sven23 hat geschrieben: Es ist natürlich ein fataler Fehler, die Ethik- und Wervorstellungen der eigenen Zeit in die Zeit Jesu zu projizieren.
Die Anwendung der HKM zur Erleuchtung der Wirklichkeit Jesu ist genau eine solche Projektion - wenn da etwas zu Akten gelegt wurde, dann pro domo.
sven23 hat geschrieben:Die überfällige Herauslösung der Theologie aus den Geisteswissenschaften wäre mehr als eine kosmetische Lösung.
Anders: Nach Deiner Philosophie müsste man die gesamten Geisteswissenschaften aus den Wissenschaften herauslösen - hierin sind sich Theologie und Geisteswissenschaften sehr ähnlich.
sven23 hat geschrieben:Natürlich nicht, denn die Vielzahl der höchst unterschiedlichen und widersprüchlichen "Selbstoffenbarungen" würde einen höchst verwirrten und zerrissenen Gott nahe legen.
Das ist doch nicht das Problem der Offenbarungen, sondern unserer Wahrnehmung.
sven23 hat geschrieben:Eben, die Bibel ist voll davon.
Auch das - vor allem im AT. - Aber es ist nicht besser in einer wissenschaftlich-anthropozentrischen Annäherung heute.
sven23 hat geschrieben:"Natürliche Religion sei diejenige Religion, in der – wie auch bei Tindal – nur die religiösen Sätze anerkannt werden, die rational erschlossen wurden".
Fundamental-theologisch ist das meines Erachtens möglich. - Es wird nur nicht verstanden.
sven23 hat geschrieben: Darüber hinaus enthalten die vorhandenen Religionen jedoch einen Anteil von nicht rational einsichtigen Statuten, welche als Selbstzweck befolgt werden.[6] Der Glaube an diese Prinzipien sei ein Religionswahn und ihre Befolgung ein unnötiger, ja gar moralisch falscher „Afterdienst“."
Da würde mich interessieren, ob Kant das noch am Ende seines Lebens gesagt hätte, als er zum ERgebnis kam, dass es Trans-Rationales jenseits der Vernunft gibt. - So wie es hier darsteht, ist es ziemlich anthropozentristisch - wäre mir zu wenig.
sven23 hat geschrieben:"Hat ein Gott, wenn er sich denn wirklich offenbaren
will – und die Kirchen betonen dies doch ständig, – hat ein Gott dann nicht mehr zu bieten als diese
bunte Ansammlung von Geschichtchen, die schon von der literarischen Form her klar als Legenden
erkennbar sind?"
Da hat Kubitza auf seinem Level wieder mal recht - also unrecht.

- "Erkennen" ist ein persönlicher Vorgang, bei dem intersubjektive Nachvollziehbarkeit nichts nützt. - Würde sich Gott wissenschaftlich korrekt offenbaren, würde er auch nicht verstanden werden, weil jegliche Form des anthropozentristischen "Ich habe verstanden" ein SChuss nach hinten ist. - Das ist aber ein weites Feld.