Münek hat geschrieben: ↑Mi 6. Mär 2019, 01:22
Diesen Unsinn glaubst Du doch selbst nicht.
Natürlich glaube ich das. "Wissenschaft" ist eine Definitionssache - Janina und Pluto sagen bspw., dass "Wissenschaft" nur dann besteht, wenn Vorannahmen falsifizierbar sind - so ist es in der Tat in den Naturwissenschaften. - Andere sagen, dass Vorannahmen NICHT falsifizierbar sein müssen - das findet man oft in den Geisteswissenschaften. - Wenn man nun Janinas/Plutos Auffassung auf Geisteswissenschaften überträgt, ist die kanonische Exegese in der Tat unwissenschaftlich (die HKE ist es auch, aber nur mit Vorannahmen, die allgemein akzeptiert sind). - Und damit kann man dann sagen "Kanonische Exegese = unwissenschaftlich" - das ist ein Machtspiel.
Münek hat geschrieben: ↑Mi 6. Mär 2019, 01:22
Eine "Wissenschaft", deren Methodik auf die nicht falsifizierbare Existenz transzendenter Welten und Geistwesen SETZT, ist KEINE Wissenschaft.
Geisteswissenschaftlich ist sie das, weil es nicht um die Falsifizierbarkeit der Vorannahmen, sondern um die Art der Untersuchung ("Wissenschaftlichkeit") geht.
Münek hat geschrieben: ↑Mi 6. Mär 2019, 01:22
Deine laienhafte Feststellung bezeugt lediglich Deine Inkompetenz.
Jetzt bist Du wieder überfordert und scherst aus. - Der Grund ist ein anderer: Wir haben unterschiedliche Vorannahme und interpretieren deshalb unterschiedliche. - Zur Sache: Eine Disziplin (HKE), die selber betont, nicht spirituell denken zu können, kann zwar distanziert Spirituelles analysieren, aber nicht verstehen. - Oder: Meinst Du etwa, dass "Exegese" nur Analyse, nicht aber echtes Verstehen bedeutet?
Münek hat geschrieben: ↑Mi 6. Mär 2019, 01:22
nicht unser Closs liegt mit seinem Verständnis daneben, sondern die inkompetente "Päpstliche Bibelkommission".
Weder noch - die Kommission war sehr kompetent, wird aber absichtlich oder aus Unvermögen falsch verstanden.
Münek hat geschrieben: ↑Mi 6. Mär 2019, 01:22
Sie ist die theologische Diziplin, in deren ausschließlichen Zuständigkeits- und Kompetenzbereich die Auslegung biblischer Texte fällt. Danach kommt exegesemäßig NICHTS mehr.
Das mag strukturell oder analytisch, also distanziert, so sein, haut aber substantiell ganz sicher nicht hin. - Wenn exegesemäßig nach der HKE nicht mehr kommt, dann steht Exegese nicht für substantielles Verstehen.
Münek hat geschrieben: ↑Mi 6. Mär 2019, 01:22
Ich weiß, diese Erkenntnis schmerzt und will partout nicht wahrgenommen werden. Was folgt, ist der psychische Abwehrprozess, den man "Verdrängung" nennt - bei Dir gepaart mit der hartnäckigen Weigerung, Dich endlich mal über die HKE fachkundig zu machen.
Du hockst auf dem falschen Dampfer. - Weder ich noch Leute wie Ratzinger oder wie ein Großteil der großkirchlichen Theologie werden "erkennen", dass Du recht hast - dazu werden sie sich nicht "fachkundig" machen. - Denn unter "fachkundig" verstehst Du die Akzeptanz eines säkularen Verständnisses der Bibel-Substanz. - Das mag historisch-wissenschaftlich, also un-spirituell, funktionieren, aber nicht substantiell.
Münek hat geschrieben: ↑Mi 6. Mär 2019, 04:07
Du solltest Dir Deine persönlichen Wortschöpfungen wie "historisch-kritischer/methodischer" Jesus verkneifen. Das stiftet nur Verwirrung.
Soll es auch - denn irgendwie muss es geschafft werden, dass "methodische ERgebnisse" und "was tatsächlich der Fall war" nicht weiterhin verwechselt werden. - Bei echten Profis sage auch ich nur "historisch", weil ich weiß, dass dann die Gesprächspartner wissen, dass dies methodisch gemeint ist.
Münek hat geschrieben: ↑Mi 6. Mär 2019, 04:07
Geschichtswissenschaftler untersuchen nicht den "historisch-kritisch/methodischen" ALEXANDER DEN GROSSEN, sondern die historische Gestalt des berühmten Makedonier
Natürlich - aber sie tut es auf methodische Weise (was ja überhaupt kein Vorwurf ist). - Das Problem hier im Thread: Wenn man methodisch und wirklich verwechselt, versteht man nicht, warum bspw. die Kerygmatik in Fragen wie "Wie dachte und was meinte Jesus vor 2000 jahren?" näher am wirklichen Jesus vor 2000 Jahren sein kann als die historischen Wissenschaften.
Münek hat geschrieben: ↑Mi 6. Mär 2019, 04:07
AUSSERDEM soll speziell das historische und THEOLOGISCHE Umfeld des Autors zur Zeit des Schreibens erhellt werden, also etwa die im betreffenden biblischen Buch zum Ausdruck kommende THEOLOGIE (Wiki).
Schon richtig - aber WOMIT erhellt? Doch mit dem Urteil derer, die es erhellen (hermeneutische Vorannahmen). - Konkret: Wie soll jemand, der persönlich glaubt, dass "Einhorn" und "Gott" kategorial dasselbe sind, etwas Substantielles in der Bibel erhellen? - Was er kann: Er kann analysieren, dass Paulus an Einhörner - tschuldigung: Gott - glaubte und damit dieses oder jenes gemeint hat.
Nun ist Theißen Christ, für den Einhorn und Gott NICHT dieselbe Kategorie ist - privat. - Aber methodisch ist es so, wenn es "wissenschaftlich" sein soll (methodischer Atheismus). - Nichts dagegen einzuwenden, aber halt nur bedingt einsetzbar, wenn es um die Substanz der Bibel geht.
Münek hat geschrieben: ↑Mi 6. Mär 2019, 04:07
Nee nee. Bekannt sind Zeugnisse der Evangelisten, die ihren persönlichen Glauben Jahrzehnte nach Jesu Tod zu Papier gebracht haben.
Absolut ok - und solche Zeugnisse beschreibt man wissenschaftlich distanziert - aber INTERPRETIEREN kann man sie nur sehr beschränkt, weil diese Zeugnisse spiritueller Natur sind.
Münek hat geschrieben: ↑Mi 6. Mär 2019, 04:07
Andreas´ recht harsche Kritik war notwendig.
Andreas ist da - da brauchen wir nicht ohne ihn zu reden.
Münek hat geschrieben: ↑Mi 6. Mär 2019, 04:07
Meines Wissens hast Du zu Studienzeiten nie BIBELEXEGESE betrieben. Das wäre Voraussetzung, um hier kompetent mitreden zu können.
Literatur-Exegese ist dasselbe in grün. Richtig ist, dass man da nicht "Exegese" sagt, sondern unterscheidet zwischen "Werkinterpretation" (= Substanz) und "Rumedum" (Biografisches, Historisches, Quellen, etc.). Das war bei uns Alltag. - Deshalb gehöre ich zu den wenigen, die hier kompetent mitreden können.
Zum Mitschreiben: Das, was Du "Exegese" nennst, war bei uns "Rumedum" - einerseits unverzichtbar für das Gesamt-Verständnis, andererseits selber ohne Substanz.
Münek hat geschrieben: ↑Mi 6. Mär 2019, 04:07
Die geistig karge Kost der wissenschaftlichen Bibelforschung ist nichts für Dich.
Doch - sie ist unverzichtbare Grundlage. - Sie ist wie Reis in der Paella: Man braucht ihn als Grundlage, aber den eigentlichen Geschmack machen Fisch, Hähnchen und Gewürze. - Und Reis und sonst nix ist in der tat "karge Kost".