Die Eigenschaften Gottes

Rund um Bibel und Glaube
closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#101 Re: Die Eigenschaften Gottes

Beitrag von closs » Do 18. Sep 2014, 09:49

sven23 hat geschrieben:Ich meinte eher, daß man nur etwas wahrnehmen kann, was auch wirklich existiert.
Stimmt - sonst nimmt man falsch. - Leider ist das aus Sicht des Rezipienten manchmal nicht leicht zu unterscheiden. Es geht nicht immer so leicht wie in der Naturwissenschaft.

sven23 hat geschrieben:Wir sind nun mal Menschen und haben nichts anderes zur Verfügung als menschliche Grundlagen.
So ist es - und diese Grundlagen gilt es, richtig einzuordnen.

sven23 hat geschrieben:Die sog. göttlichen Grundlagen der Bibel sind ja auch zutiefst vermenschlicht. Kein Wunder, denn der Mensch schuf sich Gott nach seinem Bilde.
Das ist in der Tat ein Problem: Einerseits kann der Mensch nur über seinen eigenen Verständnis-Horizont wahrnehmen - also nur über ihm Bekanntes chiffrieren (genau das IST ja der Sinn von Gleichnissen/Chiffren - "Alles Vergängliche ist nur ein Gleichnis" - Goethe).

Andererseits ist dabei die Gefahr groß, dass damit der Bock zum Gärtner gemacht wird - man vertauscht Chiffre und "Realität".

Dieses Problem wird immer eine Herausforderung bleiben.

Salome23
Beiträge: 5029
Registriert: Do 22. Aug 2013, 00:11

#102 Re: Die Eigenschaften Gottes

Beitrag von Salome23 » Do 18. Sep 2014, 09:52

Sorry, mein Zitiersystem scheint zu spinnen.
Ja, das tut es manchmal bei uns allen ;)
Ich machte die Erfahrung, dass man beim zitieren besser dass "color" entfernt-[d]dann klappts auch mit dem Nachbarn[/d] dann gehts... :)

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#103 Re: Die Eigenschaften Gottes

Beitrag von Pluto » Do 18. Sep 2014, 10:42

Simplicius hat geschrieben:Gottes Gesetz hat allein die Aufgabe, Sehnsucht nach dem Evangelium zu erwecken und die Menschheit in ihrer Gottesferne anzuklagen.
Man guckt sich also die Gesetze mal an (von Einhalten ist keine rede — wäre ja lächerlich :? ) und schon hat man quasi die Erleuchtung??
Nee, nee, mein Lieber so einfach ist das nicht. Die Gesetze sind auch zu was Anderem da, oder etwa nicht?

Simplicius hat geschrieben:Ja, das ist sehr richtig, Menschen verstehen nicht gerade leicht einander. Ich denke, daß ich zumindest in diesen Thread gar nicht hingehöre, scheint es Dir und Sven doch um ein Bibelverständnis zu gehen, welches mir völlig fremd ist, darum helfen meine Antworten Euch sehr wahrscheinlich auch nicht weiter.
So was gab es schon einmal.
Thomas Jefferson, einer der Gründerväter der USA hat mal eine Bibel genommen und alle Seiten herausgerissen, die (aus seiner Sicht) nicht von der Liebe Gottes erzählten. Übriggeblieben ist ein ganz dünnes Büchlein — mehr ein Heftchen — mit Namen Jefferson Bible.

Simplicius hat geschrieben:Und ich persönlich kann mich über Eure Fragen nur wundern.
Wahrscheinlich genauso wie ich mich über deine Antworten wundere. 8-)
Man sollte eben nicht ein Buch mit einer aufgesetzten Spezialbrille lesen, die nur schönklingede Passagagen durchlässt, sondern die Bibel als Ganzheit verstehen.
Wenn ER, so wie im Deuteronomium als zorniger, strafender und eifersüchtiger Gott dargestellt wird, dann wird es dafür einen Grund geben, den ich gerne verstehen möchte.

Die üblichen Pauschalisierungen, die hier so fallen, können nicht ebenso pauschal beantwortet werden, da muß man jeden einzelnen Fall prüfen uns sehen, was damit beabsichtigt ist.
Ich finde es ziemlich seltsam, dass du sechs konkrete Verse als Pauschalisierung bezeichnest.

Simplicius hat geschrieben:Man kann sich bestenfalls gegen die Wahl, die das Unterbewußtsein bereits vor unserem Bewußtsein getroffen hat, wehren. Wenn ich Appetit auf Vanilleeis habe, kann ich mich dagegen wehren und stattdessen Stracciatella nehmen, klar. Unsere Freiheit besteht also nur darin, daß wir uns selber einschränken können.
Natürlich wird unser Wille zum Teil vom "Unterbewusstsein" bestimmt. Genau gesagt, sind es teils angeborene Vorlieben, teils angelernte Erfahrungen (ich liebe Vanille-Eis). Die freie Wahl manifestiert sich immer dann, wenn unsere Vorlieben auf die real verfügbaren Alternativen treffen.
Diese Art von Willensfreiheit hat der Mensch (außer er ist gefesselt) immer in seinem Leben.
Andere Arten von Willenfreiheit interessieren nur theoretisch, haben in der Praxis aber keinerlei Bedeutung.

Simplicius hat geschrieben:Sicher, ich bin ja noch nicht so lange hier aktiv...
Naja... Dafür sind deine Beiträge aber schon ganz schön ausgereift! :D
Simplicius hat geschrieben:...muß closs noch besser kennenlernen, allerdings haben wir schon einiges gemeinsam...
*seufz* ... der gute closs.... von dem kann man in der Tat viel lernen — sein Wissen ist enorm breitgestreut.
Simplicius hat geschrieben:Es geht jedenfalls darum, die persönliche Gotteserfahrung nicht zugunsten der Gotteserfahrungen der Bibelautoren abzutun, falls sich diese nicht gleichen. Wenn meine Gotteserfahrung also der Bibel widerspricht, dann ist doch klar, daß man nicht sagen kann: "Gott ist aber anders, nämlich grausam und schrecklich, wie in der Bibel beschrieben", Gott wird aber auch anders erfahren, auch in der Bibel wird er unterschiedlich erfahren und kann nicht auf einen Satz gebracht werden, darum sollte auch eher die persönliche Gotteserfahrung Grundlage der Diskussion sein und nicht unverständliche Bibelaussagen, die allein das Ziel haben, nicht glauben zu müssen.
Wie heißt es doch so schön bei Luther... sola scriptura — nur das Wort der Bibel gilt.
Darin liegt mE ein unüberwindbarer Widerspruch, mit dem DU allein fertig werden musst, lieber Simpli!
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Lena
Beiträge: 4515
Registriert: So 1. Sep 2013, 18:33

#104 Re: Die Eigenschaften Gottes

Beitrag von Lena » Do 18. Sep 2014, 10:43

@closs

Adam, der erste Mensch wurde von dem Schöpfer geschaffen. Geschaffen ist nicht Kind. Es ist Geschöpf. Einzig durch den zweiten Adam können Menschen Kinder Gottes werden. Nur durch den Sohn Gottes. Darum ist es entscheidend, dass ein Mensch in und aus Christus lebt. Ob er es weiss oder nicht, dass er es tut. Wenn er es tut, so lebt er aus Gott. Und Gottes Kinder sind nicht mehr von der Art der Menschen in der Welt. Sie gehören dem Reich Gottes an, dessen Ziel eine neue Erde und ein neuer Himmel ist, darin Gerechtigkeit wohnt. Der natürliche Mensch wird geboren um zu sterben. Der geistige Mensch um ewig zu leben. Es mag sich sehr nett und schön und wunderbar anhören, dass alle Menschen Kinder Gottes sind. Nur was für einen Gott offenbaren Menschen gerade heute in der Welt?! Man macht dem Vater im Himmel keine Ehre, wenn man behauptet alle Menschen seien Seine Kinder. Ein Kind Gottes wird man auf übernatürlichem Weg. Man empfängt etwas von Gott: Seinen Heiligen Geist. Es ist gut, sich in solchen Fragen, nach dem Wort Gottes zu richten...
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

Lena
Beiträge: 4515
Registriert: So 1. Sep 2013, 18:33

#105 Re: Die Eigenschaften Gottes

Beitrag von Lena » Do 18. Sep 2014, 10:48

Samantha hat geschrieben:Das Übel kommt nicht von Gott - dies wird ihm vorgeworfen, weil er seine Macht nicht zugunsten dieser Menschen nutzt, die ihn aber verwerfen.

Hast Du fein gesagt :D.
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

Salome23
Beiträge: 5029
Registriert: Do 22. Aug 2013, 00:11

#106 Re: Die Eigenschaften Gottes

Beitrag von Salome23 » Do 18. Sep 2014, 11:11

@Pluto
Thomas Jefferson, einer der Gründerväter der USA hat mal eine Bibel genommen und alle Seiten herausgerissen, die (aus seiner Sicht) nicht von der Liebe Gottes erzählten. Übriggeblieben ist ein ganz dünnes Büchlein — mehr ein Heftchen — mit Namen Jefferson Bible

Ähm.... 8-)

Die sogenannte Jefferson Bible (Jefferson-Bibel), ursprünglich The Life and Morals of Jesus of Nazareth, ist ein Buch von Thomas Jefferson, das die Lebensgeschichte und Lehren Jesu von Nazaret darstellt.
Es besteht aus Ausschnitten aus dem Neuen Testament, die Jefferson neu ordnete, wobei er alle Passagen ausließ, die von übernatürlichen Phänomenen berichten oder die seiner Meinung nach historische Irrtümer enthielten.
http://de.wikipedia.org/wiki/Jefferson_Bible

Salome23
Beiträge: 5029
Registriert: Do 22. Aug 2013, 00:11

#107 Re: Die Eigenschaften Gottes

Beitrag von Salome23 » Do 18. Sep 2014, 11:25

Lena hat geschrieben: Adam, der erste Mensch wurde von dem Schöpfer geschaffen.
Geschaffen ist nicht Kind. Es ist Geschöpf.
Einzig durch den zweiten Adam können Menschen Kinder Gottes werden. Nur durch den Sohn Gottes.
Durch welchen "Sohn" Gottes?
Der hat ja schon lt. AT mehrere Söhne! Sind jene GS auch Gottes Kinder? Wurden jene gezeugt oder geschaffen?

Benutzeravatar
Simplicius
Beiträge: 218
Registriert: Di 11. Mär 2014, 08:07

#108 Re: Die Eigenschaften Gottes

Beitrag von Simplicius » Do 18. Sep 2014, 11:57

Moin Pluto,

Pluto hat geschrieben: Man guckt sich also die Gesetze mal an (von Einhalten ist keine rede — wäre ja lächerlich ) und schon hat man quasi die Erleuchtung??
Nee, nee, mein Lieber so einfach ist das nicht. Die Gesetze sind auch zu was Anderem da, oder etwa nicht?

Israel wollte Gott nicht als König und bekam den bösen König Saul, Israel wollte nicht glauben und bekam das Gesetz. Christus aber, den Christen auch das Ende des Gesetzes nennen, hat diese kaputte Beziehung zwischen Gott und Mensch wieder gekittet. Wer in Christus ist, benötigt kein Gesetz mehr, sondern lebt im Vertrauen auf Gott aus Gott heraus, wie es ja auch sein sollte. Wer das Gesetz bloß als Handlungsanweisung liest, versteht es nicht recht, denn es ist zuerst und vor allem ein Mißtrauensbeweis, der Beleg einer gestörten Beziehung. Regeln und Gesetze braucht es nur da, wo kein Vertrauen herrscht. Durch Jesus aber sind wir wieder in dem ursprünglichen Vertrauen.

Pluto hat geschrieben: Thomas Jefferson, einer der Gründerväter der USA hat mal eine Bibel genommen und alle Seiten herausgerissen, die (aus seiner Sicht) nicht von der Liebe Gottes erzählten. Übriggeblieben ist ein ganz dünnes Büchlein — mehr ein Heftchen — mit Namen Jefferson Bible.

Das ist nicht richtig, siehe den Beitrag von Salome. Thomas Jefferson selbst war ein Rassist, der seine Gedanken von Freiheit und Gleichheit aller Menschen nur auf die weiße Rasse anzuwenden wußte, seine ganzen Sklaven, die er hielt, hatten nur wenig bis nichts davon, galten sie ihm doch nicht als "richtige" Menschen, sondern bestenfalls als minderwertige, menschenähnliche Rasse, die der weißen Rasse weit unterlegen sei. Trotzdem war er sich nicht zu schade, ein Verhältnis mit der Sklavin seiner Frau einzugehen, mit der er zwei Kinder zeugte, die er immerhin mitsamt der Mutter in die Freiheit entließ, überhaupt die einzigen Sklaven, denen er je die Freiheit schenkte. Soweit mal etwas zu diesem vielbewunderten Mann. Die Wunder hat Jefferson aus der Bibel entfernt, die schienen ihm halt unglaublich; typisch Aufklärer. Im heutigen Licht haben die Wunder uns einiges zu sagen, was Jefferson damals nicht einsehen konnte.

Pluto hat geschrieben: Man sollte eben nicht ein Buch mit einer aufgesetzten Spezialbrille lesen, die nur schönklingede Passagagen durchlässt, sondern die Bibel als Ganzheit verstehen.

Darum bemühe ich mich doch auch, sprichst Du von closs? Ich sehe Gott nicht als freundlichen Buddy und Kuschelbären, sondern betone hier auch immer die dunkle und unverständliche Seite Gottes, den "Deus absconditus", versuche diese aber speziell zu deuten und nicht pauschal. Wir kommen nicht weiter, indem wir einfach behaupten, Gott hätte eben oft Mist gebaut und sei eben nichts als ein wütendes Kind, das ausrastet, wenn es nicht seinen Willen bekommt. Die Bibel ist viel tiefer, als man glauben will und mag. Die Weisheitsschätze darin sind reine Diamanten, man sollte nicht am Buchstaben hängenbleiben, sondern wirklich auch mal dahinter kucken - da tun sich unergründliche Weiten auf!

Pluto hat geschrieben: Wenn ER, so wie im Deuteronomium als zorniger, strafender und eifersüchtiger Gott dargestellt wird, dann wird es dafür einen Grund geben, den ich gerne verstehen möchte.

Es geht dort m.E. darum, die Gnade Gottes herauszustellen und die Folgen der Sünde aufzuzeigen. Es ist Gott ernst, Sünde ist kein Spiel oder ein Kavaliersdelikt. Die barschen Warnungen und grausamen Gerichte sind zu unserem Schutz gegeben und aufgeschrieben, damit wir Gott suchen und nicht die Sünde.

Pluto hat geschrieben: Ich finde es ziemlich seltsam, dass du sechs konkrete Verse als Pauschalisierung bezeichnest.

Lies doch mal den Zusammenhang in der Gesamtschau der Bibel! "Gott ist grausam und doof" paßt doch gar nicht zu Jesus und den ganzen Lobpreisungen seiner Barmherzigkeit, Güte und Gnade, wie kann das also gemeint sein? Man sollte jeden Fall einzeln besprechen in einem eigenen Thread. Das sprengt hier schlicht den Rahmen.

Pluto hat geschrieben: Wie heißt es doch so schön bei Luther... sola scriptura — nur das Wort der Bibel gilt.
Darin liegt mE ein unüberwindbarer Widerspruch, mit dem DU allein fertig werden musst, lieber Simpli!

Sola scriptura hat auch noch liebe Geschwister, etwa Solus christus, (alles, auch die Bibel, hat sich an Christus auszurichten). Luther selbst fühlte sich frei, die Bibel zu kritisieren, wo er Christus nicht gepredigt fand (Jakobusbrief, Mose, Esther usw.)... Sola scriptura bedeutet nicht, daß nur gilt, was in der Bibel steht, sondern daß die Bibel ausreicht, um Christus zu verkündigen. Dieses Mißverständnis, daß die Bibel gleichsam Gott ist, hält sich so hartnäckig wie Zahnstein. Sogar Wikipedia kann dem aber abhelfen:

Wikipedia hat geschrieben: Die Forderung des „sola scriptura“ soll keineswegs zum Ausdruck bringen, dass nur der genaue Wortlaut der Heiligen Schrift für das Leben eines Christen ausschlaggebend sei, wie dies in der Neuzeit als Programm des christlichen Fundamentalismus formuliert wurde. Vielmehr ging es um die Frage, wer die Schrift recht auslegt. Nach der Vorstellung Luthers konnte dies nur durch die Schrift selbst geschehen, da sie „durch sich selbst glaubwürdig, deutlich und ihr eigener Ausleger“ sei. Auch sollte nicht das Schriftstück Bibel sakralisiert werden, sondern das in ihm enthaltene Wort Gottes ständig neu zur Sprache kommen (viva vox werden). Bei diesem Vorgang sei der Mensch nur passiv – er empfange das unverfügbare Wort. Damit diese Unverfügbarkeit nicht wiederum zur Willkür der Schriftauslegung führt, betonte Luther die „Mitte der Schrift“. Diese Mitte liege in der Christusbotschaft, die somit der innere Maßstab der Schrift sei. Von hier aus sei es möglich, kirchliche Entscheidungen und sogar die einzelnen Schriften der Bibel zu kritisieren – je nachdem, ob sie „Christum treyben“, also das Evangelium den Gläubigen zuführen, oder nicht.

Ich muß mit nichts fertig werden und Widersprüche sehe ich nicht, sofern man guten Willens ist, die Dinge recht verstehen zu wollen und sie nicht bloß nach seinem gegenwärtigen Geschmack deutet.

"Die Schrift legt sich selbst aus", sagt Luther und meint damit, daß wir mit unserem Geist da selbst hinein müssen und aufrichtig suchen lernen. Wer Widersprüche finden will, um nicht glauben zu müssen, wird Widersprüche finden, damit er nicht glaubt. Gott widersteht schließlich den Hochmütigen. Wer sich aber ernsthaft mit dem Wort auseinandersetzt, wird wahre Wunder erleben, dazu gehört aber ein demütiges Wesen.

Liebe Grüße, Simplicius.
"Manni Flanke, ich Kopf, Tor!" (Horst Hrubesch).

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#109 Re: Die Eigenschaften Gottes

Beitrag von Pluto » Do 18. Sep 2014, 12:15

Simplicius hat geschrieben:Thomas Jefferson selbst war ein Rassist, der seine Gedanken von Freiheit und Gleichheit aller Menschen nur auf die weiße Rasse anzuwenden wußte, seine ganzen Sklaven, die er hielt, hatten nur wenig bis nichts davon, galten sie ihm doch nicht als "richtige" Menschen, sondern bestenfalls als minderwertige, menschenähnliche Rasse, die der weißen Rasse weit unterlegen sei. Trotzdem war er sich nicht zu schade, ein Verhältnis mit der Sklavin seiner Frau einzugehen, mit der er zwei Kinder zeugte, die er immerhin mitsamt der Mutter in die Freiheit entließ, überhaupt die einzigen Sklaven, denen er je die Freiheit schenkte. Soweit mal etwas zu diesem vielbewunderten Mann. Die Wunder hat Jefferson aus der Bibel entfernt, die schienen ihm halt unglaublich; typisch Aufklärer.
Ich weiß nicht, wo du das her hast, aber... bist du da nicht etwas ...ähm... voreilig in deinem Urteil, lieber Simpli?

Außergewöhnliche Behauptungen erfordern ebenso außergewöhnliche Beweise.
Hast du welche?

Simplicius hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: Man sollte eben nicht ein Buch mit einer aufgesetzten Spezialbrille lesen, die nur schönklingede Passagagen durchlässt, sondern die Bibel als Ganzheit verstehen.
Darum bemühe ich mich doch auch, sprichst Du von closs?
Nö. Von dir. :P

Simplicius hat geschrieben:Es geht dort m.E. darum, die Gnade Gottes herauszustellen und die Folgen der Sünde aufzuzeigen. Es ist Gott ernst, Sünde ist kein Spiel oder ein Kavaliersdelikt. Die Warnungen sind zu unserem Schutz gegeben, damit wir Gott suchen und nicht die Sünde.
Okay. Das ist fürs Erste eine gute Erklärung.

Simplicius hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: Ich finde es ziemlich seltsam, dass du sechs konkrete Verse als Pauschalisierung bezeichnest.
Lies doch mal den Zusammenhang in der Gesamtschau der Bibel! "Gott ist grausam und doof" paßt doch gar nicht zu Jesus und den ganzen Lobpreisungen seiner Barmherzigkeit, Güte und Gnade, wie kann das also gemeint sein? Man sollte jeden Fall einzeln besprechen in einem eigenen Thread. Das sprengt hier schlicht den Rahmen.
Äh... du stellst den geschichtlichen Zusammenhang auf den Kopf. Zur Erinnerung: Das AT wurde vor den im NT festgehaltenen Ereignissen geschrieben.
Eine Tautologie, ich weiß ... aber manchmal lohnt es sich, an die Fakten zu erinnern.)
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#110 Re: Die Eigenschaften Gottes

Beitrag von closs » Do 18. Sep 2014, 12:40

Lena hat geschrieben: Es mag sich sehr nett und schön und wunderbar anhören, dass alle Menschen Kinder Gottes sind. Nur was für einen Gott offenbaren Menschen gerade heute in der Welt?!
Die Herkunft des Menschen bleibt, auch wenn der Mensch irrt. - Vaterschaft hängt nicht davon ab, was aus den Kindern wird.

Lena hat geschrieben:Man macht dem Vater im Himmel keine Ehre, wenn man behauptet alle Menschen seien Seine Kinder.
Das ist mir zu menschlich gedacht - als würde die Ehre des Vaters davon abhängen, was die Kinder machen.

Lena hat geschrieben:Ein Kind Gottes wird man auf übernatürlichem Weg. Man empfängt etwas von Gott: Seinen Heiligen Geist.
Das sowieso. - Warum aber würde Gott nur wenigen seinen Heiligen Geist ausschütten? Nach Lust und Laune? - Irgendwas ist da unrund.

Lena hat geschrieben: Einzig durch den zweiten Adam können Menschen Kinder Gottes werden.
Ich weiss, was Du meinst - spirituell nachvollziehbar. - Aber ändert das etwas daran, dass der Mensch "de Deo" kommt?

Und ist es nicht der HG, der Adam und Eva befähigt, ebenbildlich (!) Leben zu schaffen?

Antworten