#141 Re: Adam und Eva...
Verfasst: Sa 11. Mai 2013, 17:49
Einverstanden.Andreas hat geschrieben:A) Wenn man davon ausgeht, dass er das nicht wollte, und er das mit dem Gebot zum Ausdruck bringt, dann ist Ekenntnis für uns Menschen, von Gott nicht gewollt, was Schlechtes. Hier ist der Gehorsam richtig.
Auch einverstanden. - Kleine Einschränkung: Gott wollte nicht, dass Adam und Eva die Frucht essen, sondern es war unausweichlich. - Es gibt Dinge, die passieren, weil sie notwendig sind. - Gott wollte in erster Linie, dass er bewusst vom Menschen erkannt wird. Deshalb war es notwendig, dass der Mensch Eigen-Bewusstsein entwickelt.Andreas hat geschrieben:B) Wenn man davon ausgeht, dass er wollte, dass Adam und Eva die Frucht Essen, wollte er auch, dass sein Gebot übertreten wird, dass wir Erkenntnis von Gut und Böse erlangen. Dann ist Erkenntnis für uns Menschen was Gutes.
Auch hier: Logisch richtig, aber zu wertend. - Wenn ich eines in meiner urtextnahen AT-Übersetzung gelernt habe, ist es, dass Phänomene und deren Zusammenhänge dargestellt werden. Punkt. - und nicht gewertet werden - Beispiel:Andreas hat geschrieben:Hier ist der Gehorsam falsch.
Wenn ich aus dem 8. Stock springe, dann falle ich auf die Straße und bin tot. - Punkt. - Es gehört sehr viel Wertungs-Bedürfnis dazu, wenn man ZUSÄTZLICH wissen will, ob ich das WOLLTE. - So denkt das Alt-Hebräische nicht.
Das ist falsch, weil A+E dadurch sündig, also böse (im wertfreien Sinne !!) geworden sind - sie sind also schlechter geworden. - Aber es ist der einzige Weg, um BEWUSST umzukehren. - Keiner kann bewusst umkehren, wenn er nicht weg ist.Andreas hat geschrieben:Daraus folgt, dass Adam und Eva durch das Essen der Frucht besser geworden sind als sie vorher waren.
Meine Version C wäre: Der Mensch ist aufgrund seiner Ebenbildlichkeit fähig zur bewussten Gott-Ausrichtung, also fähig zum Guten. - Er muss den Weg der Gott-Abwendung gehen, um aus der Distanz zu erkennen, dass er gott-zugewandt sein WILL. - Ob diese Erkenntnis per Eigenanteil oder nur per Gnade geht, ist erst mal egal.
Genau. - Ich hätte nichts dagegen, wenn der Mensch von vorneherein willens-fähig (im geistigen Sinne) wäre. - Nur: Wie will ein Mensch Eigen-Erkenntnis ohne eigenes Erleben haben können. - Das wäre nämlich genau der Fall, der logisch nicht geht: "Hiermit verordne ich, Gott, Dir ein Eigen-Bewusstsein" - "verordnen" und "eigen" geht nicht.kamille hat geschrieben:Natürlich bis auf den Punkt, dass ich den Willen als ein daseiendes betrachte, und du als ein sich entwickelndes.
Sie fällt. - Aber wer fällt sie?kamille hat geschrieben: Die Entscheidung fällt schon viel früher.
Auch - aber unter diesem Begriff scheinen sich vollkommen unterschiedliche geistige Realitäten zu vereinen. - Wie bereits gesagt: Diese Unterschiedlichkeit ist nur aufhebbar über "Gott ist die Liebe" und der daraus (für nicht alle folgende) Allversöhnung. - Fällt diese Klammer weg, sieht's duster aus. - Dann nämlich reden wir von einem Wort unterschiedlicher Bedeutung. "Kalt" klingt dann zwar wie "caldo" - aber "caldo" bedeutet nun mal im Italienischen "warm". - So weit sehe ich in der Tat das gespreizt, was unter dem Begriff "christlich" unterwegs ist.kamille hat geschrieben:Ich bin Christ und du ?
Eigen-Erkenntnis muss erworben werden - es kann nicht gegeben werden. - Bei Jesus als Gott ist es was anderes, weil er die Lichtquelle ist.kamille hat geschrieben:Ohne den Fall hätte Gott ihnen mit Leichtigkeit ein Licht über Gut und Böse gegeben, wie Jesus es hatte.
Das ist ziemlich interpretiert. - Ich sehe es eher so, dass Gott dem Adam eine Seinesgleiche schuf, weil Adam nur im Paradies in der exklusiven Verbindung mit Gott leben konnte. - Insofern ist Eva eine Vorbereitung für das Leben im Dualismus, also nach dem Fall. - Das ist auch interpretiert, aber ziemlich gut begründbar - müsste man aber ausholen.kamille hat geschrieben:Diese Stelle besagt, dass Adam unzufrieden war
Stimmt - ich würde hinzufügen: Die Forcierung der falschen Erkenntnis.Andreas hat geschrieben:Für mich steht der Satan für: das Nichterkennen des Lichtes Gottes
Ist für mich nicht wichtig - es ist in beiden Fällen das Prinzip des Antagonismus - die Wegführung von Gott in den Maßstab des Ichs.Andreas hat geschrieben:heißt das nicht zwingend, dass hier in der Schöpfungsgeschichte die Schlange Satan ist.
Bingo.Andreas hat geschrieben:Vielleicht gerade deswegen, weil der Satan den Sinn verschleiert?
Mit all dem, was ich hier schreibe, "entscheide" ich NICHTS. - Das Wort ist falsch. - Wenn es hier so etwas wie Wille gibt, dann als Folge meines Bedürfnisses, etwas zu sagen was ich subjektiv zu erkennen glaube. - Mir kommt das immer so vor, als würde man sagen: "Ich habe mich gestern in freier Selbstverantwortung entscheiden, dass heute früh die Sonne aufgeht". - Ob die Sonne aufgeht oder nicht: Sie tut es nicht, weil ich etwas entschieden habe. - Geistig entscheidet man nichts: Man erkennt oder man irrt.Andreas hat geschrieben:Du und ich, der Leser dieser Geschichte.