Ewiges Leben?

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closs
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#11 Re: Ewiges Leben?

Beitrag von closs » Mi 5. Mär 2014, 15:55

Pluto hat geschrieben:Was macht man da? Und wo ist man dann?
Das weiss keiner - man kann es mit bescheidensten eigenen Mitteln an-ahnen.

Aus (aus meiner Sicht) logischen Gründen ist es KEINE materielle Welt - da könnte aber Ziska widersprechen. - Die näheste Ahnung, die ich je hatte, war nach meiner Kopf-OP, als ich ein "volles Nichts" (mir fällt nichts besseres ein) empfunden habe: Volles Bewusstsein, überhaupt kein Zeitgefühl, Sein ohne Entwicklung, Zukunft- und Vergangenheits-Freiheit.

Natürlich kann man das alles medizinisch begründen - das ändert aber nichts daran, dass solche Situationen einer An-Ahnung entsprechen können (womit sollte man es im Dasein tun, wenn nicht mit der "Daseins-Ausrüstung"?) - zumindest habe ich es deutlich so empfunden.

Pluto
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#12 Re: Ewiges Leben?

Beitrag von Pluto » Mi 5. Mär 2014, 16:02

Ziska hat geschrieben:
Offenbarung 20:15 Und alle, deren Namen nicht im Buch des Lebens geschrieben standen, wurden ebenfalls in den Feuersee geworfen.
Wie gesagt, Gott quält keine bösen Menschen!
Aber das ist doch (fast) genauso grausam.
Wessen Namen stehen eigentlich im Buch des Lebens?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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lovetrail
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#13 Re: Ewiges Leben?

Beitrag von lovetrail » Mi 5. Mär 2014, 16:17

Closs, ich muss dir leider widersprechen:

Das ewige Leben ist gemäß Urtext ja ein "aionisches Leben". (Ein Leben welches auf den Aion/die Aionen bezogen ist)

Wäre es wirklich im strengen Sinne ewig, dann wäre es auch zeitlos und unveränderlich, so wie Gott selber.

Aber die Schrift spricht an einigen Stellen davon, dass wir schon hier, als irdische Menschen, ewiges Leben empfangen können.
zB Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, hat ewiges Leben. (Joh.6,47)

Nun sind solche aber nicht automatisch in der Zeitlosigkeit, sondern machen ihre Entwicklung in Richtung Vollkommenheit. Zudem kann man dieses aionische Leben ja auch wieder verlieren, was ebenfalls gegen eine zeitlose Ewigkeit spricht.

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#14 Re: Ewiges Leben?

Beitrag von closs » Mi 5. Mär 2014, 16:43

lovetrail hat geschrieben:Das ewige Leben ist gemäß Urtext ja ein "aionisches Leben".
Mir ist sehr wohl bewusst, dass beispielsweise "von Ewigkeit zu Ewigkeit" aionisch gemeint ist. - Oder anders gesagt: Dass das deutsche Wort "ewig" nicht unterscheidet zwischen "überzeitlich" und "aionisch".

Das, was jedoch mit "Lux et Pax"/"Visio Beatifica" ist, verstehe ich als "Endstation" - also NICHT aionisch. - In Deinem Sinne: Alles, was NICHT "Endstation" ist, ist aionisch.

Gibt es aus Deiner Sicht eine "Endstation"?

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#15 Re: Ewiges Leben?

Beitrag von 2Lena » Mi 5. Mär 2014, 17:47

Pluto hat geschrieben:Wer nicht glaubt, den droht das ewige Feuer und die Qual.
Dante lässt grüßen!

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#16 Re: Ewiges Leben?

Beitrag von closs » Mi 5. Mär 2014, 18:25

Onkel auch. :geek:

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lovetrail
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#17 Re: Ewiges Leben?

Beitrag von lovetrail » Mi 5. Mär 2014, 18:25

closs hat geschrieben: Das, was jedoch mit "Lux et Pax"/"Visio Beatifica" ist, verstehe ich als "Endstation" - also NICHT aionisch. - In Deinem Sinne: Alles, was NICHT "Endstation" ist, ist aionisch.

Gibt es aus Deiner Sicht eine "Endstation"?
Endstation wäre aus meiner Sicht, wenn Gott (wieder) alles in allen/m sein wird.

Wenn ihm aber alles unterworfen ist, dann wird auch der Sohn selbst dem unterworfen sein, der ihm alles unterworfen hat, damit Gott alles in allem sei. (1.Kor.15,28)

Und alles hat er seinen Füßen unterworfen und ihn als Haupt über alles der Gemeinde gegeben, die sein Leib ist, die Fülle dessen, der alles in allen erfüllt. (Eph.1,22-23)


Im Sohn sind ja die Aionen gemacht. Was aber gemacht ist, das ist nicht zeitlos, denn es hat ja einen Anfang.
hat er am Ende dieser Tage zu uns geredet im Sohn, den er zum Erben aller Dinge eingesetzt hat, durch den er auch die Welten (= Aionen) gemacht hat; (Heb.1,2)

Und die Aionen kommen auch zu einem Ende.
Alles dies aber widerfuhr jenen als Vorbild und ist geschrieben worden zur Ermahnung für uns, über die das Ende der Zeitalter (=Aionen) gekommen ist

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#18 Re: Ewiges Leben?

Beitrag von closs » Mi 5. Mär 2014, 18:40

lovetrail hat geschrieben:Endstation wäre aus meiner Sicht, wenn Gott (wieder) alles in allen/m sein wird.
Das wäre nach meinem Verständnis das, was zum Ausdruck kommt in
1.Kor. 13,12 "Denn wir sehen jetzt mittels eines Spiegels wie im Rätsel, dann aber von Angesicht zu Angesicht; jetzt erkenne ich stückweise, dann aber werde ich erkennen, gleichwie ich erkannt bin"
- oder in dem, was die RKK "Visio Beatifica" nennt.

Den Weg zwischen Daseins-Tod bis zur "Visio Beatifica" würde ich dagegen aionisch verstehen.

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#19 Re: Ewiges Leben?

Beitrag von Naqual » Mi 5. Mär 2014, 18:53

closs hat geschrieben:
lovetrail hat geschrieben:Das ewige Leben ist gemäß Urtext ja ein "aionisches Leben".
Mir ist sehr wohl bewusst, dass beispielsweise "von Ewigkeit zu Ewigkeit" aionisch gemeint ist. - Oder anders gesagt: Dass das deutsche Wort "ewig" nicht unterscheidet zwischen "überzeitlich" und "aionisch".

Das, was jedoch mit "Lux et Pax"/"Visio Beatifica" ist, verstehe ich als "Endstation" - also NICHT aionisch. - In Deinem Sinne: Alles, was NICHT "Endstation" ist, ist aionisch.

Gibt es aus Deiner Sicht eine "Endstation"?

Das antike griechische Wort "Aeon" ist immer zeitlich, nicht überzeitlich. Der Begriff beinhaltet folgendes: "Zeitalter ohne Angabe darüber ob dieses mit oder ohne Ende ist". Es beinhaltet aber immer die Vorstellung von Zeit, nicht etwas "jenseits von Zeit". Im Sprachgebrauch der damaligen Zeit war der Begriff Aeon meist an die Herrschaftzeit eines Regenten gebunden, egal ob dieser 6 Jahre regierte oder über eine damalige Generationsdauer von ca. 20-30 Jahren (und es demnach Untertanen gab, die in ihrem Leben immerfort nur einen Herrscher hatten).

Mit dem Begriff "überzeitlich" kann ich mir wiederum nichts vorstellen. Außer man meint damit etwas, das in allen Zeiten gleich bleibt (keiner Mode unterliegt).
Ohne Zeit habe ich keine Bewegung. Ewiges Leben wäre also etwas ohne jegliche Bewegung. Das kann sicher nicht gemeint sein. Insofern ist "überzeitlich" im diskutierten Zusammenhang für mich synonym mit "kann man nichts zu sagen / nicht vorstellbar / nicht ahnbar / man weiß schlicht nichts, nicht einmal benennbare Elemente" .

Aber selbst wenn man sich ein ewiges Leben zeitgebunden vorstellt auf dieser Erde, sprengt es alle Maßstäbe. Zum Beispiel "wer oder was bin ich nach 20.000 Trillionen Jahren, wenn ich schon nach 20 Jahren das Gefühl habe eine geänderte Person zu sein".

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#20 Re: Ewiges Leben?

Beitrag von lovetrail » Mi 5. Mär 2014, 19:23

Naqual hat geschrieben:[
Aber selbst wenn man sich ein ewiges Leben zeitgebunden vorstellt auf dieser Erde, sprengt es alle Maßstäbe. Zum Beispiel "wer oder was bin ich nach 20.000 Trillionen Jahren, wenn ich schon nach 20 Jahren das Gefühl habe eine geänderte Person zu sein".
Hallo Naqual! :-)

Ich kann mir vorstellen, dass die pneumatischen Leiber (Geistleiber), in denen wir lebendig gemacht werden, nicht auf die Erde beschränkt bleiben. Schließlich müssen ja die himmlischen Mächte und Gewalten auch noch versöhnt werden (vgl. Kol.1,20) Und wenn man sich die unfassbaren Weiten des Alls ansieht, dann kann man sich schon denken, dass es da noch einiges zu tun und erleben gibt. (Aber damit sprenge ich wahrscheinlich den orthodox-christlichen Rahmen) :engel:

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