sven23 hat geschrieben:"Normal" bzw. redlich wäre es, wenn man die Forschungsergebnisse offensiv kommunizieren und auch Konsequenzen ziehen würde.
Die Inanspruchnahme des Urteils, was redlich oder unredlich ist, ist irgendwas zwischen anmaßend und populistisch. - Du darfst davon ausgehen, dass die Theologie Verständnis hat für system-logische Ergebnisse der HK-Forschung und sehr wohl redliche Gründe hat, wenn sie dementsprechend damit umgeht.
Münek hat geschrieben:ihr Interesse gilt ausschließlich dem "Christus des Glaubens"
Der aber keinen Sinn machen würde, wenn seine geistige Wirklichkeit nicht auch historisch wäre. - Hier scheint es noch Missverständnisse zu geben.
@Sven und Münek
Sprecht Euch ab, wo wir diese Diskussion weiterführen wollen - rem hat schon recht mit seiner Kritik und ist ja beileibe nicht der einzige.
Rembremerding hat geschrieben:Und die Gegenfrage kann lauten: Warum soll man es ändern?Der Mensch müsste dazu einen Standpunkt außerhalb seiner einnehmen können
Und wer sagt es ihnen?
Rembremerding hat geschrieben:Es gehört zum Leben und Überleben des Menschen, dass er in jeder Zeit die Wahrheit neu erkennt und um -oder übersetzt.
So ist Hermeneutik eigentlich gemeint - oder mit Goethe: Erwerbe, um es zu besitzen.
Rembremerding hat geschrieben:Will man das nun als Falschformatierung betrachten oder als eine natürliche Suche nach der Wahrheit?
Es wäre so etwas wie die persönliche Heilsgeschichte, die sich ihren Weg nimmt. - Sollte man so etwas aus Deiner Sicht von außen anstubsen oder nicht?
Rembremerding hat geschrieben:Nun begann D. F. Strauß damit Mythologie und Historie trennen zu wollen. Diese Entmythologisierung meinte jedoch zu Anfangs niemals das Verfahren einer Elimination, sondern das Verfahren einer Interpretation. Sie ist nicht von negativen, sondern positiven Interesse geleitet. Sie will den bleibenden sachlichen Kern, der im traditionellen Glaubensbekenntnis in mythologisch verschlüsselter Form vorliegt, retten und das bleibende Anliegen in einem dem neuzeitlichen Bewusstsein angemessenen Weise unverstellt zur Sprache bringen.
Ja - so war das ursprünglich gemeint. - Wie übrigens auch die Aufklärung ursprünglich so gemeint war. - Bis dann die Zauberlehrlinge kommen.
Mangels Eigen-Wissens frage ich Dich: Kann es sein, dass auch Bultmann so angefangen hat?
Rembremerding hat geschrieben: da gerade der wissenschaftliche Mensch nicht bereit ist, sich über sich hinaus zu erheben.
So ähnlich meint es Heidegger, wenn er sagt: "Wissenschaft denkt nicht".
Damit sollen natürlich NICHT Intelligenz und all die wissenschaftlichen Höchstleistungen abgesprochen werden, sondern lediglich darauf hingewiesen werden, dass Wissenschaft sich, wenn sie diszipliniert bleibt, ausschließlich innerhalb ihres kritisch-rationalen Rahmens bewegt. - Allerdings sollte man hinzufügen, dass auch Wissenschaftler nach Abstreifen ihres Dienst-Kittels über diese Grenzen hinausdenken können und dies sicherlich in vielen Fällen auch tun.
Rembremerding hat geschrieben:Und gerade hinsichtlich der Interpretation der Bibel muss deshalb stets davon ausgegangen werden, dass Gläubige sie für Glaubende von Gott inspiriert verfassten. Das formatiert zurecht die gesamte Herangehensweise einer Interpretation.
Deshalb "Solus Spiritus" - ich bleibe dabei: Die HKM kann den "Solus Spiritus" nicht ersetzen, ihm aber zur Seite stehen. - Ansonsten macht man den Zauberlehrling zum Chef - genau das scheint seit einigen Generationen der Trend zu sein - dieser Trend bezeichnet sich selbst am liebsten als "Aufklärung", was aus meiner Sicht einer Kontaminierung des Aufklärungs-Begriffs gleichkommt.
Und doch wieder: Mir geht es nicht um Zustimmung des Agnostikers - mir geht es darum, dass das alles einfach nur VERSTANDEN wird. - Denn alles andere regelt sich dann von selbst.