Selbstliebe und Selbstverwirklichung

Rund um Bibel und Glaube
michaelit
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#61 Re: Selbstliebe und Selbstverwirklichung

Beitrag von michaelit » So 1. Jul 2018, 18:41

Geschichtlich gesehen hat die Kirche oft die Selbste der Menschen gar nicht richtig gekannt. Dadurch war sie dann auch nicht fähig das Selbst Christi darzustellen. Die Priester der Katholiken und die Pastoren der Protestanten haben leider oft mit den Reichen und Mächtigen zusammengesessen und sich von ihnen vereinnahmen lassen.

Deswegen habe ich auch immer großes Interesse an den Freiheitskämpfen der Menschheit. Dort ist es wo das menschliche Leben authentisch wird. Ich finde der Mensch ist kein grundsätzlicher Bösewicht, wenn der normale Mensch Böses tut wurde er meistens durch Nöte dorthin getrieben. Man muß auch sehen daß der Mensch eine Vision braucht, der reine Pragmatismus reicht nicht. Wir brauchen einen Ausblick auf eine von uns machbare schöne Zukunft.

Ich habe das mal länger durchdacht und mit altjüdischen Vorstellungen verknüpft. Danach ist Gott der Gärtner des Kosmos und sucht in uns Arbeiter und Diener die das Gärtnern mit ihm tun. Wir müssen irgendwann (wir haben Zeit) in den Weltraum und die anderen Planeten besiedeln und beleben. Uns fehlt aber noch viel Wissenschaft, und auch unser Leben ist noch nicht heilig genug.

Fangen wir heute an mit Heiligkeit. Heiligkeit ergibt sich aus Schönheit, Frieden und Liebe, es ist die Fülle alles Guten und Richtigen. Man kann diese Fülle aber auch heute schon erleben wenn man Geduld übt und auch mit kleineren Maßstäben einmal zufrieden ist. Ich habe da für mich Hinweise gefunden, etwa schlafe ich manchmal draußen oder verbringe eine Nacht im Wald. Da erlebe ich immer Gottes Handeln, und es wird paradieshaft, das heißt ich ziehe mich nicht vor Gott und der Welt in mein Kämmerlein zurück sondern bewege mich voll in Gottes Hand hinein. Da passieren mir dann auch manchmal wundersame Sachen, wie etwa daß ein Vogel mich morgens aufweckt oder daß mir andere Tiere begegnen und mich erfreuen, auch die Pflanzen scheinen sich gar Mühe zu geben mir zu helfen.

Selbstverwirklichung muß man aus der Natur lernen. Jedes natürliche Lebewesen hat eine Gestalt und drückt innerste Pläne aus, die unserer DNA. Und jedes Lebewesen ist mindestens ein wenig anders wie andere. Genauso müssen wir unser Selbst Gott überantworten und dieses geheiligte Selbst dann verwirklichen. Das ist der Weg des Friedens und des Lebens, gemeinsam mit der ewigen Liebespflicht der Achtung vor anderen Menschen und Lebewesen.

JackSparrow
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#62 Re: Selbstliebe und Selbstverwirklichung

Beitrag von JackSparrow » So 1. Jul 2018, 20:30

Spice hat geschrieben:Wer sein Leben erhalten will, wird es verlieren.
Na dann bist du hoffentlich nicht krankenversichert.

in seinem Inneren etwas zu finden, das noch nicht verwirklicht ist, unerfüllte Wünsche, Unzufriedenheit usw. Und dann die zu erfüllen versucht.
Schwimmen mit Haien, Klettern ohne Seil oder eine Schlauchbootfahrt nach Syrien wären doch sicherlich interessante Hobbies für einen Christen. Beruflich könnte man es ja vielleicht mal als Minensucher oder als Crash-Test-Dummy versuchen.

Sola
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#63 Re: Selbstliebe und Selbstverwirklichung

Beitrag von Sola » So 1. Jul 2018, 20:38

Ja, die Natur liebe ich auch.
Ich spüre darin die Hand des Schöpfers und ich geniesse die Ruhe und den Frieden.

Mir ist es aber auch wichtig, dass dieser Frieden und die Freude auch im Alltag erhalten bleiben kann. Dass ich genauso diesen Frieden und die Zufriedenheit bewahren kann im stressigen Alltag oder in öder Alltagsroutine, bei Tätigkeiten, die in sich selbst nicht so erfüllend und Freude bringend sind.
Eben unabhängig von den äusseren Umständen.
Selbstverwirklichung von innen nach aussen, nicht von aussen nach innen.
Aber da muss wohl jeder seinen Weg finden.
Liebe Grüsse
Sola

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#64 Re: Selbstliebe und Selbstverwirklichung

Beitrag von Sola » So 1. Jul 2018, 20:46

JackSparrow hat geschrieben: Na dann bist du hoffentlich nicht krankenversichert.

Du meinst eher eine Lebensversicherung? Nein, hab ich nicht ;)

Schwimmen mit Haien, Klettern ohne Seil oder eine Schlauchbootfahrt nach Syrien wären doch sicherlich interessante Hobbies für einen Christen. Beruflich könnte man es ja vielleicht mal als Minensucher oder als Crash-Test-Dummy versuchen.

Um sein Leben zu verlieren? Gewürzt mit dem besonderen Kick?
Ja, manche stehen drauf.

Ob das besonders für Christen interessant ist, denke ich eher nicht.

Das Leben verliert man ja in jedem Fall, auch ohne Haie und Schlauchboote.
Denn das Leben an sich ist ja schon lebensgefährlich und endet todsicher mit dem Tod ...... was die meisten modernen Menschen ja einfach ausblenden und so tun, als träfe der Tod immer nur die anderen .... und im übrigen ist man ja auch gut versichert :mrgreen:
Liebe Grüsse
Sola

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#65 Re: Selbstliebe und Selbstverwirklichung

Beitrag von Sola » So 1. Jul 2018, 20:57

Hallo Spice
Schön, dass wir da übereinstimmen.
LG
Sola
Liebe Grüsse
Sola

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Magdalena61
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#66 Re: Selbstliebe und Selbstverwirklichung

Beitrag von Magdalena61 » Mo 2. Jul 2018, 07:09

Munro hat geschrieben:Ich gebe zu, dass ich mit meiner Antwort überreagiert habe.
Es hat hier den Falschen oder die Falsche getroffen.
Hm, ja.
Es zeugt von innerer Größe, dass du dich entschuldigt hast. Danke dir.

Hintergrund ist, dass in der Forenwelt es oft quasi verboten ist, "alte" Threads zum Leben zu erwecken.
Wenn die Verantwortlichen alte Threads nicht mehr aktiv sehen wollen, dann müssen sie sie sperren. Meine Meinung.

Die Zusammensetzung der User verändert sich ja mit der Zeit. So gibt es immer wieder User, die an älteren Themen interessiert sind. Dann sollen sie auch die Möglichkeit haben, etwas dazu schreiben können.

Nur wenn gerade beispielsweise eine Diskussion über die Gottheit Jesu oder einen anderen "Dauerbrenner" läuft, ist es nicht so günstig, einen alten Thread ans Licht zu holen. Es sei denn, man beabsichtigt, dass die jüngere Diskussion möglichst schnell im Sande verläuft. :) Denn wenn die wichtigsten Argumente bereits gepostet sind, müssen die User der neueren Diskussion sich diese nicht mehr erarbeiten. Ich finde es aber besser, wenn jeder selbst graben und in der Schrift forschen muß, um Antworten auf bestimmte Fragen zu finden.
LG
God bless you all for what you all have done for me.

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#67 Re: Selbstliebe und Selbstverwirklichung

Beitrag von Magdalena61 » Mo 2. Jul 2018, 07:30

Sola hat geschrieben:Ich hatte mich nur gewundert, meinen Namen bei den aktiven Themen zu sehen, nachdem ich nun schon soooo lange inaktiv war, nur mal hin und wieder reingeschaut habe.
Ich mich auch. :D
Über den Weg, der über Tod und Selbstverlust geht, schreibst du:

Das klingt so ernst.
Jesus ist sanftmütig. Wenn Er an uns arbeitet, dann geht Er bei denen, die bereitwillig seinen Impulsen folgen, ganz zartfühlend vor.

Ich bezog mich da auf die oben zitierten Bibelstellen.
Und meine Erfahrung, die ich auf diesem Weg gemacht habe.
Nämlich, dass man sich selbst erst dann wirklich finden kann, wenn man sich selbst loslassen kann. Erst im Loslassen findet man sein wahres Selbst hinter all dem Müll,und der Fassade, die darum herum entstanden ist und die einen unfrei macht.
Ja, das ist schon richtig.
Aber muß es schmerzlich sein?
Wenn ich etwas wirklich WILL, dann kostet es mich keine Überwindung, das zu machen, denn die Motivation ist stark, weil ich in der Ferne eine Verbesserung meiner Lebensqualität sehe, die ich erfahren möchte.

Wenn ich allerdings nicht wirklich WILL, empfinde ich einen Verzicht oder die Änderung einer Gewohnheit als Zwang. Das ist dann unangenehm oder schmerzt tatsächlich.

Das heißt: Wenn ich gedanklich "durch" und zu einer Entscheidung gekommen bin, behalte ich die Kontrolle über eine Situation oder Entwicklung und setze meine Energie da hinein, meine Erkenntnis in meinem Leben umzusetzen.
Was uns überfordert sind die von allen Seiten auf uns einprasselnde Versuche der Fremdbestimmung. Wir fühlen uns überfahren, noch nicht so weit oder verstehen überhaupt nicht, warum wir jetzt dies oder das denken oder tun sollen. Wenn man diesen subtil vermittelten oder offen ausgesprochenen Forderungen dann nachgibt, z.B. weil sie aus der Familie oder aus der Gemeinde kommen und man ja "eine gute Tochter, ein guter Sohn", "ein guter Christ" und "den Eltern und den Ältesten gehorsam" sein will, baut sich ein psychischer Druck auf, der sich auf Dauer sehr belastend auswirken kann.
(So erzieht man Heuchler... )

Du zitierst Joh. 12,24.
DAS ist ja wieder einmal eine Antwort "typisch Jesus":
Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht.
Da waren einige Griechen, die wollten Jesus sehen und äußerten Philippus gegenüber diese Bitte.
Und dann gibt Jesus SO eine Antwort.

Jesus war "zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel" gesandt. Nicht zu den Griechen.
Welche Botschaft wollte Er mit diesen Worten vermitteln? Dass es etwas kostet, zu Jesus zu gehören? Oder ist es mehr eine Ansage, eine Verheißung des Heils in Bezug auf heidnische Völker?
Und weil ich gemerkt habe, dass das grösste Hindernis bei der Selbstfindung ist, wenn man sich zu sehr darauf fixiert, in seinem Inneren etwas zu finden, das noch nicht verwirklicht ist, unerfüllte Wünsche, Unzufriedenheit usw. Und dann die zu erfüllen versucht.
Wie bereits gesagt: Zu viel Nabelschau ist ungesund, führt zu nichts. In "uns selbst" werden wir nicht die erhoffte Wegweisung und Erlösung finden. Wir sind zu begrenzt, zu verletzt, zu kurzsichtig, zu bedürftig, wir sind nicht objektiv und von daher "befangen" in unserer Wahrnehmung.
Wir sollen uns mit dem Geist Gottes erfüllen lassen. Dann wird was draus.
LG
God bless you all for what you all have done for me.

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#68 Antwort auf Meldung

Beitrag von Magdalena61 » Mo 2. Jul 2018, 08:18

Thread bereinigt.

Bitte beim Thema bleiben und nicht persönlich werden.


Ich denke zwar nicht, dass der beanstandete Beitrag Grund genug enthielt, um mit einer Anzeige Erfolg zu haben, habe die Posts trotzdem entfernt, weil ich keinen Bock habe auf sinnlose Streitereien.
Und übrigens auch nicht mehr auf diese "Meldungen" der immer gleichen User.

Wenn Mitglieder meinen, mich beschäftigen zu müssen, anstatt ihre Probleme wie erwachsene Menschen zu klären, könnte es sein, dass das Board irgendwann nur noch 10 Stunden am Tag "geöffnet" sein wird. Oder gar nicht mehr. Es täte mir zwar leid für diejenigen, die nichts dafür können, aber ich kann auch nicht noch mehr leisten, als ich es bereits tue, kann nicht noch mehr an Belastung kompensieren.

Es reicht. Benehmt euch einfach und macht hier nicht künstlichen Trouble.
God bless you all for what you all have done for me.

Sola
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#69 Re: Selbstliebe und Selbstverwirklichung

Beitrag von Sola » Mo 2. Jul 2018, 10:08

Ja, da simme ich dir zu, Magdalena, Verzicht ist nicht schmerzhaft, wenn man weiss, wofür man es tut.

Und Loslassen ist auch nicht schmerzhaft, wenn man es tun kann wie ein kleines Kind, das sehr leicht dazu gebracht werden kann, etwa Falsches loszulassen - einfach, indem man ihm etwa Interessanteres hinhält.

Aber nach meiner Erfahrung ist das Loslassen nicht immer so einfach....
Es kann manchmal ganz schön schmerzhaft sein. Besonders dann, wenn es sich um tiefgreifende Veränderungen handelt, bei denen man direkt spürt, wie etwas Altes "stirbt".
Aber hinterher erkennt man, wie hinderlich und belastend dieses Alte war (du hattest auch danach gefragt, was ich unter dem "altem Menschen" verstehe hier ein Beispiel). Wie sehr es inneren Frieden im Weg gestanden hat und wie befreiend es ist, das los zu werden ....
Und man erkennt auch, dass dieser - zuerst als schmerzhaft empfundene - harte Anstubser nötig war, weil man es sonst, von sich aus nicht einfach los gelassen hätte. ;)

Mag sein, dass du oder andere ganz andere Erfahrungen dazu hast/habt. Und dass bei dir/euch das Beschriebene immer leicht und schmerzfrei abläuft. Deshalb ist ein Austausch darüber ja interessant und bereichernd.

Es ging mir aber auch nicht primär um die Schmerzhaftigkeit, sondern um Veränderung, die so tiefgreifend ist, dass sie als "Tod" von etwas Altem erfahren wird, der Platz für etwas ganz Neues macht.

Etwas ganz Neues, das man nicht aus seiner alten Persönlichkeit einfach so "linear" heraus entwickelt hat.
Sondern über einen "Bruch" mit dem Alten.
Zu einem Neuen hin, das man nur Empfangen kann, wenn man mit leeren Händen da steht und es sich schenken lässt.

Das kann auch ohne "Todesschmerz" gehen.
Vor allem dann, wenn man schon einige Veränderungen durchgemacht hat und weiss, dass es in etwas Besseres führt.
Dann empfindet man evtl auftretende Schmerzen eher als "Geburtsschmerz" , den man gerne auf sich nimmt im Blick auf das neue Leben, das da entsteht.
Liebe Grüsse
Sola

Spice
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#70 Re: Selbstliebe und Selbstverwirklichung

Beitrag von Spice » Mo 2. Jul 2018, 16:57

Sola hat geschrieben:Hallo Spice
Schön, dass wir da übereinstimmen.
LG
Sola

Ja, liebe Sola. Das hier hast Du sehr schön beschrieben. Volle Zustimmung von mir!

LG,
Spice

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