closs hat geschrieben:SilverBullet hat geschrieben:Mit „Wesen“ meinst du dabei vermutlich nicht den Körper, der sich (abstrakt gesehen) „selbst wahrnimmt“, indem das Gehirn aktiv ist und einen Reaktionsvorgang durchführt und sonst nichts weiter beteiligt ist.
Doch - schon. - Der Mensch kann ohne Gehirn nicht nachdenken - wir sind nun mal hier.
Das hört sich so an, als hättest du deine frühere Meinung, Richtung „Geist“(?), „Seele“(?) und „Descartessche Denksubstanz“(?) geändert.
Falls dies ein Moment der Einsicht war, so hat er dich wohl nur kurz besucht – siehe nächster Abschnitt.
closs hat geschrieben:SilverBullet hat geschrieben:Ich habe noch nie ein Detail zu einer anderen Realität/Welt geliefert bekommen.
Darum geht es nicht
Ach so, Wahrnehmung braucht neuerdings gar keinen Anlass mehr, um zu reagieren.
Egal welcher Bedeutungszusammenhang gerade anliegt, das Reaktionssystem des Gehirns hat im Grunde immer auch den Fall vor sich, dass dieser Bedeutungszusammenhang
nicht da sein könnte. Egal mit was man sich beschäftigt, man kann immer fragen „was ist das Andere“ oder „wie wäre es, wenn das nicht da ist“.
Das ist schlicht das Resultat unserer neuronalen Grundlage (Schalten oder Nicht-Schalten).
Manche Philosophen sind der Überzeugung, dass die Möglichkeit eines Bedeutungszusammenhanges (auch die Negation) gleichzeitig ein Argument für das Vorhandensein darstellt.
Für diese Leute ist Wahrnehmung nicht die „Reaktion auf einen Auslöser“, sondern die „Grundlage für den Auslöser“.
Dass das Gehirn ein glasklares Reaktionssystem ist, kümmert sie nicht besonders.
Deine Antwort „Darum geht es nicht“ passt genau in dieses Schema.
Ich sage: „ich habe keinen Auslöser, um in diese Richtung zu laufen“
Du sagst: „ich brauche keinen Auslöser - mir nach!“
Ist Aufklärung nicht auch das Herausfinden, wie wir funktionieren und das Beachten dieser Zusammenhänge?
Du könntest genauso nicht beachten, wie stabil dein Körper ist und einfach aus grosser Höhe springen. Das machst du aber nicht, weil dir klar ist, dass es schief gehen könnte/wird.
Weil aber beim Denken relativ wenig Verletzungsgefahr besteht, geht es mit Volldampf in alle Richtungen.
Natürlich war dies für Religionsvertreter „früher einfacher“, weil genug
Macht da war, diese Neigung als Hauptverhaltensweise festzulegen, wobei natürlich nur wenige Auserwählte festlegen durften.
Aufklärung bedeutet, dass man mir nicht jeden Firlefanz erzählen kann, um mich „auf Linie“ zu bringen.
Man kann sich leicht ausmalen, wie es da hineinpasst, wenn man zu mir kommt und behauptet „es gibt ein Buch über eine allumfassende unsichtbare, unerreichbare Macht und ich soll doch bitteschön den darin enthaltenen Anweisungen folgen, damit diese Macht nicht eingeschnappt reagiert“.