Halman hat geschrieben:Der Seher Johannes identifiziert den Drachen zweimal als ο οφις ο αÏχαιος (ho ophis ho archaios), also wörtlich "der Schlange der Archaische". Das zwei Mal der bestimmte Artikel ho auftaucht, ist sprachlich relevant.Münek hat geschrieben:Drache bleibt Drache - auch wenn er in der Vision des Johannes ein körperliches Attribut
einer Schlange (Schwanz) aufwies.
In Bibelwissenschaft heißt es diesbezüglich:
Es gehört schon einiges an theologischen Analphabetismus dazu, zu verkennen, dass in den genannten Versen der Apokalyptik die "Urschlange" in Eden als Satan gedeutet wird.Im Laufe der Wirkungsgeschichte wird aus der Schlange eine Verkörperung des → Satans, so auch in der → Apokalyptik (vgl. Apk 12,9; Apk 20,2).
Danke, Commander, dass Du mich als "theologischen Analphabeten" abqualifizierst.
Bei meinem Selbstbewusstsein werde ich diesen Tritt verkraften.
Ob der Seher von Patmos den "großen roten gehörnten siebenköpfigen satanischen Drachen" mit der
Paradiesschlange, einem listigen Tier des Feldes, gleichsetzt, weiß ich nicht - halte es aber eher für un-
realistisch.
Zu viele Gründe, die ich oben aufgezählt habe, sprechen einfach dagegen. Wer nicht in der Lage ist, diese
aufgeführten Begründungen vernünftig zu entkräften, befindet sich halt glaubensmäßig auf dem Holzweg.
Allein die Frage, warum es der allwissende Gott zugelassen haben soll, dass Satan widerrechtlich als Feind
Gottes ins Paradies eindringt, um das erste Menschenpaar zum Ungehorsam zu verführen, ist nicht beantwort-
bar. Und wie gesagt, bestraft wurde ja weder ein Drachen noch Satan.
Im Gegenteil, im Hiobprolog führen Satan und Gott einen ganz lockeren Small-Talk,
der undenkbar wäre, wenn Satan im Garten Eden als widergöttliche Macht, als re-
bellischer Gottessohn aufgetreten wäre. Im gesamten "Alten Testament" tritt (der)
Satan NIE als Feind Gottes auf.