“Punch“ hat geschrieben:Oder man wird zu einem Paria, in Punkto Glauben eigentlich doch die bessere Option, man hat seinen Glauben und seinen Gott im anschauenden 1:1 ungefährdet und ungehindert für sich.
Für sich alleine „glauben“, plus das Bewusstsein über die Notwendigkeit der Interpretationstoleranz (auch gegenüber sich selbst!), könnte durchaus die höchste „Galubens“-Qualitätsstufe, sprich den positivsten Effekt (aus Religion) im Leben einnehmen.
“Punch“ hat geschrieben:Denn genau dort, wo es keine Kritik mehr geben darf, dort gibt es am ende doch auch kein Menschsein mehr, der Mensch, also der Glaubende, der wird heruntergebrochen auf das Maß der gehorsamen und folgsamen religiösen Vermassung, mit einem Gott der mehr einem hohen und geistig versteinerten Parteikader ähnelt, als dem höchsten denkbaren Wesen, einmal so von mir genannt.
Genau wegen diesem Aspekt habe ich oben hinzugefügt „auch gegenüber sich selbst“, denn dies beinhaltet die Toleranz seine Meinung ändern zu dürfen, so dass es nicht zu Abhängigkeiten, eingeschliffenen Denkweisen, kommt.
“Punch“ hat geschrieben:Das alles ist keine Religion mehr, sondern die straffe Diktatur eines religiösen Totalitarismus. Und ich weiß nun nicht, ob das alles schon im Jahre 391 begann, in dem Jahr, als das Christentum zur Staatsreligion ausgerufen und damit ein Politikum wurde.
Ich habe jetzt spontan an das Drei-Kaiser-Edikt gedacht, aber das war bereits 380.
391 war wohl das Verbot der heidnischen Religionen - klar man kann sagen, dass dies dann die Alleinstellung war.
Ich denke aber der politische Aspekt beginnt viel früher.
Aktuell habe ich die beiden eigenartig zusammengewürfelten Teile des NT (Figur „Jesus“ und Figur „Paulus“) im Verdacht bereits so ein politischer Verlauf zu sein, eine Vermischung zweier Strömungen, mit denen sich viel abdecken lässt – quasi: eine Friedens- und Erlösungsbotschaft („Jesus“), transportiert mit, für das römische Reich, geeigneten Religionsvorstellungen („Paulus“), was letztlich bei Konstantin vollends „enthüllt“ wurde (und danach sehr schnell verstärkt wurde -> Drei-Kaiser-Edikt) – fast möchte man von „Design“ sprechen.