Was für ein Motiv hat Satan eigentlich?

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Naqual
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#31 Re: Was für ein Motiv hat Satan eigentlich?

Beitrag von Naqual » So 19. Jan 2014, 14:56

Lena hat geschrieben: Petrus sagt, dass wir mit dem teuren Blut Christi als eines unschuldigen und unbefleckten Lammes, erlöst sind.
Johannes sagt, dass das Blut Jesu uns rein von aller Sünde macht.

Warum verstehst Du das Blut Jesu materiell und nicht geistig bei Petrus und Johannes?
Die Juden sahen im Blut nicht einfach das materielle Blut, das durch die Adern pumpt. Für sie war im Blut der Geist (deswegen werden bei denen die Tiere ja auch geschächtet, damit man nicht mit dem Geist eines Tieres "gefüttert" wird).
Wenn man den Tod Jesu jüdisch versteht, m.E., muss man erst einmal sehen, dass Menschenopfer total verpönt waren. Und Jesus war zumindest auch Mensch. Das wäre die erste "Bruchlinie" zum jüdischen Verständnis.
Man sollte sich nun die Frage stellen, was der Geist Jesu dann ist, wenn es nicht das materielle Blut ist.
Der Geist Jesu ist für mich Vergebung und Liebe, auch "einer trage des anderen Last". Wenn ich diesen "Geist" aufnehme, denke, fühle und handele ich dementsprechend. In gewisser Hinsicht ist das Opfer das Gott dargereicht wird, "mein Leben". Es wird umgestaltet. Die andere Alternative (die ich ablehne) ist: "Danke Gott, dass Du schon alles gemacht hast, dann brauche ich ja nicht mehr."
Die Juden hatten etwas von sich geopfert für Gott. Die Tiere waren für die nicht billig und es wurden keine "Ausschuss-Tiere" verwendet. Also der Gläubige gab etwas von sich. Im Stellvertreter-Denken des Kreuzestodes wird hier daraus, dass der einzelne gar nichts mehr von sich geben muss, Gott hat ja schon. Der Ansatz ist genau das, worauf der Satan leicht bauen kann. Auch wenn in dieser religiösen Ideologie dann durchaus noch von Dankbarkeit die Rede ist und einem guten Handeln aus Dankbarkeit heraus. Gottesnähe ist aber nur erreichbar darüber, dass man selbst zu einem Wesen wird, das liebt. Aus Notwendigkeit, nicht Dankbarkeit.
So ist es zumindest in sich schlüssiger. Aber Gott hat uns ja auch die Vernunft gegeben! ;)

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Naqual
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#32 Re: Was für ein Motiv hat Satan eigentlich?

Beitrag von Naqual » So 19. Jan 2014, 14:59

2Lena hat geschrieben: Stimmt, die opferten. Sie nannten das "ala"
Ein Blick ins Lexikon erscheint verwirrend: עלה aufsteigen, abziehen, in die Höhe bringen, wachsen lassen, wegnehmen. Als Subjekt: עלה Laub, Brandopfer, Verkehrtheit, Anlass, Vorwand, Rechtsspruch, in Flammen aufgehen, besser sein. Jeweils leicht anders ausgesprochen, mit nur leichter Unterscheidung.
Wenn sie Ziegen "opferten" hieß das Stärken hochbringen, besser werden, Grillfeste incl.
Wenn sie Tauben opferten, kam es drauf an - vielleicht hörte das Geflattere mit der Kritik dann auf (wörtlich).
Als sie aber nur an Ziegen dachten, war es nur ein Bauchvollschlagen ohne den "geistigen" Hintergrund.

Du bringst mich gerade auf eine Idee. ;)
Im NT ist das Symbol des Heiligen Geistes die Taube. Ein Opferungstier im jüdischen Denken. (Sogar eins für die Armen)
Woran erkennt man am besten das Wirken des Geistes Gottes? Daran, wenn jemand von sich etwas für einen anderen zu geben bereit ist (Liebe und "Opfer").

Lena
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#33 Re: Was für ein Motiv hat Satan eigentlich?

Beitrag von Lena » So 19. Jan 2014, 16:53

Naqual

Als Leben verstehe ich das Blut und Du als Geist - ist doch das gleiche, oder?

Die ganzen AT Tieropfer waren doch ein Symbol auf etwas hin. Die ganze Stiftshütte spricht ja bildhaft von Jesus Christus. Warum denkst Du hat Johannes Ihn Lamm Gottes genannt?

Gott kann als Gott nicht Sein Leben hingeben. Desshalb hat Er Sich einen Leib gegeben. Es ist viel mehr als ein Menschenopfer. Unsere ganze Hingabe an Gott ist unser freiwilliges Liebes Opfer.

ohne Blutvergießen geschieht keine Vergebung.
Hebr. 9,22
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

Salome23
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#34 Re: Was für ein Motiv hat Satan eigentlich?

Beitrag von Salome23 » So 19. Jan 2014, 17:43

Lena hat geschrieben: Als Leben verstehe ich das Blut und Du als Geist - ist doch das gleiche, oder?
Denk ich nicht, denn das sagt ja schon dein Bibelzitat aus

ohne Blutvergießen geschieht keine Vergebung.
Hebr. 9,22
Um das Blut vergossen wird, muss getötet werden
Und töten bedeutet, jemanden (egal ob Mensch oder Tier) das Leben nehmen

Und Gnade vergibt einfach- ohne das Blut vergossen (getötet) werden muss

2Lena
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#35 Re: Was für ein Motiv hat Satan eigentlich?

Beitrag von 2Lena » So 19. Jan 2014, 18:18

Salome23 hat geschrieben:ohne Blutvergießen geschieht keine Vergebung.
Hebr. 9,22

Aber Salome, die meinten mit [dam] Blut, nicht allein den roten Saft. Das Wort wird auch für Kapital verwendet. Es hat als Verb die Bedeutung "angleichen, anpassen, fließen". Die negative Form der Konfliktbewältigung ist Blutvergießen, die positive "Nachgeben" und (an die besseren Seiten angleichen).

2Lena
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#36 Re: Was für ein Motiv hat Satan eigentlich?

Beitrag von 2Lena » So 19. Jan 2014, 18:22

naqual hat geschrieben:Im NT ist das Symbol des Heiligen Geistes die Taube.
Hast Recht. Ein heiliger Geist ist kritisch, er klärt ab.
Jona hat die Sprachbedeutung als Verb aufschäumen, kritisieren, haltbar machen, ist ein Stamm wie bei "Wein".

Im Buch der Kelten, "book of kells", einer Bibel um 800 n.Chr. erhalten in Irland mit überraus reichen Verzierungen und Malereien, wird der Hl. Geist als kritischer Adler dargestellt. Daneben schreiben sie "Jona" (Taube) . Eindeutig vielversprechend, nicht wahr?

In Irland waren keine Kriegswirren. Die Bücher blieben erhalten und damit auch eine Weile das Wissen um die Auslegung. U.a. kamen deshalb auch Irische und Schottische Mönche zur Missionierung nach Deutschland, nachdem in der Völkerwanderungszeit viel zerstört wurde.

Hintergrund von "Adler" ist sprachlich einmal [nezer] Krönung, bewahren und bei der Taube gibt es auch noch verschiedene Worte mit verschiedenen Wortbedeutungen. All das waren Beschreibungen, die in der Malerei in Symolik, in Farben und in körpersprachlichen Gestem zum Ausdruck kamen.

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