EIGENTLICH sollte es aus der eigenen geistigen Authentizität kommen - und so ist es auch oft - man denke nur an die vielen intellektuell-einfachen Menschen, die eine tiefere innere Beziehung zu dem haben, was sie bspw. "Herrgott" nennen. - Die Bibel gibt dieser Kompetenz eine formulierte Gestalt (dass diese Formulierungen historisch gegründbar sein können oder nicht, ist diesbezüglich irrelevant). - Man erinnere sich dabei auch Rö. 2,14: "Denn wenn Heiden, die das Gesetz nicht haben, doch von Natur tun, was das Gesetz fordert, so sind sie, obwohl sie das Gesetz nicht haben, sich selbst Gesetz" - dies gilt aber eben nur für Menschen, die diese innere Bevollmächtigung haben.Pluto hat geschrieben:Denn woher will man wissen, was Gott wirklich will, wenn nicht aus der Heiligen Schrift?
Bezieht man es auf die Bibel, hat sich deren Exegese danach zu halten: Es kann nicht angehen, dass man die Bibel losgelöst von geistiger Vollmacht interpretiert - was selbstverständlich oft genug passiert. - Aber diese grundlegende Problematik kann man nicht dadurch lösen, dass man Exegese liberalisiert.
Wo man freie Hand lassen muss, ist bei der historisch-kritischen Methode - dort kann man auf geschichts-wissenschaftliche, sprach-wissenschaftliche, etc. Weise alles erforschen (Freiheit der Wissenschaft). Aber man darf auf Seiten der historisch-kritischen Methode keine geistigen Deutungen machen - ist eine andere Baustelle.