Helmuth hat geschrieben: ↑Mo 17. Dez 2018, 14:12
- Ich halte nichts von der Prädestinationslehre. Das ist Menschenlehre.
Das kommt auf zwei Dinge an: Erstens: Was verstehst du persönlich unter Prädestinationslehre? Zweitens: Was sagt die Bibel dazu?
Menschenlehre, wie du sie nennst, interessiert mich ebensowenig und hierbei stimmen wir überein: Eine zusätzliche Andichtung brauchen wir nicht.
Helmuth hat geschrieben: ↑Mo 17. Dez 2018, 14:12
Gott will alle Menschen retten, genau das ist der Plan und nichts anderes.
Ja, er hätte das gern so. Bedeutet das aber, dass nun alle Menschen errettet sind? Das Gegenteil sagt Jesus! Schmal ist der Weg ins Paradies. Wie passt dies nun mit dem Willen des Vaters überein?
Helmuth hat geschrieben: ↑Mo 17. Dez 2018, 14:12
Ich habe gesagt, dass es kein Schöpfungsplan gewesen sein kann eine Hölle zu erschaffen, wo Gott von vornherein festgelegt hatte, dass 99% aller Menschen darin umkommen. Das kann nicht der Ernst sein, so etwas überhaupt in Erwägung zu ziehen.
Das ist aber auch ohne "Prädestinationslehre" so. Denn ob von Gott berufen, oder aus eigener Kraft: Die meisten Menschen verbleiben in ihrer Sünde und folgen dem Satan in die Hölle. Gott hat schließlich auch die Sünde Adams zugelassen und damit den ganzen Aufstand bis ans Ende dieser Welt ermöglicht.
Helmuth hat geschrieben: ↑Mo 17. Dez 2018, 14:12
Wir reden aber über das Thema der Gewissheit der Errettung. D.h. Menschen die nicht erlöst wurden, betrifft das gar nicht. Es ist aber deswegen niemand zum Abfall vorherbestimmt, wenn auch Paulus davon metaphorisch redet, sondern eine Folge der Sünde, die er in Römer 9 als Auflehnung gegen Gott auch so beschreibt. Das denke ich muss so verstanden werden.
Da stimmen wir beide auch überein!
Deswegen schrieb ich weiter oben: Es kommt darauf an, was du unter Prädestinationslehre verstehst. Scheinbar hast du eine fixe Vorstellung davon, die ich nicht meine.
Jeder, der erlöst wurde, d.h. den Heiligen Geist in sich trägt und im Glauben an Christus lebt, ist "erwählt", da stimmen wir ja überein. Die Erwählung beginnt meiner Meinung nach schon viel früher, denn wie in
Kolosser 2,13 geschrieben steht: Gott hat uns mit Jesus lebendig gemacht! Er hat uns lebendig gemacht mit Christus, nicht wir selbst durch unseren Glauben, unsere Taten! Er erwählte uns vor der Schöpfung, und
erst dann glauben wir. Wir können uns nicht rühmen, es kommt alles vom Herrn. Wer nicht erwählt wurde, verbleibt in der Sünde, die die menschliche Natur dieser Welt definiert. Ohne Gottes Hilfe wird der Glauben an Christus in uns nicht erweckt, da kannst du eine Person mit dem Evangelium erschlagen, bevor er es aufschlägt. Wir alle kennen viele solcher Leute - Spotter, Lästerer.
Helmuth hat geschrieben: ↑Mo 17. Dez 2018, 14:12
Nun reden wir über Menschen, die Gott erlöst hat und dennoch nicht an ihrem Heilszustand festhalten. Ich sehe da keinen Freibrief. Viele Stellen ermahnen uns im Geist zu wandeln. Das wäre ansonsten nicht nötig. Ich sehe es so. Du erhältst ein Ticket, quasi die Eintrittskarte durch die Taufe im HG in das Reich Gottes. Aber wenn du vorzeitig wieder aus dem Zug aussteigst oder dich nicht heiligst, dann kommst du nicht ans Ziel. Dazu erzählte uns Jesus das Sämannsgleichnis.
Ich stimme dir zu. Aber lässt uns der Heilige Geist überhaupt auf solchen Wegen wandeln? Oder waren jene Menschen überhaupt jemals erlöst? Denn an den Früchten erkennen wir sie, nicht wahr?
Helmuth hat geschrieben: ↑Mo 17. Dez 2018, 14:12
Man hat die Freiheit. Niemand zwingt dich im Geist zu wandeln, das musst du sehr wohl zumindest wollen. Es geht um das Wollen aus Glaubensüberzeugung, das Vollbringen selbst ist ein Gnadenakt. Jesus zeigt uns, dass man selbst von der Hochzeitstafel noch entfernt werden kann:
[...]
Tatsache ist, dass unsere Namen im Buch des Lebens eingetragen sind. Exakt das ist unsere Bestimmung, am ewigen Leben teilzunehmen. Man kann daraus jedoch auch wieder gestrichen werden, was aber nicht Bestimmung sondern Konsequenz der Lebenweise ist. Soweit nun meine Positionen.
Aber das klingt so, als müsste sich der Mensch aus freiem Willen die Erlösung verdienen. Dass er sich - selbst wenn er den Glauben erlangt hat - das Reich erarbeiten muss bis an sein Lebensende. Missverstehe ich dich, oder meinst du das so?