Gott hängte Erde auf im Nichts

Rund um Bibel und Glaube
closs
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#131 Re: Gott hängte Erde auf im Nichts

Beitrag von closs » So 2. Nov 2014, 20:15

Pluto hat geschrieben:Wieso "vermutlich"?
Weil der Mensch nur das "Cogito ergo sum" sicher weiss - alles andere ist vorbehaltliches Wissen. - Bei kräftigerem Auftreten würde man das "vermutlich" weglassen.

Pluto hat geschrieben:ewisse Wahrnehmungen können anhand empirischer Beobachtung bestätigt werden, andere, z. Bsp. Illusionen, nicht.
Auch die Wahrnehmung geistiger Realität kann nicht im Sinne der naturwissenschaftlichen Regeln verifiziert werden - es sind immer persönliche Beobachtungen, die man zwar mit Menschen, die das kennen, teilen kann, nicht aber im Sinne einer Forschungsarbeit nachweisen kann.

Pluto hat geschrieben:Ich verstehe nicht, wie du eine Wahrnehmung als existent bezeichnen kannst, wenn sie nicht (a) stabil, (b) reproduzierbar, und (c) duch empirische Beobachtung bestätigt werden kann.
Ich verstehe nicht, wie man die Frage nach der Authentizität einer Wahrnehmung davon abhängig macht, ob sie (a) stabil, (b) reproduzierbar, und (c) duch empirische Beobachtung bestätigt werden kann. - Wie sollte das bei persönlichen Beobachtungen möglich sein?

Pluto
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#132 Re: Gott hängte Erde auf im Nichts

Beitrag von Pluto » So 2. Nov 2014, 20:57

closs hat geschrieben:Auch die Wahrnehmung geistiger Realität kann nicht im Sinne der naturwissenschaftlichen Regeln verifiziert werden
Nun... geistige Realität fällt bei mir unter Illsusion.

closs hat geschrieben:Ich verstehe nicht, wie man die Frage nach der Authentizität einer Wahrnehmung davon abhängig macht, ob sie (a) stabil, (b) reproduzierbar, und (c) duch empirische Beobachtung bestätigt werden kann. - Wie sollte das bei persönlichen Beobachtungen möglich sein?
Natürlich gilt das nicht bei allen persönlichen Beobachtungen, nur bei geistlichen. Es ist das Problem der geistlichen Beobachtung, dass sie diese Kriterien nicht erfüllt.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#133 Re: Gott hängte Erde auf im Nichts

Beitrag von closs » So 2. Nov 2014, 21:38

Pluto hat geschrieben:Nun... geistige Realität fällt bei mir unter Illsusion.
Dann ist das Dein Glaube - wäre es tatsächlich so, wären Millarden Menschen getäuscht worden.

Pluto hat geschrieben: Es ist das Problem der geistlichen Beobachtung, dass sie diese Kriterien nicht erfüllt.
Natürlich - das ist aber bekannt. - Wären diese Kriterien erfüllbar, wäre Geist eine Unterabteilung des Daseins - dann aber wäre eine geistige Fraktion obsolet - dann würde aber auch keiner danach fragen. - Giraffen und Affen fragen ja auch nicht danach.

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#134 Re: Gott hängte Erde auf im Nichts

Beitrag von Pluto » So 2. Nov 2014, 21:49

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Nun... geistige Realität fällt bei mir unter Illusion.
Dann ist das Dein Glaube - wäre es tatsächlich so, wären Millarden Menschen getäuscht worden.
Das sind IMO illusionäre Statistiken (ich meine das ernst).

closs hat geschrieben:Wären diese Kriterien erfüllbar, wäre Geist eine Unterabteilung des Daseins
Woher willst du wissen, dass dem nicht so ist?

closs hat geschrieben:Giraffen und Affen fragen ja auch nicht danach.
Vermutlich können sich Giraffen, wegen ihres extrem langen Kelhkopfs Nervs kaum artikulieren — mehr als ein 'mööhp' kommt da nicht.
Bei Affen hingegen, bin ich mir nicht so sicher — die könnten vllt. eines Tages fragen.
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#135 Re: Gott hängte Erde auf im Nichts

Beitrag von Münek » So 2. Nov 2014, 21:54

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Ja, weil eine sog. "Seins-Realität" lediglich postuliert wird.
Geht nicht anders

Das ist natürlich schwach. Dann sollte man besser nicht von "Seins-
Realität
" reden, sondern von nichterwiesener hypothetischer An-
nahme.

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#136 Re: Gott hängte Erde auf im Nichts

Beitrag von Münek » So 2. Nov 2014, 22:10

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Ja, weil eine sog. "Seins-Realität" lediglich postuliert wird.
Geht nicht anders - das, wovon das Dasein Ableitung ist, kann man nur postulieren (egal, ob aus persönlicher Erfahrung oder aufgrund von Denken). - Denn könnte man es naturwissenschaftlich nachweisen, wäre es Teil des Daseins.

Was ja nicht sooo furchtbar schlimm wäre. Ausschließen kann man es jedenfalls nicht,
denn nach jüdischer und christlicher Vorstellung ist Jahwe ein Gott, der unablässig in
die Geschichte und Geschicke der Menschen eingriff und eingreifen kann. Wer wollte
es ihm wohl verwehren?

Folgt man der "Offenbarung des Johannes", dem letzten Buch der Bibel, endet die Heils-
geschichte zwischen Gott und den Menschen sowieso hier auf unserem Planeten.

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#137 Re: Gott hängte Erde auf im Nichts

Beitrag von Münek » So 2. Nov 2014, 22:24

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Warum verstecken sich die Götter und warum schweigen sie?
Was die "Götter" machen, weiss ich nicht. - Denn es macht dialektisch und spirituell nur Sinn, von EINEM Gott zu sprechen.

Vom Sinn hängt es gewiss nicht ab, wieviele GÖTTER existieren. Wir wissen ja
noch nicht mal, ob es einen Gott gibt und was sich hinter einer solchen hypo-
thetischen "Wesenheit" verbergen soll.

Warum verbirgt sich der von Dir geglaubte dreifaltige Gott und weshalb hüllt er
sich seit 2000 Jahren in beständiges Schweigen? Es sehe hier ein starkes Indiz für
Nichtexistenz
.

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#138 Re: Gott hängte Erde auf im Nichts

Beitrag von closs » So 2. Nov 2014, 23:02

Pluto hat geschrieben:Woher willst du wissen, dass dem nicht so ist?
Außer dem "Cogito ergo sum" weiss der Mensch nichts sicher - was sehr weise Leute zum Ausspruch geführt hat: "Ich weiss, dass ich nichts weiss".

Insofern "weiss" ich es natürlich nicht - aber es spricht viel dafür. - Darf man seiner geistigen Wahrnehmung genauso trauen wie der sinnlichen, spricht sogar sehr viel dafür.

Pluto hat geschrieben:Bei Affen hingegen, bin ich mir nicht so sicher — die könnten vllt. eines Tages fragen.
Papageien auch, und Computer sowieso. - Die Frage lautet: Wird vom Sprecher das Geistige eines Satzes ermessen.

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#139 Re: Gott hängte Erde auf im Nichts

Beitrag von Pluto » So 2. Nov 2014, 23:11

closs hat geschrieben:Insofern "weiss" ich es natürlich nicht - aber es spricht viel dafür. - Darf man seiner geistigen Wahrnehmung genauso trauen wie der sinnlichen, spricht sogar sehr viel dafür.
Da bin ich sehr skeptisch! Auf Grund dessen was uns die moderne Heirnforschung lehrt, sollte man der geistigen Wahrnehmung überhaupt nicht trauen.
Alles spricht dafür, dass das (be)trügerische Organ was wir unser Gehirn nennen, uns immer genau das vorgaukelt, was es möchte dass wir hören, und nicht das was es wahrnimmt oder rational wäre.
Alle unsere Wahrnehmungen, vor allem die Schmerzhaften, werden gefiltert und zensiert, bevor sie das "Ich" erreichen.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#140 Re: Gott hängte Erde auf im Nichts

Beitrag von closs » So 2. Nov 2014, 23:42

Münek hat geschrieben:Dann sollte man besser nicht von "Seins- Realität" reden, sondern von nichterwiesener hypothetischer Annahme.
Das müsste man dann immer (außer beim Cogito ergo sum).

Aber Du hast recht - vieles spricht für diese Realität, die allerdings im Dasein nicht verifizierbar ist (im Sinne der Wissenschaft). - Deshalb spricht man ja auch von "Glauben" und nicht von "Wissen".

Münek hat geschrieben:Folgt man der "Offenbarung des Johannes", dem letzten Buch der Bibel, endet die Heilsgeschichte zwischen Gott und den Menschen sowieso hier auf unserem Planeten.
Und wenn es so ist: Die Naturwissenschaft KANN darin aufgrund ihres methodischen Atheismus kein göttliches Eingreifen erkennen - man wird es also natürlich erklären (solange man noch Zeit dazu hat).

Münek hat geschrieben:Vom Sinn hängt es gewiss nicht ab, wieviele GÖTTER existieren.
Dochdoch - gäbe es Götter, gäbe es nicht die Aufhebung der Dialektik - oder anders gesagt: würde ein Alles in Einem nicht möglich sein. - Das Wort "Gott" macht nur dann Sinn, wenn es sich um EIN allmächtiges und allpräsentes Sein handelt. - Alles andere sind "Gottnichtse", wie Buber gerne übersetzt.

Münek hat geschrieben:Warum verbirgt sich der von Dir geglaubte dreifaltige Gott und weshalb hüllt er sich seit 2000 Jahren in beständiges Schweigen?
Wahrscheinlich hältst Du es für besonders raffiniert - aber das wird angekündigt in Joh. 14,30 "Ich werde nicht mehr vieles mit euch reden, denn der Fürst der Welt kommt". - Das ist ja gerade der "Gag", dass der Mensch von sich aus erkennen soll ... (Joh. 14,17) "...den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, weil sie ihn nicht sieht noch ihn kennt. Ihr kennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein".

Das heisst im Grunde: Aus dem Dasein heraus ist der Geist der Wahrheit nicht erkennbar - er muss aus dem Sein in das Dasein gebracht werden. - Das geht aber nur, wenn man aus seinen ebenbildichen Anlagen heraus glaubt, dass es diesen Geist gibt. - Und da haben wir nun das Dilemma: Der Materialismus kann nicht umhin, diesen Geist zu verwerfen - da dieser system-störend ist.

Würde morgen der Petersdom aus Schokolade sein, wären viele Menschen erschrocken und würden vielleicht sagen: "Sicher ist sicher - ich melde mich mal bei der RKK an". - Aber das hätte nichts mit INNERER Erkenntnis zu tun - deshalb wird der Petersdom auch nicht über Nacht zu Schokolade werden. - Damit würde man exakt das abkürzen, was nicht sein darf - nämlich Heil ohne Erkenntnis. - Siehe 1.Mose 3,24 "Und er trieb den Menschen aus und ließ östlich vom Garten Eden die Cherubim sich lagern und die Flamme des zuckenden Schwertes, den Weg zum Baum des Lebens zu bewachen" - mit anderen Worten: Ohne Erkenntnis-Schleife gibt es keinen Weg zurück.

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