sven23 hat geschrieben: ↑So 20. Dez 2020, 09:03
Giovanni146 hat geschrieben: ↑Sa 19. Dez 2020, 19:05
Also wer stempelte denn Jesus zu einem angeblichen Verbrecher, sprich Volksverderber?
Das waren eindeutig die Römer. In ihren Händen lag die Gerichtsbarkeit, also auch die Verhängung der Todesstrafe. Pilatus war für seine Grausamkeit und Skrupellosigkeit bekannt und berüchtigt. Er hat in seiner Amtszeit Tausende kreuzigen lassen. Trotzdem kommt er bei den Evangelisten erstaunlich gut weg. Warum ist das so?
Zum einen war den Evangelisten klar, dass das Missionierungspotential für die neue Sekte nicht bei den Juden, sondern bei den Heiden, also auch bei den Römern lag.
Diese wollte man nicht abspenstig machen, indem man ihnen die Verantwortung für den Tod des Gottessohnes gab. Gleichzeitig konnte man den Juden eins auswischen, indem man sie für die ablehnende Haltung gegenüber der neuen Sekte bestrafte und ihnen allein die Schuld zuwies.
Man schlug also gleichzeitig zwei Fliegen mit einer Klappe. Mit der historischen Realität hatte das aber nur noch sehr wenig zu tun.
Du hast da wohl eine eigenartige biblische rasch widerlegbare Theorie zusammengeschustert. Weil Pilatus keine Schuld fand die eine Tötung rechtfertigen würde, bot dieser den den Anklägern an, Jesus nach deren Gesetz zu richten.
Joh 18,31 Da sprach Pilatus zu ihnen: So nehmt ihr ihn und richtet ihn nach eurem Gesetz. Da sprachen die Juden zu ihm: Es ist uns nicht erlaubt, jemanden zu töten.
Ja, sie hatten das Gesetz: Du sollst nicht töten, aber trachteten Jesus immer wieder nach dem Leben. Und als immer mehr Juden sich zu Jesus bekannten, wurde seitens Hohem Rat beschlossen, dass man Jesus
töten lässt. Warum siehe hier
Joh 11,48 Lassen wir ihn gewähren, dann werden sie alle an ihn glauben, und dann kommen die Römer und nehmen uns Tempel und Volk.
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sven23 hat geschrieben:
Dann kennst du die Bibel nicht oder liest sie nur sehr selektiv. Paulinische Kreuzestheologie findet sich sowohl in den katholischen Dogmen wieder als auch in evangelischen Grundsatzpapieren.
Es scheint eher erwiesen zu sein, dass Du den einst katholischen Dogmen zum Opfer gefallen bist und nicht erkennst, dass hierfür Worte von Paulus umgedeutet wurden eine Sühneopfertodtheologie zusammengebastelt. Denn Paulus stellte ja fest, dass die Kreuzigung NICHT erfolgt wäre wenn Hohepriester und Hohe Rat gewusst hätten welch Weisheit und Kraft vom Gekreuzigten ausging, respektive durch Jüngerschaft erlangt werden kann. (kann ich mehr als nur bestätigen und Dir wämstens empfehlen

)
1. Kor.2,7 Sondern wir reden von der Weisheit Gottes, die im Geheimnis verborgen ist, die Gott vorherbestimmt hat vor aller Zeit zu unserer Herrlichkeit, 8 die keiner von den Herrschern dieser Welt erkannt hat; denn wenn sie die erkannt hätten, hätten sie den Herrn der Herrlichkeit nicht gekreuzigt.
sven23 hat geschrieben:Bist du sicher, dass du dich dem Christentum zugehörig betrachtest?
Sagen wir zum einstigen noch auf Jesus Christus Lehren beruhenden Ur-Christsein. Was sich daraus entwickelt hat dreht sich ja nicht um Förderung des Reiches Gottes sondern basiert auf der wohl schlimmsten Irrlehre, dass vor Gott alle Menschen seit Adam als Sünder gelten würden und nur das Gutheissen der Kreuzigung des wichtigsten Menschen der jemals lebte würde sie davon befreien.
sven23 hat geschrieben:
Wenn jemand tot ist, dann nutzen auch Aloe und Myrrhe nichts mehr. Mit deiner Theorie, dass Jesus gar nicht tot war, fällt ja auch die Auferstehung weg. Das ist aber ein ganz zentraler Punkt des Christentums. Deshalb nochmal meine Frage: Betrachtest du dich selbst als Angehöriger der christlichen Religion?
Wundheilmittel in jener Menge brauchte man gewisslich nicht für einen Verstorbenen.

Aber die Worte...es ist vollbracht..sprach Jesus, als er das zu zeitweiliger tiefer Bewusstlosigkeit führende Mittel eingenommen hatte und die Wirkung spürte. Dies war dann für Josef Zeichen, Pilatus zu bitten, dass man den "Leichnam" abnehmen dürfe. Pilatus war dann höchst erstaunt dass Jesus schon tot sei. Lies selber was nach Johannes 19,29 steht.
sven23 hat geschrieben:
Ob man eine Toraverschärfung als Reform betrachten sollte, ist fraglich.
Und der laxere Umgang mit einigen Speisevorschriften und Sabbatgeboten ist ja auch nicht gerade der große Reformentwurf. Es ist wohl eher dem Umstand geschuldet, dass Jesus und sein Wanderzirkus die Vorschriften nicht immer einhalten konnten (oder wollten).
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Du bist offenbar so vollkommen auf eine angebliche Toraverschärfung Jesus eingeschworen, dass Du gar nicht erkennst, dass Jesus seine damaligen jüdischen Glaubensgenossen von allen in Wahrheit widergöttlichen Gesetzesforderungen erlösen wollte, die ihnen durch Mose aufgehalst wurde.
Jesus checkte wohl schon als Kind, dass Vieles aus den mosaischen Gesetzen nicht von Gott sondern einem gefährlichen Hochstapler stammen konnte, der sich auf Gottes Thron setzte, von dem dann die Tora stammte.