Zweifeln

Rund um Bibel und Glaube
Malika
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#31 Re: Zweifeln

Beitrag von Malika » Di 7. Jan 2014, 11:27

Lena hat geschrieben:
Malika hat geschrieben: Seit ich solche Abhängigkeiten vermeide, fällt es mir auch leichter, mich auf Gott zu konzentrieren.

Von Herzen wünsche ich Dir ein dranbleiben - an Ihm :Herz: .

Danke. Das gelingt inzwischen ganz gut, zumindest im Verlgeich zu früher. :)

Wind
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#32 Re: Zweifeln

Beitrag von Wind » Di 7. Jan 2014, 12:14

Hi Lena,
so kann ich immer noch nichts Einfaches in deiner Beschreibung finden. Meinst du wirklich, dass es einfach ist? Gelingt es dir tatsächlich "ganz einfach"? Das fände ich erstaunlich, weil es doch bestimmt Menschen in deiner Umgebung gibt, mit denen du lebst. Oder ist es nicht doch immer mehr ein Wunsch nach Perfektheit und dem Stoßen an deine Grenzen. Was bei dem Anspruch, den du scheinbar hast, meiner Meinung nach, viel mehr Unzufriedenheit auslöst als die Freude an der Fülle, die Jesus schenken will - in unsere Begrenzung hinein.
Lena hat geschrieben: Genau so meine ich es. Einfach :) . Die einzige Bedingung ist:

Wind hat geschrieben: die Verbindung zum Mittelpunkt zu halten

Auch wenn diese Bedingung der einfachste Punkt zu sein scheint, ist auch das nicht wirklich einfach. Denn wir leben in dieser Welt!

Lena hat geschrieben:Zweifel, Verwirrung, Entmutigung kommen daher, dass wir auf Stimmen anderer mehr achten als auf die des guten Hirten, unseres Mittelpunktes :Herz:.

Die Stimmen anderer überhaupt nicht zu beachten, würde bedeuten, dass wir uns aus der Welt zurückziehen. Was, soweit ich weiß, nicht der Sinn des irdischen Lebens ist. Denn Jesus hat gepredigt und vorgelebt, wie man in der Welt leben soll. Was bedeutet, auf den Nächsten zu achten, ihn zu beachten und zu lieben. Ganz davon abgesehen, ist es den meisten Menschen überhaupt nicht möglich, sich aus der Gesellschaft zurückzuziehen und es täte ihnen auch nicht gut, dieses zu tun. Denn genauso wie die anderen mich brauchen, brauche ich andere Menschen. Zum Wachstum, zur Korrektur und einfach um wirklich am Leben teilzunehmen.

Ich kann nirgendwo bei den Reden von Jesus erkennen, dass er davon redet, dass Menschen perfekt sein sollen. Im Gegenteil hat er sich immer denen zugewandt, welche besonders unperfekt waren. Hat sogar gesagt, dass er gerade für diese Menschen gekommen sei.

Im ganz realen Leben ist das doch genau der Punkt, dass man immer wieder an seine Grenzen kommt. Und das ist gut so! Auch ein Paulus hat letztendlich, mitten beim Streben zum Perfektionismus die Botschaft von Gott empfangen "Lass dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft ist erst in der Schwachheit groß." (nach 2.Kor.12,9) Darin erkenne ich die Botschaft, dass erst Schwachheit und Begrenztheit ein Kanal sein kann, damit Gott durch solche Menschen wirken kann.

Schwachheit annehmen und in der Welt leben ist meiner Meinung nach der einzige Weg, aus der Fülle der Quelle Gottes die Liebe zu empfangen.

Lena
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#33 Re: Zweifeln

Beitrag von Lena » Di 7. Jan 2014, 16:07

Wind hat geschrieben: ...so kann ich immer noch nichts Einfaches in deiner Beschreibung finden.
Vielleicht muss man zuerst selber einfach werden...
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

Wind
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#34 Re: Zweifeln

Beitrag von Wind » Di 7. Jan 2014, 19:28

Lena hat geschrieben:
Wind hat geschrieben: ...so kann ich immer noch nichts Einfaches in deiner Beschreibung finden.
Vielleicht muss man zuerst selber einfach werden...

Mit dieser Antwort kann ich jetzt leider überhaupt nichts anfangen. Sie erscheint mir paradox :?

Kurzer Rückblick in Stichpunkten:

Ausgangspunkt war die Frage von Malika, ob es anderen auch so ginge, dass man in dem ganzen Krampf, perfekt sein zu wollen, den Bezug zu Gott verlieren kann.
Deine Antwort darauf war, dass es kein Krampf wäre, wenn man es richtig macht (mit Aufzählung, wie), sondern es sei ganz einfach.
Mein Einwand darauf war, dass dies eine Idealvorstellung sei, die praktische Anwendung aber nicht so einfach wäre.
Mein Lösungsvorschlag lautete: eigene Grenzen zu erkennen und mit ihnen zu leben, im Vertrauen darauf, dass Gott den Mangel ausfüllt.

Daraufhin kommt deine obige Antwort. Kannst du mir die mal ganz praktisch erklären?

Für mein Verständnis ist es doch wesentlich einfacher, so sein zu dürfen, wie man ist und die Unterstützung von Gott zu bekommen, wo die eigenen Grenzen einsetzen.

Wie kann man einfacher werden, indem man nach Perfektionismus strebt, auf eine Art, wie es kein Mensch wirklich schafft :?:

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#35 Re: Zweifeln

Beitrag von Naqual » Di 7. Jan 2014, 19:42

Wind hat geschrieben: Wie kann man einfacher werden, indem man nach Perfektionismus strebt, auf eine Art, wie es kein Mensch wirklich schafft :?:
Indem man perfekt einfach wird. ;)

Hm, mir ist auch noch nicht klar, was unter "einfach" verstanden wird.
Da gibts viele Möglichkeiten. Eine z.B. dass die Kirchendogmatik uns allen den Glauben sehr kompliziert gemacht hat (Wissensorientiert) und wir wieder zurück müssten zu "Einfachem". Im Vordergrund "einfach" der Alltag und das religiöse Erleben. Die Kernaussagen der Religion müssten quasi von einem Kind verstanden werden können, das viel stärker im Hier und Jetzt lebt.
Oder: wir selbst sind komplizierte Gebilde wiederstrebender Kräfte, also un-eins. Gibt es die Möglichkeit in sich EINS zu werden? Das Ergebnis wäre "ein-fach". Im doppelten Wortsinn. (Praktisch habe ich es noch nie geschafft....)

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#36 Re: Zweifeln

Beitrag von Lena » Di 7. Jan 2014, 21:12

Wind hat geschrieben: Mit dieser Antwort kann ich jetzt leider überhaupt nichts anfangen.
Bist Du denn schon einfach geworden?
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

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#37 Re: Zweifeln

Beitrag von Lena » Di 7. Jan 2014, 21:35

Naqual hat geschrieben: Hm, mir ist auch noch nicht klar, was unter "einfach" verstanden wird.

Einfachheit, oder auch Primitivität, ist ein Zustand, der sich dadurch auszeichnet, dass nur wenige Faktoren zu seinem Entstehen oder Bestehen beitragen, und dadurch, dass das Zusammenspiel dieser Faktoren durch nur wenige Regeln beschrieben werden kann. Damit ist Einfachheit das Gegenteil von Komplexität. In der wissenschaftlichen Logik gilt das Prinzip, einen gegebenen Sachverhalt mit so wenigen Elementen wie möglich, somit unter möglichster Vermeidung unnötig komplexer Kausalketten zu erklären.
Wiki


Einfach im Glauben ist noch einfacher als oben beschrieben.
Es hat nur einen Faktor:
Gott Selbst.

Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan.
Mat. 7,7
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

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#38 Re: Zweifeln

Beitrag von Wind » Di 7. Jan 2014, 22:39

Lena hat geschrieben:
Wind hat geschrieben: Mit dieser Antwort kann ich jetzt leider überhaupt nichts anfangen.
Bist Du denn schon einfach geworden?

Ja, ich schon.

Eigentlich war es mir ernst mit dem was ich schrieb. :(

Wind
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#39 Re: Zweifeln

Beitrag von Wind » Mi 8. Jan 2014, 12:02

Naqual hat geschrieben:....die Kirchendogmatik uns allen den Glauben sehr kompliziert gemacht hat (Wissensorientiert) und wir wieder zurück müssten zu "Einfachem". Im Vordergrund "einfach" der Alltag und das religiöse Erleben. Die Kernaussagen der Religion müssten quasi von einem Kind verstanden werden können, das viel stärker im Hier und Jetzt lebt.

Das stimme ich dir zu, Naqual. Diese Einfachheit würde ich mir wünschen, wenn Menschen von ihrem Glauben reden.
Ich habe nur sehr stark den Eindruck, dass manche meinen, wenn sie etwas Unverständliches unter dem Etikett "einfach" darstellen, dann muss es auch jeder andere verstehen. Wenn man es nicht versteht, dann ist bei dem Leser selbst etwas falsch. Dann kann man komplizierte Dinge mit einfachen Ausdrücken etikettieren und schon ist die Verantwortung abgeschoben, wenigstens zu versuchen, sich verständlich auszudrücken.

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#40 Re: Zweifeln

Beitrag von Naqual » Do 9. Jan 2014, 19:54

Lena hat geschrieben:
Einfachheit, oder auch Primitivität,
ist ein Zustand, der sich dadurch auszeichnet, dass nur wenige Faktoren zu seinem Entstehen oder Bestehen beitragen, und dadurch, dass das Zusammenspiel dieser Faktoren durch nur wenige Regeln beschrieben werden kann. Damit ist Einfachheit das Gegenteil von Komplexität. In der wissenschaftlichen Logik gilt das Prinzip, einen gegebenen Sachverhalt mit so wenigen Elementen wie möglich, somit unter möglichster Vermeidung unnötig komplexer Kausalketten zu erklären.
Wiki


Einfach im Glauben ist noch einfacher als oben beschrieben.
Es hat nur einen Faktor:
Gott Selbst.

Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan.
Mat. 7,7

Das wirkt auf mich so ein wenig als fromme Werbeeinblendung.

Ist Gott nun einfach, gar "primitiv" im Sinne der obigen Definition?
Kann es sein, dass Du Einfachheit behauptest, aber Kompliziertes vorschiebst?
Gott ist alles andere als einfach.

Einfach wäre es, wenn man es macht wie die Amazonas-Indianer von Salome in diesem Forum:
Es gibt keine Geister, Gespenster, Engel, Buschwesen, Gott oder Götter für diese Leute: nur das, was man konkret erfahren und den anderen auch zeigen kann. :devil:

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