Theodizee

Rund um Bibel und Glaube
closs
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#1341 Re: Theodizee

Beitrag von closs » Di 29. Nov 2016, 21:20

Münek hat geschrieben:auf die merkwürdige Idee eines "geistigen" Sündenfalls ist weder Jesus noch Paulus noch die Kirche verfallen
Manchmal ist es schon skurril.

Münek hat geschrieben:Niemals wäre ihnen in den Sinn gekommen, durch ihre Gebotsübertretung als Gegenkraft zu Gott aufzutreten.
DAS stimmt sogar (da stimme ich Dir im Gegensatz zu vielen Christen zu). - Allerdings könnten die Begründungen unterschiedlich sein. :lol:

Münek hat geschrieben: Satan hat weder etwas mit dem Sündenfall noch mit Anthropozentrismus zu tun.
Wie soll ich sagen. Du scheinst hier diejenigen zu repräsentieren, die überhaupt keinen Zugang zu dem haben, warum es überhaupt die Bibel gibt. - Oder andersrum gesagt: Hätte ich Deinen Zugang zu den Hintergründen der Bibel, würde ich möglicherweise zu ähnlichen Ergebnissen kommen wie Du.

Münek hat geschrieben:Diese Unschuldigen verkörperten gewiss nicht das "Unheile".
"Unheil" macht nicht halt vor "Guten" und "Bösen".

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Münek
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#1342 Re: Theodizee

Beitrag von Münek » Mi 30. Nov 2016, 01:06

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: Satan hat weder etwas mit dem Sündenfall noch mit Anthropozentrismus zu tun.
Wie soll ich sagen. Du scheinst hier diejenigen zu repräsentieren, die überhaupt keinen Zugang zu dem haben, warum es überhaupt die Bibel gibt.
Der Schein trügt. Allerdings halte ich die biblischen Schriften NICHT für das inspirierte "Wort Gottes", die "Heilige Schrift", die "Offenbarung Jahwes". Gäbe es sie nicht, wäre der Welt viel Unheil erspart geblieben.

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Münek
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#1343 Re: Theodizee

Beitrag von Münek » Mi 30. Nov 2016, 03:16

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: Diese Unschuldigen verkörperten gewiss nicht das "Unheile".
"Unheil" macht nicht halt vor "Guten" und "Bösen".
In der Tat machte der jähzornige, rachsüchtige Jahwe (= das Unheil, Jes. 45:7) in seinem Drang zu töten keinen Unterschied zwischen Schuldigen und Unschuldigen. Als allmächtiger Despot hatte er da nicht die geringsten Skrupel.

Auch die unbarmherzige Quälerei des gerechten Hiob passt da ins Bild dieses tyrannischen Gottes.

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#1344 Re: Theodizee

Beitrag von closs » Mi 30. Nov 2016, 07:32

Münek hat geschrieben:Allerdings halte ich die biblischen Schriften NICHT für das inspirierte "Wort Gottes", die "Heilige Schrift", die "Offenbarung Jahwes". Gäbe es sie nicht, wäre der Welt viel Unheil erspart geblieben.
Münek hat geschrieben:Gäbe es sie nicht, wäre der Welt viel Unheil erspart geblieben.
Du verwechselst die Reihenfolge. - Die Welt ist nicht grausam wegen der Bibel, sondern es gibt die Bibel wegen der Welt, wie sie ist.

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sven23
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#1345 Re: Theodizee

Beitrag von sven23 » Mi 30. Nov 2016, 12:33

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Alle andere führt nur in zirkelreferente Glaubenskonstrukte.
Wenn man die Mär aufrecht erhält, dass das eigene System NICHT zirkelreferent ist, funktioniert Deine Aussage. -
Dass die historisch-kritische Methode nicht mit Zirkelschlüssen arbeitet, sie sogar methodisch ausschließt, ist keine Mär, sondern Fakt. Gerade deshalb findet sie in der historischen Jesusforschung Anwendung.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Doch nur so. Die Forschung weiss schon genau, was sie tut.
Nein - so NICHT. - "So" kann man nur innerhalb seiner eigenen Voraus-Setzungen erfolgreich agieren - und DA (aber eben nur da) weiss die Forschung selbstverständlich, was sie tut.
Natürlich weiß die Forschung, dass es immer Unsicherheiten gibt, besonders wenn die Quellenlage so glaubensgeprägt und widersprüchlich ist. Jesus könnte auch eine nicht historische Person, also eine rein literarische Fiktion, sein. Niemand kann das 100%ig ausschließen.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#1346 Re: Theodizee

Beitrag von Münek » Mi 30. Nov 2016, 12:47

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Allerdings halte ich die biblischen Schriften NICHT für das inspirierte "Wort Gottes", die "Heilige Schrift", die "Offenbarung Jahwes". Gäbe es sie nicht, wäre der Welt viel Unheil erspart geblieben.
Münek hat geschrieben:Gäbe es sie nicht, wäre der Welt viel Unheil erspart geblieben.
Du verwechselst die Reihenfolge. - Die Welt ist nicht grausam wegen der Bibel, sondern es gibt die Bibel wegen der Welt, wie sie ist.
Als die Kirche Staatskirche wurde, war aus mit lustig - und das Unheil nahm seinen Lauf.

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#1347 Re: Theodizee

Beitrag von closs » Mi 30. Nov 2016, 13:28

sven23 hat geschrieben:Dass die historisch-kritische Methode nicht mit Zirkelschlüssen arbeitet, sie sogar methodisch ausschließt, ist keine Mär, sondern Fakt.
Warum auch sie auf Setzungen beruht, haben wir lange genug besprochen.

sven23 hat geschrieben:Natürlich weiß die Forschung, dass es immer Unsicherheiten gibt
Das habe ich nicht gemeint. - Es geht darum, dass jegliche Wahrnehmungs-Disziplin nur im Rahmen ihrer methodischen Vorgaben arbeiten kann. - Konkret: Die HKM kann die leibliche Auferstehung NICHT als historische Antwort auf Fragen der Theodizee akzeptieren, selbst wenn diese leibliche Auferstehung historisch stattgefunden hat.

Münek hat geschrieben:Als die Kirche Staatskirche wurde, war aus mit lustig
So ist es. - Das hat aber nichts mit dem normativen Gehalt des Christentums zu tun.

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#1348 Re: Theodizee

Beitrag von sven23 » Do 1. Dez 2016, 12:35

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Dass die historisch-kritische Methode nicht mit Zirkelschlüssen arbeitet, sie sogar methodisch ausschließt, ist keine Mär, sondern Fakt.
Warum auch sie auf Setzungen beruht, haben wir lange genug besprochen..
Natürlich, eine wichtige Setzung ist die Anwendung einer wissenschaftlichen Methode.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Natürlich weiß die Forschung, dass es immer Unsicherheiten gibt
Das habe ich nicht gemeint. - Es geht darum, dass jegliche Wahrnehmungs-Disziplin nur im Rahmen ihrer methodischen Vorgaben arbeiten kann. - Konkret: Die HKM kann die leibliche Auferstehung NICHT als historische Antwort auf Fragen der Theodizee akzeptieren, selbst wenn diese leibliche Auferstehung historisch stattgefunden hat..
Das trifft auf alle Phantasie- und Glaubenskonstrukte zu, insofern nichts neues für die neutestamentliche Forschung.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#1349 Re: Theodizee

Beitrag von closs » Do 1. Dez 2016, 13:16

sven23 hat geschrieben:Natürlich, eine wichtige Setzung ist die Anwendung einer wissenschaftlichen Methode.
Du weichst aus. - Konkrete Frage: Wenn die leibliche Auferstehung tatsächliche stattgefunden hat: Wie verarbeitet die HKM solche Sachen?

Oder auf die Theodizee bezogen: Was ist sie Deiner Meinung nach aus säkular-methodischer Sicht?

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#1350 Re: Theodizee

Beitrag von Pluto » Do 1. Dez 2016, 13:19

closs hat geschrieben:Konkrete Frage: Wenn die leibliche Auferstehung tatsächliche stattgefunden hat: Wie verarbeitet die HKM solche Sachen?
Erst müsste man belegen, dass es so war.
Kannst du das?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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