Ich will etwas besonderes sein

Rund um Bibel und Glaube
Hemul
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#11 Re: Ich will etwas besonderes sein

Beitrag von Hemul » Sa 27. Okt 2018, 15:47

Wenn jemand etwas besonderes sein möchte, muss er es sich auch gefallen lassen, dass man das Besondere was er absorbiert-und hier geht es ja um biblische Aussagen-an Hand der Schrift überprüft. Mancher der meinte etwas besonderes zu sein, wurde schon an Hand der Schrift als nichts besonderes sondern als Scharlatan entlarvt. Hier gilt nämlich immer noch was Paulus unmissverständlich wie folgt für die Nachwelt unter dem Einfluss des Geistes Gottes in Hebräer 4:12 hinterlassen hat:

12 Das Wort Gottes ist lebendig und wirksam. Es ist schärfer als das schärfste zweischneidige Schwert, das die Gelenke durchtrennt und das Knochenmark freilegt. Es dringt bis in unser Innerstes ein und trennt das Seelische vom Geistlichen. Es richtet und beurteilt die geheimen Wünsche und Gedanken unseres Herzens.

Deshalb sollte und muss jeder an der bibl. Wahrheit interessierter nicht alles als gegeben hinnehmen, sondern so handeln wie jene Juden in Beröa die Paulus in Apostelgeschichte 17:11 in dieser Hinsicht wie folgt lobend erwähnt:


11 Die Juden in Beröa aber waren unvoreingenommener als die in Thessalonich. Sie nahmen die Botschaft bereitwillig auf und studierten täglich die heiligen Schriften, um zu sehen, ob das, was Paulus lehrte, wirklich zutraf.

Mit Verlaub und ohne Verdruss
:wave:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

Lena
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#12 Re: Ich will etwas besonderes sein

Beitrag von Lena » Sa 27. Okt 2018, 15:57

Mir fällt auf, dass es überall solche von der Art gibt. Das macht nirgends halt. Dass der Mensch oft etwas besonderes sein will, sehe ich auch überall. Man will der schönste, der schnellste, der stärkste sein. Die verrücktesten Dinge werden gemacht, nur um sich von anderen abzuheben, bewundert und bestaunt zu werden.

Warum ist das so?
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

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ProfDrVonUndZu
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#13 Re: Ich will etwas besonderes sein

Beitrag von ProfDrVonUndZu » Sa 27. Okt 2018, 16:08

Lena hat geschrieben: Warum ist das so?

Darauf hab ich schon versucht eine Erklärung zu geben. Es ist ein religiöser Wahn, der unabhängig von der Konfession auftreten kann. Dieser Effekt war allezeit bekannt, wurde aber nur geduldet, wenn er mit dem Zeitgeist und dem allgemeinen Nutzen komform ging.
"Viele, die leben, verdienen den Tod. Und manche, die sterben, verdienen das Leben. Kannst du es ihnen geben? Dann sei auch nicht so rasch mit einem Todesurteil bei der Hand." - Gandalf in J.R.R Tolkien - Herr der Ringe, Band 1

Helmuth
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#14 Re: Ich will etwas besonderes sein

Beitrag von Helmuth » Sa 27. Okt 2018, 16:23

Lena hat geschrieben: Warum ist das so?
Etwas Besonders sind wir auch in Gottes Augen. Gott will sogar, dass wir das auch verstehen und annehmen.
Jes 62, 3 hat geschrieben: Und du wirst eine prachtvolle Krone sein in der Hand JHWH und ein königliches Diadem in der Hand deines Gottes.
Etwas Besonderes zu sein ist der Wille Gottes, damit für mich völlig normal und legitim und wir sind auch so angelegt. Zum Problem wird es, wenn wir unsere Besonderheit aus uns selbst heraus wollen oder sie nicht bei Gott suchen. Wer sich von Gott geliebt weiß, der darf auch wissen, dass er etwas Besonderes ist. Er kann damit auch jede Art Minderwertigkeitskomplex ablegen.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

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AlTheKingBundy
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#15 Re: Ich will etwas besonderes sein

Beitrag von AlTheKingBundy » Sa 27. Okt 2018, 16:57

Hallo Daniel,

ich meinte nicht, dass es sich pauschal um alle Christen handelt. Und die Symptome, die ich aufgezählt habe, resultieren aus der Summe meiner Erfahrungen.
Beste Grüße, Al

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
(Albert Einstein, 1879-1955)

Ruth
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#16 Re: Ich will etwas besonderes sein

Beitrag von Ruth » Sa 27. Okt 2018, 18:02

Abischai hat geschrieben:Sicher ist dieses Thema wichtig, aber ich würde das nicht vor denen austragen, die gar nichts damit zu tun haben, die sich selbst nicht als Christen verstehen und daher auch keinerlei Interesse daran haben, folgenden Satz zu leben.: "Die Liebe deckt eine Menge Sünden zu."

Ich denke, das ist nicht nur ein Thema unter Christen. Wie schon Lena anmerkt .....
Lena hat geschrieben: Mir fällt auf, dass es überall solche von der Art gibt. Das macht nirgends halt. Dass der Mensch oft etwas besonderes sein will, sehe ich auch überall. Man will der schönste, der schnellste, der stärkste sein. Die verrücktesten Dinge werden gemacht, nur um sich von anderen abzuheben, bewundert und bestaunt zu werden.

... ist das ein Thema, das alle angeht - die Gläubigen, wie die Ungläubigen.

Abischai hat geschrieben: Das ist ein Thema, welches die Ungläubigen (aus Sicht der Bibel "Ungläubige") nichts angeht, und was schon gar nicht vor denen, oder schlimmer noch: mit ihnen zuerdiskutiert werden darf.

Ich meine, es ist sogar besonders wichtig, dass genau die Nichtglaubenden in diese Diskussion mit einbezogen werden. Weil einige der Gläubigen ihre Selbstdarstellung mit dem Namen Gottes oder des Heiligen Geistes absichern und so vorgeben, immun gegen andere Verständnisweisen sein dürfen, da ihre Inspiration ja quasi "von ganz oben" käme, und deshalb nicht anfechtbar sei. Menschen, die nicht an Gott glauben, dürfen gerne wissen, dass dieser Missbrauch des Namen Gottes nicht in Ordnung ist, und auch nicht von allen anderen Gläubigen geteilt werden.

Abischai hat geschrieben: Je nach Wetterlage, kann man sich einiger Voten der Unbeteiligten sicher sein, aber das ist das berüchtigte "Perlen vor die Säue werfen". Diese Revolution frißt ihre eigenen Kinder.

Damit gibst du vor, dass die Aussagen von Christen immer "Perlen" seien, und diejenigen, welche nicht glauben, die Säue. Ich würde beidem widersprechen. Manchmal (oder sogar ziemlich oft) können besonders fromm klingende Worte von Gläubigen ziemlicher Schrott sein, und diejenigen, welche das kritisieren und hinterfragen sind oft die eindeutig klügeren der Gemeinschaft.

1Johannes4 hat geschrieben:Was solche Leute „wollen“, können wir beide nicht wissen. Aber ich würde bei jedem Christen nach einer Art „Erweckungserlebnis“ ein erhöhtes Mitteilungsbedürfnis erwarten. Unter einem solchen Eindruck wird man sein eigenes „Erlebnis“ womöglich auch als „Nonplusultra“ betrachten und deswegen auch anderen Erfahrungen, die sich vielleicht in so manchem Punkt unterscheiden, ablehnend begegnen.

Dann ist es, meiner Meinung nach, besonders wichtig, wenn man einem solchen Menschen zeigt, dass seine eigenen Erfahrungen eben nicht das Nonplusultra sind und auch nicht sein sollen.

Unter den Christen wird oft Mission und Bekenntnis besonders groß geschrieben. Problematisch wird das besonders dann, wenn einzelne Menschen oder Gruppen meinen, sie können die unfehlbare Wahrheit für sich beanspruchen. Da heraus enstehen solche Diskussionen, die keinesfalls den Frieden Gottes zeigen, sondern genau das Gegenteil.

Hemul hat geschrieben:Wenn jemand etwas besonderes sein möchte, muss er es sich auch gefallen lassen, dass man das Besondere was er absorbiert-und hier geht es ja um biblische Aussagen-an Hand der Schrift überprüft.

Man kann anhand der Schrift so manches belegen. Wenn man Frieden predigt, gibt es dazu Bibelstellen und wenn man Kampf predigt, ebenfalls. Erfahrungsgemäß arten solche Bibelvers-Kämpfe unendlich aus, bis die Beteiligten aufgeben, überhaupt darüber zu sprechen. Das ist dann natürlich auch wieder belegbar, durch die Schrift, wie zB auch der Spruch: "Perlen vor die Säue werfen" ... man kann fast alles mit der Bibel belegen, das man gerne unter die Leute bringen will.

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#17 Re: Ich will etwas besonderes sein

Beitrag von JackSparrow » Sa 27. Okt 2018, 18:41

Lena hat geschrieben:Warum ist das so?
Das Zurschaustellen von Statussymbolen dient für gewöhnlich dem Anlocken von Paarungspartnern.


ProfDrVonUndZu hat geschrieben:Es ist ein religiöser Wahn, der unabhängig von der Konfession auftreten kann.
Der religiöse Wahn fängt dort an, wo jemand gegenüber seinen Mitmenschen leugnet, der Schönste, Schlauste und Stärkste sein zu wollen.

Martinus
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#18 Re: Ich will etwas besonderes sein

Beitrag von Martinus » Sa 27. Okt 2018, 19:06

JackSparrow hat geschrieben: Der religiöse Wahn fängt dort an, wo jemand gegenüber seinen Mitmenschen leugnet, der Schönste, Schlauste und Stärkste sein zu wollen.

das hab ich schon lange aufgegeben :oops:
Angelas Zeugen wissen was!

Maryam
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#19 Re: Ich will etwas besonderes sein

Beitrag von Maryam » Sa 27. Okt 2018, 19:08

AlTheKingBundy hat geschrieben:Mir fällt auf, dass nicht wenige Christen (sie bezeichnen sich oft sehr deutlich als Christen) sich ähnlich produzieren, wie geltungssüchtige Promis in den sozialen Medien. Nun frage ich mich, ob diese Christen nach denselben (primitiven) Prinzipien funktionieren? Eigenschaften dieser Christen:

- Sie wollen im Vordergrund stehen und Aufmerksamkeit bekommen.
- Sie wollen etwas besonderes sein und dafür bewundert werden ("Likes bekommen").
- Die inhaltliche Nähe zur Bibel ist unwichtig, obwohl sie natürlich von sich behaupten, schriftkonforme Erkenntnis zu besitzen. Widersprüche zur Schrift werden durch eine höhere Erkenntnisebene gerechtfertigt.
- Sie sind mit besonderen heiligen Fähigkeiten/Erkenntnissen ausgestattet. Jedoch können sie nicht sagen, wie sie zu diesen Erkenntnissen gekommen sind oder können diese Fähigkeiten belegen.
- Sie geben sich leeren Floskeln hin, z.B. zur besonderen Lebensführung oder als Ratgeber für andere. Überhaupt erteilen sie gerne Ratschläge an andere.

Hallo Al, im Gegensatz dazu gibt es doch auch solche Christen, welche im Hintergrund in denjenigen Werken wandeln die Gott ihnen vorbereitet hat.

- solche wollen doch weder im Vordergrund stehen,
- noch für ihr christliches Engagement bewundert werden.
- In der Bibel priorisieren sie Jesus Christus Worte in den Evangelien, bekennen diese als Worte Gottes und als Masstab für Christsein
- Sie freuen sich, wenn sie ihre gewachsenen Fähigkeiten zum Wohle von Einzelnen oder mehreren einsetzen können ihren irdischen Gottesdienst erfüllen, was sie mit Freude erfüllt.
- Sie erschlagen niemanden mit Ratschlägen, sondern machen durch ihr liebe- und verständnisvolles Verhalten, uneigennütziges Helfen darauf neugierig, woher die Kraft und auch die aus dem Herzen wirkende Ausstrahlung kommt.

Dann ist es klar, dass man Zeugnis geben darf, wie es zu diesen Fähigkeiten kam und kann so dann anderen Mitmenschen dau verhelfen, selber etwas Besonderes vor Gott zu sein, ein liebender, einfühlsamer Mensch.

lg Maryam

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AlTheKingBundy
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#20 Re: Ich will etwas besonderes sein

Beitrag von AlTheKingBundy » Sa 27. Okt 2018, 20:25

Hallo Maryam,

das wäre sozusagen der Antichrist zu den Christen, die ich hier meine (Scherz) :D . So sollte es sein, dass man Zeugnis durch seine Taten gibt (auch Frucht genannt) und nicht über loses Gerede und Selbstbeweihräucherung.
Beste Grüße, Al

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
(Albert Einstein, 1879-1955)

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