Kann Gott schuldig sein?

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Christof
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#11 Re: Kann Gott schuldig sein?

Beitrag von Christof » Fr 21. Nov 2014, 00:17

Was ist wenn wir eines Tages erkennen können, dass all der Schmerz und das Leid einen Sinn hatte um ein höheres (bisher nur Gott bekanntem) Ziel zu erreichen? Würden da einige ihren Frieden mit Gott machen?

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Bastler
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#12 Re: Kann Gott schuldig sein?

Beitrag von Bastler » Fr 21. Nov 2014, 00:18

Pluto hat geschrieben:Viel wichtiger als die Schuld erscheint mir die Frage der Verantwortung für eine Welt die so ist, wie wir sie erleben.
Und da Gott der Schöpfer dieser Welt gewesen sein soll, trägt er allein die Verantwortung für alles was darin Gut und Schlecht ist.
Das sehe ich ziemlich gleich, wie Du.

Glaube ist: Vertrauen darauf, dass Gott seiner Verantwortung gerecht wird - trotz allen Leids und sonstigen Augenscheins.
Nichtglaube ist: Dieses Vertrauen auf Gott zu verlieren. (Z.B. durch die Vorstellung, dass er gar nicht existiere.)

Hemul
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#13 Re: Kann Gott schuldig sein?

Beitrag von Hemul » Fr 21. Nov 2014, 00:20

closs hat geschrieben:Gott hat alles erschaffen und es so geschaffen, dass es "schuldig" werden kann. - Ist deshalb Gott selber schuldig? - Was ist überhaupt "Schuld"?
Ich weiß ganz genau was du Allversöhner hier bezwecken willst. Pass ganz genau auf was der Gott der Bibel dir auf deine erneut absurde Frage in Jesaja 29:15+16 antwortet:
15 Passt nur auf, die ihr eure Pläne vor dem Herrn verbergen wollt. Ihr wickelt eure Geschäfte im Schutze der Dunkelheit ab und denkt: "Uns sieht niemand; keiner merkt, was wir treiben!" 16 Was für ein Trugschluss! Ist denn ein Klumpen Ton dem Töpfer ebenbürtig, der ihn bearbeitet? Behauptet ein Kunstwerk von seinem Künstler, er habe es nicht gemacht? Oder sagt ein Tonkrug über seinen Töpfer: "Er hat keine Ahnung!"?
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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Bastler
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#14 Re: Kann Gott schuldig sein?

Beitrag von Bastler » Fr 21. Nov 2014, 00:25

Christof hat geschrieben:Was ist wenn wir eines Tages erkennen können, dass all der Schmerz und das Leid einen Sinn hatte um ein höheres (bisher nur Gott bekanntem) Ziel zu erreichen? Würden da einige ihren Frieden mit Gott machen?
Diese Frage habe ich mir schon oft gestellt.

So einfach würde ich es Gott nicht machen. Er müsste sich vor allem erst einmal meine Vorwürfe anhören: "Warum hast Du das gemacht?! Wie konntest Du das zulassen?!"
Und dann braucht er wirklich bestechende Gründe, die er mir entgegenhalten kann. Gründe, die so gut sind, dass ich mich nicht überredet, nicht überrannt, sondern von tiefstem Herzen überzeugt fühle.
Dass ich sagen könnte:
"Meine Fresse, wenn ich das doch nur schon früher kapiert hätte!"

Meine Lieblingsvorstellung ist:
Ein Baby, ein unschuldiges Baby
hat nichts anderes erlebt, als es sehr früh starb ...
nichts anderes als Schmerz
und den anrückenden Tod.

Und dann kommt es ins jüngste Gericht.
Und es dreht das Gericht um:
Nicht das Baby ist angeklagt. Ein Baby moralisch im Gericht verklagen: Ja wie doof ist das denn?
Sondern das kurze und leidende Leben des Babys steht als Ankläger vor Gott. Gott ist der Angeklagte.

Und dann (jetzt kommt der schwächste Teil meiner Vorstellung) erklärt Gott dem Baby, ... ach der Rest ist so schwach, dass ich mich geniere, das hier zu posten.

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#15 Re: Kann Gott schuldig sein?

Beitrag von Pluto » Fr 21. Nov 2014, 00:28

Christof hat geschrieben:Was ist wenn wir eines Tages erkennen können, dass all der Schmerz und das Leid einen Sinn hatte um ein höheres (bisher nur Gott bekanntem) Ziel zu erreichen? Würden da einige ihren Frieden mit Gott machen?
In der Art hat Alvin Plantinga — ein großer Religions-Philosoph unserer Zeit — argumentiert.
An all loving, all powerful, all knowing Being could permit as much evil as He pleased without forfeiting His claim to being all loving, so long as for every evil state of affairs He permits there is an accompanying greater good.

Deutsch:
"Ein barmherziger, allmächtiger, allwissender Gott kann so viel Übel zulassen wie er will, ohne seinen Anspruch auf vollkommene Barmherzigkeit einzubüssen, so lange für jedes Übel ein begleitender Zustand größerer Güte entsteht".
Gott lässt also das Böse zu, um ein noch grösseres Übel zu vermeiden. Oder Gott lässt das Böse zu, weil am Ende ein Zustand grösseren Heils erzielt wird. Und weil der Mensch nicht allwissend ist, kann er sich über die Notwendigkeit von Übel aus Gottes Sicht kein Urteil erlauben.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#16 Re: Kann Gott schuldig sein?

Beitrag von Hemul » Fr 21. Nov 2014, 00:28

Bastler hat geschrieben:
Christof hat geschrieben:Was ist wenn wir eines Tages erkennen können, dass all der Schmerz und das Leid einen Sinn hatte um ein höheres (bisher nur Gott bekanntem) Ziel zu erreichen? Würden da einige ihren Frieden mit Gott machen?
Diese Frage habe ich mir schon oft gestellt.

So einfach würde ich es Gott nicht machen. Er müsste sich vor allem erst einmal meine Vorwürfe anhören: "Warum hast Du das gemacht?! Wie konntest Du das zulassen?!"
Und dann braucht er wirklich bestechende Gründe, die er mir entgegenhalten kann. Gründe, die so gut sind, dass ich mich nicht überredet, nicht überrannt, sondern von tiefstem Herzen überzeugt fühle.
Dass ich sagen könnte:
"Meine Fresse, wenn ich das doch nur schon früher kapiert hätte!"
Meine Lieblingsvorstellung ist:
Ein Baby, ein unschuldiges Baby
hat nichts anderes erlebt, als es sehr früh starb ...
nichts anderes als Schmerz
und den anrückenden Tod.
Und dann kommt es ins jüngste Gericht.
Und es dreht das Gericht um:
Nicht das Baby ist angeklagt. Ein Baby moralisch im Gericht verklagen: Ja wie doof ist das denn?
Sondern das kurze und leidende Leben des Babys steht als Ankläger vor Gott. Gott ist der Angeklagte.
Und dann (jetzt kommt der schwächste Teil meiner Vorstellung) erklärt Gott dem Baby, ... ach der Rest ist so schwach, dass ich mich geniere, das hier zu posten.
Wer bist du Mensch der du Gott richtest?
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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#17 Re: Kann Gott schuldig sein?

Beitrag von Pluto » Fr 21. Nov 2014, 00:32

Hemul hat geschrieben:Wer bist du Mensch der du Gott richtest?
Wo steht da was von Richten?
Es geht um eine Anklage.
Bastler hat geschrieben:Sondern das kurze und leidende Leben des Babys steht als Ankläger vor Gott. Gott ist der Angeklagte.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#18 Re: Kann Gott schuldig sein?

Beitrag von Hemul » Fr 21. Nov 2014, 00:35

Pluto hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:Wer bist du Mensch der du Gott richtest?
Wo steht da was von Richten?
Es geht um eine Anklage.
Bastler hat geschrieben:Sondern das kurze und leidende Leben des Babys steht als Ankläger vor Gott. Gott ist der Angeklagte.
Und? Was ist hier der Unterschied? Ich wende mich mit Abscheu hier ab.
Zuletzt geändert von Hemul am Fr 21. Nov 2014, 00:36, insgesamt 1-mal geändert.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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#19 Re: Kann Gott schuldig sein?

Beitrag von Bastler » Fr 21. Nov 2014, 00:36

"so lange für jedes Übel ein begleitender Zustand größerer Güte entsteht"
ist mir viel zu schwach formuliert.

Mir schwebt eher vor:
Nur dann, wenn das Erleiden des Übels im Nachhinein betrachtet sich als notwendig erweist, um das größere Bonum zu erreichen.

Wie bei einem Marathonläufer bei einem Wettkampf.
Ein Marathonläufer muss die ganzen Entbehrungen auf sich nehmen. Wenn er hinterher sagen kann: "Das war es mir wert!", dann isses gut.
Dann wird er sich womöglich erneut zu einem solchen Lauf anmelden. Denn er weiß: Die ganzen Leiden bergen ein Gut in sich. Und dieses Gut kann gar nicht erreicht werden, ohne dafür zu leiden.
Ein Marathonlauf ohne Selbstüberwindung, ohne Entbehrungen ... wäre ja nicht mehr dasselbe. Man könnte z.B. nicht mehr stolz darauf sein, so was geschafft zu haben.

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#20 Re: Kann Gott schuldig sein?

Beitrag von Pluto » Fr 21. Nov 2014, 00:37

Hemul hat geschrieben:Und? Was ist hier der Unterschied?
Du bist offenbar kein Jurist, sonst wüsstest du, dass bei einem Angeklagten (noch) die Unschuldsvermutung gilt. ;)

Ich wende mich mit Abscheu hier ab.
Mach du das ... manche Themen sind halt nichts für schwache Nerven.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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