Katholik in der Hitlerzeit

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Pluto
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#111 Re: Katholik in der Hitlerzeit

Beitrag von Pluto » So 2. Nov 2014, 00:27

Catholic hat geschrieben:Darum geht es nicht.
Stimmt! Es geht wirklich nicht um Borgia, der ein bekanntes Beispiel ist, wie man im ausgehenden Mittelalter mit Intrigen die Religion missbrauchte.
Es geht nach wie vor um das Thema "Katholizismus und das Dritte Reich". Da sollten wir uns nicht durch die allseits bekannte Borgia Geschichte ablenken lassen.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Hemul
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#112 Re: Katholik in der Hitlerzeit

Beitrag von Hemul » So 2. Nov 2014, 05:01

http://www.mexico-info.de/mexiko/religionen.php
Diese starke Position im Staate läßt sich bis auf die Conquista (Eroberung) Mexikos zurückführen. Als die damaligen Päpste, die Eroberung und Unterwerfung der Völker Amerikas unter der Bedingung der Christianisierung billigten. Es kamen, legalisiert durch die katholische Kirche Horden von Gold- und machtgierigen Konquistatoren ins Land. Sie folterten und mordeten, alles unter dem Deckmantel der Christianisierung, so daß sie jedes Menschenopfer der Azteken in den Schatten stellten.
Die Conquista bekamen sogar noch erhebliche Unterstützung von den Inquisitoren, die jeden "Ungläubigen" verfolgten und auf die Scheiterhaufen zerrten. Zur ersten öffentlichen Verbrennung eines Menschen kam es 1535, als der Inquisitor Zumárraga den Enkel des Aztekenkaisers Netzahualcóyotl auf den Scheiterhaufen brachte, weil er sich weder zum katholischen Glauben, noch den Conquista unterwerfen wollte.
Zu einer späteren Verbrennung gibt es folgende Anekdote:
Der Kazike Hatuay wurde vor seiner Verbrennung gefragt, ob er sich taufen lassen wolle, um wenigstens in den Himmel zu kommen. Er fragte zurück, ob denn auch Christen in den Himmel kämen. Dies wurde bejaht. "Sogleich und ohne weiteres Bedenken erwiderte der Kazike, dort wolle er nicht hin, sondern lieber in die Hölle, damit er nur dergleichen grausame Leute nicht mehr sehen, noch da sich aufhalten dürfe, wo sie zugegen wären." (taz, 21.2.87). Laut einem Artikel der Südwestpresse von Mai 1992, wurde in den ersten 50 Jahren nach der Entdeckung Amerikas durch die katholischen Spanier bereits eine Million Indianer im karibischen Raum ermordet, durch Zwangsarbeit zu Tode geschunden oder starben an Infektionen. Nach 150 Jahren waren in ganz Amerika 100 Millionen Menschen gestorben - über 90 Prozent der Bevölkerung. Die Spanier behandelten die Indianer schlimmer als Tiere und massakrierten sie auf grausamste Weise.So erhängten sie z.B. "zur Ehre der Apostel und Jesu Christi", wie sie sagten, jeweils 13 Indianer über einem Feuer, so dass sie gleichzeitig erstickten und verbrannten. Sie trieben die Indianer in Fallgruben mit spitzen Pfählen, verstümmelten sie oder warfen Frauen, Männer und Kinder lebendig den Hunden vor. Der letzte Scheiterhaufen brannte sogar noch 1815 in Mexiko.
und:
Doch schon bald, als die ersten Missionare nach Mexiko kamen, kam auch die Verfolgung von Andersgläubigen (Inquisition) ins Land. Wer sich nicht bekehren lassen wollte wurde gefoltert und anschließend öffentlich verbrannt . Allein im Jahre 1574 wurden 897 Juden in Mexiko öffentlich verbrannt.
Da kann ich nur sagen :thumbdown:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

Hemul
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#113 Re: Katholik in der Hitlerzeit

Beitrag von Hemul » So 2. Nov 2014, 05:27

Bevor er starb, ließ er seine drei unehelichen Kinder durch den Papst legitimieren.
:o
Catolic hat geschrieben:und?
Was hat das mit der von Dir aufgestellten Behauptung zu tun,dass die Katholische Kirche das "Abschlachten der Azteken" wollte oder gar anordnete?
Kannste hier nachlesen!
http://www.mexico-info.de/mexiko/religionen.php
Als die damaligen Päpste, die Eroberung und Unterwerfung der Völker Amerikas unter der Bedingung der Christianisierung billigten. Es kamen, legalisiert durch die katholische Kirche Horden von Gold- und machtgierigen Konquistatoren ins Land. Sie folterten und mordeten, alles unter dem Deckmantel der Christianisierung, so daß sie jedes Menschenopfer der Azteken in den Schatten stellten.
Was war die Folge?
Zu einer späteren Verbrennung gibt es folgende Anekdote:
Der Kazike Hatuay wurde vor seiner Verbrennung gefragt, ob er sich taufen lassen wolle, um wenigstens in den Himmel zu kommen. Er fragte zurück, ob denn auch Christen in den Himmel kämen. Dies wurde bejaht. "Sogleich und ohne weiteres Bedenken erwiderte der Kazike, dort wolle er nicht hin, sondern lieber in die Hölle, damit er nur dergleichen grausame Leute nicht mehr sehen, noch da sich aufhalten dürfe, wo sie zugegen wären." (taz, 21.2.87).
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Janina
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#114 Re: Katholik in der Hitlerzeit

Beitrag von Janina » So 2. Nov 2014, 08:35

Hemul hat geschrieben:Zu einer späteren Verbrennung gibt es folgende Anekdote:
Der Kazike Hatuay wurde vor seiner Verbrennung gefragt, ob er sich taufen lassen wolle, um wenigstens in den Himmel zu kommen. Er fragte zurück, ob denn auch Christen in den Himmel kämen. Dies wurde bejaht. "Sogleich und ohne weiteres Bedenken erwiderte der Kazike, dort wolle er nicht hin, sondern lieber in die Hölle, damit er nur dergleichen grausame Leute nicht mehr sehen, noch da sich aufhalten dürfe, wo sie zugegen wären[/color]." (taz, 21.2.87).
Putzig. Erinnert mich an einen ähnlichen Vorfall, wo auch noch einer vor seiner Verbrennung konvertiert. Als seine Mitgefangenen ihn deshalb beschimpfen, antwortet der: "So stirbt doch einer mehr von denen, und einer weniger von uns." ;)

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Yusuke
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#115 Re: Katholik in der Hitlerzeit

Beitrag von Yusuke » So 2. Nov 2014, 08:49

Guten Morgen zusammen! :D

Uff, da hat man sich ja ein spannendes und schwieriges Thema ausgesucht. Ich habe jetzt die ersten Seiten des "Threads" gelesen und muss sagen, dass ich dieses "Konfessionsbashing" das von Hemul angestachelt wurde nicht nachvollziehen kann.

Die gesellschaftliche und wirtschaftliche Situation in Deutschland und Europa war zu der Zeit der Nazis war schwierig. Auf der einen Seite war Hitlers Politik ab 1933 so offensichtlch das selbst (einige) Amerikaner Hitlers Ziele durchschaut haben, aber auf der anderen Seite waren viele europäischen Politiker blind Hitlers Intentionen zu sehen. Das lag aber möglicherweise daran, weil es zu der Zeit ja weitere Krisenländer in Europa gab (s. Italien, Sowjetunion). Und Amerika als nicht-direkt betroffenes Land einen besseren Ausgangspunkt hatte um dies zu bewerten (aber gerade dann ist es umso trauriger, wenn die USA trotz besserer Kenntnis schwiegen). Aber es waren ja auch nicht nur die europäischen Länder, sondern auch in Deutschland hatte man - bis es zu spät war - geglaubt das der nationalsozialistische Wahnsinn aufhören werde. Selbst Juden haben das geglaubt.

Ansonsten müsste man sich fragen:

* wie lässt sich erklären das nur ein kleiner Teil der Deutschen, die nicht ins Bild der nationalsozialistischen Vorstellungen passten, auswanderten?

* Die europäischen Politiker (Großbritannien, Frankreich) oder die USA nicht eingegriffen haben als Hitler seine ersten Eroberungszüge (Rheinlandzone, Österreich, Teschoslowakei) ausführte?

Die Politik Hitlers war bereits zu Beginn eindeutig, aber trotzdem hat die breite Mehrheit in allen Europa Hitler gewähren lassen. Es war einfach ein anderer Zeitgeist, leider. Aber deshalb halte ich es für unsinnig aus distanzierter Position einfach die Kirche für damaligen Fehler zu verurteilen, zu Mal die Mehrheit blind war.

Mich würde aber interessieren wie viel die RKK - um die es hier geht - von den Nazis politisch Verfolgten Zuflucht gegeben hat?

PS: Ich bin nicht Mitglied der RKK, aber ich möchte es erwähnen um Vorurteile gegen "RKK-hörig" zu vermeiden. ;)

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sven23
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#116 Re: Katholik in der Hitlerzeit

Beitrag von sven23 » So 2. Nov 2014, 09:16

Yusuke hat geschrieben:Aber es waren ja auch nicht nur die europäischen Länder, sondern auch in Deutschland hatte man - bis es zu spät war - geglaubt das der nationalsozialistische Wahnsinn aufhören werde. Selbst Juden haben das geglaubt.

Also das ist mit Sicherheit auch ein Märchen, daß die Mehrheit der Bevölkerung die Entwicklung als nationalsozialistischen Wahnsinn ansah. Im Gegenteil gab es bis 1933-1939 große Zustimmung für die Politik Hitlers und selbst nach Kriegsbeginn, als sich ein militärischer Erfolg nach dem anderen einstellte, war die Stimmung in weiten Teilen noch gut bis euphorisch.
Erst als sich die ersten Niederlagen einstellten (Stalingrad war sicher ein Wendepunkt) und die Bombardements begangen, mußte man erkennen, daß sich Krieg auch gegen einen selbst wenden kann. (Wer Wind sät, wird Sturm ernten)
Aber solange die militärischen Erfolge da waren, hatten die meisten kein Problem mit KZs, Judenverfolgung und Verfolgung von Minderheiten oder Unterwerfung der östlichen Untermenschen.
Das muß man einfach mal so festhalten.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Hemul
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#117 Re: Katholik in der Hitlerzeit

Beitrag von Hemul » So 2. Nov 2014, 09:26

Yusuke hat geschrieben:Guten Morgen zusammen! :D

Uff, da hat man sich ja ein spannendes und schwieriges Thema ausgesucht. Ich habe jetzt die ersten Seiten des "Threads" gelesen und muss sagen, dass ich dieses "Konfessionsbashing" das von Hemul angestachelt wurde nicht nachvollziehen kann.
Wenn schon, dann informiere dich bitte aber richtig werter Yusuke. ;) Ausgangspunkt dieser Diskussion war der Slogan eines Erzkatholiken:
"Der Hass gegen die Kirche ist ein Schmerzmittel gegen die Kirche
Diese Behauptung konnte und wollte ich so nicht stehen lassen.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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Yusuke
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#118 Re: Katholik in der Hitlerzeit

Beitrag von Yusuke » So 2. Nov 2014, 09:32

Lieber Hemul,

du solltest bevor du gegenüber Katholiken den Moralapostel spielst, anfangen vor deiner eigenen Tür zu kehren.
Hemul hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:Mord-Totschlag-Strangulieren-Verbrennen-Vierteilen-Schächten-Ächten-Simonie-Inzucht-Knabenschänderei und vieles mehr sind Attribute der Kirche des (UN)Heils.
Was stimmt hier nicht? :roll:

Und was ist mit den Sündern in deiner eigenen Gemeinschaft?

Da wären Pädophile, wie dein Bruder (ZJ) William Bowen erfahren hat und als er der Sache nachgehen will, folgt von euren geistigen Oberhäuptern, eine Ermahnung damit diskret umzugehen (Spiegel Online):

Spiegel Online hat geschrieben:Im Jahr 2000 war Bowen zugetragen worden, einer seiner Mit-Ältesten in der Gemeinde habe ein Kind mehrfach sexuell missbraucht. (...) Als der Mann aus Kentucky schließlich die Zentrale der "Wachtturm-, Bibel- und Traktatgesellschaft" im New Yorker Stadtteil Brooklyn informierte, sei der beschuldigte Älteste zwar stillschweigend seines Amts enthoben worden, Bowen allerdings wurde angewiesen, "es in Gottes Hand zu lassen" und den Fall nicht bei der Polizei anzuzeigen. Der Kerzenmacher entschied sich, den Anweisungen aus Brooklyn nicht zu folgen. Aus Protest trat er vom Amt des Aufsehers und Ältesten in seiner Versammlung in Draffenville, Kentucky, zurück und machte den Fall publik, (...)

(Quelle)

Warum wollten die Ältersten die Unreinheit der Gemeinschaft verschweigen? Weil die ZJ als relativ junge christliche Bewegung (im Vergleich zu RKK) eben doch nicht so anders ist als die RKK. Und ich muss sagen, es ist doch gut das dieser ZJ auf sein Gewissen gehört hat, statt auf die Ältersten seiner Kirche.

Und ebenso wie es Pädophile bei den ZJs gibt, kann ich vermuten das es auch andere Greueltaten gibt. Deshalb noch mein Aufruf Hemul, du sollstest bevor du Gläubige anderer Konfessionen schmähst auf deine Gemeinschaft schauen. :)

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#119 Re: Katholik in der Hitlerzeit

Beitrag von Yusuke » So 2. Nov 2014, 09:56

Also das ist mit Sicherheit auch ein Märchen, daß die Mehrheit der Bevölkerung die Entwicklung als nationalsozialistischen Wahnsinn ansah.
Warum bemühte sich dann die NS-Regierung bei ihren grausamen Taten möglichst den Schleier darüber zu halten und den einzelnen Bürger mit Propaganda einzulullen? Warum widerstanden nicht wenige Deutsche am 1. April 1933 bei den Boykottaktonen der Nazis gegen Juden?

sven23 hat geschrieben: Im Gegenteil gab es bis 1933-1939 große Zustimmung für die Politik Hitlers
Das habe ich niemals bestritten. Du hast meinen Beitrag entweder missverstanden oder ich habe mich unklar ausgedrückt. Natürlich fand Hitlers Politik bei der Mehrheit Zustimmung, aber heißt das wirklich das diese Mehrheit mündig über alles bescheid wussten was die NS-Regierung tat? Nein! Man muss auch bedenken das der Erfolg der Nazis auf ihre Propagdanda unter der Leitung des Reichspropagandaminister Goebbels zurückgeht UND das seine Propaganda nach der "Machtergreifung" Hitlers nicht zu Ende war. Viel mehr stand die deutsche Bevölkerung unter ständiger Manipulation, d.h. aber auch das Informationen zu KZ diskret behandelt wurden. Man kann daher annehmen das die Mehrheit, wie auch Himmler in seiner Rede 1942/43 in Possen an seine SS-Mitstreiter erwähnt, wenig über die extremen Gräueltaten wusste.
Zuletzt geändert von Yusuke am So 2. Nov 2014, 10:06, insgesamt 1-mal geändert.

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#120 Re: Katholik in der Hitlerzeit

Beitrag von Yusuke » So 2. Nov 2014, 10:04

sven23 hat geschrieben:und selbst nach Kriegsbeginn, als sich ein militärischer Erfolg nach dem anderen einstellte, war die Stimmung in weiten Teilen noch gut bis euphorisch.
Eine andere Frage, sven. - Die deutsche Bevölkerung die durch Propaganda eingelullt wurde, ja. Aber warum waren die Franzosen und Briten zurückhaltend und bemühten sich um ihre Politik des "Appeasements"?

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