Beten-- nur eine fromme Übung?

Rund um Bibel und Glaube
Rembremerding
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#11 Re: Beten-- nur eine fromme Übung?

Beitrag von Rembremerding » Do 17. Okt 2013, 17:55

Gebet und Glauben hängen zusammen. Das heißt nicht, dass derjenige, der besonders intensiv und stark glaubt (wie geht das eigentlich?) auch besonders gut und "erfolgreich" betet.
Es kommt nicht darauf an, wie stark man glaubt, sondern an wen. Beispiel:
Im Winter ist es bei uns in den Bergen sehr kalt, in den Tälern oftmals um einiges wärmer. Die Gewässer sind aber überall zugefroren, im Tal ist das Eis aber um einiges dünner.
Nun kann ich im Tal vor so einen See stehen und einen gewaltigen Glauben besitzen, dass das Eis mich trägt, wenn ich über den See an das andere Ufer will. Ich mache die ersten Schritte, breche ein und bin Tod.
Andererseits kann ich vor einem Bergsee voller Zweifel und Furcht stehen, und nur einen winzig kleinen Glauben haben, dass das Eis mich trägt. Trotzdem nehme ich allen Mut zusammen, setze meinen Fuß auf das Eis und siehe da: es trägt mich, ist so stark, dass ich problemlos das andere Ufer erreiche.
Man muss Glauben besitzen, aber vor allen Gott vertrauen, dass er einen tragen wird, denn er ist der starke Gott. Nicht das dünne Eis, die toten Götzen, die wir mit großem Glauben anbeten, oder gottlose Irrwege werden uns sicher an das andere Ufer bringen ins ewige Leben, sondern der lebendige Gott, der uns liebt und auf seinen kräftigen Armen hinüberträgt.
Und mit ihm, unserem Vertrauten, dürfen wir voller Vertrauen sprechen. In äußerer Form, im gesprochenen Gebet, in innerer Form, mit den Lippen des Herzens, denn er ist um und in uns.
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Demian
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#12 Re: Beten-- nur eine fromme Übung?

Beitrag von Demian » Do 17. Okt 2013, 17:58

Solange man das Gebet als ein banales „Ich wünsch mir mal eben was“ auffasst, hat man die existenzielle Bedeutung des Gebets noch nicht verstanden. Es ist mehr ein Lauschen, Tage des inneren Zwiegesprächs ( etwa wenn man die Gedichte von Rainer Maria Rilke liest, was ich besonders in der jetzt anbrechenden Weihnachtszeit empfehlen kann )

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NutellaToast
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#13 Re: Beten-- nur eine fromme Übung?

Beitrag von NutellaToast » Do 17. Okt 2013, 19:24

Salome23 hat geschrieben:
NutellaToast hat geschrieben:Gott kann doch in unsere Köpfe reinschauen... er weiß über alles bescheid was wir denken.
Nur er tut uns nicht dafür züchtigen oder loben was wir denken, in so fern Entscheidungsfreiheit.
Und er erhört die Gebete nicht nur so wie er es will, dass ist nicht ganz richtig.
Wenn du Gott jetzt bittest "Gib mir bitte morgen die Chance einen Kuchen zu backen" dann wird er dir diese geben wenn du dich an seine Regeln hältst.
Wenn du ihn jetzt aber nur bittest "lass bitte morgen einen Menschen mit mir reden" dann wird er dir irgend einen wildfremden Menschen geben der mit dir redet. Aber auch hier wird es wahrscheinlich ein Mensch sein, der vielleicht sehr nett sein könnte für dich.
Wer bitte lehrte dich solche Dinge?
Oder wünscht du dir, das es so ist?
Oder ist es das Ergebnis deiner Vorstellungen?


Das war eine Symbolisierung.

Und selbstverständlich versteht Gott alles was wir denken. Ich persönlich rede in Gedanken oft mit ihm, jedoch ohne Antwort, also bin ich hier nur im Glauben dass er mich versteht. ABER! Ich BETE auch in Gedanken nur für mich, und es ist mir schon zu oft passiert dass die Gebete auch erhört wurden. Wir erklärst du dir das?

Die Beispiele mit dem Kuchen etc waren Beispiele... wie es halt so ist, wollte ich sie simpel wiederlegen.
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Vitella
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#14 Re: Beten-- nur eine fromme Übung?

Beitrag von Vitella » Do 17. Okt 2013, 19:34

Gebete wirken, das wurde doch auch wissenschaftlich erprobt, sogar wenn ein Meister mit seinen Anhänger los mantriert erschwingt eine Energie die positive Wirkung hat, auch Gebete für Kranke helfen, es ist eine Art Energie die man los lässt, oder zum schwingen bringt, ich weis es nicht genau, aber ich weis, dass Gebete etwas bewirken und manchmal ganz heftig und manchmal nichts sichtbares, aber auch da weis man ja nicht ob es später etwas bringt, ich finde, Beten ist was gutes und nötiges.
  Der Gott aller Gnade aber, der euch berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus,
der wird euch, die ihr eine kleine Zeit leidet, aufrichten, stärken, kräftigen, gründen.
1 Petrus 5:10

 

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Demian
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#15 Re: Beten-- nur eine fromme Übung?

Beitrag von Demian » Do 17. Okt 2013, 19:45

Vitella hat geschrieben:Gebete wirken, das wurde doch auch wissenschaftlich erprobt, sogar wenn ein Meister mit seinen Anhänger los mantriert erschwingt eine Energie die positive Wirkung hat, auch Gebete für Kranke helfen, es ist eine Art Energie die man los lässt, oder zum schwingen bringt, ich weis es nicht genau, aber ich weis, dass Gebete etwas bewirken und manchmal ganz heftig und manchmal nichts sichtbares, aber auch da weis man ja nicht ob es später etwas bringt, ich finde, Beten ist was gutes und nötiges.

Natürlich gibt es Kraftfelder - Hörbare ( Musik, Klangwirkung durch die Stimme ), Sichtbare ( bildende Künste, körperliche Bewegungen ), Erspüren und Anfassen ( Energie in Räumen, bestimmte Stoffe/Materialien/Elemente - Holz, Wasser, Stein, Wind, Feuer, Metall ) Temperaturen usw ... ebenso kann die Psyche eine bestimmte Energie, Charisma, Ausstrahlungskraft von innen her ins Leben rufen. In der Psyche verbinden sich schließlich auch die verschiedenen Sinne synästhetisch ( erst der Verstand differenziert ).

Salome23
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#16 Re: Beten-- nur eine fromme Übung?

Beitrag von Salome23 » Do 17. Okt 2013, 20:07

barbara hat geschrieben:
Beispiele dafür brauch ich ja hoffentlich nicht anführen um zu belegen, dass da kein Gott war, der half.
Es gibt auch viele Beispiele, wo Gott half.
Kannst du nur ein Beispiel nennen, wo du 100% sicher warst, dass "Gott" da half und es keine andere Erklärung dafür gäbe?

So gut wie alle Leute, die regelmässig beten, können davon berichten.
Ja, dass sich eventuell irgendwas tat, aber ob ein Gott dieses etwas bewirkte, kann niemand beweisen.
Es bleibt einfach Sache von Glaube(ein für mögliches Wirken eines Gottes halten)

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Magdalena61
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#17 Re: Beten-- nur eine fromme Übung?

Beitrag von Magdalena61 » Do 17. Okt 2013, 20:13

closs hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben:Gott erhört Gebet.
Naja - so wie ER es will. - Man darf das nicht missverstehen, dass Beten ein Wunschkonzert wäre. -
:) So war's auch nicht gemeint.
Der Thread ist abgetrennt aus "Christen in Bedrängnis".
Überall auf der Welt sind oder geraten Menschen in Bedrängnis. Ihr Leben ist in Gefahr, weil andere Menschen schlicht und einfach am längeren Hebel sitzen; weil irgendwelche Leute mehr Macht haben, die sie in falscher, egoistischer, destruktiver Weise anwenden.
closs hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben:Aber die Entscheidungsfreiheit des Menschen tastet Er normalerweise nicht an.
Wieso kommst Du auch hier mit "Entscheidungsfreiheit"?
Weil's so in der Bibel steht :) .
Gott schick(e) seinem Volk und der Welt Prediger und Propheten, aber Er zwingt niemanden, die Sünde zu lassen und sich anständig zu benehmen oder zu glauben. Beispiele dafür findet man genug, z.B. bei Hes. 33, 7-9; oder Mt. 18, 15-17, Joh. 6, 66-68.

Leider lässt Er auch kein Feuer vom Himmel fallen, auf sämtliche Selbstmordattentäter, die ausziehen, um nichtsahnende Menschen zu töten.

Hm... :roll: ... vielleicht sollte man einmal gezielt darum beten. -- Das Problem ist: Ich habe nicht den MUT, darum zu bitten, dass Gott Menschen TÖTET, um sie aus dem Verkehr zu ziehen, bevor sie Unheil anrichten und das Leben anderer zerstören. David hat's getan. Aber ich zweifele....ob wir das dürfen.
LG
God bless you all for what you all have done for me.

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Demian
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#18 Re: Beten-- nur eine fromme Übung?

Beitrag von Demian » Do 17. Okt 2013, 20:15

Salome23 hat geschrieben: Kannst du nur ein Beispiel nennen, wo du 100% sicher warst, dass "Gott" da half und es keine andere Erklärung dafür gäbe?

Es gibt keinen anderen Beweis für die Wirklichkeit, als ihr Wirken - darum sagte Descartes: Ich denke, also bin ich. Wenn wir Gott mit der Wirklichkeit gleichsetzen ( deren ganzen Umfang wir nicht kennen und auch gar nicht kennen oder beweisen müssen ) können wir sagen: Gott ist die sich ereignende, verströmende, verwirklichende Wirklichkeit. Eine Beweisbarkeit Gottes ( in einem wissenschaftlich-methodischen Sinne ) ist unmöglich - aber es gibt eine Lebensweise/Weisheit durch die man die Wirklichkeit ausdrücken, erleben, die "inneren Türen" öffnen kann, durch die das "Hallelujah" des Lebens geschieht. Eine solche Weise ist das Gebet.

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Magdalena61
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#19 Re: Beten-- nur eine fromme Übung?

Beitrag von Magdalena61 » Do 17. Okt 2013, 20:20

Demian hat geschrieben:Solange man das Gebet als ein banales „Ich wünsch mir mal eben was“ auffasst, hat man die existenzielle Bedeutung des Gebets noch nicht verstanden. Es ist mehr ein Lauschen, Tage des inneren Zwiegesprächs ( etwa wenn man die Gedichte von Rainer Maria Rilke liest, was ich besonders in der jetzt anbrechenden Weihnachtszeit empfehlen kann )
Das trifft es sehr gut.
Beten.... sich öffnen für Gott... hören... versuchen, die Absichten Gottes zu erahnen, um dann die Verwirklichung genau dieser "im Namen Jesu" zu erbitten.

Es gibt verschiedene Arten zu beten.

Man kann auch gezielt Bedürfnisse formulieren. Aber: "Drei Wünsche hast du frei" (egal, was) ... solche Sprüche findet man nicht in der Bibel, sondern in der Märchensammlung der Gebrüder Grimm.
LG
God bless you all for what you all have done for me.

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#20 Re: Beten-- nur eine fromme Übung?

Beitrag von Demian » Do 17. Okt 2013, 20:28

„ICH BIN der Seiende“ (ἐγώ εἰμι ὁ ὤν egô eimi ho ôn) = ICH WIRKE, also BIN ICH. Die Etymoloige von Amen hat damit zu tun: Amen kann etwa mit „So ist/sei es“ oder „So soll es geschehen“ übersetzt werden, was eigentlich ja meint: So erfahre, erlebe, bejahe, drücke ich die Wirklichkeit aus in ihrem Sosein.

Amen kann etwa mit „So ist/sei es“ oder „So soll es geschehen“ übersetzt werden; es stammt von der hebräischen Verb-Wurzel אמן mit der Grundbedeutung „fest/zuverlässig sein“ ab, von der die hebräischen Wörter für Emuna ("Glaube", "Zuversicht"[1]) Treue, Verlässlichkeit, Übung, Künstler, Handwerker u.a. abgeleitet werden.

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