Homosexualität und Christsein

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lovetrail
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#1011 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von lovetrail » Sa 21. Jan 2017, 12:43

@Silver Bullet:

Ich finde es durchaus wichtig sich auch die historisch-soziale Einbettung eines Textes anzusehen. Freilich ist es wichtig, wer aus welchen Anlass an wen einen Brief schreibt.

Nun ist es aber auch so, dass Paulus hier ins Grundsätzliche ausgreift. Es geht ihm gar nicht mehr um Ehe oder Nicht-Ehe, es geht ihm um die verkehrte sexuelle Leidenschaft, welche als Folge der Abwendung von Gott und Zuwendung zum Geschöpf begriffen wird.

Der Text zeigt ja auch auf unsere Zeit. Wir werden ständig bombardiert mit einer Homosexellen-Agenda, ob der einzelne das wünscht oder nicht.
Das ist schon auffällig, wenn man bedenkt, wie klein eigentlich diese Minderheit ist. (im Vergleich zur übrigen Bevölkerung).

Dass dabei (in Römer 1) Aktive und Passive eine Rolle spielen sollten, ist mE in den Text hineingetragen. So wie es überhaupt dem Text nicht gerecht wird, zu unterstellen, Paulus würde damit lediglich eine christliche Gruppen-Identität konstruieren wollen. (Nach dem Ausschlussprinzip). Das sind moderne Theorien, welche dem geistlichen Aspekt gegenüberstehen. Wenn du mit dieser Hermeneutik des Verdachts an den Text rangehst, verschließt er sich.

LG
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SilverBullet
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#1012 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von SilverBullet » Sa 21. Jan 2017, 13:54

lovetrail hat geschrieben:Ich finde es durchaus wichtig sich auch die historisch-soziale Einbettung eines Textes anzusehen. Freilich ist es wichtig, wer aus welchen Anlass an wen einen Brief schreibt.
Und, möchtest du Konsequenzen daraus ziehen?

lovetrail hat geschrieben:Nun ist es aber auch so, dass Paulus hier ins Grundsätzliche ausgreift.
Nein, „der Schreiber“ geht explizit nicht ins Grundsätzliche, sondern setzt Kenntnisse der „Leser“ voraus – die Zusammenhänge habe ich erklärt.
Die "Leser" hatten Kenntnisse, die du nicht hast.

lovetrail hat geschrieben:Es geht ihm gar nicht mehr um Ehe oder Nicht-Ehe, es geht ihm um die verkehrte sexuelle Leidenschaft, welche als Folge der Abwendung von Gott und Zuwendung zum Geschöpf begriffen wird.
Nein, anders herum, eine behauptete „Abkehr von Gott(?)“ für einen expliziten Fall ist für „ihn“ im Text das Wichtige.

Das Umdrehen der Gewichtung und eine Verallgemeinerung, geht einzig auf dein Konto.
Es ist dein Wunsch es so zu sehen.

lovetrail hat geschrieben:Der Text zeigt ja auch auf unsere Zeit.
Nein, mit keinem einzigen Wort.
Nichts an dieser gesamten Szenerie hat mit unserer Zeit zu tun.

lovetrail hat geschrieben:Wir werden ständig bombardiert mit einer Homosexellen-Agenda, ob der einzelne das wünscht oder nicht.
Das ist schon auffällig, wenn man bedenkt, wie klein eigentlich diese Minderheit ist. (im Vergleich zur übrigen Bevölkerung).
Diese Sichtweise mag vielleicht der Grund für deine Motivation sein, aber der Text taugt dafür nicht.

Des Weiteren: ich kann von dieser "Bombadierung" nichts feststellen.

lovetrail hat geschrieben:Dass dabei (in Römer 1) Aktive und Passive eine Rolle spielen sollten, ist mE in den Text hineingetragen.
Welche der von mir angegebenen Quellen liegt falsch und wie würdest du die damalige Situation um den Text beschreiben?

lovetrail hat geschrieben:So wie es überhaupt dem Text nicht gerecht wird, zu unterstellen, Paulus würde damit lediglich eine christliche Gruppen-Identität konstruieren wollen.
Das ist wieder nur dein Wunsch.
Die Formulierung (aus den Quellen) einer beabsichtigten Kontaktaufnahme mit einer römischen Christlichen-Gruppe, die „der Schreiber“ nicht kennt, ist eindeutig.

lovetrail hat geschrieben:Das sind moderne Theorien, welche dem geistlichen Aspekt gegenüberstehen. Wenn du mit dieser Hermeneutik des Verdachts an den Text rangehst, verschließt er sich.
Das ist nur eine Behauptung.
Ich habe die Quellen genannt und die Zusammenhänge klar aufgezeigt (du hast sie ja verstanden).

Du müsstest somit in gleicher Weise andere Fakten präsentieren. Machst du das nicht, formulierst du hier lediglich deine Wünsche.

Die alten Texte können nicht unser heutiges Verständnis von Homosexualität betreffen, denn das gab es damals noch gar nicht – damals gab es aber etwas anderes - ein Unterdrückungs-Problem (dargestellt über Sexualität).

Warum wünscht du dir, dass dieser Text auf heutige Homosexuelle zutreffen soll (im Text wird diese Absicht nicht formuliert)?

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lovetrail
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#1013 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von lovetrail » Sa 21. Jan 2017, 15:00

Silver-Bullet hat geschrieben:Die alten Texte können nicht unser heutiges Verständnis von Homosexualität betreffen, denn das gab es damals noch gar nicht – damals gab es aber etwas anderes - ein Unterdrückungs-Problem (dargestellt über Sexualität).
Das ist es was der Zeitgeist hineinlesen will. Tut mir Leid, da kommen wir an eine Grenze, die der heilige Geist zieht.

Aus geistlicher Sicht spielt es eine untergeordnete Rolle, dass es heute auch gleichberechtigte Partnerschaften zwischen Homosexuellen gibt.(die es mutmaßlich damals nicht gegeben haben soll). Das verschärft eigentlich sogar noch das Problem, da nun von beiden Seiten freiwillig in die verkehrte Leidenschaft eingewilligt wird und der Zeitgeist diese Umkehrung der Schöpfungsordnung rechtlich legitimieren möchte. Da wird also die Schraube noch eine Drehung weiter angezogen.

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SilverBullet
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#1014 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von SilverBullet » Sa 21. Jan 2017, 15:26

lovetrail hat geschrieben:Das ist es was der Zeitgeist hineinlesen will. Tut mir Leid, da kommen wir an eine Grenze, die der heilige Geist zieht.
Bezeichnest du deinen Wunsch als „heiligen Geist“?
Falls nicht, was soll „der heilige Geist“ sein, und wie steuert er dein Denken, so dass du dich einfach über Fakten ohne eigene Fakten hinwegsetzen kannst?

lovetrail hat geschrieben:Aus geistlicher Sicht spielt es eine untergeordnete Rolle, dass es heute auch gleichberechtigte Partnerschaften zwischen Homosexuellen gibt.
Was ist „geistliche Sicht“ anderes, als „auf Vorurteilen basierende Wünsche“?

lovetrail hat geschrieben:Das verschärft eigentlich sogar noch das Problem, da nun von beiden Seiten freiwillig in die verkehrte Leidenschaft eingewilligt wird und der Zeitgeist diese Umkehrung der Schöpfungsordnung rechtlich legitimieren möchte.
Beide Seiten willigen ein, so dass es also keinen Erniedrigungs-/Unterwerfungszwang gibt, sondern jeder gemäss seiner Veranlagung handeln darf. Dies ist eine ganz andere Sinngrundlage, als es in der Antike der Fall war.
Welches „Problem“ soll „verschärft“ werden und wie betrifft es dich, dass du eine Stellung gegen diese „beiden einwilligenden Seiten“ einnehmen musst?
Was erreichst du dadurch?

Hemul
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#1015 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von Hemul » Sa 21. Jan 2017, 15:27

Hier wird sogar von sogenannten "CHRISTEN" die in der Schrift von Gott verurteilte HS als etwas vom Schöpfer gewolltes angeführt-wenn diese widernatürliche Praxis im beidseitigen Einverständnis u. mit Liebe durchgeführt wird. Wagt es jemand hier eine andere Meinung zu haben-gehen diese "CHRISTEN" auf die Barrikaden. Dabei scheuen diese "CHRISTEN" sich nicht davor zurück-jemanden der sich hier nur auf das Wort Gottes bezieht auf das Übelste zu verleumden. Hier scheuen diese "CHRISTEN" sogar vor Lügen nicht zurück. Solche "CHRISTEN" haben dazu beigetragen, dass HS nicht in der Defensive sondern sogar seit Jahrzehnten auf dem Vormarsch sind:
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-41443680.html
Homosexuelle auf dem Vormarsch
Liebe zwischen Männern wird gesellschaftsfähig:
Zuletzt geändert von Hemul am Sa 21. Jan 2017, 15:36, insgesamt 2-mal geändert.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

Hemul
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#1016 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von Hemul » Sa 21. Jan 2017, 15:29

ThomasM hat geschrieben:Genau das, was Hemul hier propagiert. Und typisch: Dabei spielt sich der Pharisäer als Gesetzeshüter und -verkünder auf, aber die eigenen Sünden sind nicht so wild
Ich hoffe du verleumderischer Ganev kannst deine obige Lüge auch beweisen.
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Pluto
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#1017 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von Pluto » Sa 21. Jan 2017, 15:35

Hemul hat geschrieben:dass HS nicht in der Defensive sondern sogar seit Jahrzehnten auf dem Vormarsch sind:
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-41443680.html
Homosexuelle auf dem Vormarsch
Liebe zwischen Männern wird gesellschaftsfähig:
Ich denke nicht, dass die gleichgeschlechtliche Liebe auf dem Vormarsch ist.

Ich glaube eher, dass nur die Hemmschwelle des "coming out", als sich zur Homosexualität zu bekennen, niedriger geworden ist, seitdem diejenigen die sich auf die Bibel berufen, nicht mehr allein das Sagen haben.

Ich sehe darin nur Vorteile, weil die Menschen dadurch ehrlicher und weniger gehemmt, geworden sind.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Pluto
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#1018 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von Pluto » Sa 21. Jan 2017, 15:39

Hemul hat geschrieben:
ThomasM hat geschrieben:Genau das, was Hemul hier propagiert. Und typisch: Dabei spielt sich der Pharisäer als Gesetzeshüter und -verkünder auf, aber die eigenen Sünden sind nicht so wild
Ich hoffe du verleumderischer Ganev kannst deine obige Lüge auch beweisen.
Ganev...?
Ganev ist ein bulgarischer Nachname.

Ist unser Thomas auch so Einer? Das wäre in der Tat völlig inakzeptabel!
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Tyrion
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#1019 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von Tyrion » Sa 21. Jan 2017, 17:22

lovetrail hat geschrieben:Aus geistlicher Sicht spielt es eine untergeordnete Rolle, dass es heute auch gleichberechtigte Partnerschaften zwischen Homosexuellen gibt.(die es mutmaßlich damals nicht gegeben haben soll). Das verschärft eigentlich sogar noch das Problem, da nun von beiden Seiten freiwillig in die verkehrte Leidenschaft eingewilligt wird und der Zeitgeist diese Umkehrung der Schöpfungsordnung rechtlich legitimieren möchte.

Und erneut frage ich mich, mit welchem Recht jemand sich anmaßen kann, festzulegen, welche Leidenschaft richtig und welche verkehrt ist. Und immer noch bleibt der Witz daran, dass die Schöpfunggläubigen davon ausgehen müssten, dass ihr Herrgott höchstselbst genau diese Veranlagung selbst erschaffen hat. Es wird doch nicht etwas eine Evolution der Verhaltensweisen des Menschen gegeben haben? Nein, Gott hat doch alles allein und einzeln erschaffen.

Und jetzt erdreisten sich Menschen, Gottes Schöpfung schlechtzureden und in richtig und falsch einzuordnen.

Ach nein, ich vergaß ja, man postuliert einfach, dass Homosexualität ganz einfach selbst gewählt ist und dahinter keine Veranlagung steckt. Man hat zwar keinerlei Ahnung von Biologie, noch weniger innerhalb derselben von Genetik, aber es muss ja so sein, denn auf einseitigen Christenseiten kann man ja lesen, dass es keine Veranlagung, sondern eine freiwillige Wahl darstellt, wenn man homosexuell ist.

Wie oft wurde auch angebracht, dass es das bei Tieren nicht gebe? (In der Vergangenheit). Und wenn man dann zeigt, dass auch bei Tieren das vorkommt, ist das auch egal, denn es müsse ja "widernatürlich" sein.

Nein, es ist schlicht unfair, Homosexuelle dadurch zu diskreditieren und zu diskriminieren, dass man ihre Veranlagung als verkehrt bezeichnet. Mit welchem Recht macht man das? Dadurch, dass man ein uraltes Buch, das nicht von Biologen geschrieben wurde, irgendwie meint, so auslegen zu müssen, dass man Homosexuelle damit niedermachen kann?

Schämt euch - wir leben im 21. Jahrhundert. Nicht mehr im Mittelalter.

Schade, dass das Schwulenbashing aus vielen christlichen Köpfen nicht rauszuholen ist. Naja, es sind eben doch nicht alle Menschen gleich. Wo kömen wir hin, wenn wir nicht ständig auf eine Randgruppe einprügeln könnten (verbal)...

Und, lovetrail, du hast weiter vorne geschrieben, dass Homosexualität durchaus schädlich sein könne (ohne Beispiel, nur als Totschlagargument). Kannst du das irgendwie erläutern? Und zwar in einem fairen Rahmen - auch Heterosexualität kann schädlich sein, wenn der Heteromann einfach mal ne Frau vergewaltigt. Daher hoffe ich auf normale Beispiele, die sich explizit auf Homosexualität beziehen. Hast du überhaupt so ein Beispiel?

SilverBullet
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#1020 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von SilverBullet » Sa 21. Jan 2017, 18:00

Hemul hat geschrieben:Hier wird sogar von sogenannten "CHRISTEN" die in der Schrift von Gott verurteilte HS als etwas vom Schöpfer gewolltes angeführt-wenn diese widernatürliche Praxis im beidseitigen Einverständnis u. mit Liebe durchgeführt wird.
Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit ist:
Nach mündlicher Weitergabe von komplett Unbekannten, haben unbekannte Schreiber, irgendwelche (unbekannten?) Textsammler und irgendwelche (unbekannten?) Textverbesserer eine Art „Vorlage“ für „Übersetzungsexperten“ geliefert, die versuchen, alte Aussagen in ein modernes Kleid zu pressen, so dass es den „Gläubigen“ erscheint, als könnten sie sich in eine antike Zeit versetzen.

Sorry, das ist ein atemberaubendes Suggestionsspiel – aber mehr auch nicht.

Wer gibt dir das Recht, diese Konstellation als „von Gott(?) gegeben“ zu bezeichnen und über heutige Menschen, die dir nichts tun, das Urteil „widernatürlich“ zu fällen?

Ist es dein Wunsch oder ist es gar dein Wunsch?

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