Es ist ganz und gar unerheblich, ob DU oder irgendwer anders mir zustimmt oder nicht, denn ob ein Faktum, also eine Tatsache, eine Tatsache ist, hängt nicht davon ab, ob irgendwer dieser Tatsache zustimmt oder nicht, sondern ob es sich um einen wahren Sachverhalt handelt.
Ob eine Aussage über einen Sachverhalt wahr ist (oder nicht) wird wissenschaftlich bestimmt und auf keinem anderen Weg. Genau darin besteht der Fortschritt der Wissenschaften und des Abendlandes.
Dass es eben gerade nicht darauf ankommt, ob irgendeine Nase einer Aussage über einen Sachverhalt zustimmt oder nicht (und sei es die des Papstes), sondern nur und ausschließlich, ob die Aussage über einen Sachverhalt wissenschaftlich gestützt werden kann oder nicht: genau das macht Wissenschaft aus, die eben keine Ideologie und auch kein Glaube ist.
Wahrheit ist kein "anthropozentrisches Produkt" (ein weiteres Hirngespinst von dir), sondern Wahrheit ist eine Aussage, die eine Tatsache zutreffend, also wahr, wiedergibt.
Ich streite mich nicht mit Leuten, die glauben die Erde sei hohl, Dinosaurier und Menschen hätten zur selben Zeit gelebt, es gäbe Dämonen oder den Satan, 9/11 sei eine Verschwörung der us-amerikanischen Regierung gewesen oder die Welt sei vor 6000 Jahren entstanden. Solche Leute brauchen keine Lehrer, die sie zur Vernunft bringen, sondern Therapeuten.closs hat geschrieben: ↑Mi 8. Mai 2019, 17:14Was Du sagst, ist schlicht falschThaddäus hat geschrieben: ↑Mi 8. Mai 2019, 16:40Tatsache ist vielmehr, dass es wissenschaftlich-theologisch überhaupt keinen Zweifel daran gibt, dass Jesus eine Naherwartung hatte, denn der wissenschaftliche Befund ist eindeutig und belegbar und wird (deshalb) von keinem Ernst zu nehmenden Theologen bezweifelt. Das ist dir auch wohlbekannt.
Alles, was du wissen musst kannst du nachlesen mit allen nötigen Belegen in Büchern, die du dir jederzeit besorgen kannst und die dir in jedem 3. Post von freundlichen Usern benannt werden. Wenn du das nicht tust und willentlich ignorierst und stattdessen dem Weihnachtsmann eine Kerze aufstellst, dann ist das wirklich dein Problem, nicht meines.
Ich weiß nicht, ob Jesus an einen Pantokrator glaubte, so wie du ihn beschreibst. Woran er selbst aber zweifelsfrei glaubte, - so wie alle apokalyptischen Juden seiner Zeit -, war an das Kommen der Endzeit und eines endzeitlichen Messias, der er keinesfalls selbst war. Man vermag alle einschlägigen Stellen in den Evv. kaum anders historisch-theologisch zu verstehen, als dahingehend, dass Jesus sich weder als der erwartete Messias, und schon gar nicht als den Gottessohn verstanden hat, den die nicäische, konstantinopelische und chalcedonisch, platonisch-gnostisch-philosophische Dogmatik späterer Zeit (380/393/451 n.Chr.) aus ihm in ihrer Zwei-Naturen-Lehre gemacht hat, nämlich zum „unvermischten“ (ἀσυγχÏτως, asynchytos), „unverwandelten“ (ἀτÏÎπτως, atreptos), „ungetrennten“ (ἀδιαιÏÎτως, adiairetos) und „unzerteilten“ (ἀχωÏίστως, achoristos) bizarren Gottessohnwesen. Das war lediglich pure dogmatische Abgrenzungsbestimmung.closs hat geschrieben: ↑Mi 8. Mai 2019, 17:14Denn der Eindruck, den Du erweckst, ist, dass Jesus glaubte, mit dem nahen Himmelreich würde sehr bald so etwas wie ein Pantokrator kommen, der buchstäblich und weltlich seinen Hintern auf den Thron der Römer oder von sonstwem setzen. Das ist NICHT das, was die großkirchliche Theologie im Allgemeinen glaubt., geschweige denn, dass es "Tatsache" wäre.
Das Volk Israel selbst wird an vielen Stellen im AT als "Sohn" bzw. "Söhne Jahwes" verstanden. In diesem Sinne könnte sich auch Jesus selbst als "Sohn JHWHs" verstanden haben. Ganz sicher hat er sich als "Menschensohn" verstanden. Keinesfalls aber hat er sich als "Gottessohn" in dem durch und durch von griechischer Philosophie geprägten, substanziellen Sinne des Konzils von Nicäa, Konstantinopel und Chalcedon verstanden, denn von solcherlei griechisch-philosophischer Begriffs- und Naturenbestimmung hatte der Tischler Jesus keine Ahnung. Hätte man Jesus vorgetragen, was für eine Art Gott er nach der Defintion der nach ihm kommenden Konzile angeblich sei, hätte er nicht im Ansatz verstanden, wozu ihn diese Konzile gemacht haben. Für Jesus wäre es schon der größtmögliche Frevel gegenüber JHWH und seinem jüdischen Glauben gewesen, ihn als dessen substanziellen Sohn zu betrachten. Jesus hätte das abscheulich gefunden.
Du hast nicht den blassen Schimmer einer Ahnung, wie sogar katholische Theologie heute arbeitet. Wissenschaftlich tut sie das lediglich in den Bereichen altes und neues Testament. Schon katholische Dogmatik wird wissenschaftlich-philosophischen Anforderungen an Präzision in der Argumentation nicht gerecht. Katholische Philosophen wie der kürzlich verstorbene Robert Spaemann waren schon zu ihren Lebzeiten philosophische Lachnummern. Eine ebensolche ist Langthaler in Wien. Die Katholiken und sie selbst nehmen das nur nicht zur Kenntnis.
Kurzum: du hast keinerlei Ahnung, wovon du hier so wortreich theologisch und philosophisch falsches Zeugnis ablegst. Denn du beherrschst weder theologische, noch philosophisch-wissenschaftliche Methoden.
Damit man dich ernst nehmen könnte, müsstest du zu allererst die Haltung eines sehr bescheidenen, lernwilligen Schülers einnehmen, der sich über viele wissenschaftliche Selbstverständlichkeiten - egal in welchem Bereich - dankbar belehren lässt. Und zwar von allen Usern hier, die es offenkundig besser wissen als du.
Ich selbst nehme genau diese Haltung ein in allen Bereichen, für die ich mich zwar interessiere, von denen ich aber wenig Ahnung habe, weil ich sie nicht ausreichend studieren konnte. Davon merkt man hier zwar nicht so viel, was aber daran liegt, dass man sich hier beständig mit Unblehrbaren auseinandersetzen muss über die immr gleichen Themen und Inhalte. Ich selbst bin aber jederzeit bereit, mich dem Wissen anderer (kritisch denkend) unterzuordnen, von denen ich den Eindruck habe, dass sie von ihrem Gebiet mehr verstehen als ich.