closs hat geschrieben:lovetrail hat geschrieben:Das ewige Leben ist gemäß Urtext ja ein "aionisches Leben".
Mir ist sehr wohl bewusst, dass beispielsweise "von Ewigkeit zu Ewigkeit" aionisch gemeint ist. - Oder anders gesagt: Dass das deutsche Wort "ewig" nicht unterscheidet zwischen "überzeitlich" und "aionisch".
Das, was jedoch mit "Lux et Pax"/"Visio Beatifica" ist, verstehe ich als "Endstation" - also NICHT aionisch. - In Deinem Sinne: Alles, was NICHT "Endstation" ist, ist aionisch.
Gibt es aus Deiner Sicht eine "Endstation"?
Das antike griechische Wort "Aeon" ist immer zeitlich, nicht überzeitlich. Der Begriff beinhaltet folgendes: "Zeitalter ohne Angabe darüber ob dieses mit oder ohne Ende ist". Es beinhaltet aber immer die Vorstellung von Zeit, nicht etwas "jenseits von Zeit". Im Sprachgebrauch der damaligen Zeit war der Begriff Aeon meist an die Herrschaftzeit eines Regenten gebunden, egal ob dieser 6 Jahre regierte oder über eine damalige Generationsdauer von ca. 20-30 Jahren (und es demnach Untertanen gab, die in ihrem Leben immerfort nur einen Herrscher hatten).
Mit dem Begriff "überzeitlich" kann ich mir wiederum nichts vorstellen. Außer man meint damit etwas, das in allen Zeiten gleich bleibt (keiner Mode unterliegt).
Ohne Zeit habe ich keine Bewegung. Ewiges Leben wäre also etwas ohne jegliche Bewegung. Das kann sicher nicht gemeint sein. Insofern ist "überzeitlich" im diskutierten Zusammenhang für mich synonym mit "kann man nichts zu sagen / nicht vorstellbar / nicht ahnbar / man weiß schlicht nichts, nicht einmal benennbare Elemente" .
Aber selbst wenn man sich ein ewiges Leben zeitgebunden vorstellt auf dieser Erde, sprengt es alle Maßstäbe. Zum Beispiel "wer oder was bin ich nach 20.000 Trillionen Jahren, wenn ich schon nach 20 Jahren das Gefühl habe eine geänderte Person zu sein".