Naqal hat geschrieben:Denke, dass es keine Richtung in der Antike gibt, der soviel Unrecht in der Bewertung geschieht wie den Gnostikern. Diese waren über Jahrhunderte Hauptkonkurrenten des späteren katholischen Christentums.
Danke Naqal für deinen lehrreichen Beitrag.
Beim Wort "Gnosis" habe ich schon beim Schreiben gezögert, weil es vorbelastet ist. In Griechisch heißt das Wort Erkenntnis ganz unschuldig "Gnosis". Es erinnert mich irgendwie an die uralte Kulturstätte "Knosos" auf Kreta (als Eselsbrücke).
2Lena, bist du also Gnostikerin? Wie die Irrlehre?
Michaelit, du müsstest wie Naqal etwas mehr in das allgemeine Wissen einsteigen.
Da das AT anders zu lesen war - (auch das NT) gab es Gruppen, die seit alter Zeit das Wissen aus der Bibel nutzten. Die sahen zwei Komponenten - meist in
einem Text vor: Gutes
und Schlechtes. Ein Ausleger musste
beide Seiten überlegen - sich zur richtigen Seite hin entscheiden.
Die anderen, sich an den NT-Text und an Wunder haltend, gerieten in Aufruhr. Sie deuteten etwas anderes in die Texte hinein und konnten den Zusammenhang nicht finden. Die Lehre wurde entstellt und verwässert.
Stell dir mal die Szene vor: Die Kainiten (Gnostiker) behaupten, sie hätten die beste Lehre. Du denkst, ach was - Kain und Abel - ist nur eine gruselige Geschichte. Die Verrückten machen eine Sekte draus! Die Alten dachten: Kain (
Gewonnenes oder Erfahrung) hat laufend einen Wettstreit mit
Idolen (Abel). Doch das Wort kann auch
Nichtigkeit sein. In dem Fall würgt Kain den Abel ab. die Erfahrung gibt sich nicht mit Nichtsnutz ab. Im anderen Fall bringt sie Ideen hoch (mit gleichem Wort). Da liegt ein Unterschied in der Blickweise vor.
Die Katholische Kirche entstand durch einen Zusammenschluss vieler Philosophieschulen. Die meisten Gruppen gingen darin auf, andere weigerten sich. Die Kirche nahm die Bibeltexte mit Auslegung, jedoch ohne die "Gnostik". (Weshalb sie zum großen Teil in Widerspruch mit der Bibel ist, z.B. bei den meisten Dogmen, die unverständlich erscheinen, nur Glauben verlangen.) Bei der "Gnosis", dem Durchdenken, kamen nicht alle mit Fremdsprachen mit. Die Basis war zu klein.
In dem römischen Vielvölkerstaat wurde das Alte Testament vernachlässigt. Die "Gnosis" wurde zu einem ganz anderen Begriff. Die "Erkenntnis" verlief ab dort ungefähr so:
Zum Hl. Geist beten, der aufgemalt als Taube irgendwas darstellt. Zweiter Schritt: Sich durch ein paar (falsch verstandene) Bibelsprüche erlöst fühlen. Dritter Schritt: Alle Gedanken, die nach solcher "Einweihung" entstehen, heißt man "Gnosis", etwas überaus Geheimnisvolles. Diese Ausrichtungen widersprachen der Kirche und gingen mehr nach Fantasien.
Ich danke Magdalena61 für ihren Beitrag, der zeigt, dass mit etwas Hoffnung und dem Beharren auf den guten Werten das Christentum es zweitausend Jahre geschafft hat. Beim Willen zum Restaurieren kann es auch wieder den alten Glanz abbekommen.