Fürbitte für Verstorbene sinnvoll? Pro und kontra

Rund um Bibel und Glaube
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DeMorgan
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#11 Re: Fürbitte für Verstorbene sinnvoll? Pro und kontra

Beitrag von DeMorgan » Mo 5. Aug 2013, 16:41

Wenn man Gott um Dinge bittet, die er niemals tun wird, ehrt ihn das nicht gerade.
Mein Sohn bittet mich oft um Dinge, die ich nicht tue. Meiner Ehre tut dies nichts. Im Gegenteil.
Und was das weitere betrifft:
Wenn mein Sohn im guten Glauben oder aus Liebe etwas tut, dann werde ich ihm niemals zürnen. Glaubst du echt, dass dich der Gott der Liebe strafen wird, wenn du aus liebe für die Seele deiner geliebten verstorbenen Mutter betest? Was wäre denn das für ein mieser Vater...?

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Magdalena61
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#12 Re: Fürbitte für Verstorbene sinnvoll? Pro und kontra

Beitrag von Magdalena61 » Di 6. Aug 2013, 14:51

Abischai hat geschrieben:Mir ist klar, daß es eine extreme Ansicht ist, die ich vertrete, aber ich habe das auch schon vielen trauernden so gesagt. Es ist nicht leicht, und ich habe mir genau überlegt was ich sage, und ob ich das überhaupt sage.
Du überlegst und begründest immer, das weiß ich, und das schätze ich auch an dir, obwohl wir nicht immer derselben Meinung sind. :)
Abischai hat geschrieben:"...und wie dem Menschen gesetzt ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht..." Das ist unser aller Problem, damit müssen wir leben, das müssen wir aushalten, auch die Ungewißheit, ob jemand in Sicherheit ist, oder ob ihm schlimmes bevorsteht.
Dieser Vers übermittelt mir mehrere Aussagen:
Hebr. 9, 27 (Schlachter 2000): Und so gewiß es den Menschen bestimmt ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht,
(1.) Wer stirbt und diesen Körper, diese Welt verläßt, ist nicht mehr an die irdische Zeit gebunden. Paulus spricht von "Entschlafenen", auch Jesus charakterisierte den Zustand des Tot- Seins als "schlafen" Mt. 9, 24; Joh. 11,11 ---> Joh. 11,14.

Das bedeutet: In der Wahrnehmung des "Entschlafenen" folgt unmittelbar auf den leiblichen Tod die Auferstehung und das Gericht.
Hebr. 9, 27 (Schlachter 2000): Und so gewiß es den Menschen bestimmt ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht
(2.) Es gibt keine Re-inkarnation, keine "Wiedergeburt" in irgendeiner irdischen Gestalt.

Abischai hat geschrieben:Entweder die "Allversöhnung" hat Recht, dann ist das in Ordnung, oder sie hat nicht recht, dann ist unsere menschliche Zeit der Modifikation hier auf Erden mit des Menschen Tod endgültig vorbei.
Bei meinen Statements denke ich nicht an Allversöhnung. Absolut nicht.
Abischai hat geschrieben:Wir wissen aber, daß Gott gerecht ist.
*unterschreib*

Und deshalb die Fragen...
Was ist mit denen, die zu Lebzeiten das Evangelium nicht hören konnten bzw. die es nicht begriffen haben... es rauschte an ihnen vorbei, oder: Sie hatten mit Lolch- und oberflächlichen, fleischlich gesinnten Christen und Kirchen schlechte Erfahrungen gemacht und sich dann abgewendet... und niemand machte sich die Mühe, ihnen nachzugehen und sich um sie zu kümmern?
LG
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Magdalena61
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#13 Re: Fürbitte für Verstorbene sinnvoll? Pro und kontra

Beitrag von Magdalena61 » Di 6. Aug 2013, 14:53

Abischai hat geschrieben:Dann sind Gebete für Tote günstigstenfalls unnütz, ich fürchte jedoch sogar der Richtung der Magie zuzuweisen.
Warum?
Der Beter spricht doch mit GOTT-- er bittet, aber die Entscheidung, wie mit seinen Bitten verfahren wird, überlässt er Gott-- und macht nicht irgendwelche Zauberkunsstücke.
Abischai hat geschrieben:Wenn man Gott um Dinge bittet, die er niemals tun wird, ehrt ihn das nicht gerade.
Hm, ich glaube, es kommen eine ganze Menge Gebete bei Gott an, die "falsch" bzw. egoistisch und nicht nach dem Willen Gottes sind.

Im Brief an die Römer stellt Paulus fest, wir seien zu beschränkt, um wenigstens einigermaßen annehmbar (richtig) zu beten. Aber wir dürfen trotzdem voller Vertrauen zum Thron der Gnade kommen, denn: Der Geist Gottes kommt uns zu Hilfe und tritt für uns ein mit unaussprechlichem Seufzen Röm. 8, 26, und Jesus, unser Hohepriester Hebr. 4,14, verwendet sich ebenfalls für uns vor dem Angesicht Gottes Hebr. 9,24.

Du weißt, wie die Katholiken ihre Fürbitte(n) begründen?
2. Makkabäer 12, 44 (Einheitsübersetzung): Hätte er nicht erwartet, dass die Gefallenen auferstehen werden, wäre es nämlich überflüssig und sinnlos gewesen, für die Toten zu beten.
Die Gefallenen waren gläubige Juden, die Götzendienst betrieben hatten und um's Leben gekommen waren, bevor sie Gelegenheit hatten, Buße zu tun.
2. Makk. 12, 42: Anschließend hielten sie einen Bittgottesdienst ab und beteten, dass die begangene Sünde wieder völlig ausgelöscht werde.
(Apokryphen... :) )
LG
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Naqual
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#14 Re: Fürbitte für Verstorbene sinnvoll? Pro und kontra

Beitrag von Naqual » Di 6. Aug 2013, 16:53

Magdalena61 hat geschrieben:Das bedeutet: In der Wahrnehmung des "Entschlafenen" folgt unmittelbar auf den leiblichen Tod die Auferstehung und das Gericht.
Die weitere Folge dieser Sicht: wer für einen Verstorbenen betet, tritt als Fürsprecher für jemanden auf, der vor Gericht steht.

Hebr. 9, 27 (Schlachter 2000): Und so gewiß es den Menschen bestimmt ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht
(2.) Es gibt keine Re-inkarnation, keine "Wiedergeburt" in irgendeiner irdischen Gestalt.
Das ist so nicht haltbar, weil im Altgriechischen hier kein Zahlwort EINmal steht, sondern die Bedeutung auch sein kann "jeder stirbt einmal!" Also ohne Betonung der eins. Jeder stirbt.
Richtig ist sicher m.E. , dass die Bibel keine explizite Reinkarnationslehre hat (sie berichtet überhaupt SEHR wenig über ein Leben nach dem Tode - egal wie verstanden). Sie schließt aber Reinkarnationen nicht aus.

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Magdalena61
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#15 Re: Fürbitte für Verstorbene sinnvoll? Pro und kontra

Beitrag von Magdalena61 » Mo 4. Nov 2013, 02:24

Naqual hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben:Das bedeutet: In der Wahrnehmung des "Entschlafenen" folgt unmittelbar auf den leiblichen Tod die Auferstehung und das Gericht.
Die weitere Folge dieser Sicht: wer für einen Verstorbenen betet, tritt als Fürsprecher für jemanden auf, der vor Gericht steht.
Nö. Der Verstorbene ist ja ohne Bewußtsein, er "schläft". Deswegen erlebt er das Gericht unmittelbar nach seinem Erwachen ( der Auferstehung). Die Lebenden auf der Erde registrieren das Fortschreiten der Zeit. Die Entschlafenen nicht.

Bezüglich der Fürbitte für Verstorbene sehe ich hier ein Problem: Wer ohne Bewußtsein ist, bei dem kommen die Signale nicht an, er kann seinen Zustand, seinen geistlichen Status nicht aktiv verändern.

Die andere Variante wäre "Fegefeuer"; ein bewußt wahrgenommener Aufenthalt im Totenreich, ein quälendes Warten auf das Gericht. Die Theorie von einem mit allen Sinnen erlebten Warten der Toten, möglicherweise über Tausende von Jahren hinweg, ist allerdings ziemlich anfechtbar.
Naqual hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben:
Hebr. 9, 27 (Schlachter 2000): Und so gewiß es den Menschen bestimmt ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht
(2.) Es gibt keine Re-inkarnation, keine "Wiedergeburt" in irgendeiner irdischen Gestalt.
Das ist so nicht haltbar, weil im Altgriechischen hier kein Zahlwort EINmal steht, sondern die Bedeutung auch sein kann "jeder stirbt einmal!" Also ohne Betonung der eins. Jeder stirbt.
Ja.
Und dann steht da rein gar nichts von einer Wiedergeburt in einem anderen Körper, von einer zweiten, dritten oder fünften Chance... sondern, auf das Sterben folgt das Gericht.
Richtig ist sicher m.E. , dass die Bibel keine explizite Reinkarnationslehre hat (sie berichtet überhaupt SEHR wenig über ein Leben nach dem Tode - egal wie verstanden). Sie schließt aber Reinkarnationen nicht aus.
Wie begründest du das? :shock:

Die Bibel spricht von der Auferstehung der Toten, nicht von Wiedergeburt in einem anderen Leib.
Joh. 5, 29
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LG
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Hemul
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#16 Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von Hemul » Mo 11. Nov 2013, 12:38

Beiträge verschoben aus: Warum lässt Gott so viel Leid zu?
Magdalena61 hat geschrieben: Der leibliche Tod öffnet die Tür zum Eintritt in eine andere Welt.
Was dort alles geht und was nicht, das können wir hier nur vermuten.
LG

Wieso vermuten? Was kommt steht doch in Prediger 3:19+20

Prediger 3:19+20:
19 Menschen und Tiere haben genau dasselbe Geschick. Die einen wie die anderen müssen sterben. Sie haben beide denselben Lebensgeist. Nichts hat der Mensch dem Tier voraus, denn alles ist nichtig.

20 Alle kommen an ein und denselben Ort. Aus dem Staub der Erde ist alles geworden, zum Staub der Erde kehrt alles zurück.
Zuletzt geändert von Hemul am Mo 11. Nov 2013, 12:46, insgesamt 1-mal geändert.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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Magdalena61
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#17 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von Magdalena61 » Mo 11. Nov 2013, 12:59

Hemul hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben: Der leibliche Tod öffnet die Tür zum Eintritt in eine andere Welt.
Was dort alles geht und was nicht, das können wir hier nur vermuten.
Wieso vermuten? Was kommt steht doch in Prediger 3:19+20
Prediger 3:19+20:
19 Menschen und Tiere haben genau dasselbe Geschick. Die einen wie die anderen müssen sterben. Sie haben beide denselben Lebensgeist. Nichts hat der Mensch dem Tier voraus, denn alles ist nichtig.

20 Alle kommen an ein und denselben Ort. Aus dem Staub der Erde ist alles geworden, zum Staub der Erde kehrt alles zurück.
Das klingt, als sei mit dem Tod alles aus; eine Sichtweise, die von den Sadduzäern vertreten wurde.

Jesus sagte dazu nur: "Ihr irrt, weil ihr weder die Schrift kennt noch die Kraft Gottes." (V. 29)--- und verwies auf die Auferstehung der "Toten".
LG
God bless you all for what you all have done for me.

Hemul
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#18 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von Hemul » Mo 11. Nov 2013, 13:26

Magdalena61 hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben: Der leibliche Tod öffnet die Tür zum Eintritt in eine andere Welt.
Was dort alles geht und was nicht, das können wir hier nur vermuten.
Wieso vermuten? Was kommt steht doch in Prediger 3:19+20
Prediger 3:19+20:
19 Menschen und Tiere haben genau dasselbe Geschick. Die einen wie die anderen müssen sterben. Sie haben beide denselben Lebensgeist. Nichts hat der Mensch dem Tier voraus, denn alles ist nichtig.

20 Alle kommen an ein und denselben Ort. Aus dem Staub der Erde ist alles geworden, zum Staub der Erde kehrt alles zurück.
Das klingt, als sei mit dem Tod alles aus;
LG

Klingt nicht katholisch-gell? Wo die unsterbliche Seele entweder ins Fegefeuer oder wenn heilig gesprochen sofort in den Himmel kommt.
Ach fast hätte ich es vergessen. Sechs Wochen nach dem Tod gibt es ja noch das sechswochen-Seelenamt wo wieder alles geradegebogen werden kann.

An so einen Humbug glaubten weder die Phari-noch die Sadduzäer.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

Pluto
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#19 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von Pluto » Mo 11. Nov 2013, 13:30

Hemul hat geschrieben:An so einen Humbug glaubten weder die Phari-noch die Sadduzäer.
... und woran glaubst du eigentlich, Hemul?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Hemul
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#20 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von Hemul » Mo 11. Nov 2013, 14:50

Pluto hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:An so einen Humbug glaubten weder die Phari-noch die Sadduzäer.
... und woran glaubst du eigentlich, Hemul?

Hi Pluto!
Hatte ich Dir aber schon einmal an Hand der Bibel gem. 1.Mose 3:19 aufgezeigt. ;) Folgendes geschieht wenn ein Mensch stirbt:

19 Mit Schweiß wirst du dein Brot verdienen, / bis du zurückkehrst zur Erde, / von der du genommen bist. / Denn Staub bist du, / und zu Staub wirst du werden.'"
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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