michaelit hat geschrieben:Hallo Rem,
man kann das aber auch anders sehen. Im Gesetz wird ja Nächstenliebe eher als innerhalb des Volkes stattfindend definiert. In Jesus aber gibt es keine Volksgrenzen für die Liebe und er kam ja auch um die Feindschaft zwischen Israel and den Heiden zu beenden und aus zweien eins zu machen. Ich kann mir vorstellen daß es diese Feindschaft war die Jesus im Blick hatte als er sagte, ihr habt gehört ... "du sollst deinen Feind hassen". Auch die Parabel vom barmherzigen Samariter spielt da mit hinein.
LG,
Daniel
Ja natürlich. Die Pharisäer legten "den Nächsten" nur innerhalb ihres Volkes aus. Jedoch zeigt die Hl. Schrift auch barmherziges Verhalten gegenüber Feinden auf, also Heiden, siehe meine Bibelzitate. In der Eisenzeit im Orient waren solche gesetzlichen Vorgaben, wenn sie denn gelebt wurden, einzigartig. Die Pharisäer zur Zeit Jesu sahen alle, die Jahwe nicht liebten, als Feinde Gottes und damit des Volkes Israel, siehe die Frage beim Gleichnis des barmherzigen Samariters: Wer ist mein Nächster? Die Juden konnten damals nicht verstehen, dass Jesus damit unreine Menschen außerhalb seines Volkes meinte, schließlich hörten sie es über Jahrzehnte von den Pharisäern anders.
Gott jedoch liebt alle seine Geschöpfe, weshalb Jesus Christus Nächstenliebe aus seiner göttlichen Perspektive heraus fordert, nämlich für alle Menschen, ob Freund, ob Feind.
Für Juden war/ist es undenkbar, dass Gott auch zu den Heiden spricht und diese erlöst. Dies war eine Jesus-Reform, zurück zum Ursprung des AT.