Münek hat geschrieben: ↑Sa 11. Mai 2019, 00:25
Es ist doch Dein ständiges Credo seit Jahren, dass Jesus KEINE Naherwartung hatte.
"Naherwartung IN DEINEM SINNE" - auch Bergers und Ratzingers Credo ist, dass Jesus vom "nahen Himmelreich" sprach und damit was gemeint hat.
Münek hat geschrieben: ↑Sa 11. Mai 2019, 00:25
Wie andere ihre Ergebnisse aufnehmen, interessiert sie nicht die Bohne.
Das sagt die Theologie doch genauso - aber ich finde es schade, falls es tatsächlich so getrennt ist.
Münek hat geschrieben: ↑Sa 11. Mai 2019, 00:25
Dass sich aber Jesus in seiner Naherwartung geirrt hat, darüber herrscht fast völliger Konsens.
Aber doch nur, wenn man ganz spezifische Vorannahmen hat - darum geht es doch. - In den großkirchlichen Theologien geht man unterm Strich NICHT davon aus, dass Jesus sich geirrt hat, sondern einfach was anderes gemeint hat.
Münek hat geschrieben: ↑Sa 11. Mai 2019, 00:25
Das Ergebnis ist nicht irgendwelchen Vorannahmen geschuldet.
Doch - gerade das. - ABER: Wir lernen ja von Mitforisten, dass manche Vorannahmen als Nicht-Vorannahmen zu werten seien - bei solchem Neusprech hast Du dann irgendwann recht - denn dann gibt es keine Vorannahmen mehr. - Husch, weg.
Münek hat geschrieben: ↑Sa 11. Mai 2019, 00:25
Es ist doch MEIN ständiges Reden, dass in der Auslegung biblischer Texte die persönlichen Glaubensvorstellungen des Exegeten zwingend außen vor zu bleiben haben.
Richtig - so sollte es sein (und so war es auch zu "meiner Zeit")- aber dann ist der Satz "Jesus HATTE eine Naherwartung" nicht möglich, da dies eine Tatsachenbehauptung des Exegeten ist.
Münek hat geschrieben: ↑Sa 11. Mai 2019, 00:25
Die 10 Methodenschritte der HKM haben nun WIRKLICH nichts mit Jesu "Frohen Botschaft" zu tun, dass das Reich Gottes/die Königsherrschaft Gottes nahe herbei gekommen sei.
Irre ich mich, wenn ich denke, dass sie die Rechtfertigung für Sätze wie "Jesus hatte eine Naherwartung" sind? - Auf welcher Basis arbeitet den Theißen, wenn nicht auf diesen 10 Methodenschritten?
Münek hat geschrieben: ↑Sa 11. Mai 2019, 02:52
Ein Geisterfahrer hebt das Gesetz nicht auf, sondern verstößt lediglich dagegen.
Jetzt sind wir wieder auf Korinthenkacker-Niveau. - Ich versuche Thaddäus zu vermitteln, dass man sich auch dann im Alltag auf die Naturgesetze verlassen kann, wenn Gott es gefiele, etwas zu tun, was diese für einen Moment aufhebt ("Für mich, Gott, gelten sie jetzt mal nicht"). - Um mehr geht es nicht.
Münek hat geschrieben: ↑Sa 11. Mai 2019, 02:52
Glaubst Du wirklich, Du wüsstest, was Gott denkt und will?
Das ist nicht die Frage - es geht darum, dass es neben dem Anthropozentrismus auch noch eine andere Maßstäblichkeit, nämlich die theozentrische, gibt. - WAAAAAS dann Gott macht, muss uns nicht interessieren, bis es kommt.
Münek hat geschrieben: ↑Sa 11. Mai 2019, 02:52
Wirklich anthropozentrisches Denken zeigt sich in dem Wahn-Glauben, die Welt (= das unendliche Universum) sei um des Menschen willen erschaffen worden.
Das ist ein anderer Ansatz. - MEINE Definition orientiert sich an der Frage: WER entscheidet letztlich: Gott oder Mensch?
Münek hat geschrieben: ↑Sa 11. Mai 2019, 02:52
Eben so wenig kannst Du was dafür, wenn es den biblischen Gott nicht gibt.
Richtig. - Genau deshalb muss man wissen, in welcher Hermeneutik man gerade denkt. - Mir scheint, dass sich das 21. Jh. derart geistig zurückentwickelt hat, dass es gar nicht mehr versteht, dass es diese verschiedenen Hermeneutiken gibt.