Das Reich ist nahe

Rund um Bibel und Glaube
Pluto
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#111 Re: Das Reich ist nahe

Beitrag von Pluto » Do 25. Mai 2017, 17:29

Helmuth hat geschrieben:Auch hier. Anhand des Gerichts über die Assyrer wird über über die gesamte Erde geweissagt. Es wäre ja widersinng, dass nur ein paar Heidenvölker das volle Zorngericht verspüren aber die heutige BRD oder USA können sich erlauben was sie wollen. So sicher nicht.
Man kann nicht aus dem Vers schließen, ob die BRD und die USA auch gemeint sind. oder nicht.

Es gibt einerseits keinen Grund anzunehmen, dass Jesaja irgend ein Volk ausnahm.
Andererseits gab es zu jener Zeit kein Deutschland, und Amerika war noch unbekannt.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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AlTheKingBundy
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#112 Re: Das Reich ist nahe

Beitrag von AlTheKingBundy » Do 25. Mai 2017, 19:00

Pluto hat geschrieben:
Helmuth hat geschrieben:Auch hier. Anhand des Gerichts über die Assyrer wird über über die gesamte Erde geweissagt. Es wäre ja widersinng, dass nur ein paar Heidenvölker das volle Zorngericht verspüren aber die heutige BRD oder USA können sich erlauben was sie wollen. So sicher nicht.
Man kann nicht aus dem Vers schließen, ob die BRD und die USA auch gemeint sind. oder nicht.

Es gibt einerseits keinen Grund anzunehmen, dass Jesaja irgend ein Volk ausnahm.
Andererseits gab es zu jener Zeit kein Deutschland, und Amerika war noch unbekannt.

Doch, es gibt sehr gute Gründe, dass Jesaja nicht alle Völker meinte. Die Bibel spricht bei der Beschreibung ähnlicher Ereignisse immer von "kontextbezogenen Allgemeinheiten". Es ist ein verbreitetes und grundlegendes Auslegungsmissverständnis, anzunehmen, alle Völker der Welt wären gemeint.
Beste Grüße, Al

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
(Albert Einstein, 1879-1955)

Helmuth
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#113 Re: Das Reich ist nahe

Beitrag von Helmuth » Do 25. Mai 2017, 20:03

AlTheKingBundy hat geschrieben: Doch, es gibt sehr gute Gründe, dass Jesaja nicht alle Völker meinte. Die Bibel spricht bei der Beschreibung ähnlicher Ereignisse immer von "kontextbezogenen Allgemeinheiten". Es ist ein verbreitetes und grundlegendes Auslegungsmissverständnis, anzunehmen, alle Völker der Welt wären gemeint.
Tja, genau das nennt das Wort Gottes Menschenweisheit. Andere Theologen setzen wieder andere Auslegungsgrundsätze fest und lehren wieder was anderes. So kommt es zum Theologiesalat der Auffassungen.

Jetzt wärst du an der Reihe dein Auslegungsprinzip hieb- und stichfest durch Gottes Wort zu belegen, denn das Wort selbst redet ja unmissverständlich von allen Völkern und vom letzten Tag. Da brauche ich eigentlich nicht viel auslegen sondern Gott nur glauben.

Sicher kommt Sprachverständnis und Kontext dazu auch. Aber es scheint, dass du Sinn und Zweck von Prophetie in seiner geistlichen Perspektive noch nicht verstanden hast. Da redet Gott von Dingen, die in der Zukunft passieren werden. Und dazu benutzt er oft gegenwärtige Dinge als Schatten um anzuzeigen, was kommen wird, damit alle gewarnt werden. Er weiß somit was er kontextbezogen reden lässt um auch uns heute zu warnen.

Tut mir leid, hier folge ich keiner menschlichen Theologie, da war bis jetzt so ziemlich fast alles falsch, was bislang geboten wurde. Oft nicht Geistliches. Hättet du nun was Besseres zu bieten?
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

Novas
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#114 Re: Das Reich ist nahe

Beitrag von Novas » Do 25. Mai 2017, 21:10

Rembremerding hat geschrieben:
Nachdem Johannes in Haft gesetzt war, begab sich Jesus nach Galiläa, verkündete das Evangelium [vom Reiche] Gottes und sprach: »Erfüllt ist die Zeit...
Mk 1:14-15a

Wer Augen hat zu sehen der sehe ;)

Helmuth hat geschrieben:Tut mir leid, hier folge ich keiner menschlichen Theologie

Ich verstehe nicht ganz, weshalb Du das Wort "menschlich" so negativ besetzt verwendest. Wenn das Christentum eines vermittelt, dann ist es ganz sicher eine Theologie mit menschlichem Antlitz. Thomas Merton sagte mal ganz passend: Jesus ist die offenbarte Theologie des Vaters in menschlicher Gestalt. Oder anders gesagt, er zeigt uns die göttliche Dimension in jedem Menschen, dem Menschsein an sich. Gerade das verleiht dem Christentum eine sehr große Weite und Universalität, wenn man mal vom dogmatischen Mief der Schultheologie und dem beschränkten Geschwafel einzelner Sekten absieht.

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Kingdom
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#115 Re: Das Reich ist nahe

Beitrag von Kingdom » Do 25. Mai 2017, 21:30

Helmuth hat geschrieben:
Tut mir leid, hier folge ich keiner menschlichen Theologie, da war bis jetzt so ziemlich fast alles falsch, was bislang geboten wurde.

Da tust Du Recht Helmuth. Gerade dann wenn sich die Menschlichen Ausleger, mit allen Ihren Auslegungskünsten, die Propheteien Gottes demontieren wollen, sollten wir wissen es wird nicht gelingen auch wenn sie es mit aller Kraft versuchen, die Worte Gottes zu ignorieren.

Sac 12:3 Und es soll geschehen an jenem Tage, daß ich Jerusalem zum Laststein für alle Völker machen werde; alle, die ihn heben wollen, werden sich daran wund reißen; und alle Nationen der Erde werden sich gegen sie versammeln.

Das ganze Ersatz Theologie Gefasel, kann man getrost in den Mülleimer werfen. Sonst bekommt man plötzlich noch einen Wunden Rücken vom demontieren.

Lg Kingdom

Novas
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#116 Re: Das Reich ist nahe

Beitrag von Novas » Do 25. Mai 2017, 21:32

Kingdom hat geschrieben: Gerade dann wenn sich die Menschlichen Ausleger, mit allen Ihren Auslegungskünsten, die Propheteien Gottes demontieren wollen

Was sollen wir denn sonst sein: unmenschliche Ausleger? :D :shock:

sollten wir wissen es wird nicht gelingen auch wenn sie es mit aller Kraft versuchen, die Worte Gottes zu ignorieren.

Du hast ebenfalls nichts anderes, als deine menschliche Auslegung. Daran ist auch rein gar nichts verkehrt, wenn man sich an Jesus von Nazareth ein Beispiel nimmt. Er war in seinem Leben, Sprechen und Handeln vollkommen menschlich. Mach's wie Gott und werde Mensch (Franz Kamphaus), so könnte man das Christsein auf den Punkt bringen. Wir können dadurch göttlicher werden, dem Göttlichen näher kommen, dass wir ganz und gar menschlich werden. Solch ein Mensch wird dann vermutlich eher demütig und bescheiden sein und keine große Sache daraus machen. Wir wissen so wenig über die 30 ersten Jahre Jesu, weil er vermutlich ein vollkommen gewöhnliches, einfaches und unauffälliges Leben lebte.

Er erlernte von seinem Vater Joseph den Beruf des Zimmermanns (Mk 6,3) und studierte in der Synagoge. Viel menschlicher und gewöhnlicher geht es gar nicht :) Vielleicht hatte er ab und an tiefe religiöse Erfahrungen, eine Art unio mystica oder Epiphanie, aber wenn es so war, dann hat er es ganz und gar im Stillen für sich behalten. Er hat nie versucht mehr zu sein, als ein Mensch. Das Gleiche können wir im Leben der Heiligen erkennen. Immer steht das Wunder der Menschwerdung im Mittelpunkt. Das nenne ich die wirkliche Verwandlung von Wasser in Wein, wenn das Gold der Menschlichkeit im Feuer geprüft wird und sich dort bewährt, mit dem selben furchtlos aufrechten Gang des Propheten aus Nazaret, der sich selbst als Menschensohn (aramäisch: bar enascha) bezeichnete, was wir als der Mensch schlechthin übersetzen können. Wenn es selbst ihm genug war, dann sollte es uns ebenfalls genügen.

Das ganze Ersatz Theologie Gefasel, kann man getrost in den Mülleimer werfen.

Entwickeln Christen, die ihre rein menschliche Auslegung, ihre persönliche Sicht der Dinge absolut setzen, ja, mit der autoritativ verbindlichen Meinung Gottes gleichsetzen (was wirklich nicht besonders demütig ist :lol: ) nicht selbst ihre eigene Ersatz-Theologie? Je nach Sektenzugehörigkeit hat jeder seine eigene Ersatz-Theologie und gibt sie fälschlich als das Maß aller Dinge aus.

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AlTheKingBundy
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#117 Re: Das Reich ist nahe

Beitrag von AlTheKingBundy » Fr 26. Mai 2017, 06:30

Helmuth hat geschrieben: Tja, genau das nennt das Wort Gottes Menschenweisheit. Andere Theologen setzen wieder andere Auslegungsgrundsätze fest und lehren wieder was anderes. So kommt es zum Theologiesalat der Auffassungen.

Jetzt wärst du an der Reihe dein Auslegungsprinzip hieb- und stichfest durch Gottes Wort zu belegen, denn das Wort selbst redet ja unmissverständlich von allen Völkern und vom letzten Tag. Da brauche ich eigentlich nicht viel auslegen sondern Gott nur glauben.

Sicher kommt Sprachverständnis und Kontext dazu auch. Aber es scheint, dass du Sinn und Zweck von Prophetie in seiner geistlichen Perspektive noch nicht verstanden hast. Da redet Gott von Dingen, die in der Zukunft passieren werden. Und dazu benutzt er oft gegenwärtige Dinge als Schatten um anzuzeigen, was kommen wird, damit alle gewarnt werden. Er weiß somit was er kontextbezogen reden lässt um auch uns heute zu warnen.

Tut mir leid, hier folge ich keiner menschlichen Theologie, da war bis jetzt so ziemlich fast alles falsch, was bislang geboten wurde. Oft nicht Geistliches. Hättet du nun was Besseres zu bieten?

Nun, das ist mal eine klare Aussage. Du willst oder kannst Dich nicht inhaltlich-sachlich mit der Bibel auseinandersetzen. Argumente und logische Schlussfolgerungen aus dem Text heraus interessieren Dich nicht. Du stellst Dich auf den Standpunkt, dass es "geistlich" zu verstehen ist (was auch immer das sein mag), sprich, Du brauchst Dich mit Unstimmigkeiten in Deiner Auslegung nicht weiter auseinandersetzen. Naja, dann finde Deinen Frieden damit. Mit fällt dazu nur ein Einsteinspruch ein (ich hoffe, Du hast Deinen Humor noch nicht verloren).

Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie dann ihren Standpunkt. :D
Beste Grüße, Al

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NIS
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#118 Re: Das Reich ist nahe

Beitrag von NIS » Fr 26. Mai 2017, 06:42

AlTheKingBundy hat geschrieben:Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie dann ihren Standpunkt. :D
Existiert ein Kreis mit dem Radius Null?
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Rembremerding
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#119 Re: Das Reich ist nahe

Beitrag von Rembremerding » Fr 26. Mai 2017, 06:48

Novalis hat geschrieben:
Rembremerding hat geschrieben:
Nachdem Johannes in Haft gesetzt war, begab sich Jesus nach Galiläa, verkündete das Evangelium [vom Reiche] Gottes und sprach: »Erfüllt ist die Zeit...
Mk 1:14-15a

Wer Augen hat zu sehen der sehe ;)
Als der Herr den Emmausjüngern eine umfangreiche Bibelauslegung auf den Weg mitgab (Lk 27:13f.), sprach er davon, dass die ganze Schrift von ihm als Messias berichtet. Dies muss man immer berücksichtigen, besonders wenn man versucht heilsgeschichtliche und/oder eschatologische Aussagen zu treffen.

Ich verstehe nicht ganz, weshalb Du das Wort "menschlich" so negativ besetzt verwendest. Wenn das Christentum eines vermittelt, dann ist es ganz sicher eine Theologie mit menschlichem Antlitz.
"Menschliche Theologie" besonders was die Eschatologie und die "Reich-Gottes-Botschaft" betrifft, ist meist eine Theologie, welche zwar richtig vom Menschen ausgeht, aber Gott nur als Erfüllungsgehilfen eigener Wünsche ansieht. Der mehrfache Schriftsinn der Hl. Schrift wird dabei meist auf den historisch-wörtlichen Sinn eingeengt.
Negativ besetzte menschliche Theologie bedeutet also oft die Neugier des Menschen das Ende berechnen zu wollen oder auch ein Drang klüger als andere zu sein, weil man meint einen besonderen Auslegungsschlüssel zu besitzen. Zum einen ist dies für Sekten wichtig, um ein Alleinstellungsmerkmal zu erlangen, das die Mitglieder bindet, zum anderen sind aber auch evangelikale Glaubensgemeinschaften dafür anfällig, weil man sich ebenso vom "breiten Markt" anderer Gemeinschaften abheben muss, um Mitglieder zu requirieren.
Und Gottferne meinen mit ihrer negativen materialistischen menschlichen "Theologie" gleich den ganzen Glauben in Frage stellen zu können, um ihre eigene Ideologie als Glauben einzusetzen.

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sven23
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#120 Re: Das Reich ist nahe

Beitrag von sven23 » Fr 26. Mai 2017, 07:21

Novalis hat geschrieben: Du hast ebenfalls nichts anderes, als deine menschliche Auslegung. Daran ist auch rein gar nichts verkehrt, wenn man sich an Jesus von Nazareth ein Beispiel nimmt. Er war in seinem Leben, Sprechen und Handeln vollkommen menschlich. Mach's wie Gott und werde Mensch (Franz Kamphaus), so könnte man das Christsein auf den Punkt bringen. Wir können dadurch göttlicher werden, dem Göttlichen näher kommen, dass wir ganz und gar menschlich werden. Solch ein Mensch wird dann vermutlich eher demütig und bescheiden sein und keine große Sache daraus machen. Wir wissen so wenig über die 30 ersten Jahre Jesu, weil er vermutlich ein vollkommen gewöhnliches, einfaches und unauffälliges Leben lebte.
Er war womöglich menschlicher, als manchem (z. B. Paulus) lieb war.
Von Kritikern wurde er als Fresser und Weinsäufer bezeichnet, seine Familie hielt ihn für verrückt, sein Umgang mit Frauen war "liberaler" als in der damaligen Gesellschaft üblich war (was der späteren Kirche ebensfalls ein Dorn im Auge war). Dazu im Gegensatz seine Thoraverschärfung, die man bei vielen religiösen Eiferern fand und seine Mahnung an das jüdische Volk zur Umkehr, weil das Reich Gottes auf Erden unmittelbar bevorstand.

Novalis hat geschrieben: Er erlernte von seinem Vater Joseph den Beruf des Zimmermanns (Mk 6,3) und studierte in der Synagoge.
Zur Zeit Jesu sind noch keine Synagogen an der Wirkungsstätte Jesu belegt. Man betete wohl in gewönlichen Wohnhäusern. Die Schreiber haben, wie so oft, die Verhältnisse aus ihrer Zeit in die Zeit Jesu rückprojiziert.
Über die Kindheit des Wanderpredigers weiß man so gut wie nichts. Die Beschreibung des Kindes Jesus im Tempel gilt als Erfindung der Schreiber.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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