עֵגֶל ‘egæl - Das goldene Kalb

Rund um Bibel und Glaube
Rembremerding
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#51 Re: עֵגֶל ‘egæl - Das goldene Kalb

Beitrag von Rembremerding » Mi 18. Dez 2013, 18:19

Auch ich danke @seeadler, auch für dein Zeugnis, wie du Gott erlebst.

Die Botschaften der Bibel sind größer und vielschichtiger, als dass man sie zeitlich und räumlich festlegen kann und soll. Sie gelten immer und überall in jeden und durch jeden. Christus kann täglich in dir, mit dir ans Kreuz gehen, sterben und auferstehen und durch dich gekreuzigt und wiedergeboren werden, auch in anderen.
Allerdings: Das Wie der Vermittlung der Botschaften ist sehr wohl zeitlich und räumlich festgelegt, nämlich von dem von Gott inspirierten Schreiber. Und wenn die Wissenschaft dem Glauben folgt, dann kann jeder auch durch seinen Verstand, der Vernunft und den Talenten, die er durch Gottes Gnade erhielt, die Wahrheiten, die Gott in die Hl. Schrift hineinlegte, erkennen. Deshalb wird die Botschaft aber nicht verbessert oder verändert, sondern lediglich vertieft, mit neuen Facetten ausgestattet. Jeder wird da nach seinem Wissen befriedigt werden und mit erstaunen seinen Glauben auch noch durch den Verstand bestätigt bekommen. Leider könnte ich aber deshalb dem Kreationismus nicht folgen.

Es ist traurig, dass heute junge Theologen/Theologinnen anstatt begeistert entgeistert werden. Ich hoffe, dass du und dein Sohn euch gegenseitig im Glauben stärken könnt.

Um nicht ganz OT zu werden, hier noch etwas zum "Blutmagier" Aaron:
Man liest: Aaron nahm den goldenen Schmuck, das Symbol des Sieges der Israeliten über die Ägypter, aus ihren Händen. Hebräisch steht hier "mijadam" man kann es auch als "mei"= "Wasser (des)" und "dam"= "Blut(es)" lesen, was heißen kann, er nahm "Blutwasser", verwässertes Blut. In der Bibel ist das Blut, wir wissen es, der Seele des Tieres gleichgestellt. Dieses "Blutwasser" legte er dann in ein "Cheret"= etwas, das Form gibt, und schuf damit ein gegossenes Objekt, welches traditionell als "Kalb“ bezeichnet wird. Für das Wort "schuf" wird das hebräische Wort "jitzer"benutzt. Es ist dasselbe, das im 2. Schöpfungsbericht die Erschaffung der äußeren Form der Tiere durch Gott vor der Beseelung bezeichnet. Auch hier handelte es sich also um die Erschaffung einer Form ohne Seele.

Noch etwas ist interessant: Das Wort "jitzer" ist ebenso im Wort Mitzraim, dem biblischen Namen für Ägypten enthalten und "cheret" im Wort Chartumim, der biblischen Bezeichnung für die Zauberer Ägyptens, die "Formgeber".
Aaron könnte also möglicherweise mächtige ägyptische Blutmagie betrieben haben, um ein ägyptisches Götzenbild zu schaffen. Dies könnte auch der Grund sein, warum in dem Satz, der gewöhnlich mit:
Ex 32,25 EÜ
Mose sah, wie verwildert das Volk war. Denn Aaron hatte es verwildern lassen
übersetzt wird, man die einzige Stelle in der Bibel findet, bei der das Wort für "wild" oder "zuchtlos" dieselben Buchstaben enthält wie das Wort "Pharao", und auch als solches gelesen werden kann. Den Vers könnte man also ebenso "Und Moses sah, dass Aaron Pharao war“ übersetzen. Damit könnte die Hl. Schrift hier andeuten, dass Aaron die Zauberkünste eines Pharaos benutzt hat, um den ägyptischen Götzen Re in der Sonnenscheibe oder den Stiergott zu erschaffen.

Aber wie gesagt: die Botschaft wird dadurch nicht verändert, nur ein paar Blumen am Wegesrand tauchen auf.

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