Theodizee

Rund um Bibel und Glaube
closs
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#1111 Re: Theodizee

Beitrag von closs » Mi 9. Nov 2016, 17:34

sven23 hat geschrieben:Da muss man dann schon ein bisschen den gesunden Menschenverstand nutzen, sonst wird das nichts.
Zustimmung - nur scheint man darunter Unterschiedliches zu verstehen. :lol:

sven23 hat geschrieben:Was man mit Sicherheit sagen kann, ist, dass die Schreiber den Schwerpunkt auf das Liebesgebot gelegt haben. Aber dafür wurde man bei den Römern normalerweise nicht gleich gekreuzigt.
Nee - DAFÜR nicht. ;)

sven23 hat geschrieben: Die Methoden sind immer verbessert und verfeinert worden.
Das ändert doch nichts am methodischen Korridor.

sven23 hat geschrieben:Der "Paradigmenwechsel" bestand laut Forschung darin, dass Jesus - im Gegensatz zum traditionellen Judentum - die Gottesherrschaft schon als unmittelbar bevorsehend ansah.
Wirklich nicht - wer sagt denn SOWAS? - Meinst Du wirklich, dass "Deine" Art der Forschung den Grundgedanken dessen, was man "NT" nennt, nicht berücksichtigt?

sven23 hat geschrieben:Theißen ist kein Ausnahme. Das ist Standard in der Forschung.
Um so besser. - Hast Du eigentlich verstanden, was Du da aus dem Mund Theißen zitiert hast?

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Ska'ara
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#1112 Re: Theodizee

Beitrag von Ska'ara » Mi 9. Nov 2016, 17:56

Münek hat geschrieben: Die Naherwartung Jesu (Reich Gottes) und die Naherwartung der Urchristen (Parusie Christi) sind in den neutestamentlichen Schriften an zahlreichen Stellen dokumentiert. An diesen Schriftzeugnissen kommst Du nicht vorbei.
Nicht? Jesus tauchte doch auf und war dann kurz mal NAH. Das andere - die Regentschaft - soll doch erst später erfolgen. Jesus sagte, dass niemand wüsste wann, was einen Irrtum seinerseits ausschließt. Erst sollte auch die Spreu wachsen, damit der Weizen reifen kann.

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sven23
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#1113 Re: Theodizee

Beitrag von sven23 » Do 10. Nov 2016, 06:08

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Da muss man dann schon ein bisschen den gesunden Menschenverstand nutzen, sonst wird das nichts.
Zustimmung - nur scheint man darunter Unterschiedliches zu verstehen. :lol:
Ah, ich vergaß. Menschlicher Verstand ist ja per se anthropozentrisch. :lol:

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Was man mit Sicherheit sagen kann, ist, dass die Schreiber den Schwerpunkt auf das Liebesgebot gelegt haben. Aber dafür wurde man bei den Römern normalerweise nicht gleich gekreuzigt.
Nee - DAFÜR nicht. ;)
Eben, da müssen also andere Gründe vorgelegen haben, die sich aus dem Verhalten eines kompromisslosen religiösen Eiferers ergeben haben.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Die Methoden sind immer verbessert und verfeinert worden.
Das ändert doch nichts am methodischen Korridor.
Doch, es zeigt, dass die Ergebnisse recht belastbar sind. Sie beruhen nicht auf Willkür und Beliebigkeit, wie die kanonische Exegese.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Der "Paradigmenwechsel" bestand laut Forschung darin, dass Jesus - im Gegensatz zum traditionellen Judentum - die Gottesherrschaft schon als unmittelbar bevorsehend ansah.
Wirklich nicht - wer sagt denn SOWAS? - Meinst Du wirklich, dass "Deine" Art der Forschung den Grundgedanken dessen, was man "NT" nennt, nicht berücksichtigt?.
Das ist nun mal die Befundlage, an der auch religiöses Wunschdenken nichts ändern kann.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Theißen ist kein Ausnahme. Das ist Standard in der Forschung.
Um so besser. - Hast Du eigentlich verstanden, was Du da aus dem Mund Theißen zitiert hast?
:lol: :lol: :lol:
Die Frage geht eigentlich an dich, und zwar schon seit gefühlten 100 Jahren. :lol:
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sven23
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#1114 Re: Theodizee

Beitrag von sven23 » Do 10. Nov 2016, 06:25

Ska'ara hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: Die Naherwartung Jesu (Reich Gottes) und die Naherwartung der Urchristen (Parusie Christi) sind in den neutestamentlichen Schriften an zahlreichen Stellen dokumentiert. An diesen Schriftzeugnissen kommst Du nicht vorbei.
Nicht? Jesus tauchte doch auf und war dann kurz mal NAH. .
Das ist eine ziemlich laienhafte Auslegung der Naherwartung und hat nichts mit der jüdischen Naherwartung der Gottesherrschaft auf Erden zu tun.
Auch die spätere Umdeutung der Naherwartung auf Jesus hin hat nichts damit zu tun, denn warum sollte Jesus eine Naherwartung auf sich selbst haben?
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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Münek
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#1115 Re: Theodizee

Beitrag von Münek » Do 10. Nov 2016, 06:58

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Beides ist bekanntlich nicht eingetroffen.
Stimmt - der erste Irrtum ist eine Unterstellung (man kann locker im Gesamt-Kontext aufzeigen, dass Jesus NICHT so gedacht hat).
Es ist Dein gutes Recht, Dir in die Tasche zu lügen.

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#1116 Re: Theodizee

Beitrag von closs » Do 10. Nov 2016, 09:23

sven23 hat geschrieben:Doch, es zeigt, dass die Ergebnisse recht belastbar sind.
NAtürlich sind sie belastbar - an der handwerklichen Qualität der HKM gibt es meinerseits keine Zweifel.

sven23 hat geschrieben:Das ist nun mal die Befundlage
Das ist nicht DIE Befundlage, sondern es ist die Befundlage aus historisch-kritischer Sicht. Es sagt aber nichts oder wenig darüber aus, wie Jesus bspw. den Satz "Das Gottesreich ist nah" GEMEINT hat.

sven23 hat geschrieben:Die Frage geht eigentlich an dich, und zwar schon seit gefühlten 100 Jahren.
Das eigentliche Problem bei uns ist, dass Du (und wohl auch einige HKM-ler) meinen, die HKM-Ergebnisse seien der Schlüssel zu dem, was der geistige Hintergrund der Bibel ist. - Wenn man das - entgegen der Mahnung von Theißen - auf geistige Aussagen der Textverfasser bezieht, ist das fatal - und wird nicht erkannt.

Münek hat geschrieben:Es ist Dein gutes Recht, Dir in die Tasche zu lügen.
Dies hier ist nicht eine wissenschaftliche, sondern weltanschauliche Fragestellung.

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#1117 Re: Theodizee

Beitrag von Münek » Do 10. Nov 2016, 11:09

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Doch, es zeigt, dass die Ergebnisse recht belastbar sind.
NAtürlich sind sie belastbar - an der handwerklichen Qualität der HKM gibt es meinerseits keine Zweifel.
EIN einvernehmliches Ergebnis dieser "handwerklichen " Qualität ist die Feststellung, dass sich Jesus geirrt hat. ;)

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Das ist nun mal die Befundlage
Das ist nicht DIE Befundlage, sondern es ist die Befundlage aus historisch-kritischer Sicht. Es sagt aber nichts oder wenig darüber aus, wie Jesus bspw. den Satz "Das Gottesreich ist nah" GEMEINT hat.
Ganz bestimmt verkündigte er sich nicht selbst oder ein "inneres" Gottesreich - was immer das sein mag.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Die Frage geht eigentlich an dich, und zwar schon seit gefühlten 100 Jahren.
Das eigentliche Problem bei uns ist, dass Du (und wohl auch einige HKM-ler) meinen, die HKM-Ergebnisse seien der Schlüssel zu dem, was der geistige Hintergrund der Bibel ist. - Wenn man das - entgegen der Mahnung von Theißen - auf geistige Aussagen der Textverfasser bezieht, ist das fatal - und wird nicht erkannt.
Was hat Jesu Irrtum mit dem "geistigen Hintergrund" der Bibel zu tun? Auf Theißen kannst Du Dich nicht berufen. Er ist ein seriöser HKM-ler, der mit "geistigen" Aussagen nichts am Kopf hat - und von Jesu Irrtum überzeugt ist.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Es ist Dein gutes Recht, Dir in die Tasche zu lügen.
Dies hier ist nicht eine wissenschaftliche, sondern weltanschauliche Fragestellung.
Ich erkenne hier eher ein psychologisch zu erklärendes Phänomen. Du verschließt vor etwas die Augen, das Du partout nicht wahrhaben willst. Anders ist Deine Abwehrhaltung nicht zu erklären.

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#1118 Re: Theodizee

Beitrag von Münek » Do 10. Nov 2016, 11:26

Ska'ara hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: Die Naherwartung Jesu (Reich Gottes) und die Naherwartung der Urchristen (Parusie Christi) sind in den neutestamentlichen Schriften an zahlreichen Stellen dokumentiert. An diesen Schriftzeugnissen kommst Du nicht vorbei.
Nicht? Jesus tauchte doch auf und war dann kurz mal NAH. Das andere - die Regentschaft - soll doch erst später erfolgen. Jesus sagte, dass niemand wüsste wann, was einen Irrtum seinerseits ausschließt. Erst sollte auch die Spreu wachsen, damit der Weizen reifen kann.
Jesus versicherte kurz vor seinem Tod seinen Jüngern, dass sie das Eintreffen der Gottesherrschaft noch ihren Lebzeiten erleben werden.

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#1119 Re: Theodizee

Beitrag von Ska'ara » Do 10. Nov 2016, 11:37

Münek hat geschrieben:Jesus versicherte kurz vor seinem Tod seinen Jüngern, dass sie das Eintreffen der Gottesherrschaft noch ihren Lebzeiten erleben werden.
Bist du dir da ganz sicher, oder lügst du dir selbst in die Tasche? Denn wenn Jesus irrte, dann irrt die Christenheit, und Gott wohl auch.

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#1120 Re: Theodizee

Beitrag von Münek » Do 10. Nov 2016, 12:03

Ska'ara hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Jesus versicherte kurz vor seinem Tod seinen Jüngern, dass sie das Eintreffen der Gottesherrschaft noch ihren Lebzeiten erleben werden.
Bist du dir da ganz sicher, oder lügst du dir selbst in die Tasche? Denn wenn Jesus irrte, dann irrt die Christenheit, und Gott wohl auch.
Lies mal Lukas 21, 25 ff.

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