Zum Thema--- (gemeindelose Christen, Gläubige ohne feste Gemeinde)--- habe ich heute einige sehr eindrückliche Sätze gelesen. Der Autor ist William McDonald, einigen hier sicher bekannt als renommierter Bibellehrer und aufgrund seiner Lebensleistung sowie seiner geistlichen Identität über jeden Zweifel erhaben.
Die Bibelstelle, zu der er einige Worte sagt ist Folgende:
Hebr. 13,13 (Schlachter 2000):
So laßt uns nun zu ihm hinausgehen, außerhalb des Lagers, und seine Schmach tragen [5]!
Zu [5] gibt es eine Erläuterung: Das »Lager« (vgl. die Wüstenwanderung) ist ein Bild der Volksgemeinschaft Israels.
Den schmählichen Ausschluß aus dieser Gemeinschaft (vgl. 4Mo 5,1-4) mußten die Hebräer auf sich nehmen, wenn sie sich ganz zu Jesus Christus bekannten.
Der Brief an die Hebräer hat einen schmerzlichen Hintergrund:
Aufgrund einer erbitterten Verfolgung fingen die Judenchristen an, zu glauben, sie hätten durch ihre Annahme Christi alles verloren (Altar, Priester, usw.). Sie begannen, christliche Privilegien unterzubewerten, beschäftigten sich allzusehr mit dem eigenen Leiden und waren im Begriff, abtrünnig zu werden. Der Schreiber wollte dem mit diesem Brief begegnen.
Quelle
Nicht mehr akzeptiert, hinausgetrieben... ausgeschlossen... aus der Gemeinschaft, in der sie aufgewachsen waren bzw. der sie sich (als Fremdlinge) angeschlossen hatten.
Oder sie sind "freiwillig gegangen". Weil sie sich mit Christus identifizierten, weil sie dem Evangelium gehorsam waren und keine Kompromisse eingingen. Aufgrund ihrer Überzeugung verloren sie die Akzeptanz ihres bisherigen sozialen Umfelds und gerieten in schwere Anfechtungen und Glaubenszweifel.
Dazu schreibt McDonald:
Als erstes lernen wir aus diesem Vers, dass Christus der Mittelpunkt ist, zu dem sich sein Volk versammelt. Wir versammeln uns nicht zu einer Denomination, einer Gemeinde, einem Gebäude, oder einem großen Prediger, sondern zu Christus allein.
„Ihm werden sich die Völker anschließen ( 1. Mose 49, 10: Elberfelder, Fußnote) „Versammelt mir meine Frommen, die meinen Bund geschlossen haben beim Opfer“ ( Ps. 50,5)
Eine zweite Lektion ist, dass wir zu ihm aus dem Lager hinausgehen müssen. Das „Lager“ hier kann definiert werden als die Gesamtheit der irdisch- religiösen Systeme, die dem natürlichen Menschen entsprechen.“ Es ist gerade der religiöse Bereich, in dem Christus entehrt und mit Füßen getreten wird. Das Lager ist das heidnische Monstrum, als Christentum maskiert, das „eine Form der Gottseligkeit hat, deren Kraft aber verleugnet.“
Christus steht außerhalb, und wir müssen zu ihm hinausgehen.
Wir erfahren drittens, daß das Versammeln allein zu Christus außerhalb des Lagers auch Schmach mit sich bringt. Selten dämmert es Christen, dass mit Gehorsam dem Herrn gegenüber n Fragen der Gemeindezugehörigkeit auch Schmach verbunden ist.
...
...je mehr wir uns dem neutestamentlichen Ideal nähern, umso wahrscheinlicher ist es, dass wir auch Schmach leiden müssen.
Sind wir bereit, diesen Preis zu zahlen?
William McDonald, Licht für den Weg, 23. April, CLV
LG