bibel und Glaube
closs
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#141 Re: Was ist eigentlich "Aufklärung"?

Beitrag von closs » So 17. Jul 2016, 18:54

sven23 hat geschrieben:Wenn ein Astronom wie Harald Lesch sagt, dass Astrologie esoterische Nonsens ist, dann ist das keine Übergriffigkeit, sondern sein gutes Recht.
Sein privates gutes Recht - aber was hat das mit Physik zu tun? - Er ist doch Physiker, oder?

sven23 hat geschrieben:Wo kommen wir hin, wenn man jegliche Bewertung verbieten will, nur weil man es zu "geistigen" Inhalten erklärt?
Das ist etwas ganz anderes - hier ist die Rede davon, was man AUS EINER WISSENSCHAFTLICHEN DISZIPLIN sagen kann. - Ich halte selber übehaupt nichts von Astrologie - aber nicht in meiner Eigenschaft als Physiker (der ich eh nicht bin) noch als Philologe (der ich bin), sondern persönlich/privat.

sven23 hat geschrieben:Das kann es wirklich nicht sein und wäre ein Rückfall in voraufklärerische Zeit.
Wäre es auch, wenn an etwas nicht in Frage stellen oder unsinnig finden dürfte. - Welche wissenschaftliche Disziplin ist dafür vorgesehen, es "hauptamtlich" zu tun?

2Lena
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#142 Re: Was ist eigentlich "Aufklärung"?

Beitrag von 2Lena » So 17. Jul 2016, 19:23

Münek hat geschrieben:mit vollem Recht verbittet sich der Astrologe die Frage des Astronomen nach Belegen für den behaupteten Einfluss der Gestirne auf das menschliche Schicksal. Solche Fragen haben im metaphysisch-spirituellen Bereich absolut NICHTS verloren - verdammt nochmal!

Sven23 hat hier auch ähnliche Argumente gebracht, und glaubt man einer Menge von Leuten - so wäre das "Rumgeschimpfe" berechtigt. Aber, schaut euch doch mal bloß an, was in der Vergangenheit darüber beschrieben worden ist.

Seit die Menschen (in wärmeren Gegenden) die Gestirne beobachtet haben und die Namen der "Tierkreiszeichen" festlegten, haben sie auch das Werden in der Geschichte festgehalten. Dabei stellten sie bestimmte Wiederholungen, auch im Charakter der Menschen fest. Sie gingen sogar soweit, dass sie nach diesem Muster bestimmte "Voransichten" äußerten. Die Vermischung von Astronomie, Landwirtschaft war ein logisches Konzept, das seine Anwendung im Überleben fand. Bereits zur Berechnung der Flut und der Nilfluten wurde das mit Beobachtungen aus Jahrtausenden kombiniert. Ebenso mag es erstaunen, dass die Charakterkunde, die Philo von Alexandrien vor 2000 Jahren lernte, damit zu tun hatte. Etliche Konzepte der Seelenkunde haben damit zu tun. Das ist ein Fach, das in unserer Zeit völlig verwahrlost darniederliegt.

Nicht nur Ägypten kannte diese Beobachtungen in der "Astrologie". Sie sind auch in den Ländern des Ostens bekannt. Teilweise wurde das Wissen erweitert. Teilweise ist alles pervertiert, weil aus viel Unverstand in ganz vielen Gebieten nichts als Aberglaube daraus geworden ist.

Was aber ist wirklich dran an dem Wissen?

Unsere Sicht lautet zur Astorlogie: So ein Krampf, was in der Zeitungsspalte steht. Und bezüglich Horoskop: Wer kennt sich mit dem Hokuspokus denn aus, das nur Unfug ist.

Die Sicht über die Astronomie ist doch ausschließlich die: Sag mir die Namen der Gestirne auswendig, zeig wie du das Fernrohr bedienen kannst und darüber hinaus noch ein paar Zahlen für Entfernung, Umlaufbahn und dergleichen daherplauderst. "Oh mei, was ist der gscheit", kriegt er dafür als Lob ... und das war's dann. Weiter geht's nicht.

SilverBullet
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#143 Re: Was ist eigentlich "Aufklärung"?

Beitrag von SilverBullet » So 17. Jul 2016, 19:30

closs hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:Nein, „Bewusstsein“ ist immer Reflektion, d.h. das „Verstehen der Vorgänge aus Sicht des Gesamtlebewesens“.
Was meinst Du mit "Sicht"?
Bei „Bewusstsein“ geht es generell um ein „reflektierendes Verstehen“, also kann man fragen, wie die Verstehinhalte gemeint sind, also auf wen oder was sie abzielen.

„Im Bewusstsein“ kommt es zu dem Verstehen dieser komischen „Subjektivität“.
Für wen oder was soll hierbei diese „Subjektivität“ stehen?

Die Religionen/Philosophien sagen: „es ist nicht der Körper, also ist es etwas neben dem Körper, ein anderer Teil, neue Eigenschaften, eine Instanz, eine eigene Existenz“.

Ich sage, dass dies ein Fehler ist.
„Aus Sicht des Gesamtlebewesens“ bedeutet, dass im Verstehen der aktive Körper gemeint ist. Der aktive Körper führt einen Verstehprozess durch, in dem er selbst eine Rolle als Ausgangspunkt spielt.
Die „Subjektivität“ deutet also nicht auf einen Teil neben dem Körper hin, sondern es ist der Bezug zum aktiven Körper.

Das Gehirn ist ein Organ im Dienste des Körpers und keine Produktionsstädte oder Schnittstelle für andere Existenzzusammenhänge.

closs hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:Eine Verwirrung entsteht erst, wenn man religiös/philosophisch eine Umdeutung der Zusammenhänge vornimmt und sagt: „das eine Mal entscheide Ich, das andere Mal entscheidet das Gehirn“
Wer tut denn DAS? - Nochmal: Solange der Mensch eine materielle Größe ist, geht ALLES übers Hirn - dafür ist es da …
Du.
Mit „solange der Mensch eine materielle Größe ist“ drückst du den uralten Phantasieentwurf aus, dass es noch einen anderen Teil gibt.

Weiter oben schreibst du:
zitat-closs „Genau - nach meiner Definition würde erst dann das "BEwusstsein" zum Zug kommen.“
Da soll also noch etwas Anderes (als das Gehirn) „zum Zug“ kommen.

Dieser Teil soll deiner Meinung nach auch der eigentlich wichtige Teil sein (die „Nicht-Materielle-Grösse“).

Mit deiner Formulierung „zum Zug kommen“ baust du ein Szenario auf, in dem das Gehirn einige Verarbeitungsschritte durchführen und dann ein Übergang zum „Bewusstsein“ stattfinden soll.

Das klitzekleine Problem dabei ist, dass das Gehirn mit Zellaktivität (elektrischer Impuls, chemische Konzentrationen) arbeitet.
Das „zum Zug kommende Bewusstsein“ müsste sich folglich mit genau dieser Zellaktivität beschäftigen.
Leider weiss das Bewusstsein darüber aber gar nichts. Der wesentliche Schritt, nämlich das Vorliegen der Situation im Gehirn und das Aufbereiten der Bewusstseinsphänomene müsste also „unbewusst" ablaufen.
Für ein „Bewusstsein“ ist es jedoch eine Bankrotterklärung, wenn es unbewusst handelt – es ist schlicht ein Widerspruch. => dein Ansatz funktioniert nicht.

Abgesehen davon müsste das „Bewusstsein“ eine Detailkenntnis von der vielleicht kompliziertesten, sich ständig umbauenden Struktur in der Natur haben und genau überlegen, wo sich gerade die wichtige Aktivität abspielt, denn das Gehirn arbeitet dezentral.
Auch von diesen Zusammenhängen hat das „Bewusstsein“ nachweislich keine Kenntnis.
=> dein Ansatz funktioniert nicht.

closs hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:Man suggeriert hier, dass „das Bewusstsein“ eine eigenständige Instanz wäre – das ist der maximal mögliche Fehler.
Es ist in der Tat eine eigenständige Instanz - aber nicht, solange der Mensch mit seinem materiellen Körper verbunden ist. - Die Differenz zwischen Bewusstsein und Gehirn gibt es erst, wenn das Gehirn nicht mehr aktiv ist ("tot").
Das ist religiös/philosophisches Wunschdenken ohne jegliche Ahnung, was da eigentlich behauptet wird.

Wie kommst du darauf, dass es sinnvoll sein könnte, diese Verbindungsphantasie auszusprechen, wo du nicht die leiseste Ahnung hast, was hier verbunden sein soll und wie diese Verbindung funktionieren soll?

Auf die gleiche Weise könntest du die „Midichlorianer“ aus „Star Wars“ behaupten.

Ich sage: das liegt einzig daran, dass du generell mit Wunsch und Suggestion arbeitest.

Aufklärung bedeutet, auf Funktionalität zu achten und diese auch sicherzustellen.

closs hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:Wer hat es den „Religionen/Auserwählten/heiligen Geistern“ jemals verboten vernünftige Informationen über die Funktionsweise eines Menschen zu veröffentlichen?
Davon abgesehen, dass es ganz schön viel Wissenschaft in geistlicher Umgebung gab, ist Deine Frage schräg. - Die Religionen sind nicht für Naturwissenschaft da, sondern um den Menschen geistig weiterzubringen.
Irgendwie kann es nicht ganz funktionieren, dass mich jemand „weiterbringen“ will, der von mir keine Ahnung hat.
Das ist wie wenn man zu einem „Arzt“ geht, der die menschliche Anatomie nicht kennt, aber „ganz tolle Sachen“ vor hat – „fühlen wir uns da geborgen, aufgehoben, sicher?“

closs
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#144 Re: Was ist eigentlich "Aufklärung"?

Beitrag von closs » So 17. Jul 2016, 19:52

SilverBullet hat geschrieben:Bei „Bewusstsein“ geht es generell um ein „reflektierendes Verstehen“
Unterscheidest Du zwischen "Reflektion" und "Reflex"?

SilverBullet hat geschrieben:„Im Bewusstsein“ kommt es zu dem Verstehen dieser komischen „Subjektivität“.
Verstehst D unter "Verstehen" eine Reflektions-Handlung oder Reflex-Handlung?

SilverBullet hat geschrieben:Die Religionen/Philosophien sagen: „es ist nicht der Körper, also ist es etwas neben dem Körper, ein anderer Teil, neue Eigenschaften, eine Instanz, eine eigene Existenz“.
Mir wäre lieber:
In der naturalistischen Welt (also solange der Mensch "hier" ist), gibt es diese Trennung nicht - aber AUCH: Die Existenz des Menschen ist nicht berührt, wenn es den Daseins-Körper nicht mehr gibt.

SilverBullet hat geschrieben:Das Gehirn ist ein Organ im Dienste des Körpers und keine Produktionsstädte oder Schnittstelle für andere Existenzzusammenhänge.
Nicht ganz: Das Gehirn ist ein Organ im Dienste der menschlichen Existenz - ansonsten sind wir uns da schon einig.

SilverBullet hat geschrieben:Mit „solange der Mensch eine materielle Größe ist“ drückst du den uralten Phantasieentwurf aus, dass es noch einen anderen Teil gibt.
Nicht einen anderen nebendran (als würden da zwei Mechanismen parallel laufen), sondern: Materieller Körper ist Mittel der Existenz.

SilverBullet hat geschrieben:Da soll also noch etwas Anderes (als das Gehirn) „zum Zug“ kommen.
Nee - sowohl Reflexe als auch Reflexionen finden (im Dasein) im Gehirn statt.

SilverBullet hat geschrieben:Dieser Teil soll deiner Meinung nach auch der eigentlich wichtige Teil sein (die „Nicht-Materielle-Grösse“).
Sogar noch mehr: Es ist der Ursprung der Materie selbst - Materie als Produkt von Geist. - Das ist doch der alte Streit seit Tausenden von Jahren.

Heute betrachtet man es als "aufgeklärt", dass Geist Produkt der Materie sei - in 100 Jahren kann es schon wieder umgekehrt sein - dann wird man sagen: "In der dunklen Zeit der Schein-Aufklärung im 20./21. Jh.".

SilverBullet hat geschrieben:Für ein „Bewusstsein“ ist es jedoch eine Bankrotterklärung, wenn es unbewusst handelt
"Es" nicht - aber es wird reflektierend feststellen, dass es nicht der Einzige auf dem Feld ist, und sich gelegentlich dabei erwischen, wie es vom Unbewussten erwischt wurde - das gehört jetzt aber mehr in die Psychologie.

Meinst Du wirklich, "Bewusstsein" sei nichts als eine besonders gelungene Kombination von Neuronen? Das Eigen-Gefühl "Ich-bin" wäre quantitativ über biologische Muster erklärbar?

SilverBullet hat geschrieben:wo du nicht die leiseste Ahnung hast, was hier verbunden sein soll und wie diese Verbindung funktionieren soll?
Es wird Dir nie gelingen, so grundlegende Fragen verbindlich mit einem Status Quo der Naturwissenschaft beantworten zu können. - Das Problem liegt wo ganz anders: Ist Geist Folge von Materie, oder ist Materie Folge von Geist. - Prinzipiell nicht falsifizierbar - egal, was einer dazu sagt: Es ist sein Glaube.

SilverBullet hat geschrieben:Aufklärung bedeutet, auf Funktionalität zu achten und diese auch sicherzustellen.
Das ist Hausfrauen-Aufklärung. - Natürlich will man Prozesse und Funktionen verstehen - aber hier geht es um eine viel grundlendere Aufklärung.

SilverBullet hat geschrieben:Das ist wie wenn man zu einem „Arzt“ geht, der die menschliche Anatomie nicht kennt, aber „ganz tolle Sachen“ vor hat
Was machst Du, wenn die Problem seelischer Natur sind? Meinst Du ernsthaft, Du könntest solche Probleme endlos über Manipulation neuronaler Vorgänge "heilen"?

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#145 Re: Was ist eigentlich "Aufklärung"?

Beitrag von Münek » So 17. Jul 2016, 20:03

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Wenn ein Astronom wie Harald Lesch sagt, dass Astrologie esoterische Nonsens ist, dann ist das keine Übergriffigkeit, sondern sein gutes Recht.
Sein privates gutes Recht - aber was hat das mit Physik zu tun? - Er ist doch Physiker, oder?
Natürlich hat Lesch als Astrophysiker das Recht, offensichtlichen esoterischen Astrologie-Nonsens als Nonsens zu bezeichnen. Wer will ihm dieses Recht nehmen?

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Wo kommen wir hin, wenn man jegliche Bewertung verbieten will, nur weil man es zu "geistigen" Inhalten erklärt?
Das ist etwas ganz anderes - hier ist die Rede davon, was man AUS EINER WISSENSCHAFTLICHEN DISZIPLIN sagen kann.
Geistig-spiritueller Nonsens sollte sogar aus AUFKLÄRUNGSGRÜNDEN von kompetenten Wissenschaftlern in der Öffentlichkeit als solcher auch knallhart bezeichnet werden. Das ist deren "heilige Pflicht".

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#146 Re: Was ist eigentlich "Aufklärung"?

Beitrag von closs » So 17. Jul 2016, 20:40

Münek hat geschrieben:Natürlich hat Lesch als Astrophysiker das Recht, offensichtlichen esoterischen Astrologie-Nonsens als Nonsens zu bezeichnen.
Davon abgesehen, dass ich esoterischen Nonsense ebenfalls als Nonsense bezeichne, denke ich hier disziplinierter als Du: Aus meiner Sicht sollte sich Wissenschaft nur positiv im Sinne von "Wir haben Belege FÜR ..." äußern (bzw. "Wir haben keine Belege ...") und ansonsten sagen: "Gehört nicht in unser Feld - ist innerhalb unseres Feldes nicht akzeptabel".

Münek hat geschrieben:Geistig-spiritueller Nonsens sollte sogar aus AUFKLÄRUNGSGRÜNDEN von kompetenten Wissenschaftlern in der Öffentlichkeit als solcher auch knallhart bezeichnet werden.
Als persönliche Meinungs-Äußerung schon. - Allerdings wird dann der andere Meinungs-Träger entgegnen können, dass er aus AUFKLÄRUNGSGRÜNDEN "die Welt" nicht nur als naturalistische Größe versteht. - Beide werden sich jeweils aufgeklärter nennen als der jeweils andere.

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#147 Re: Was ist eigentlich "Aufklärung"?

Beitrag von 2Lena » So 17. Jul 2016, 21:49

Münek hat geschrieben:Geistig-spiritueller Nonsens sollte sogar aus AUFKLÄRUNGSGRÜNDEN von kompetenten Wissenschaftlern in der Öffentlichkeit als solcher auch knallhart bezeichnet werden. Das ist deren "heilige Pflicht".
Es wäre recht schön, wenn ein Mensch "allgemein" sie nicht dabei "abkanzeln" müsste, weil sie vor lauter Spezialwisschenschaft das Haar neben dem anderen rein gar nicht mehr sehen und sich damit nicht mehr auskennen können.

Es ist doch eigentich so, dass man "aufgeklärte Wissenschaftlern" gar nicht nach Einflüssen der Gestirne fragen KANN, obgleich das vor einiger Zeit noch allgemeines Volkswissen war und in vielen Bereichen seine Anwendung gefunden hatte.

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#148 Re: Was ist eigentlich "Aufklärung"?

Beitrag von Pluto » So 17. Jul 2016, 22:26

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Natürlich hat Lesch als Astrophysiker das Recht, offensichtlichen esoterischen Astrologie-Nonsens als Nonsens zu bezeichnen.
Davon abgesehen, dass ich esoterischen Nonsense ebenfalls als Nonsense bezeichne, denke ich hier disziplinierter als Du: Aus meiner Sicht sollte sich Wissenschaft nur positiv im Sinne von "Wir haben Belege FÜR ..." äußern (bzw. "Wir haben keine Belege ...") und ansonsten sagen: "Gehört nicht in unser Feld - ist innerhalb unseres Feldes nicht akzeptabel".
Nun... Es gibt die Belege, dass Astrologie Nonsens ist.
Mich wundert, dass du sie nicht kennst.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#149 Re: Was ist eigentlich "Aufklärung"?

Beitrag von closs » So 17. Jul 2016, 23:09

Pluto hat geschrieben:Es gibt die Belege, dass Astrologie Nonsens ist.
Ich halte Astrologie für verwerflich, wüsste aber nicht, wie man sie naturwissenschaftlich falsifizieren könnte. - Wie soll das gehen?

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#150 Re: Was ist eigentlich "Aufklärung"?

Beitrag von Münek » Mo 18. Jul 2016, 00:28

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Natürlich hat Lesch als Astrophysiker das Recht, offensichtlichen esoterischen Astrologie-Nonsens als Nonsens zu bezeichnen.
Davon abgesehen, dass ich esoterischen Nonsense ebenfalls als Nonsense bezeichne, denke ich hier disziplinierter als Du: Aus meiner Sicht sollte sich Wissenschaft nur positiv im Sinne von "Wir haben Belege FÜR ..." äußern (bzw. "Wir haben keine Belege ...") und ansonsten sagen: "Gehört nicht in unser Feld - ist innerhalb unseres Feldes nicht akzeptabel".
Nichts anderes tut Lesch! Er nimmt Stellung. Manchmal muss die Wissenschaft ganz einfach aufklärerisch laut werden.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Geistig-spiritueller Nonsens sollte sogar aus AUFKLÄRUNGSGRÜNDEN von kompetenten Wissenschaftlern in der Öffentlichkeit als solcher auch knallhart bezeichnet werden.
Als persönliche Meinungs-Äußerung schon. - Allerdings wird dann der andere Meinungs-Träger entgegnen können, dass er aus AUFKLÄRUNGSGRÜNDEN "die Welt" nicht nur als naturalistische Größe versteht. - Beide werden sich jeweils aufgeklärter nennen als der jeweils andere.
Es genügt die knallharte Aufklärung durch die Wissenschaft. Die aufgeklärten Menschen sollen sich ihre EIGENE Meinung bilden (sich ihres eigenen Verstandes bedienen). Das verstehe ich unter Aufklärung.

Die selige Mutter Kirche fürchtet hingegen Aufklärung wie der Leibhaftige das Weihwasser :devil: . Mit der Wahrheit hat sie es nicht so,
dafür um so mehr mit der Macht. Alles bekannt. ;)

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