Münek hat geschrieben:Die Botschaft des Täufers (Mt. 3, 2 "Kehrt um! Denn das Himmelreich ist nahe!") wird von der Kirche ganz sicher nicht in Abrede gestellt, sondern als historisch angesehen.
Selbstverständlich.
Münek hat geschrieben:Die neutestamentliche Forschung jedenfalls geht von dem aus, was Jesus nach den übereinstimmenden Aussagen der Evangelisten mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wirklich als seine zentrale Botschaft verkündigt hat.
Falls es die historisch-kritische Forschung ist, die Du meinst, darfst Du in diesem Fall davon ausgehen, dass die kirchliche Theologien dem uneingeschränkt folgen.
Münek hat geschrieben: Du MUSST die Existenz Gottes NICHT setzen. Niemand muss das.
Sorry - da habe ich ein "nicht" vergessen. - Also nochmals:
Man muss selbstverständlich NICHT die Existenz Gottes setzen, aber man kann METHODISCH, also BEVOR man überhaupt anfängt zu forschen, setzen, dass man nur das beachtet, was kritisch-rational nachweisbar ist. Damit hat man automatisch gesetzt, dass man den Fall, dass es Gott gibt, bei der Forschung NICHT beachtet, sondern nur den Fall, dass es Gott NICHT gibt. - Somit wird die Bibel nur für den Fall untersucht, dass es Gott NICHT gibt - Folge: Man schließt den historisch möglichen Fall aus, dass Jesus göttlich war. - Ist das wirklich nicht klar genug?
Münek hat geschrieben:Mehr Ergebnisoffenheit geht nun wirklich nicht.
s.o.
Münek hat geschrieben:Nach Deiner Denke wären sie damit aber NICHT mehr ergebnisoffen.
Meine Denke ist anders: Da Biologen/Physiker nichts anderes tun wollen, als die physikalischen Hintergründe der Natur zu beleuchten, sind sie ergebnisoffen im Rahmen ihrer Aufgabenstellung. - Sie stellen gar nicht die Frage, ob die Natur von Gott geschaffen sein könnte.
Eine Disziplin, die sich "Neutestamentarisch Forschung" nennt, will nach ihrem Anspruch jedoch die Bibel umfassend verständlich machen/auslegen - also nicht nur deren historischen Begleiterscheinungen. - Mit diesem Anspruch begibt sie sich in einen Rahmen, der nicht rein historisch-kritisch ausfüllbar ist, sondern auch und sogar hauptsächlich geistig ausgefüllt werden muss.
WENN sie aber auf diesen Anspruch besteht UND lediglich historisch-kritisch (= kritisch-rational) vorgeht, ist sie NICHT ergebnisoffen, weil sie nur einen Teilbereich der dazu nötigen Aufgaben beachtet. - WÜRDE die HKM sagen, sie sei lediglich für historische Aspekte der Bibel zuständig (so wird sie auch heute noch von meisten Theologen gesehen) und NICHT umfassend für das Verständnis /die Auslegung der Bibel zuständig, wäre sie wiederum uneingeschränkt ergebnisoffen, weil sie im Sinne ihrer selbstgestellten Aufgabenstellung ergebnisoffen wäre. - Dies ist jedoch ganz offenbar in der Praxis NICHT der Fall. - Jetzt verstanden?
