Nur ein Gott, oder viele Götter?

Rund um Bibel und Glaube
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sven23
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#11 Re: Nur ein Gott, oder viele Götter?

Beitrag von sven23 » Sa 20. Jul 2013, 10:06

Ziska hat geschrieben:
Hallo!
Bitte erkläre es mir genauer, was du mit dieser Aussage meinst...

Ganz einfach, die Menschen mußten Jesus erst ermorden, damit sie selbst errettet werden können, das war doch das göttliche Konzept.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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closs
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#12 Re: Nur ein Gott, oder viele Götter?

Beitrag von closs » Sa 20. Jul 2013, 10:45

sven23 hat geschrieben:Hätte er das wirklich ablehnen können, sich gegen den göttlichen Plan stellen
Nein - hätte er nicht. - Denn da Gott in Jesus wirkt, hätte sich Gott gegen sich selber gestellt. - Da gibt es unterschiedliche Auffassungen innerhalb des Christentums.

sven23 hat geschrieben:Wäre der Schöpfung nicht mehr gedient mit ein wenig mehr Reduzierung von Leid?
Da bin ich auch noch nicht ganz durch. - Vermutlich steht der Gedanke dahinter, dass der Mensch sich nur unter Druck ändert - also nur unter Leid Dasein und Sein richtig einordnen kann. - Wie gesagt: Bin da noch nicht ganz durch.

barbara
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#13 Re: Nur ein Gott, oder viele Götter?

Beitrag von barbara » Sa 20. Jul 2013, 10:51

Pluto hat geschrieben: Oder ist es am Ende vielleicht immer derselbe Gott, der unter anderem Namen den Leuten erscheint?

ja.

Es ist durchaus auch in der jüdisch-christlich-islamischen monotheistischen Tradition ein vertrauter Gedanke, dass Gott tausend Namen hat. Leben, Liebe, Weg, Weisheit, Barmherzigkeit, Wahrheit, Licht, Quelle etc etc. So ist für jeden Menschen etwas dabei, womit er was anfangen kann.

grüsse, barbara

barbara
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#14 Re: Nur ein Gott, oder viele Götter?

Beitrag von barbara » Sa 20. Jul 2013, 10:57

sven23 hat geschrieben: Wäre der Schöpfung nicht mehr gedient mit ein wenig mehr Reduzierung von Leid?

Sicher, aber das ist eine menschliche Aufgabe.

Hab ich das Beispiel von Neapel schon zitiert? - eine Grosstadt in unmittelbarer Nähe zu einem schlafenden Vulkan. Die Behörden haben Evakuationspläne gemacht, im Falle eines Falles; aber ganz egal wie sie planen, eins ist klar: wenn der Vulkan ausbricht, werden nicht alle rechtzeitig gerettet werden können. Massenpanik und der Tod von Tausenden ist vorprogrammiert und wird geschehen, früher oder später. Vielleicht heute, vielleicht in fünfhundert Jahren... wer weiss das schon.

Jeder Mensch könnte diese Sorte von potenziellem Leid vermeiden, indem er hier und heute in eine andere Gegend zieht. Die meisten machen es nicht... und leben mit der Möglichkeit, dass dieses Leid jederzeit über sie hinein bricht.

Andere Beispiele gibt es zuhauf: was die globale Verteilung von Nahrungsmitteln betrifft, was die Organisation unserer Wirtschafts- und Geldsysteme betrifft, was die Organisation von Forschung betrifft und die Modalitäten der Anwendung, unser Schulsystem, und und und. Wenn wir nur schon mal alles menschengemachte Leid mildern würden, wär die Welt schon ein fast paradiesischer Ort. Und dann würden wir mit dem göttlich gemachten Leid, also jenem Leid aufgrudn unserer condition humana, auch noch fertig werden.

grüsse, barbara

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#15 Re: Nur ein Gott, oder viele Götter?

Beitrag von Pluto » Sa 20. Jul 2013, 16:11

sven23 hat geschrieben:Wer käme auf die Idee, daß Gott seinen Sohn von den sündigen Menschen töten lassen muß, damit eben diese sündigen Menschen gerettet werden?
Die Antwort liegt in der Dreieinigkeit, lieber Sven.

Die Idee, am Konzil von Nicäa geboren, suggeriert, dass Jesus und Gott ein sind. Damit wird klar, dass es Gott selbst war, der am Kreuz für deie Menschen starb, und somit war die Tötung Jesu' kein Opfer mehr, soldern gewollter Akt Gottes. Wenn der Allmächtige freiwillig für sein Volk stirbt, dann weil er weiß, dass er unsterblich ist.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

R.F.
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#16 Re: Nur ein Gott, oder viele Götter?

Beitrag von R.F. » Sa 20. Jul 2013, 16:28

closs hat geschrieben: - - -
Pluto hat geschrieben:Oder ist es am Ende vielleicht immer derselbe Gott, der unter anderem Namen den Leuten erscheint?
In gewisser Weise ja - denn wenn (der christliche) Gott die Liebe "ist", ist er überall, wo geliebt wird (hier vornehmlich im Sinne von Caritas/Agape). Der Satan kann nicht lieben.
- - -
Satan ist eine Person, kein Prinzip. Der Schrift zufolge weiß auch er um den Nutzen von Empathie für eine Gesellschaft...

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#17 Re: Nur ein Gott, oder viele Götter?

Beitrag von R.F. » Sa 20. Jul 2013, 16:41

sven23 hat geschrieben: - - -
Was wüßte man von Jesus und Gott, wenn es die Bibel nicht gäbe? Rein gar nichts.
Grandioser Irrtum, Sven. Wir haben die Schöpfung, die man verzweifelt versucht, ohne einen Schöpfer zu erklären...Dass sich die große Masse von diesen Erklärungen überzeugen lässt, spricht keineswegs für die Logik dieser Erklärungen, sondern für die erfolgreiche Indoktrination durch Schule und Medien...
sven23 hat geschrieben: Und das, was wir aus der Bibel kennen, ist nicht sehr erfreulich. Wer käme auf die Idee, daß Gott seinen Sohn von den sündigen Menschen töten lassen muß, damit eben diese sündigen Menschen gerettet werden?
Kleines Studium der Grundlagen des Strafrechts machen die gesellschafts-schädlichen Folgen von geduldetem Unrecht bewusst. Den Verzicht auf angemessene Bestrafung von Unrecht kann sich offenbar nicht einmal der Souverän leisten...

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Naqual
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#18 Re: Nur ein Gott, oder viele Götter?

Beitrag von Naqual » Sa 20. Jul 2013, 16:46

R.F. hat geschrieben:
closs hat geschrieben:In gewisser Weise ja - denn wenn (der christliche) Gott die Liebe "ist", ist er überall, wo geliebt wird (hier vornehmlich im Sinne von Caritas/Agape). Der Satan kann nicht lieben.
Satan ist eine Person, kein Prinzip. Der Schrift zufolge weiß auch er um den Nutzen von Empathie für eine Gesellschaft...

Mt 16,23 Er aber wandte sich um und sprach zu Petrus: Geh weg von mir, Satan! Du bist mir ein Ärgernis; denn du meinst nicht, was göttlich, sondern was menschlich ist.

2Sam 19,23 David aber sprach: Was hab ich mit euch zu schaffen, ihr Söhne der Zeruja, dass ihr mir heute zum Satan werden wollt?

Nach der Bibel kann er beides sein: Person (z.B. bei Hiob) wie Geisteszustand (siehe oben).

Ansonsten wies Jesus darauf, dass kein Haus Bestand hat, dass in sich selbst uneinig ist. Liebe ist Sache des Heiligen Geistes, nicht des Satans (letzterer vertritt wohl eher Angst und Lieblosigkeit).

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#19 Re: Nur ein Gott, oder viele Götter?

Beitrag von Naqual » Sa 20. Jul 2013, 16:49

R.F. hat geschrieben:Den Verzicht auf angemessene Bestrafung von Unrecht kann sich offenbar nicht einmal der Souverän leisten...
Wieso? Was hätte den Gott zu befürchten, wenn er Gnade vor Recht gelten lässt ohne Bestrafung?

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sven23
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#20 Re: Nur ein Gott, oder viele Götter?

Beitrag von sven23 » Sa 20. Jul 2013, 17:20

Pluto hat geschrieben:
Die Idee, am Konzil von Nicäa geboren, suggeriert, dass Jesus und Gott ein sind. Damit wird klar, dass es Gott selbst war, der am Kreuz für deie Menschen starb, und somit war die Tötung Jesu' kein Opfer mehr, soldern gewollter Akt Gottes. Wenn der Allmächtige freiwillig für sein Volk stirbt, dann weil er weiß, dass er unsterblich ist.

Das ist schon klar, aber das alles wurde ja nachträglich sozusagen um die Figur des Jesus herumgebaut, um ihn in das Konzept einbauen zu können.

Aber wem wäre das als Lösung für die Erlösung der Menschheit in der vor-Jesus-Zeit eingefallen oder hätte eine entsprechende Vorhersage gemacht?
Ich finde die Grundidee an sich schon sehr bizarr.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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