Magdalena61 hat geschrieben: Man bleibt in sicheren Bahnen, riskiert möglichst wenig und traut sich selbst und Gott zu wenig zu.
Das ist sicher die Regel, ja. Bei Gläubigen und Ungläubigen. Der Glaube an die Sicherheit der Rente beschäftigt die meisten mehr als die Beziehung zu Gott.
Judas... Saul... wurden von Gott erwählt, weil Gott das Potenzial (er-)kannte, das in ihnen steckte. Aber ich fürchte, die sind, weil es so gut lief und sie "Erfolg" hatten, dann irgendwann leichtsinnig und ... größenwahnsinnig geworden.
Judas scheint genau das getan zu haben, was seine Aufgabe war: Jesus zu verraten. Jesus hat das gewusst und es nicht zu verhindern versucht, trotz expliziter Aufforderung zu flüchten.
Man kann eine göttliche Berufung auch gründlich vermasseln, indem man nicht mehr auf Gott hört und sämtliche Warnungen Gottes in den Wind schlägt.
kann man. Und das wird zumindest in unserer Kultur auch standardmässig getan. Wenn junge - oder auch ältere - Menschen darüber nachdenken, wie sie ihr Leben gestalten wollen, stehen zuvorderst in aller Regel handfeste materialle Kriterien.
Also: Nach Neigungen sortieren. Ja, das kann ein Anhaltspunkt sein, welche Gebiete es auszubauen gilt, um Kompetenz zu erwerben.
nein, nicht Neigungen - Fähigkeiten. Bei jenen Dingen, die man schon gut kann, ist die Wahrscheinlichkeit, es zur Meisterschaft zu bringen, ungleich höher als bei jenen Dingen, für die man wenig Talent mitbringt.
Neigungen und Vorlieben müssen aber keineswegs mit Fähigkeiten übereinstimmen.
Gefühle können täuschen. Es gibt auch ein Gefühl der Befriedigung, den eigenen Kopf durchgesetzt zu haben. Gefühle sind kein zuverlässiger Anzeiger dafür, ob man im Willen Gottes ist oder nicht.
Das Fühlen ist der zuverlässigste Anzeiger überhaupt, einen besseren kenne ich nicht.
Voraussetzung ist natürlich die Fähigkeit, den Unterschied zu fühlen, ob es diese tiefe und grundlegende Richtigkeit hat, die Anzeichen für einen Ruf ist - oder obs jene eher flache Befriedigung ist, die daraus kommt, dass ein Ego seinen Zucker bekommen hat. Das ist aber nicht sehr schwer und mit wenig Übung leicht zu lernen.
grüsse, barbara